Spargel selber stechen: Anleitung in 5 Schritten
Spargel ist eines der beliebtesten Gemüse in Deutschland. Die Zubereitung der Stangen ist einfach und braucht wenig Zeit. Das Stechen des Spargels jedoch ist weit aufwändiger und geht erst mit einiger Übung schnell von der Hand.
Auf den Punkt gebracht
- Spargel zu stechen ist anstrengend, aber kein Hexenwerk
- richtige Technik entscheidend
- spezielles Werkzeug erleichtert die Arbeit
- Vorsicht ist geboten, um nachwachsende Stangen nicht zu beschädigen
Inhaltsverzeichnis
Spargel stechen
Der Begriff „stechen“ bezieht sich nur auf den weißen Spargel, da bei diesem Gemüsespargel die Stange unter der Erde abgeschnitten wird. Grüner und violetter Asparagus wächst hingegen oberirdisch und kann daher einfach an der Erdoberfläche geschnitten werden.
Wuchs der Spargelpflanze
Die beliebten Stangen des weißen Spargels sind eigentlich die Triebe der Spargelpflanze, die vor dem Austrieb an der Erdoberfläche gestochen werden. Sie wachsen aus der sog. Wurzelkrone durch den Spargeldamm nach oben, um an der Oberfläche auszutreiben.
Aus der Krone wächst aber nicht nur ein Trieb, sondern mehrere. Allerdings kommen nicht alle Stangen gleichzeitig an die Oberfläche. Deshalb kann dicht neben einer erntereifen Spargelstange eine nachwachsende, im Damm verborgene stehen. Gegen Ende der Erntesaison dürfen die Triebe dann ihrem natürlichen Wuchs folgen, damit die Pflanze nicht eingeht.
Utensilien
Für das Spargelstechen gibt es spezielle Hilfsmittel:
- langes, gebogenes Spargelmesser (Spargelstecher, Stechmesser) mit ergonomischem Griff
- Spargelkelle
- Stechhandschuhe (hohes Tast- und Fingerspitzengefühl)
- spezieller Erntekorb mit Abdeckung
Sie können diese Utensilien aber auch ganz einfach durch
- ein Stecheisen (Beitel)
- eine Maurerkelle
- eng anliegende Gartenhandschuhe
- einem Korb mit feuchten Handtüchern und/oder Abdeckung
ersetzen.
Spargel stechen – Anleitung
1. Erntereife Spargelstangen erkennen
Ob Sie vor einer Pflanze mit erntereifen Stangen stehen, erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
- an der Dammoberfläche sind Risse zu sehen
- kleiner Teil des Spargelkopfes ragt aus der Erde heraus (sehr selten, weil nicht erwünscht)
2. Ausgraben
Da das Spargelloch nach der Ernte wieder verschlossen werden muss, sollten Sie den Spargel so ausgraben, dass die Erde auf der Dammoberfläche bleibt. Gegraben wird wie folgt:
- zwei Finger um die Stange herum spreizen
- mit diesen Erde um die Spargelstange herum ein gutes Stück tief weggraben (Spargel freilegen)
Tipp: Beim Ausgraben sollten Sie Vorsicht walten lassen, damit keine benachbarten Stangen beschädigt werden.
3. Spargel stechen
Zum Abschneiden des Spargels führen Sie das Spargelmesser
- etwa dreißig Zentimeter tief und
- parallel zur Stange
nach unten und stechen die Spargelstange mit ein bis zwei Bewegungen ab.
Hinweis: Zu tief sollten Sie den Spargelstecher jedoch nicht nach unten führen, damit die Wurzelkrone nicht verletzt wird.
4. Herausholen und lagern
Haben Sie die Stange abgestochen, kippen Sie das Spargelmesser leicht nach hinten. Dadurch wird der Spargel nach oben gedrückt und lässt sich besser aus dem Loch herausholen. Damit der Gemüsespargel nicht austrocknet, kommt er sofort in den Korb.
5. Loch verschließen
Ist die geerntete Spargelstange versorgt, sollten Sie das Loch schnell wieder schließen, damit die benachbarten Stangen gut weiterwachsen können. Mit der flachen Seite der Spargelkelle glätten Sie die Oberfläche, damit der nachwachsende Spargel leicht zu erkennen ist.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich können Sie die weißen Stangen den ganzen Tag über ernten. Die ideale Zeit, um Spargel zu stechen, ist jedoch in der Früh oder am Abend.
Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Spargelernte lässt sich nur schwer bestimmen, da er vom Wetter und der Bodentemperatur abhängt. In der Regel findet das Spargelstechen jedoch im Mai und Juni statt.
Bei Neulingen wird die Einübungszeit mit 30 Minuten angegeben. Haben Sie schon etwas Übung, sollten Sie während der Hauptsaison in etwa 25 Minuten ein Kilo der weißen Stangen gestochen haben.