Schotterparkplatz bauen: Aufbau und Kosten
Ein Schotterparkplatz ist eine günstige Alternative zu befestigten Stellplätzen. Sie können problemlos mit der richtigen Herangehensweise auf eigene Faust umgesetzt werden. Wichtig ist dafür vor allem eine gute Planung.
Auf den Punkt gebracht
- gesetzliche Bestimmungen vor dem Bau unbedingt überprüfen
- bei der Ermittlung der benötigen Schottermenge die Verdichtung beachten
- gewünschten Platz vorher abstecken und mit einer Richtschnur markieren
- nach dem Bau anfallende Bauabfälle richtig entsorgen
Inhaltsverzeichnis
Gesetzliche Bestimmungen
Bevor Sie mit dem Bau beginnen können, müssen Sie diesen planen. Einer der wichtigsten Aspekte während der Planung sind die gesetzlichen Bestimmungen, die für das Projekt beachtet werden müssen. Selbst für einen Schotterparkplatz müssen Sie drei bestimmte Punkte beachten: Baugenehmigung, Bebauungsplan und Nachbarn. Die Baugenehmigung ist essentiell und muss vor dem Bau beantragt werden. Ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, ist abhängig von Ihrem Wohnort. Jedes Bundesland verlangt ab einer anderen Grundfläche für den Parkplatz eine Baugenehmigung inklusive Bauantrag.
Eine kleine Übersicht über die Unterschiede zwischen drei Bundesländern zeigt, ab welcher Fläche eine Baugenehmigung notwendig ist:
- Bayern: ab 50 m²
- Berlin: ab 30 m²
- Nordrhein-Westfalen: Baugenehmigung nicht abhängig von Fläche
Wie Sie sehen, sollten Sie sich vorher informieren, um zusätzliche Kosten zu vermeiden. Das gleiche gilt für den Bebauungsplan Ihrer Gemeinde. Er gibt Einblick über die möglichen Plätze auf Ihrem Grundstück, die für den Schotterparkplatz zulässig sind. Sprechen Sie sich zudem vorsichtshalber mit Ihrem Nachbar ab, falls der Parkplatz an der Grundstücksgrenze liegen soll, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Planen Sie vorsichtshalber den Mindestabstand zur Grundstücksgrenze ein, der je nach Gemeinde unterschiedlich ist. Weiterhin müssen Sie die nach der Sonderbauverordnung vorgeschriebenen Mindestmaße für den Parkplatz beachten. Sie sind auf die Größe eines einzelnen Fahrzeugs beschränkt. Falls Sie einen größeren Parkplatz bauen wollen, müssen Sie auf jeden Fall die doppelte Größe wählen.
Folgend die Mindestmaße:
- Breite: 2,5 m
- einseitig begrenzt (z.B. durch Hecke, Mauer): 2,70 m
- beidseitig begrenzt (z.B. durch Hecke, Mauer): 2,90 m
- Breite für Menschen mit Behinderung: 3,5 m
- Länge (parallel zur Straße): 6,5 m
- Länge (senkrecht zur Straße): 5 m
Hinweis: Achten Sie beim Anlegen des Parkplatzes unbedingt auf die Größe Ihrer Fahrzeuge. Moderne Automobile sind meist größer als die vorgegebenen Mindestmaße, was zu Platzmangel führen kann.
Schotter: Kosten ermitteln
Wurden die Planungen für den Schotterparkplatz abgeschlossen, benötigen Sie für den Bau natürlich den Schotter, den Sie in der notwendigen Menge bestellen müssen. Wählen Sie für diesen Zweck unbedingt einen Schotter für Ihren Schotterparkplatz aus, der grob genug ist. Nur so können die Steine ineinander greifen, um genügend Halt für die Fahrzeuge zu bieten. Gut geeignet sind die Größen 0/32 und 0/45. Falls Sie einen frostsicheren, wasserdurchlässigen Schotter verwenden wollen, setzen Sie auf KFT-Schotter in der gleichen Größe. Um den Materialbedarf zu ermitteln, benötigen Sie das Volumen der ausgehobenen Grube.
Dafür wird die folgende Formel angewandt
Länge in m x Breite in m x Tiefe in m = Volumen in m³
Für die Grube sollten Sie eine Tiefe von 80 Zentimetern einplanen, damit ein Frostschutz gewährt wird. Bei einem Stellplatz in der Größe von 5 Metern x 3 Metern werden die Werte wie folgt eingesetzt:
5 x 3 x 0,8 = 12
Die Grube hat ein Volumen von 12 Kubikmetern. Um den Bedarf an Schotter für den Schotterparkplatz und somit die Kosten für das Material zu ermitteln, müssen sie diesen Wert mit einem Faktor von 1,5 multiplizieren. Dadurch kommen Sie auf das Gewicht in Tonnen. Von den Tonnen aus können Sie anschließend die Kosten für den Schotter ermitteln. Beachten Sie, dass diese von Region zu Region und Schotter zu Schotter unterschiedlich sein können. Im folgenden Beispiel wird vom ermittelten Volumen von 12 Kubikmetern und einem KFT-Schotter in der Größe 0/32 ausgegangen:
- 12 x 1,5 = 18 t Schotter
- 3 % mehr Material hinzurechnen
- Grund ist die Verdichtung des Materials
- Materialbedarf beträgt demnach 18,54 t
- KFT-Preis pro Tonne: 16 bis 20 Euro
- Materialbedarf x Preis = Materialkosten
- 18,54 x 16 oder 20 Euro = 296,64 bis 370,8 Euro
- Kosten für Anlieferung einrechnen
Materialen und Werkzeug
Neben dem Schotter benötigen Sie geeignetes Werkzeug, um den Schotterparkplatz zu verwirklichen. Über die folgende Liste erhalten Sie einen Überblick über die notwendigen Utensilien. Keine Sorge. Wenn Sie die Geräte in der Liste nicht selbst zur Verfügung haben, können Sie diese in Baumärkten oder bei Firmen für gewisse Zeiträume leihen. Gerade bei größeren Projekten sollten Sie die Geräte lang genug buchen. Zudem benötigen Sie etwas, um den anfallenden Erdaushub und die Schotter-Anlieferung abzusichern. Dafür bieten sich Leitkegel oder Absperrbänder an.
- Spaten
- Schaufel
- alternativ: Minibagger
- Gartenhacke (verdichtete oder steinige Böden)
- Maßband, Rollmaß oder Zollstock
- Hammer
- Rüttelplatte zum Verdichten
- Schubkarre
- 4 x Holzpflock, Erdanker oder Erdnägel
- Richtschnur
- Richtlatte
- Straßenbesen
- optional: Container für Abfälle wie Grassoden
- optional: Fahrzeug mit Anhänger (falls Schotter abgeholt wird)
Tipp: Falls Sie mit viel Unkraut zu kämpfen haben, setzen Sie zufällig auf ein sogenanntes Geotextil. Es wird zwischen dem Boden und dem Schüttgut als schützende Schicht vor Unkräutern installiert.
Vorbereitung
Um den Aufbau des Parkplatzes so effektiv wie möglich zu gestalten, müssen Sie die Stelle vorbereiten. Ideal dafür sind Tage ohne ungemütliches Wetter, da sonst die Messungen stark beeinflusst werden könnten. Gerade bei frisch feuchten Böden ist das der Fall, da sich die Erde noch problemlos bewegen kann.
Gehen Sie bei der Vorbereitung wie folgt vor:
- ersten Eckpunkt setzen
- dafür Erdanker, Pflock oder ähnliches nutzen
- alternativ an Wand oder Hindernis orientieren
- vom Eckpunkt aus erste Seite abmessen
- rechten Winkel per Augenmaß setzen
- zweiten Eckpunkt setzen
- wiederholen, bis alle Eckpunkte gesetzt sind
- Richtschnur spannen
- rechte Winkel über Diagonale überprüfen
- optional 3-4-5-Regel anwenden
- bei Bedarf Plane für Erdaushub platzieren
- idealerweise neben dem Bauplatz ausbringen
- bei Wind Ecken der Plane beschweren
Aufbau: Anleitung
Der Aufbau Ihres neuen Stellplatzes lässt sich im kleinen Umfang sehr schnell bewältigen. Der Aufwand bleibt wie die Kosten recht gering. Achten Sie darauf, dass Sie während des gesamten Projekts Straßen und Gehwege so gut wie möglich freihalten. Stellen wie zum Beispiel Ihr Materiallager werden durch Leitkegel oder Bänder abgesperrt. Auf diese Weise können Sie entspannt arbeiten.
Die folgende Herangehensweise erklärt Ihnen genau, wie Sie den Schotterparkplatz bauen:
- Grube für den Stellplatz ausheben
- zu Beginn anfallende Grassoden entfernen
- separat zum Erdaushub lagern
- mit Spaten entlang der Richtschnur abstechen
- mit Schaufel Grube ausheben
- anfallende Steine oder Wurzeln mit Hacke entfernen
- Erdboden gründlich mit Rüttelplatte verdichten
- 1. Schotterschicht einfüllen und verdichten
- Schichtdicke: 10 bis 20 cm
- 2. Schotterschicht einfüllen und verdichten
- Schichtdicke: 30 cm
- wiederholen, bis Grube komplett gefüllt ist
- oberste Schicht begradigen (Richtlatte)
- verdichten
- bei Bedarf Schotter nachfüllen
- verdichten
- nun ist der Schotterparkplatz vollendet
- Erdaushub entsorgen oder im Garten verwenden
- Bauabfälle entsorgen
- Straßen und Gehwege abschließend fegen
- dadurch entgehen Sie möglichen Problemen
Hinweis: Sortieren Sie anfallende Abfälle wie Grassoden oder Steine gut, bevor sie zur Deponie gebracht oder über Container entsorgt werden. Dadurch vermeiden Sie unnötig anfallende Zusatzkosten.
Häufig gestellte Fragen
Die Pflege von Schotterparkplätzen beginnt mit Unkraut und Laub. Entfernen Sie Unkräuter so schnell wie möglich, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Laub und Pflanzenreste hinterlassen Rückstände, die ebenfalls zu Verunreinigungen führen und daher weggefegt werden sollten. Ansonsten ist Schotter sehr pflegeleicht und muss nicht einmal abgespült werden.
Verwerfungen können ein großes Problem darstellen, da das Gewicht der Fahrzeuge das lose Material auseinandertreibt und bewegt. Häufig entstehen dadurch Fahrrinnen. Um dieses Problem zu verhindern, können Sie zusätzlich Bodenwaben verlegen. Durch die Struktur wird der Schotter fixiert und selbst dauerhafte Belastungen stellen kein Problem für den angelegten Parkplatz dar. Wählen Sie die Waben des Gitters nicht zu klein aus.
Falls Sie den Parkplatz zusätzlich mit einer Randbefestigung ausstatten wollen, stehen Ihnen mehrere Materialien zur Verfügung. Zu den Klassikern gehören Rasenkanten-, Natur oder Pflastersteine. Bei Bedarf können Sie diese sogar einbetonieren, was Aufwand und Kosten erhöht. Ebenfalls könnten Sie Randstreifen verwenden, wenn der Parkplatz vom Rasen oder einem Beet abgetrennt werden soll.