Zum Inhalt springen
Startseite » Tiere » Insekten » Raupen » Schwarz-gelbe Raupe gesehen: welche ist es?

Schwarz-gelbe Raupe gesehen: welche ist es?

Schwarz-gelbe Raupe gesehen: welche ist es?

Immer wieder sehen Spaziergänger oder Naturliebhaber eine Raupe und fragen sich, welche es wohl ist. Dabei ist die Farbe oft ein wichtiges Merkmal zur Identifizierung. Erkennen Sie beispielsweise eine schwarz-gelbe Raupe, kommen diese Exemplare in Frage.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • schwarz-gelbe Farbe allein lässt keine eindeutigen Rückschlüsse auf Raupe zu
  • weitere Kriterien nötig um Raupenart bestimmen zu können
  • zum Beispiel Größe, Jahreszeit des Vorkommens, Behaarung, auffällige Merkmale oder bevorzugte Nahrung
  • Schwalbenschwanz, Jakobskrautbär oder schwarzer Apollo sind verbreitet
  • Jakobskrautbär ist eine giftige Raupenart

Schwarze-gelbe Raupen erkennen

Die Färbung der Raupe ist lediglich ein Kriterium. Um die Raupen sicher zu erkennen, sollten Sie weitere Kriterien berücksichtigen:

  • behaart oder nicht
  • Jahreszeit
  • Ort der Verbreitung
  • Größe
  • Stachel oder sonstige auffällige Merkmale
  • bevorzugte Nahrungspflanzen

Hinweis: Einzig und allein die Farbe schwarz-gelb ermöglicht keine eindeutige Identifikation der Raupenart. Vielmehr sollten Sie die verschiedenen Kriterien berücksichtigen, um sicher und zuverlässig die Art zu identifizieren.

Mehr Raupen nach Farben sortiert

Mögliche Raupenarten

Selten kann man sich direkt auf den ersten Blick sicher sein, um welche Raupenart es sich handelt. Schließlich leben in Deutschland über 3700 Arten von Schmetterlingen und somit auch Raupen. Im Folgenden finden Sie einige Arten, die besonders verbreitet und zumindest teilweise schwarz-gelb sind.

Admiral (Vanessa atalanta)

Admiral - Vanessa atalanta
Quelle: Emmanuel Boutet, Larva-butterfly-vulcan-larve-papillon-vulcain-vanessa-atalanta-1, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • bis zu 40 mm groß
  • gelblich-graue Grundfarbe mit teilweise braunen und schwarzen Flecken
  • dunkler oder schwarzer Kopf
  • starke Behaarung, teilweise sogar stachelig
  • Brennnesseln bevorzugte Nahrung
  • junge Raupe spinnt sich Nest selber
  • harmlose Raupenart für Pflanzen, Menschen und Tiere

Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae)

Schwarz-gelbe Raupe - Jakobskrautbär - Tyria jacobaeae
  • bis zu 30 mm lang
  • leuchtend gelbe Farbe
  • schwarze Ringel
  • wenige, aber sehr lange Haare
  • weiße Behaarung
  • bevorzugt trockene und leicht feuchte Regionen
  • gesellige Raupen
  • Verbreitung zwischen Juli und August
  • Verpuppen folgt im Anschluss in Bodennähe

Hinweis: Bei der Raupe des Jakobskrautbärs signalisiert die schwarz-gelbe Farbe Gefahr, denn hier handelt es sich um eine giftige Art.

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Schwalbenschwanz - Papilio machaon
  • wird bis zu 45 mm lang
  • keine Haare am Körper
  • schwarzer Querstreifen mit kleinen gelb-orangenen Punkten
  • bevorzugt in Nähe von Futterpflanzen und Doldengewächsen
  • ausgewachsene Raupen mit grüner Färbung

Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne)

Schwarzer Apollo - Parnassius mnemosyne
Quelle: Harald Süpfle, Parnassius mnemosyne – Schwarzer Apollo 03 (HS), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0 DE
  • bis zu 42 mm lang
  • schwarze Grundfarbe, teilweise auch braun
  • kurze Stacheln am Körper
  • gelbe Flecken an den Seiten
  • gefährdete Raupenart
  • große Ähnlichkeit mit Raupen der Apollofalter
  • kommen zwischen April und Mai vor
  • schlüpft nach Schneeschmelze

Sechsfleck-Widderechen (Zygaena filipendulae)

Schwarz-gelbe Raupe - Sechsfleckwidderchen
  • bis zu 22 mm lang
  • anderer Name Blutströpfchen (für den ausgewachsenen Schmetterling aufgrund seine roten Punkte)
  • gelblich-grüne Grundfarbe
  • wirkt schwarz-gelb durch doppelte Reihe schwarzer Flecken
  • schwarzer Kopf
  • bevorzugt Gräser und Hornklee
  • fressen bis in den Herbst
  • nach Überwinterung im Juni ausgewachsen
  • teilweise überwintern Raupen zweimal

Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata)

Stachelbeerspanner - Abraxas grossulariata
Quelle: Janet Graham, Abraxas grossulariata, Magpie, Fenn’s Moss, North Wales, July 2010 (21221695301), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • bis zu 32 mm lang
  • blasse gelbliche Farbe
  • schwarze Flecken auf ganzem Körper
  • orangene Linien an Seiten
  • glänzender Kopf
  • nachtaktive Raupen
  • kommen von Juni bis August vor
  • ernähren sich bevorzugt von Stachelbeere, Johannisbeere und weiteren Laubgehölzen

Häufig gestellte Fragen

Wieso ist der Jakobskrautbär giftig?

Die Giftigkeit der Raupen stammt von ihrer Nahrung. Denn diese essen bevorzugt das Jakobskreuzkraut, das ebenfalls giftig ist. Anschließend speichern die Raupen das Gift in ihrem Körper und werden selber giftig.

Ist der Jakobskrautbär gefährdet?

Der Deutsche Naturschutzbund ordnet den Falter mitsamt Raupe in einigen Regionen in Deutschland als gefährdet ein. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft wurde die bevorzugte Nahrungspflanze zurückgedrängt. Folglich empfehlen die Naturschützer, die betreffenden Pflanzen zwischen Mai und August nicht zu mähen.

Wie unterscheiden sich die Admiral-Schmetterlinge weltweit?

Die einzelnen Populationen haben sich an das Klima der jeweiligen Region angepasst. Seit dem 21. Jahrhundert gibt es keinen Einflug der Schmetterlinge mehr aus Süd- und Mitteleuropa.

Wann lässt sich die Raupe des Sechsfleck-Widderechen beobachten?

Der Schmetterling fliegt in einer Generation zwischen Juli und August. Im September könnte es sich um die Raupen des Sechsfleck-Widderechen handeln, wenn Sie ein Exemplar mit der Farbe schwarz-gelb entdecken.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up