Kleine schwarze beißende Käfer auf der Haut
Bei den meisten kleinen schwarzen beißenden Käfern handelt es sich gar nicht um Käfer, sondern um andere Insekten. Welche anderen Tierchen in Frage kommen klärt dieser Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- besonders im Sommer finden sich im Freien schnell kleine Tierchen auf der Haut
- manche können beißen oder stechen
- fast immer handelt es sich nicht um Käfer
- auch im Haus können beißende Insekten vorkommen
Inhaltsverzeichnis
Bettwanzen (Cimex lectularius)
Bei einem starken Bettwanzenbefall können gleich mehrere der Tiere nachts über den Schläfer herfallen und Blutsaugen. Oft wird das erst am nächsten Tag bemerkt.
- Vorkommen: immer im Haus, häufig im Bett, eingeschleppt durch Urlaubsutensilien, ganzjähriges Auftreten möglich, Verstecke auch hinter Tapeten
- Merkmale: sehr klein, kaum mit bloßem Auge sichtbar, Kotspuren in Bettnähe weisen auf Befall hin, Stiche jucken stark, treten besonders nachts auf, Tiere sind nachtaktiv
- Bekämpfung: bei starkem Befall Schädlingsbekämpfer, ansonsten Ritzen aussaugen, Bett komplett reinigen
Hinweis: Um einen Befall mit Bettwanzen zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Urlaubskoffer im Freien auszupacken und die Kleidung sofort zu waschen, bevor sie wieder in den Schrank kommt.
Flöhe (Siphonaptera)
Flöhe werden häufig durch Haustiere übertragen und können dann als kleine schwarze Tierchen auf der Haut sichtbar sein, die sich springend fortbewegen. Sie sind schwer zu fangen.
- Vorkommen: verschiedene Flöhe je nach Tierart, im Haus auch in der Nähe von Tieren, etwa in Katzenkörben oder Hundebetten
- Merkmale: wenige Millimeter groß, dunkel, flach, kräftige Hinterbeine, springen sehr weit, Stiche fast immer als eine Art Straße auf der Haut, jucken stark
- Bekämpfen: Flöhe wenn möglich fangen, Kleidung wechseln, Kissen, Decken und Körbe reinigen, Haustiere mit zugelassenen Mitteln vom Tierarzt behandeln
Kriebelmücke (Simuliidae)
Bei der Kriebelmücke handelt es sich zwar nicht um einen Käfer, sie kann im Freien aber sehr lästig sein und lässt sich nicht immer zweifelsfrei erkennen, besonders in der Dämmerung.
- Vorkommen: im Freien überall häufig, besonders in Weidenähe und offenen Landschaften
- Merkmale: wenige Millimeter groß, dunkler Körper, oft massenhaftes Auftreten, Stiche jucken stark
- Bekämpfung: Im Freien unmöglich, mit langer Kleidung schützen
Läuse (Pediculidae)
Neben den typischen Kopfläusen (Pediculus humanus capitis) gibt es auch andere Läuse, die Menschen befallen können und kleinen Käfern ähneln, etwa Kleiderläuse. Ihnen allen ist gemein, dass sie Blut saugen.
- Vorkommen: so gut wie ausschließlich am Menschen oder am Tier, ganzjährig
- Merkmale: wenige Millimeter groß, keine Flügel, länglicher, dunkler Körper
- Bekämpfen: Kopfläuse mit zugelassenen Mitteln, Haare bei starkem Befall abscheiden, Wiederholung der Behandlung nicht vergessen, Mützen, Kleidung, Kämme und Bürsten reinigen
Milben (Acari)
Es gibt verschiedene Milbenarten, die den Menschen befallen können. Darunter zählen zum Beispiel auch Grasmilben (Neotrombicula autumnalis), die im Freien im hohen Gras lauern.
- Vorkommen: überall, Grasmilben besonders im hohen Gras
- Merkmale: kleiner, dunkler Körper, gehören zu den Spinnentieren, nur Larven ernähren sich von Blut, Bisse jucken stark und können sich schnell entzünden
- Bekämpfung: Grasmilben durch Kurzhalten des Grases am Stechen hindern
Rückenschwimmer (Notonectidae)
Beim Rückenschwimmer handelt es sich nicht um einen Käfer, sondern um eine Wanzenart. Der Stich des Rückenschwimmers ist zwar schmerzhaft, kommt aber nur vor, wenn das Tier festgehalten wird.
- Vorkommen: in vielen Süßgewässern
- Merkmale: schwimmt auf dem Rücken, dunkler Körper
- Bekämpfung: ist nicht notwendig, Wanze sticht nur bei Gefahr
Hinweis: Es gibt einige Käfer, die fast ausschließlich im Wasser leben und tatsächlich beißen oder stechen können. Dabei handelt es sich häufig um kleinere Käferarten, die nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.
Zecken (Ixodida)
Zecken können, bevor sie beim Blutsaugen größer werden, noch am ehesten mit Käfern verwechselt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen beißenden Insekten können Zecken schwere Krankheiten übertragen.
- Vorkommen: überall im Freien, beinahe ganzjährig
- Merkmale: wenige Millimeter groß, mit bloßem Auge schwer zu erkennen, flacher Körperbau, saugt sich an der Einstichstelle fest, wird oft trotzdem erst spät bemerkt
- Bekämpfung: Zecken lassen sich im Freien nicht bekämpfen, wenn möglich Stich vorbeugen, höheren Bewuchs im Freien meiden
Hinweis: Zecken können Borreliose oder Hirnhautentzündung übertragen, gegen Letzteres gibt es eine Impfung. Gerade in der Zeckensaison sollten Sie Ihren Körper öfters kontrollieren.
Insektenbiss – was tun?
Das wichtigste ist sofortiges Kühlen der Bissstelle. Das sorgt dafür, dass sich die Schwellung und die Rötung nicht weiter ausbreiten. Außerdem dämpft es eventuelle Schmerzen. Eine weitere Behandlung ist oft nicht notwendig, aber kühlende Salben oder Gele aus der Apotheke können hilfreich ein.
Vorbeugung
Im Freien ist die beste Vorbeugung so wenig unbedeckte Haut wie möglich zu zeigen. Dann können Insekten gar nicht erst zubeißen. Langärmelige Kleidung in hellen Farben schützt am effektivsten. Vor Zecken und Insekten im Gras schützen auch hohe, geschlossene Schuhe. Außerdem ist es wichtig, Käfer, Insekten und andere kleine Tiere niemals mit bloßen Händen zu fangen.
Häufig gestellte Fragen
Von den meisten Insekten geht keine größere Gefahr aus. Am gefährlichsten ist es, wenn die Bisse sich entzünden, etwa weil man daran gekratzt hat.
Zum einen ist ein Arztbesuch dann ratsam, wenn der Verdacht auf eine allergische Reaktion besteht, zum anderen aber auch dann, wenn sich der Biss entzündet oder sich die Symptome nach einigen Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern.
Am besten geeignet sind Fliegengitter an Fenstern und Türen. Außerdem sollten Pflanzen und auch Haustiere auf Insekten kontrolliert werden, sobald sie in die Wohnung kommen.