Sind Tulpen giftig? Risiken durch Tulpenblüten für Mensch und Tier
Tulpen sind dekorative Frühlingsboten, die Blumenliebhaber auf der ganzen Welt begeistern. Eine Frage sorgt jedoch für Verunsicherung: Sind Tulpen giftig? Wir haben die wichtigsten Informationen über die Tulpe übersichtlich zusammengefasst und verraten Ihnen, ob eine ernsthafte Gefahr von dieser Gartenschönheit ausgeht.
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Tulpen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch in allen Teilen giftig. Zwiebel, Stängel sowie Blütenblätter enthalten gesundheitsschädliche Tuliposide, die sowohl Hautreizungen als auch akute Vergiftungserscheinungen auslösen. Ein längerer Hautkontakt mit Tulpenblüten oder anderen Pflanzenteilen kann ekzematöse Veränderungen, Juckreiz sowie Rötungen verursachen. In Einzelfällen entstehen sogar schmerzhafte Schwellungen oder kleine Hautrisse.
Tipp: Verwenden Sie beim Einsetzen von Tulpenzwiebeln stets Gartenhandschuhe. Nach einem direkten Hautkontakt sollten Sie die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser abwaschen.
Verwechslungsgefahr
Tulpenzwiebeln, die eine besonders starke Giftkonzentration aufweisen, sehen unserer Speisezwiebel zum Verwechseln ähnlich. Werden sie unabsichtlich von Kindern oder Erwachsenen verzehrt, sind folgende Symptome zu befürchten.
- gesteigerter Speichelflus
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Schock
- Apathie
- Abfall der Körpertemperatur
Pflanzenteile
In seltenen Fällen kann das ungewollte Verschlucken der Tulpenzwiebel sogar einen lebensbedrohlichen Kreislauf- oder Atemstillstand zur Folge haben. Tulpenblätter sind zwar weniger giftig als Tulpenzwiebeln, können jedoch bei Kindern, Senioren oder Haustieren starke Magen- und Darmbeschwerden auslösen. Aus diesem Grund sollten die Blüten der Tulpe keinesfalls als Tischdekoration verwendet oder in der Küche aufbewahrt werden. Sie möchten nicht auf bunte Blumenarrangements auf Ihrem Esstisch verzichten? Dann können Sie sich bedenkenlos für essbare Blüten wie Rosen, Veilchen oder Gänseblümchen entscheiden, die das Auge erfreuen und garantiert keine giftigen Stoffe enthalten.
Blüte
Blüten, Stängel und Zwiebel einer Tulpe sind nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere Haustiere ungenießbar. Da Tulpen ihre Giftstoffe an das Blumenwasser abgeben, kann selbst das Trinken aus Untersetzern oder Vasen akute Magenprobleme auslösen. Haustiere, die ausgiebig an Tulpenblüten geknabbert haben, zeigen typische Vergiftungsanzeichen wie die Folgenden.
- Speichelfluss
- Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Nahrungsverweigerung
Vergiftungsgefährdet sind vor allem Nagetiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster, die mit Vorliebe saftige Pflanzen verzehren. Aber auch Hunde und Katzen müssen von der Tulpe und ihren Blüten ferngehalten werden.
Vorbeugung
Wenn Sie Tulpen in Ihrem Garten einpflanzen oder zurückschneiden möchten, sollten Sie dies nur mit geeigneter Schutzausrüstung erledigen. Tragen Sie Handschuhe sowie langärmelige Kleidung, um einen unerwünschten Hautkontakt zu vermeiden. Haben Sie kleine Kinder, die gerne bunte Blumen pflücken? Oder besitzen Sie Haustiere, die sich frei im Garten bewegen? Dann sollten Sie besser kein Risiko eingehen und komplett auf giftige Pflanzen verzichten. Wir dürfen Ihnen versichern, dass es zahlreiche ungiftige Alternativen gibt, die Garten oder Terrasse in eine blühende Oase verwandeln.
Tipp: Rosen, Flieder, Jasmin sowie Hortensie sind nicht nur eine Bereicherung für jede Grünfläche, sondern auch absolut ungefährlich für Mensch und Tier.
Erste Hilfe
Hautrötungen und -reizungen, die durch einen direkten Kontakt mit der Tulpe ausgelöst wurden, heilen meist ohne Behandlung ab. Haben Ihre Kinder oder Haustiere in einem unbeobachteten Moment an einem Tulpenblatt geknabbert und lediglich ein winziges Stück davon verschluckt, können Sie ihnen reichlich Wasser zu trinken geben oder Aktivkohle verabreichen, um die Schadstoffe zu neutralisieren. Besteht hingegen der Verdacht, dass größere Mengen aufgenommen wurden, muss unverzüglich ein Arzt oder Veterinär kontaktiert werden. Das medizinisch geschulte Fachpersonal wird im Einzelfall entscheiden, welche Behandlungsschritte einzuleiten sind.
Fazit: Tulpen sind giftig für Mensch und Tier
Die Giftigkeit der Tulpe ist nicht von der Hand zu weisen und kann eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstellen. Bereits ein einmaliger Hautkontakt mit der Tulpenzwiebel oder den Tulpenblättern kann schmerzhafte Reizungen auslösen. Der unabsichtliche Verzehr dieser Pflanzenteile löst akute Vergiftungssymptome aus und erfordert meist eine ärztliche Behandlung. Nähern Sie sich den farbenfrohen Frühlingsblühern aus diesem Grund stets mit gebotener Vorsicht. Familien mit Kleinkindern oder Tierbesitzer sollten hingegen komplett auf Tulpen verzichten und ihr Zuhause vorzugsweise mit ungiftigen Blumen schmücken.
Quellen:
http://www.gizbonn.de/233.0.html
http://www.botanikus.de/Gift/tulpe.html
https://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/pflanzengifte.aspx
http://www.alte-sonnen-apotheke.de/tipps-fuer-haus-und-garten/ungiftige-gartenpflanzen.html