Ist die Schwarze Wespe giftig?
Schwarze Wespen sind für viele ein einschüchternder Anblick. Es kommt daher häufig die Frage auf, ob die Insekten giftig oder gefährlich für den Menschen sind. Alle Antworten finden Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- zahlreiche Arten innerhalb der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) dunkel bzw. schwarz gefärbt
- nur Stechimmen-Arten (Aculeata) stellen aufgrund ihres Stechapparats eine Gefahr für Menschen dar
- kommen im gesamten deutschsprachigen Raum vor
- schwarze Wespen sind nicht giftig
Inhaltsverzeichnis
Schwarze Wespe giftig?
Sie müssen sich keine Sorgen machen, wenn Sie einer komplett schwarzen Wespenart begegnen. In Deutschland gibt es keine schwarze Wespe, deren Giftigkeit eine wirkliche Gefahr für den Menschen darstellt. Zwar verfügen bestimmte Arten über einen Stachel, doch ist das enthaltene Gift in der verabreichten Dosis nicht problematisch und der Stich schmerzt nur. Wirklich giftig ist keine Art, die wir als „Schwarze Wespe“ bezeichnen.
Hinweis: Besonders gefährlich können solche Wespen für Allergiker sein, da bei einem Stich Insektengift in den Körper gelangt. Achten Sie daher nach einem Stich auf mögliche Symptome und suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt oder ein Krankenhaus auf.
Bewaffnete schwarze Wespen
Schwarze Wespen werden in zwei Gruppen unterteilt: Stech- und Legimmen. Während Stechimmen wie die Honigbiene mit einem Wehrstachel bewaffnet sind, verfügen Legimmen wie die Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria) nur über einen Legestachel. Das heißt, ausschließlich die Stechimmen können bei Gefahr zustechen. Aus diesem Grund wird häufig eine bestimmte Art als schwarze Wespe bezeichnet: die Große Holzbiene (Xylocopa violacea).
Der Grund dafür sind ihre Merkmale:
- Größe: 20 bis 28 mm
- violett-blaue Flügel
- komplett schwarz gefärbt
- brummt laut
Zwar erinnert die Große Holzbiene eigentlich an eine Hummel, viele Menschen halten sie dennoch für eine Hornisse oder Wespe. Sie ist bekannt, da sie eine der häufigsten Wildbienenarten darstellt, der Sie in Deutschland bis zu Höhen von 500 Metern begegnen können. Sie stellt trotz ihrer beachtlichen Größe und dem lauten Geräusch keine Gefahr für Sie da. Dennoch sollten Sie in Ihrem Garten auf die Tiere aufpassen, da sie ihr Nest in Totholz anlegen und bei Gefahr verteidigen. Aber nicht nur die Große Holzbiene kommt in Deutschland vor. Es gibt noch weitere Holzbienen, die schwarz gefärbt, jedoch nicht so auffällig sind.
Weiterhin gehören zahlreiche Arten der folgenden Gattungen zu den schwarzen Wespen:
- Grabwespen (Spheciformes) wie Passaloecus corniger
- Wegwespen (Pompilidae) wie die Tönnchenwegwespe (Auplopus carbonarius)
Quelle: Benjamin Carbuccia, Auplopus carbonarius 175815922, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Ungefährliche Wespen
Nicht nur die Stechimmen-Arten müssen genannt werden, wenn es um dieses Thema geht. Es finden sich weitere Gattungen, aus denen Ihnen eine schwarze Wespe begegnen könnte. Wie bei den Stechimmen erstreckt sich deren Vorkommen ebenfalls über ganz Deutschland, wobei die verschiedenen Arten natürlich unterschiedliche Lebensräume und Regionen bevorzugen. Anhand dieser können Sie die taillenlosen Wespen ebenfalls gut zuordnen. Sie sind im Vergleich zu den Stechimmen meist deutlich kleiner und werden deshalb nicht sofort als Wespe erkannt. Da sie nur über einen Legestachel verfügen, sind sie komplett ungefährlich für Mensch und Haustier.
Die bekanntesten Gattungen der Legimmen mit schwarzen Arten:
- Halmwespen (Cephidae) wie Hartigia trimaculata
- Gallwespen (Cynipidae) wie die Gemeine Eichengallwespe (Cynips quercusfolii)
- Schlupfwespen
Hinweis: Aufgrund ihres Verhaltens sind viele Schlupfwespen gern gesehene Nützlinge im Garten, die häufig angesiedelt werden. Sie vertilgen große Mengen an Schädlingen, die Ihren Pflanzen sonst enorm zusetzen könnten.
Häufig gestellte Fragen
Wie bei gelbschwarz gestreiften Bienen, Hummeln und Wespen sowie den häufig zu Unrecht gefürchteten Hornissen, müssen Sie nur mit einem Stich rechnen, wenn das Nest der Insekten gestört und die Tiere gereizt oder in die Enge gedrängt werden. Zudem können nur die genannten Arten stechen, die mit einem Stachel ausgestattet sind. Schwarze Schlupf- oder Pflanzenwespen dagegen können ohne Bedenken aufgenommen oder vertrieben werden.
Nein, es sind keine staatenbildenden, schwarzen Taillenwespen bekannt. Aus diesem Grund handelt es sich bei den Exemplaren in dieser Farbe ausschließlich um solitär lebende Exemplare. Das heißt, Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Sie bei diesen in größere Nester stolpern.
Da die stechenden Arten dieser Gruppe nur für Allergiker gefährlich sind oder wenn bestimmte Stellen am Körper wie der Rachen gestochen wurden, sollten Sie so schnell wie möglich der Notarzt kontaktieren. Stehen Medikamente oder eine Adrenalinspritze zur Verfügung, sollte diese je nach Intensität der allergischen Reaktionen angewandt werden. Ebenso ist es wichtig, den Betroffenen im Auge zu behalten, bis professionelle Hilfe eingetroffen ist.