Spinat blüht und schießt: kann man ihn noch essen?
Spinat ist ein beliebtes Blattgemüse. Seit dem Mittelalter schätzen die Menschen das Gemüse aufgrund der Nährstoffe und Vitamine. Doch wenn Spinat blüht, ist das schießende Gemüse auch noch essbar?
Auf den Punkt gebracht
- das Schießen von Spinat bezeichnet den Beginn der Blütezeit, da die Pflanzen schnell wachsen
- Blüte sorgt für bitteren Geschmack und hohen Nitratgehalt
- richtige Standortbedingungen können dem Schießen vorbeugen
- mögliche Reaktionen sind schnelle Ernte, Rückschnitt oder das Blühen lassen
- Aussaat zweimal jährlich möglich, sodass Sie Erntelücken schließen können
Inhaltsverzeichnis
Spinatblüte
Die Blütezeit des Echten Spinats (Spinacia oleracea) dient dem Erhalt der Pflanzen. Diese bilden Samen, um sich fortzupflanzen. Inmitten der Spinatpflanze wächst ein Stängel, an dem sich verschiedene Blüten befinden. Normalerweise erreicht der Blütenstängel eine Höhe von 60 bis 70 cm.
Spinat schießt
Wenn der Spinat schießt, hat dies einen negativen Beigeschmack. Das Schießen des Spinats beschreibt den Beginn der Blütenbildung. Da dies in einem rasanten Tempo vonstattengeht, spricht man vom Schießen des Spinats. Die Blütenstängel wachsen innerhalb kürzester Zeit und sind deutlich höher.
Mögliche Ursachen sind die Folgenden:
- trockener Boden
- viel Sonne
- heiße Temperaturen
Tipp: Wenn der Spinat blüht und schießt, ist es oftmals zu spät. Mit den richtigen Standortbedingungen können Sie vorbeugen. Der Spinat bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Dies hängt von der konkreten Sorte ab. Da die Pflanze tief wurzelt, sollte der Boden durchlässig sein.
Wachstum der Blätter
Wenn Spinat blüht, wachsen keine prächtigen Blätter. Am Blütenstängel befinden sich nur kleine Blätter. Allerdings gibt es häufig noch große Blätter im unteren Pflanzenbereich. Diese wachsen vor der Blütenbildung. Die Annahme ist weit verbreitet, dass die Blätter nicht essbar sind. Doch warum gelten alte Blätter nach der Blüte als ungenießbar?
Dafür gibt es zwei Gründe:
- Nitrat
- Geschmack
Im Zusammenhang mit Nitrat warnen Experten vor Langzeitschäden. Während der Blüte lagert der Spinat zunehmend Nitrat ein, sodass die Blätter ungenießbar werden. Normalerweise schmeckt das Spinatgrün mild und zart. Während der Blütezeit wird die Gemüsepflanze jedoch bitterer.
Hinweis: Die Oxalsäure sorgt für einen bitteren Geschmack. Ernten Sie den Spinat bei Blüte schnell und vollständig, damit er noch genießbar ist.
Spinat blüht: was tun?
Bestenfalls schaffen Sie es, dem Schießen und Blühen des Spinats vorzubeugen. Alternativ kommen die folgenden Maßnahmen in Betracht, wenn der Spinat blüht:
- schnelle Ernte
- schnelles Zurückschneiden
- blühen lassen
- Pflanzen entfernen
- erneut aussäen
Schnelle Ernte
Wenn der Spinat blüht, ist eine schnelle Ernte empfehlenswert. Bestenfalls ernten Sie alle Blätter und lagern diese im Kühlschrank. Der Verbrauch sollte innerhalb der nächsten Tage erfolgen.
Tipp: Alternativ zum direkten Verbrauch können Sie die Spinatblätter auch gründlich waschen und anschließend einfrieren.
Zurückschneiden
Sobald die Blüte beginnt, versuchen viele Gärtner, die Gemüsepflanze schnell zurückzuschneiden. Dieses Vorgehen ist jedoch nur in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Im besten Fall treibt die Pflanze neu aus, sodass Sie wieder frische Spinatblätter ernten können. Oftmals gedeiht der Spinat nach dem Zurückschneiden nicht mehr, sodass Sie die Pflanzen langfristig entfernen müssen.
Pflanzen entfernen
Wer keine Samen benötigt, kann die Spinatpflanzen vollständig aus dem Garten entfernen. Diese sind nach der Blütezeit nutzlos.
Hinweis: Die Gemüsepflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe. Den Platz im Garten können Sie besser nutzen.
Aussaat wiederholen
Die typische Zeit, in welcher der Spinat schießt und blüht, ist der Sommer. Glücklicherweise können Sie das Blattgemüse mehrfach im Jahr anpflanzen, sodass sie schon nach wenigen Wochen Spinatblätter ernten können. Die zweite Aussaat der Spinatsamen gelingt von August bis September.
Hinweis: Mit einer frostsicheren Abdeckung im Winter steht im Frühjahr die nächste Spinaternte an.
Häufig gestellte Fragen
Bei Spinat handelt es sich um ein Blattgemüse, das relativ robust ist. Nur selten suchen Schädlinge die Pflanze heim. Hobby-Gärtner sollten jedoch auf Anzeichen von Mehltau und Schneckenbefall achten.
Die Spinatpflanzen bevorzugen feuchte Böden. Staunässe hemmt das Wachstum. Dennoch sollten Sie bei Trockenheit die Pflanzen großzügig gießen, um das Blühen zu verhindern. Eine durchlässige und lockere Bodenstruktur ist optimal.
Nach einer Aussaat dauert es maximal acht Wochen, bis das Gemüse reif zur Ernte ist. Mit einer regelmäßigen Ernte regen Sie das Wachstum der Pflanzen an. Dafür schneiden Sie die Blätter knapp über dem Boden ab. Wenn die Spinatherzen im Boden bleiben, gelingt die Ernte bis zu viermal jährlich. Bei Bedarf können Sie auch einzelne Blätter ernten.