Schnittsalat/Pflücksalat ernten – so geht es richtig
Schnitt- oder Pflücksalat ist nicht einer bestimmten Sorte Salat zuzuordnen, sondern es können viele grüne Salate als Schnitt- oder Pflücksalat kultiviert werden. Der Vorteil hierbei ist, dass nicht der gesamte Salat aus dem Beet entnommen wird, sondern beim Pflücksalat immer nur eine bestimmte Menge einzelner Blätter, die gerade in der Küche benötigt wird. Der Schnittsalat wird direkt über der Erde insgesamt geschnitten und wächst nach. So kann über Wochen hinweg von einer einzelnen Salatpflanze immer wieder geerntet werden.
Salat-Sorten
Verschiedene Sorten
Pflück- oder Schnittsalat ist keine eigene Sorte. Viele sogenannte Blattsalate können auf diese Weise kultiviert und geerntet werden. So gehören zu dieser Gruppe alle Salate, die keinen Kopf besitzen, wie dies zum Beispiel beim Kopf- oder auch beim Eisbergsalat der Fall ist. Der Vorteil bei den Blattsalaten die gepflückt werden können ist vor allem, dass immer eine große Sortenvielfalt auf den Teller kommen kann. Denn werden verschiedene, unterschiedliche Geschmackssorten kultiviert, zum Beispiel auch auf dem Balkon oder aber im Gartenbeet, dann können diese alle gleichzeitig zu einem schmackhaften Salatgericht zusammengemischt werden. Der Vorteil ist hierbei, dass alle gemeinsam in einem Beet angebaut werden können. Zu den Sorten, die als Pflück- und Schnittsalat kultiviert werden können, gehören die Folgenden.
- Eichenblatt
- Hirschzunge
- Lollo Bionda
- Lollo Rosso
- Australischer Gelber
- Amerikanischer Brauner
Pflücksalat
Ernte von Pflücksalaten
Die Besonderheit der Ernte bei Pflücksalaten ist vor allem, dass die Salatpflanze nicht insgesamt der Erde entnommen wird. So werden hier nur einzelne, gut ausgebildete Blätter entfernt und das nur in der benötigten Menge. So kann der Rest der Salatpflanze weiterwachsen und bildet wieder neue Blätter aus. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die zarte Mitte nicht verletzt wird, sonst kann es sein, dass die Salatpflanze keine neuen Blätter mehr ausbildet. Beim Pflücken sollte daher wie folgt vorgegangen werden.
Ernte
- äußere, starke Blätter entnehmen
- diese können abgeschnitten werden
- auch ein Abbrechen ist hier möglich
- die Salatpflanzen sind zart, es wird keine Kraft benötigt
- nur so viel pflücken, wie benötigt wird
- sogenannte Hetztriebe in der Mitte stehen lassen
Der Vorteil bei Pflücksalaten liegt darin, dass immer nur so viel von der Pflanze genommen wird, wie benötigt wird. Es verbleiben keine Reste, die hinterher unter Umständen dann noch im Müll entsorgt werden müssen. Idealerweise ernten Hobbygärtner die zarten Blätter der Pflücksalate mit der Hand. Denn hierbei sollte mit großer Vorsicht vorgegangen werden, damit die Pflanzen nicht verletzt werden und dann im schlechtesten Fall keine neuen Blätter mehr bilden.
Erntezeit
Erntezeit von Pflücksalaten
Ein bestimmter Zeitpunkt für die Ernte der Schnitt- und Pflücksalate kann nicht genannt werden, da dies abhängig von der Aussaat ist. So sind die frühen Sorten, die ab Mitte Mai in das Beet gesetzt werden dürfen, ab Juni erntereif. Da die Salate während der Erntezeit nicht insgesamt dem Beet entnommen werden, können diese etwa sechs Wochen lang genutzt werden. Doch spätestens, bevor die Salatpflanze schosst oder schießt, das heißt, Blüten bildet, sollte sie insgesamt geerntet werden. Denn danach werden die Blätter bitter und sind nicht mehr genießbar. Natürlich können Hobbygärtner auch den Pflücksalat direkt von Anfang an im Ganzen ernten, doch dies macht wenig Sinn, da die Blätter mehrere Wochen lang immer wieder nachwachsen. Spätere Sorten hingegen werden erst im Juni und Juli direkt ins Beet gesät und können dann zwischen August und Oktober geerntet werden. So sind die folgenden Zeitpunkte richtig, um den Pflücksalat zu ernten.
- wenn die ersten äußeren Blätter groß genug sind
- auf Wunsch jeden Tag
- direkt vor dem Verzehr
- kurz bevor der Salat zu schossen droht
- dann die ganze Pflanze abschneiden
Schnittsalat
Beim Schnittsalat ist die Besonderheit, dass der Blattsalat mit einem Schnitt direkt über der Erde insgesamt geerntet wird. Die Wurzel verbleibt jedoch in der Erde, denn hieraus bildet sich nach der ersten Ernte eine zweite Pflanze, die ebenfalls wieder auf diese Weise geerntet werden kann. Wer ganz viel Glück hat, bei dem bildet sich noch ein dritter Salat aus der in der Erde verbliebenen Wurzel. In der Regel können aber immer zwei Salate im Abstand von etwa vier bis sechs Wochen beim Schnittsalat geerntet werden. Vor allem für den Verkauf auf Märkten oder dem Supermarkt werden die Salate auf diese Weise geerntet, weil sie so länger frisch bleiben und somit auf Vorrat geerntet werden können.
Ernte
Ernte von Schnittsalat
Bei der Ernte von Schnittsalat muss nicht mit Vorsicht vorgegangen werden, wie dies bei den Pflücksalaten der Fall ist. So sind die Salate erntereif, wenn die Blätter nach etwa sechs bis sieben Wochen nach der Aussaat eine Länge von zehn bis zwölf Zentimetern haben. Bei der Ernte wird dann wie folgt vorgegangen.
- mit einem Schnitt etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden schneiden
- die Herzblätter müssen stehen bleiben
- so wird eine zweite Ernte garantiert
Ist es sehr heiß oder steht der Salat an einem sehr sonnigen Platz, kann es verfrüht zum Schossen kommen. Hierauf sollte unbedingt geachtet werden, denn ansonsten wird der Salat ungenießbar, da er bitter wird. Gesundheitlich schadet ein Verzehr dann jedoch nicht.
Werkzeug
Wird der Salat geschnitten, wird hierfür ein Werkzeug benötigt. Hierbei kann es sich für die recht zarten Salatpflanzen um ein kleines Küchenmesser handeln, das jedoch scharf sein sollte. Damit keine Bakterien in den verbleibenden Strunk gelangen, die eine Neubildung von Blättern verhindern könnten, muss das Messer auch sauber sein. Daher ist ein Desinfizieren mit reinem Alkohol aus der Apotheke zu empfehlen. Trocknet dieser nach der Desinfizierung vollständig ab, dann überträgt sich der Alkohol auch nicht auf die Salatpflanze.
Blattsalat
Ernte als Schnitt- oder als Pflücksalat?
Bei Schnitt- und Pflücksalaten handelt es sich um dieselben Sorten Blattsalat. Doch wie diese geerntet werden, ist hierbei entscheidend. Die Salate, die gepflückt werden, sollten nicht auf Vorrat geerntet werden. Denn die zarten Blätter, wie vom Lollo Rosso oder dem Eichblattsalat vertragen es nicht, wenn sie länger liegen. Daher sollten von den Blättern immer nur so viel gepflückt werden, wie auch gegessen werden sollen. Wichtig ist auch, dass hier der richtige Zeitpunkt gewählt wird, diese sollten erst kurz vor dem Servieren von den Salaten abgepflückt werden. Anders sieht es aus, wenn die Salate direkt über der Wurzel geschnitten werden. In einem solchen Fall sind sie länger haltbar und können auch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Daher sollte vorab immer darüber nachgedacht werden, ob die Blattsalate geschnitten oder gepflückt werden sollen.
Ernte
- bei direktem Verzehr nur einzelne Blätter pflücken
- liegt der Salat nach der Ernte länger, als Schnittsalat ernten
- droht der Salat zu schossen, über der Wurzel schneiden
- werden nur wenige Mengen benötigt, als Pflücksalat ernten
Drohen die Salate zu schossen, sollten sie in der Regel vorher insgesamt geerntet werden. Wird der Salat hierbei direkt über der Wurzel abgeschnitten, wie es bei den Schnittsalaten üblich ist, dann kann es zu einem neuen Austrieb von Blättern kommen, die dann wieder als Pflücksalate in der Küche verwendet werden können, bis eine erneute Reife droht. Auf diese Weise können alle im Garten kultivierten Blattsalate so geerntet werden, wie es gerade sinnvoll erscheint. Eine lange Ernte über den ganzen Sommer von immer frischen Salaten kann so garantiert werden.