Schnittlauch wächst nicht: woran liegt es?
Schnittlauch gilt als robustes Küchenkraut, doch auf manche Umstände reagiert er empfindlich und wächst nicht oder kaum. Erfahren Sie hier, woran das liegen kann und was Sie dagegen unternehmen können.
Auf den Punkt gebracht
- bei ausbleibendem Wachstum schnell handeln
- Pflegefehler nicht grundsätzlich schuld an Wachstumsstörungen
- Standort spielt eine große Rolle für das Wachstum
- Schnittlauch braucht ausreichend Platz
- weder zu nass noch zu trocken stellen
Inhaltsverzeichnis
Zu wenig Platz
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) benötigt ausreichend Platz, damit sich seine Wurzeln ausbreiten können. Bekommt das Kraut dafür zu wenig Raum, wächst es nicht weiter und lässt die Halme dazu häufig auch schlaff herunterhängen:
- meist bei Topf-Exemplaren aus dem Supermarkt
- Töpfe aus Kosten-, Transport- und Platzgründen meist zu klein
- Wurzeln können sich nicht richtig entwickeln
- Pflanze reagiert mit Wachtumsstopp
- unter Umständen droht komplettes Absterben
Gegenmaßnahmen
Wenn Schnittlauch aus diesem Grund nicht mehr wächst, pflanzen Sie Topf-Exemplare zügig in ein größeres Gefäß oder ins Freiland um. Die ideale Topfgröße ist mindestens doppelt so groß wie der Umfang der oberirdischen Pflanzenteile. Die Wurzeln des Schnittlauchs wachsen zwar flach, aber achten Sie dennoch bei der Topftiefe darauf, dass sie nicht abknicken. Im Freiland ist ein Pflanzabstand von 30 Zentimetern in alle Richtungen zu schaffen.
Tipp: Alle drei Jahre sollten Sie die Wurzeln teilen, damit der Platz für die darauffolgenden Jahre wieder ausreicht. Durch die Wurzelteilung entstehen neue Pflanzen, die sich optimal zur Vermehrung im Topf oder Gartenbeet eignen.
Zu nass oder zu trocken
Steht Schnittlauch zu nass oder zu trocken, beeinflusst dies das Wachstum. Zu viel Nässe führt vermindert die Aufnahmefähigkeit, weil sich durch den Wasserdruck der Sauerstoffanteil im Boden reduziert. Früher oder später werden die Halme gelb und hängen herab. Fehlt es an Wasser, trocknen die Wurzeln ab. Das Wachstum kommt ins Stocken und braune, vertrocknete Halmspitzen entstehen.
Gegenmaßnahmen
Prüfen Sie zuerst den Feuchtigkeitsgrad, wenn Sie vermuten, dass Schnittlauch aus Gründen der Wasserversorgung nicht mehr wächst. Lässt sich die Erde im oberen Wurzelbereich leicht tiefer als zwei Zentimeter eindrücken, ist sie zu feucht. Ist die Erdoberfläche dagegen stark verhärtet und lässt sich mit dem Daumen nicht ohne Kraftaufwand eindrücken, liegt eine zu hohe Trockenheit vor. Gehen Sie in beiden folgendermaßen vor:
- Schnittlauch auspflanzen
- zu trocken: Wurzeln so lange in Wasserbad tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
- zu nass: Wurzeln bestmöglich von Erde befreien und an der Luft zwei/drei Stunden trocknen lassen
- in frische, trockene Erde einpflanzen
- Halme um ein Drittel kürzen
- bei Überwässerung die nächsten 5 Tage nicht gießen
- trockene Wurzeln großzügig in mehreren Schüben angießen
- zukünftig mäßig gießen, sobald sich Erdoberfläche weniger als zwei Zentimeter eindrücken lässt
- bei viel Regen an regengeschützten Standort umstellen
pH-Wert zu niedrig
Auch ein zu niedriger pH-Wert des Bodens kann dafür sorgen, dass Schnittlauch nicht mehr wächst. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kräutern steht es gerne auf einem eher nährstoffreichen Boden. Dieser optimale pH-Wert für Schnittlauch liegt etwa bei 6,5.
Gegenmaßnahmen
Den pH-Wert können Sie ganz einfach mittels eines im Handel günstig erhältlichen Teststreifens überprüfen. Ergibt sich ein dabei ein Wert von unter 6,0, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
- Topf-Schnittlauch in frische, normale Erde umtopfen
- unbedingt auf Torfzugaben verzichten
- Laub und Tannennadeln von Erdoberfläche entfernen beziehungsweise fernhalten
- im Beet Erde auflockern und kohlensäurehaltigen Kalk einarbeiten (150 Gramm pro Quadratmeter)
- Halmspitzen zur Wachstumsanregung abschneiden
Hinweis: Am richtigen Standort kann Schnittlauch für viele Jahre stehen. An sehr feuchten Plätzen empfiehlt es sich aber, das Kraut alle zwei bis drei Jahre umzusetzen.
Nährstoffmangel
Schnittlauch zählt zu den Mittelzehrern und stellt einen entsprechenden Anspruch an die Nährstoffversorgung. Zu einem Mangel können Bodenfrost, ausgelaugte Erde sowie starkzehrende Nachbarpflanzen oder Unkraut führen.
Gegenmaßnahmen
Wächst Schnittlauch aus diesen Gründen nicht mehr, sollten Sie ihn zum einen geeignete Pflanznachbarn an die Seite stellen und ihn zum anderen auch mit ausreichend Nährstoffen versorgen:
- alte Topferde gegen frische, nährstoff- und humusreiche Erde mit hohem Stickstoffanteil austauschen
- Beeterde mit Stickstoff düngen
- gegebenenfalls Pflanzenabstand auf mindestens 30 Zentimeter korrigieren
- Unkraut entfernen
Zu warm
Schnittlauch wird gern auch aus dekorativen Gründen in die Küche gestellt, wo er zudem immer griffbereit ist. Macht sich eine Wachstumsstörung bemerkbar, kann das an einer zu hohen Umgebungstemperatur liegen.
Gegenmaßnahmen
Schnittlauch mag es kühler. Fällt ein eingeschränktes Wachstum auf, sollte er ins Freie und/oder in den Halbschatten umgestellt werden. Wer auch im Winter ernten möchte, nutzt einen kühleren, helleren Raum mit mindestens 12 und maximal 20, besser 18 °C.
Hinweis: Schnittlauch ist übrigens winterhart und kommt mit Temperaturen bis weit über -20 °C zurecht. Allerdings frieren die Halme zurück und sprießen erst wieder im Frühjahr ab 12 °C Außentemperatur.
Weitere Pflege-Tipps für gesunden Schnittlauch
Häufig gestellte Fragen
Das Schneiden von Schnittlauch ist drei- bis viermal im Jahr angeraten, denn in Kombination mit einer bedarfsorientierten Pflege regt es das buschige, gesunde Wachstum an. Allerdings lassen sich damit allein die Ursachen für Wachstumsstörungen nicht beheben, sodass oben genannte Maßnahmen stets parallel durchzuführen sind.
Dann sollten Sie sich in Geduld üben. Schnittlauch braucht das erste Jahr zur Stärkung und ist meist erst ab dem zweiten Lebensjahr groß genug für die Ernte.
Das Risiko durch Erkrankungen oder Schädlingen ist sehr gering. Schnittlauch zeigt sich diesen sehr robust gegenüber. Deshalb liegt die Ursache in der Regel immer in einem der oben genannten Gründe.