Schwarzer Tee gegen Blattläuse: Wie anwenden?
Haben sich Läuse eingenistet, ist die Plage nur schwer wieder loszuwerden. Da die chemische Keule nicht jedermanns Sache ist, kommen gegen die Blattläuse oft Hausmittel wie zum Beispiel schwarzer Tee zur Anwendung.
Auf den Punkt gebracht
- Schwarzer Tee ist ein beliebtes Hausmittel gegen Blattläuse
- schadet den befallenen Pflanzen nicht
- ist einfach herzustellen
- Anwendung auf verschiedenen Wegen möglich
Inhaltsverzeichnis
Blattläuse (Aphidoidea)
Weltweit sind bislang etwa 5.000 Blattlausarten bekannt. Davon leben in Mitteleuropa ungefähr 800 Arten. Da sich alle Blattläuse von Pflanzensaft ernähren, spielt es für die Bekämpfung keine Rolle, welche Farbe die Pflanzenläuse haben. Weitaus bedeutender ist, dass sich die Insekten, haben sich einzelne Exemplare erst einmal eingenistet, explosionsartig vermehren. Daher ist es zwingend erforderlich, den Befall einzudämmen, bevor es zur Bildung von Kolonien kommt.
Zwar sind die Gliederfüßer oft nur schwer zu entdecken, hinterlassen jedoch als Ausscheidung eine klebrige Schicht auf Blättern, Trieben etc. Dabei handelt es sich um den sogenannten Honigtau, den andere Insekten zum Fressen gernhaben. Deshalb sind untrüglich Zeichen für einen Befall mit den Pflanzenläusen:
- auf- und ablaufende Ameisen
- Anflug von Wespen und/oder wespenähnlichen Insekten (Aussehen)
Schwarzer Tee als Hausmittel
Welche Wirkung Schwarztee bei den Pflanzenläusen hat, wird unterschiedlich beschrieben. Zum einen sollen die enthaltenen ätherischen Öle abschreckend auf die Läuse wirken, zum anderen sind es die Gerbstoffe des Tees, die zum Tod der Pflanzenläuse führen. Wie auch immer, um die befallenen Pflanzen müssen Sie sich keine Sorgen machen, da ihnen der Tee nicht schadet. Deshalb können Sie ihn ebenso bei empfindlichen Gewächsen anwenden.
Zubereitung
Welche Sorte Schwarztee (Assam, Darjeeling etc.) Sie verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Außerdem können Sie alten oder abgelaufenen Tee, der bereits an Geschmack verloren hat, für die Zubereitung nutzen.
Das Rezept für das Hausmittel ist einfach:
- zwei Teebeutel (5 Gramm) mit einem Liter kochendem Wasser übergießen
- mindestens 15 Minuten ziehen lassen
- abkühlten Tee in Sprühflasche füllen
Tipp: Für einen stärkeren Tee können Sie die Wassermenge auf einen halben Liter reduzieren, drei Teebeutel verwenden und/oder den Schwarztee eine halbe Stunde lang ziehen lassen.
Anwenden
Für die Anwendung des Hausmittels werden von Hobbygärtnern verschiedene Varianten empfohlen. Für alle beschriebenen Methoden gilt, dass sie mehrmals angewendet werden müssen, damit der schwarze Tee gegen die Blattläuse den gewünschten Effekt erzielt.
Sprühen
Das Einsprühen der befallenen Pflanze mit schwarzem Tee ist die gängigste Methode. Gehen Sie wie folgt vor:
- befallene Pflanzenteile besprühen
- alternativ: gesamte Pflanze von allen Seiten mit dem Hausmittel tropfnass einsprühen
- in jedem Fall: Unterseite der Blätter nicht vergessen
- Vorgang alle drei bis vier Tagen wiederholen
- mindestens jedoch einmal pro Woche
Blätter übergießen
Bei dieser Variante gießen Sie den Schwarztee vorsichtig über die Blätter. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass schwarzer Tee hartnäckige Flecken hinterlassen kann. Deshalb sollten Sie Boden, Fensterbank etc. schützen. Außerdem empfiehlt es sich, diese Methode nur anzuwenden, wenn die Pflanze Wasser braucht, um der Bildung von Staunässe im Substrat vorzubeugen.
Abwischen
Wenn Sie weder „gießen“ noch sprühen wollen, können Sie die Blätter ebenso mit einem Tuch, das Sie im Tee getränkt haben, abwischen. Empfehlenswert ist es auch, Blattstängel und Triebe zu wischen, da sich dort ebenfalls Exemplare der Plage befinden können. Als Nachteil dieser Methode muss erwähnt werden, dass Sie Blattachseln und andere enge Stellen an der Pflanze nicht so effektiv behandeln können.
Tipp: Insbesondere für Rosen wird von Hobbygärtnern empfohlen, diese mit Schwarztee zu gießen. Daneben hat sich der Teesatz als Düngemittel bewährt.
Erfahrungen
Die Wirkung von schwarzem Tee beim Einsatz gegen Blattläuse wird von Hobbygärtnern unterschiedlich bewertet:
- grundsätzlich positiv
- Wirksamkeit abhängig vom Befallsdruck
- eher für nicht so starken Befall geeignet
- bei fortgeschrittenem Befall härtere Maßnahmen, z.B. Rückschnitt der Pflanze, empfehlenswert
- Rapsöl oder Seifenlauge ähnlich effektiv, wenn nicht sogar effektiver
Weitere Hausmittel, die gegen Blattläuse Anwendung finden:
Häufig gestellte Fragen
Hinsichtlich der Anwendung spricht nichts gegen losen Tee. Allerdings müssen Sie den Schwarztee nach der Ziehzeit abseihen.
Da Sie beim Sprühen die Blätter mit Feuchtigkeit benetzen, sollten Sie das Hausmittel morgens oder abends anwenden. Auf keinen Fall dürfen Sie sprühen, wenn die Blätter den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, da dies in der Regel zu Verbrennungen führt.
Da sich Blattläuse oft gut verstecken, sollten Sie Behandlung vorsichtshalber noch ein bis zwei Wochen weiterführen, auch wenn Sie keine Läuse mehr sehen.