Schwarze Blattläuse an Pflanzen natürlich bekämpfen
Schwarze Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen. Sie können Gemüsepflanzen, Blumen aber auch Sträucher befallen und saugen dort Pflanzensäfte. Dies führt zu verkrüppelten Blättern, Blüten oder Knospen. Ein schwerer Befall kann zum Absterben von Trieben oder Jungpflanzen führen. Außerdem scheiden die Läuse klebrigen Honigtau aus, der nicht nur Ameisen anlockt, sondern auch ein Nährboden für Pilzkrankheiten ist. Es ist daher wichtig, Blattläuse zu bekämpfen, am besten mit natürlichen Mitteln.
Inhaltsverzeichnis
Schwarze Blattläuse bekämpfen
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Methoden, mit denen Sie Blattläuse schnell loswerden können.
Blattläuse gibt es auch in anderen Farben. Hier finden Sie Infos zu deren Bekämpfung:
Absammeln
Bevor es überhaupt zu einem großen Befall kommen kann, sammeln Sie die ersten, einzelnen Tiere ab. Schwarze Blattläuse sind sehr gut an grünen Blatttrieben zu erkennen. Sie sitzen gern unterhalb von Knospen oder an Blattachseln. Sie werden einfach mit den Fingern entfernt oder zerdrückt.
Rückschnitt
Wenn an einer Pflanze der Befall sehr stark ist und schon verkrüppelte Triebspitzen, Knospen oder Blättern erkennbar sind, schneiden Sie die befallenen Stellen mitsamt der Läuse ab. Das Schnittgut mit den Schädlingen entsorgen Sie besser nicht im Kompost, sondern in der Mülltonne oder der Biomülltonne. Entfernen Sie auch vom Honigtau verklebte Pflanzenteile, wenn Sie sie nicht anders reinigen können.
Hinweis: Diese Methode ist vor allem bei Pflanzen angezeigt, die Sie sowieso schneiden müssen oder die einen Rückschnitt gut vertragen.
Wasser
Handelt es sich um eine kleine Zimmerpflanze, bekämpfen Sie die Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl aus der Sprühflasche. Bei größeren Topfpflanzen oder Gartenpflanzen nehmen Sie besser den Wasserschlauch. Das Wasser wird dafür direkt auf die Blattläuse gerichtet und spült sie fort. Allerdings ist damit zu rechnen, dass einige der Tiere diese Prozedur überleben. Sie verbleiben im Erdreich rund um die Pflanze und können sie von dort aus erneut befallen.
Hinweis: Wasser entfernt auch den klebrigen Honigtau. Zur Vorbeugung von Pilzen sollten die Pflanzen anschließend gut trocknen können.
Seifenlauge
Seifenlauge können Sie bei allen Pflanzen anwenden, die als nicht sehr empfindlich gelten. Zu viel Seife kann schädlich für Blätter oder Wurzeln sein. Letzteres wird verhindert, wenn Sie den Boden rund um die Pflanze wasserdicht abdecken, etwa bei Zimmerpflanzen oder kleineren Topfpflanzen. Für die Seifenlauge wird nur Wasser, Spülmittel und eine gewöhnliche Sprühflasche benötigt. Füllen Sie Wasser in die Flasche, geben einige Spritzer Spülmittel hinzu und mischen Sie danach die Lösung durch kräftiges Schütteln. Sprühen Sie die mit Läusen befallene Pflanze tropfnass ein. Mit Seifenlauge werden Sie auch den Honigtau los.
Pflanzenjauchen
Die bekannteste Jauche ist wohl die Brennnesseljauche, aber Sie können auch mit Auszügen aus anderen Pflanzen schwarze Blattläuse loswerden. Die Herstellung einer Pflanzenjauche erfolgt fast immer gleich:
- etwa 1 kg Pflanzenmaterial zerkleinern
- in einen Eimer mit 10 l Wasser mischen
- luftdurchlässig abdecken
- schattig stellen
- regelmäßig umrühren
- einsetzende Gärung ist durch aufsteigende Luftblasen erkennbar
- abwarten bis die Gärung abgeschlossen ist
- Dauer 1 bis 2 Wochen
- Pflanzenmaterial herausfiltern
- Jauche vor der Anwendung mit Wasser verdünnen
- Pflanzen tropfnass einsprühen oder zur allgemeinen Stärkung gießen
Andere geeignete Pflanzenarten: Farn, Efeu, Knoblauch und Ackerschachtelhalm
Tabak
Das Nikotin ist so giftig, dass es auch Blattläusen schadet. Allerdings werden dafür nicht einfach Zigarettenstummel in die Erde gesteckt. Überdosiert kann Nikotin auch Pflanzen vergiften. Stattdessen setzen Sie eine Lösung aus 50 g Tabak und 500 ml Wasser an. Die Mischung muss aufkochen, zieht einen Tag und wird danach durch ein Sieb gegossen. Füllen Sie die Flüssigkeit in eine Sprühflasche um und sprühen Sie die befallenen Pflanzen damit ein.
Pflanzenöl
Als Hausmittel gegen schwarze Blattläuse wird häufig Rapsöl angewendet. Es soll die Läuse bei der Anwendung ersticken. Damit die Pflanze selbst nicht geschädigt wird, muss das Öl verdünnt werden. Dafür werden 300 ml Öl mit 700 ml Wasser gemischt und in eine Sprühflasche gefüllt. Am besten wirkt das Öl, wenn es beim Einsprühen der befallenen Pflanze einen öligen Film auf den Läusen hinterlässt. Am Tag nach der Anwendung wird die Pflanze mit Wasser abgeduscht, um das Öl wieder zu entfernen, sonst könnte die Blattatmung beeinträchtigt werden.
Neemöl
Um schwarze Blattläuse zu vertreiben, können Sie die Samen oder das Öl des Niembaumes verwenden. Die Wirkstoffe sind so effektiv, dass sie auch Bestandteile von biologischen Pflanzenschutzmitteln sind. Die Samen können Sie, meist auf Bestellung, im Gartenfachhandel, Reformhaus, der Apotheke oder online kaufen. Ein Liter Wasser wird mit rund 50 g der Samen vermischt. Die Lösung bleibt einen Tag stehen und wird dann zum Einsprühen der Pflanzen verwendet. Die Samen können Sie vor der Verwendung auch im Mörser zerkleinern, das setzt die Wirkstoffe noch besser frei. Das Öl wird mit Wasser vermischt ebenfalls zum Einsprühen verwendet.
Wichtig für alle Anwendungen
- Unabhängig vom verwendeten Mittel müssen Sie der Erfolg der Anwendung gründlich kontrollieren. Untersuchen Sie dafür Ihre Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und vergessen Sie auch die Blattunterseiten nicht. Ist der Befall zurückgegangen, aber noch vorhanden, wird die jeweilige Behandlung wiederholt. Hat das gewählte Mittel die schwarzen Läuse nicht beeindruckt, probieren Sie ein anderes aus. Nur durch konsequentes Handeln können Sie die Läuse loswerden.
- Genau wie chemische Pflanzenschutzmittel sollten Sie Hausmittel und biologische Schädlingsbekämpfungsmittel vorsichtig anwenden. Nikotin ist zum Beispiel auch für den Menschen giftig.
- Vorbeugen ist besser als Heilen. Kontrollieren Sie besonders gefährdete Pflanzen häufig auf Blattlausbefall und setzen Sie schon früh stärkende Mittel (Gesteinsmehl oder Pflanzenjauchen) ein. Vermeiden Sie zu viel Dünger, er macht die Pflanzen weich und anfällig für Schädlinge.
- Benutzen Sie die einmal verwendeten Sprühflaschen nur für Pflanzenschutzmittel und kennzeichnen Sie sie, um Verwechslungen zu vermeiden.
Nützlinge fördern
Damit es gar nicht erst zu einer größeren Blattlauskolonie kommt, werden Nützlinge aller Art im Garten aktiv gefördert. Dazu werden zum Beispiel Insektenhotels oder Nistkästen aufgehängt. Verwilderte Ecken und umgedrehte Blumentöpfe aus Ton bieten Unterschlupf und Schutz. Die Bekämpfung von Läusen mit der Hilfe von Nützlingen erfordert unter Umständen sehr viel Geduld. Um den Nützlingen nicht zu schaden, vermeiden Sie den Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln.
Blattläuse werden gefressen von:
- Marienkäfer und seinen Larven
- Florfliegen und ihre Larven
- Ohrwürmer
- manchmal von kleineren Singvögeln wie Meisen
Hinweis: Einige Nützlinge können Sie auch speziell zur Bekämpfung von Blattläusen kaufen.