Skimmie bekommt gelbe Blätter: Ursachen & Hilfe
Die frostharte Skimmie mit ihren herrlichen Blüten und den roten Beeren ist hierzulande eine sehr beliebte Winterschmuck-Pflanze. Sie ist pflegeleicht, reagiert aber empfindlich auf Pflegefehler. Daran kann es liegen, wenn die Skimmie gelbe Blätter bekommt.
Auf den Punkt gebracht
- verschiedene Ursachen für gelbe Blätter
- zu viel direkte Sonne am Standort
- Boden nicht sauer genug
- zu wenig Nährstoffe für schöne Blattfarbe
- Blattchlorose durch Kalküberschuss
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Gelbfärbung
Das aus asiatischen Gebirgswäldern stammende und immergrüne Rautengewächs (Rutaceae) mit seinen dunkelgrünen, lederartigen und bis zehn Zentimeter langen Blättern setzt zu jeder Jahreszeit im Garten oder im Kübel gepflanzt auf Balkon und Terrasse schöne Akzente. In der Regel stellt die Skimmie (Skimmia japonica) keine großen Ansprüche an ihre Pflege. Mitunter können jedoch gelbe Blätter an der Pflanze erscheinen. Treten sie nur vereinzelt auf, ist es nicht weiter schlimm. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Prozess, also um alte Blätter, die abgestoßen werden. Die Skimmie treibt dafür während der Hauptwachstumsphase regelmäßig neue Blätter aus. Allerdings ist ein überhöhtes Vorkommen von gelben Blättern nicht normal. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
- Standort mit direkter Sonneneinstrahlung
- Raumluft zu trocken bei Zimmerhaltung
- auftretende Staunässe
- zu viel Kalk im Boden
- Entstehung von Blattchlorose
- Fehler in der Nährstoffversorgung (Dünger zu kalkhaltig, Überdüngung oder Nährstoffmangel)
- Boden nicht ausreichend sauer (zu hoher pH-Wert)
- drastischer Temperaturwechsel
- überalterte Trieben
- Schädlinge wie Dickmaulrüssler
Tipp: Im Herbst abgeworfene gelbe Blätter sind kein Grund zur Sorge. So bereitet sich die Skimmie auf die kommende Winterruhe vor. Im Frühjahr treibt sie dann erneut aus.
Erste Hilfe
Bekommt die Skimmie vermehrt gelbe Blätter, braucht sie dringend Hilfe. Es kann sonst schnell passieren, dass die grazile Pflanze komplett eingeht. Vor den ersten Hilfsmaßnahmen müssen die Ursachen für das Auftreten der gelben Blätter feststehen. Allgemeine Maßnahmen sind
- Standortwechsel, wenn dieser zu sonnig ist
- Gießverhalten anpassen
- nur mäßig feucht halten
- Wurzelballen darf nicht austrocknen
Tipp: Eine Mulchschicht auf der Wurzelscheibe verhindert eine schnelle Austrocknung.
Maßnahmen bei Blattchlorose
Zu viel Kalk schadet der Skimmie, sie reagiert mit gelben Blättern. Wir empfehlen für die Skimmia ein saures Substrat mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6. Daneben ist das Gießen mit kalkfreiem Wasser, z.B. Regenwasser, angebracht. Zu hartes Wasser lässt den Kalkgehalt im Boden zu schnell zu stark ansteigen. Infolgedessen können die Wurzeln kein Eisen mehr aus dem Boden aufnehmen. Eisen ist jedoch wichtig für gesundes Laub. Hilfe erfolgt dabei durch
- Umtopfen der Pflanzen in geeignetes Substrat
- im Beet Rhododendronerde untergraben
- Eisen- und Magnesiummangel durch Blattdüngung ausgleichen
- dazu flüssigen Eisendünger unter Zugabe von einigen Spritzern Spülmittel verwenden
- Blattunter- und -oberseiten besprühen
- Blüten aussparen
Hinweis: Wenden Sie Flüssigdünger nicht bei direkter Sonneneinstrahlung an. Es drohen Verbrennungen der Pflanze.
Hilfe bei Nährstoffmangel
Da es sich bei der Skimmie um eine immergrüne Pflanze handelt, benötigt sie hauptsächlich während der Wachstums- und Blütezeit ausreichend Nährstoffe. Bei einem Mangel werden noch vorhandene Nährstoffe nicht für die Blattbildung bzw. -färbung eingesetzt, sondern zur Bildung von Blüten und Beeren. Abhilfe schafft hier
- Düngung der Beetpflanzen alle drei bis vier Wochen mit saurem Kompost oder Pflanzenjauchen, Hornspänen
- Kübelpflanzen alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger versorgen
- zusätzliche Gabe von Thomaskali Ende August bis Anfang September
Hinweis: Der verwendete Dünger darf keinen Kalk enthalten. Gut geeignet sind auch Düngemittel für Azaleen, Rhododendren oder Hortensien.
Vorbeugende Maßnahmen
Wie heißt es so schön: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ So sollte auch bereits vor der Pflanzung einer Skimmie eines beachtet werden, um spätere Schäden von dem Gewächs abzuwenden:
- richtige Standortwahl
- saures Bodenmilieu schaffen
- Boden ausreichend mit Humus versorgen
- regelmäßige Wassergaben
- auch im Winter gießen
- Wurzelballen immer feucht halten
- im Winter Düngegaben einstellen
- während der Wachstumsphase zusätzliche Nährstoffgaben
- regelmäßige Schädlingskontrolle
Hinweis: Gelbe Blätter sind an einer Skimmie bei Topf- oder Kübelhaltung häufiger zu beobachten als bei im Garten ausgepflanzten Gewächsen.
Häufig gestellte Fragen
Die Skimmie liebt einen hellen bis halbschattigen Platz. Sie gedeiht auch im Schatten, allerdings bildet sie dort weniger Blüten und die die leuchtend rote Färbung ist etwas schwächer. Sonnige Standorte sind zu meiden, da sich hier die Blätter einrollen und ihre grüne Farbe verlieren. Ideal ist ein Platz im Schattenbeet oder unter Nadelbäumen. Der Boden muss kalkfrei, gut durchlässig, sauer bis leicht neutral und sehr humusreich sein.
Normal ist eigentlich kein Rückschnitt notwendig, da die Skimmie sehr langsam wächst, lediglich 5 bis 15 cm im Jahr. Wird sie jedoch zu hoch, können Schnittmaßnahmen nach der Blüte oder noch während der Blüte im Mai oder Juni erfolgen. Dabei werden nur männliche, süß duftende Blüten entfernt. Die weiblichen bleiben stehen, sonst wird im Herbst kein Beerenschmuck ausgebildet. Ein Radikalschnitt ist zu vermeiden. Ein Auslichten dagegen sorgt für einen dichteren Wuchs und beugt einer Verkahlung vor.
Steht die Skimmia an einem zu dunklen Platz, dann bleibt die Bildung von Blüten aus. Daneben braucht sie für eine üppige Blütenpracht einen lockeren, leicht sauren und humosen Boden. Ab Frühjahr bis in den Sommer hinein muss der Boden feucht, aber nicht nass, gehalten werden. Weiterhin muss zwischen April und September im Beet alle drei bis vier Wochen, im Kübel alle zwei bis drei Wochen, eine Düngung erfolgen.