Schnittlauch säen: wann ist der beste Zeitpunkt?
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist in der Küche unverzichtbar. Meist wird das Küchenkraut durch Teilung vermehrt, kann aber auch aus Samen gezogen werden. Lesen Sie, welcher Zeitpunkt sich zum Schnittlauch säen am besten eignet.
Auf den Punkt gebracht
- bester Zeitpunkt zwischen Mitte März und Mitte April
- Bodentemperatur mindestens fünf Grad Celsius
- Lufttemperatur über den Nullpunkt, aber unter 18 Grad Celsius
- Aussaat bis Juli möglich
- vor dem Aussäen zwei Wochen im Kühlschrank lagern
Aussaat im Frühjahr
Schnittlauch säen Sie zwischen März und Juli entweder direkt ins Gartenbeet oder in Töpfe aus. Zum Zeitpunkt der Aussaat sollte die Bodentemperatur mindestens fünf Grad Celsius betragen. Bei einer Aussaat im zeitigen Frühjahr – etwa zwischen Mitte März und Mitte April – können Sie die Saatstelle mit Folie bedecken oder die Samen gleich ins Frühbeet säen. Hier keimen sie schneller, dennoch müssen Sie ca. zwei bis drei Wochen warten, bis sich die ersten grünen Spitzen zeigen.
Tipp: Manche Schnittlauchsorten säen sich im Herbst selbst aus, sofern Sie einige Halme blühen und die Früchte ausreifen lassen. Die reifen Samenkapseln platzen auf und lassen die Samen auf die Erde fallen.
Kaltkeimer
Überhaupt ist die Keimquote bei kühleren Temperaturen von weniger als 18 Grad Celsius besser als in den warmen Sommermonaten. Schnittlauch ist ein Kaltkeimer und braucht daher zum Brechen der so genannten Keimhemmung einen Kältereiz. Wollen Sie den Schnittlauch also später als Ende Mai säen, so sollten Sie die Samen entsprechend vorbehandeln:
- Saatgut mit etwas Sand mischen
- in eine verschließbare Dose oder Gefriertüte füllen
- gut verschließen
- ins Gemüsefach des Kühlschranks legen
- dort zwei Wochen lang aufbewahren
Wichtig ist hierbei, dass Ihr Kühlschrank nicht zu kalt eingestellt werden darf: Temperaturen zwischen fünf und sieben Grad Celsius sind für das Brechen der Keimhemmung ideal, gefrieren darf das Saatgut jedoch nicht. Anschließend können Sie die Samen des Schnittlauch mitsamt Sand säen.
Tipp: Die aus Italien stammende, sehr aromatische Sorte ‚Erba Cipollina‘ ist bei uns nicht ausreichend winterhart und sollte daher erst bei wärmeren Temperaturen ausgesät werden.
Vorziehen oder nicht?
Grundsätzlich muss man Schnittlauch nicht vorziehen sondern kann ihn einfach säen. Wollen Sie das Küchenkraut allerdings in Töpfen kultivieren, so gehen Sie wie folgt vor:
- Saatgut wie beschrieben stratifizieren (im Kühlschrank lagern)
- Pflanztopf mit Anzuchterde füllen
- Drainage nicht vergessen (Blähton als unterste Schicht, Abflusslöcher im Topfboden)
- einige Samen in die Erde stecken
- gut angießen
Nun sollte der Topf mit dem Saatgut am besten im Freien stehen, da es innerhalb der Wohnung für Schnittlauch meist zu warm ist und die Keimquote deshalb geringer als draußen. Gut eignet sich ein lichter, aber nicht direkt sonniger Platz auf dem Balkon oder der Terrasse.
Tipp: Manche Schnittlauchsorten eignen sich für eine Topf- und sogar Zimmerkultur besser als andere. Dazu gehört beispielsweise die raschwüchsige Sorte ‚Polycross‘ mit dunkelgrünen Halmen und feinem Aroma.
Häufig gestellte Fragen
Nicht alle Schnittlauchsorten eignen sich für die Aussaat. Manche Varietäten sind steril, d. h. sie bilden überhaupt keine Samen aus. Wollen Sie Ihre Küchenkräuter selbst vermehren, so sollten Sie also möglichst alte Sorten erwerben. Saatgut mit dem Kennzeichen „F1“ ist für diesen Zweck ungeeignet, da es sich um hybride Zuchtformen handelt. Vor allem die Sorte ‚ Profusion‘ ist bekannt dafür, keine Samen anzusetzen.
Allium schoenoprasum ist ein Dunkelkeimer. Deshalb braucht das Küchenkraut fürs Keimen Dunkelheit und sollte deshalb bei der Aussaat etwa zwei Zentimeter tief in die Erde bzw. ins Substrat hineingesteckt und locker mit demselben bedeckt werden. Das schützt den Kaltkeimer davor, bei winterlichem Frost zu erfrieren.
Anstatt das mehrjährige Küchenkraut auszusäen, können Sie es auch ganz einfach über Teilung vermehren. Hierzu graben Sie die Pflanze im Frühjahr aus und teilen sie mitsamt Wurzelballen in zwei oder mehr Teile, die Sie anschließend einzeln in die Erde setzen.