Sommerliche Grabbepflanzung: volle Sonne, wenig Wasser
Die sommerliche Grabbepflanzung sollte sich in der Vollsonne wohlfühlen und mit Trockenheit gut zurechtkommen, damit kein tägliches Gießen erforderlich wird. Im Folgenden sind einige geeignete Pflanzenbeispiele zu finden.
Auf den Punkt gebracht
- Bodendecker spenden Boden Schatten
- meisten Pflanzen für karge Boden auf Friedhöfen
- weniger, aber kräftiger Gießen
Inhaltsverzeichnis
Bodendecker
Husarenknopf (Sanvitalia procumbens)
Der Husarenknopf besticht durch seine enorm lange Blütezeit. Wenngleich er nur einjährig ist, bietet er eine pflegeleichte sommerliche Grabbepflanzung, die nicht viel zu gießen ist.
- Wuchs: polsterbildend, dicht, aufrecht
- Wuchshöhe: 15 bis 35 cm
- Blüte: gelb; Mai/Juni bis Oktober
- Standort: Sonne bis Halbschatten; Boden mäßig nährstoffreich, gern sandig-lehmig
- Besonderheiten: stirbt im Herbst nach Blüte ab; bienenfreundlich
Mädchenauge (Coreopsis)
Ein echtes Sommerflair strahlt das Mädchenauge aus, das auch unter den Namen „Schöngesicht“ und „Wanzenblume“ erhältlich ist. Dieser Bodendecker kommt selbst in der Vollsonne länger ohne Wasser aus und besticht für viele Jahre durch die sommerliche Dauerblüte.
- Wuchs: bodendeckend, leicht buschig, Ausläufer bildend, kompakt
- Wuchshöhe: 20 bis 25 cm
- Blüte: gelb, gelb-orange, zweifarbig; Juni bis Oktober
- Standort: vollsonnig bis sonnig; Boden locker und humusreich
- Besonderheiten: sehr genügsam; mehrjährig; winterhart bis -20 °C mit Kälteschutz
Hinweis: Nicht alle Mädchenaugen-Sorten vertragen längere Trockenheit, weshalb sie für die pflegeleichte, sommerliche Grabbepflanzung weniger geeignet sind. Dazu zählen das Großblütige Mädchenauge (Coreopsis grandiflora) und das Quirlblättrige Mädchenauge (Coreopsis verticillata).
Teppich-Fettblatt (Sedum)
Das Fettblatt ist auch unter dem Namen „Fetthenne“ bekannt, gehört zu den Dickblattgewächsen und umfasst zahlreiche Sorten in verschiedenen Wuchshöhen. Für die sommerliche Grabbepflanzung werden vor allem bodendeckende Exemplare wie ‚Voodoo‘ bevorzugt, die neben dem dekorativen Aspekt auch dem Boden Schatten spenden und ihn weniger schnell austrocknen lassen.
- Wuchs: bodendeckend, dicht, kriechend
- Wuchshöhe 5 bis 20 cm
- Blüte: rosa, gelb, weiß, violett oder karminrot; Juni bis September
- Standort: Vollsonne bis Halbschatten; Boden mäßiger Nährstoffbedarf
- Besonderheiten: winterhart; insektenfreundlich; immergrün; pflegeleicht; wenig Gießen erforderlich
Gräser
Bärenfellgras (Festuca scoparia)
Das Bärenfell ist ein sehr genügsames, dekoratives Gras, das am liebsten in der Sonne gedeiht. Vollsonne übersteht es ohne Probleme, wächst dort meist aber etwas langsamer.
- Wuchs: halbkugelig, kompakt, polsterartig
- Wuchshöhe: 10 bis 20 cm
- Blüte: gelbe Rispen; Juli bis August
- Standort: Vollsonne bis Halbschatten; Boden durchlässig, karg, nährstoffarm
- Besonderheiten: mehrjährig, winterhart, robust
Tipp: Das Bärenfellgras kommt kurzfristig gut mit Trockenheit zurecht. Es ist wichtig, dass der Boden kräftig durchwässert wird, damit sich Wasser im Boden speichert und die sommerliche Grabbepflanzung einige Tage ohne Gießen auskommt.
Blauschwingel (Festuca cinerea)
Blauschwingel zählen zu den beliebtesten Grabpflanzen, weil sie neben ihrem niedrigen Wasserbedarf zusätzlich auch sehr pflegeleicht und robust sind.
- Wuchs: polsterartig, halbkugelig, horstig
- Wuchshöhe: 10 bis 25 cm
- Blüte: gelblich-braune Rispen; Juni bis Juli
- Standort: Boden karg, nährstoffarm
- Besonderheiten: blau-graues Laub Frühjahr bis Sommer; mehrjährig; empfindlich gegen Staunässe und lang anhaltende Trockenheit; winterhart
Tipp: Sehr dekorativ macht sich der Blauschwingel als Pflanznachbar von Grasnelken (Armeria maritima), die sich ebenfalls sehr tolerant gegenüber Trockenheit zeigen.
Halbsträucher
Blauraute (Perovskia atriplicifolia)
Die Blauraute gilt als eine sehr robuste Pflanze, die optisch ein wenig an Lavendel erinnert, weshalb sie häufig auch als Afghanischer Lavendel bezeichnet wird. Sie bringt zudem den Vorteil, dass zahlreiche Schädlinge einen großen Bogen um sie machen.
- Wuchs: kompakt, aufrecht, gut verzweigt
- Wuchshöhe: 50 bis 120 cm
- Blüte: blau bis blau-violette Ähren; Juli bis September
- Standort: vollsonnig bis sonnig; normaler durchlässiger Boden
- Besonderheiten: laubabwerfend; grün-graue bis silbrige Blatthaare; winterhart; aromatisch duftend
Tipp: Die Blauraute ist häufig seitlich von Grabsteinen zu finden, die sie geschmackvoll umrahmen, die sich beispielsweise mit silbergrauen Weidensträuchern kombinieren lassen. Wer es etwas niedriger mag, findet in den Sorten ‚Lacey Blue‘ und ‚Little Spire‘ Wuchshöhe von 80 bis 90 cm.
Gazanie (Gazania rigens)
Bekannt ist die Gazanie auch als Mittagsgold, weil sie in der Sonne ihre prachtvollen Blüten öffnet. Es stehen aktuell 15 Sorten zur Auswahl, die durch ihre Pflegeleichtigkeit, ihre Toleranz gegenüber Trockenheit und die lange Blütezeit besonders als sommerliche Grabbepflanzung überzeugen.
- Wuchs: strauchig, buschig
- Wuchshöhe: bis 50 cm
- Blüte: mehrfarbig, weiß, pink, gelblich, orange; Mai bis Oktober
- Standort: Vollsonne bis Sonne; Boden mäßig trocken, sandig bis lehmig
- Besonderheiten: sehr insektenfreundlich; frostempfindlich
Stauden
Feuersalbei (Salvia splendens)
Hierbei handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die einen echten Hingucker auf jedem Grab darstellt. Ihre feuerroten Blüten bringen eine lang anhaltende Farbe über den ganzen Sommer hinweg.
- Wuchs: kleinwüchsig, aufrecht
- Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
- Blüte: rot; Ährenform; Mai bis September
- Standort: vollsonnig bis sonnig; toleriert Halbschatten; Boden mäßig nährstoffreich
- Besonderheiten: im Topf höherer Wasserbedarf; kommt einige Tage mit Trockenheit zurecht
Pelargonien (Geranium)
Diese Pflanze ähnelt der Geranie, aber es handelt sich um eine Storchschnabel-Staude der Gattung Geranium. Diese ist im Gegensatz zu Geranien (Pelargonium) winterhart und kommen aufgrund ihrer fleischigen, wasserspeichernden Stängel sowie Blätter sehr gut mit trockenen Gegebenheiten zurecht.
- Wuchs: aufrecht
- Wuchshöhe: 20 bis 40 cm
- Blüte: zweifarbig, gemustert oder uni; Mai bis Oktober
- Standort: vollsonnig bis sonnig; toleriert Halbschatten, blüht dann aber weniger; Boden mäßig nährstoffreich
- Besonderheiten: winterhart; pflegeleicht
Studentenblume (Tagetes)
Die Studentenblume präsentiert sich als eines der witterungsrobusten Exemplare für die sommerliche Grabbepflanzung. Ob starke Gewitter, längere Trockenheit, Hitze oder Sturm, sie übersteht alles.
- Wuchs: aufrecht
- Wuchshöhe: 15 bis 60 cm
- Blüte: gelb, orange, orange-rot bis feuerrot oder mehrfarbig; Juni bis Oktober
- Standort: sonnig; toleriert Halbschatten; Boden mäßig nährstoffreich, schwach alkalisch bis schwach sauer
- Besonderheiten: insektenfreundlich; frostempfindlich; einjährig; leicht unangenehm duftend
Sukkulenten
Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana)
Das Flammende Käthchen zählt wie die Fetthenne zu den Dickblattgewächsen, die viel Wasser in den Blättern speichern können und deshalb während Trockenperioden nur wenig zu gießen sind.
- Wuchs: aufrecht, buschig
- Wuchshöhe: 20 bis 40 cm
- Blüte: gelb, orange, rot oder rosa; im Freiland je nach Witterung April/Mai bis Juli
- Standort: vollsonnig bis absonnig; Boden mäßig nährstoffreich, gern kiesig, sandig
- Besonderheiten: benötigt Mindesttemperatur von 15 °C; Überwinterung im Haus; auch als Zimmerpflanze geeignet
Hauswurz (Sempervivum)
Auch als Dachwurz bekannt, zeigt sich diese Sukkulente als eine interessante Schönheit, die die Blicke auf sich zieht. Sie ist sehr dekorativ und ideal dazu geeignet, mit anderen Sukkulenten kombiniert zu werden.
- Wuchs: bodendeckend, kompakt, rosettenbildend
- Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
- Blüte: gelb, rot, violett; zart; Juni bis Juli
- Standort: Vollsonne; toleriert Halbschatten; bevorzugt kargen, trockenen, humusarmen Boden
- Besonderheiten: winterhart; immergrün
Häufig gestellte Fragen
Das beschreibt einen Zeitraum von einigen Tagen. Sommerliche Grabpflanzen, die eine kurzzeitige Trockenheit gut vertragen, kommen in der Regel vier oder fünf Tage problemlos ohne Gießen aus, ohne dass sie Trockenschäden erleiden. Das hängt aber davon ab, wie gut sie vorher gegossen wurden.
Während heißer Sommertage sind Pflanzen früh morgens oder abends zu gießen, wenn sie tagsüber in der Vollsonne oder sonnig stehen. Achten Sie darauf, dass Sie das Laub beim Gießen nicht benässen, da sonst das Verbrennungsrisiko steigt. Gießen Sie während trockener Sommertage großzügig. Dabei ist das Wasser in mehrere kleine Portionen einzuteilen und mit dem Nachgießen ist zu warten, bis das vorherige Wasser in die Erde eingesackt ist. So saugt sich der Boden am besten mit Wasser voll.
Decken Sie die Erdoberfläche mit einer dicken Schicht Rindenmulch ab. Das verhindert die direkte Sonnenstrahlung auf den Boden und mindert die Verdunstung. Zusätzlich ist das Pflanzen von dicht wachsenden Bodendeckern empfehlenswert, weil auch diese für eine Bodenabdeckung und eine Verdunstungsreduzierung sorgen.