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18 heimische Spinnenarten in Deutschland

18 heimische Spinnenarten in Deutschland

Beim Anblick einer Spinne können sich die Geister schon einmal scheiden. Manche Menschen sind dabei nur angeekelt, andere wiederum fasziniert. Spinnenarten gibt es viele. Nachfolgend eine kleine Auflistung heimischer Spinnen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • korrekte Bezeichnung Webspinnen (Araneae)
  • sehr unterschiedlich im Aussehen
  • es gibt rund 1.000 heimische Spinnen in Deutschland
  • Große Winkelspinne eine der größten Spinnen hierzulande

Äußerst unterschiedliches Aussehen

Die Bezeichnung Spinnen ist nicht ganz korrekt, genauer gesagt handelt es sich um Webspinnen (Araneae). Sie gehören zur Gattung der Spinnentiere (Arachnida). Es gibt viele verschiedene Spinnenarten, einige nur wenige Millimeter groß. andere schon etwas größer. Viele sind einfarbig, manche bunt oder mit Zeichen auf dem Körper. Auch wenn das Aussehen recht unterschiedlich sein kann, haben alle Spinnen eines gemeinsam, ihren Körperbau:

  • Kopf und Brust verschmolzen (Prosoma)
  • gegliederter, gestielter, großer Hinterleib (Opisthosoma)
  • kräftige Mundwerkzeuge (Cheliceren)
  • acht Beine
  • acht Punktaugen

Hinweis: Spinnen besitzen ein festes Außenskelett, aufgrund dessen ist ihr Wachstum begrenzt. Durch das Häuten wird der Panzer komplett abgeworfen und danach ist die Spinne um ein Fünftel größer.

In Deutschland sind rund 1.000 Spinnenarten heimisch. Nachfolgend eine kleine Auflistung von bekannten und weniger bekannten Arten.

Baldachinspinne (Linyphia triangularis)

Baldachinspinne (Linyphia triangularis)
  • Körperlänge: 6 mm
  • Vorkommen: August bis Oktober
  • Verbreitung: Gebüsche, Nadelgehölze
  • Aussehen: oberseits braun gefärbt mit heller Zeichnung, Unterseite viel dunkler, kugeliger Hinterleib
  • Netze: dicht gewebt, waagerecht aufgehängt

Hinweis:

Diese Spinnenart hängt kopfüber unter dem Netz und ist durch ihre Farbe gut getarnt. Fluginsekten werden durch die Fäden zum Absturz gebracht und fallen ins Netz.

Fensterspinne (Amaurobius fenestralis)

Fensterspinne (Amaurobius fenestralis)
  • Körperlänge: 12 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Verbreitung: in Wäldern, vor allem in Mittelgebirgen
  • Aussehen: runder Hinterleib, grünlich bis bräunlich gefärbt, bräunlicher Kopf-Brust-Bereich, dunkel abgesetzter Kopf, ein sehr großes Augenpaar, Beine leicht behaart, braun und dunkelgeringelt
  • Netze: bestehend aus einem Trichter mit dahinterliegender Wohnhöhle
  • Besonderheiten: Spinne stirbt nach Eiablage und wird von Jungen gefressen

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
  • Körperlänge: 20 mm
  • Vorkommen: Juli bis Oktober
  • Verbreitung: in Wäldern, Gebüschen und Hecken
  • Aussehen: großer, kugelförmiger Hinterleib, blass- bis dunkelbräunliche Färbung mit variabler Zeichnung, in oberer Hälfte immer kreuzförmige, weiße Zeichnung, Ränder des Hinterleibs weiß, kleiner weißlicher behaarter Kopf, lange kräftige Beine, schwarz-weiß geringelte behaarte Kieferntaster
  • Netze: kreisförmig, filigran, an Haltefäden aufgespannt, Spinne in der Mitte sitzend

Hinweis: Im Netz gefangene Beutetiere werden mit einem Giftbiss gelähmt und mit einem Kokon umwoben. Anschließend werden sie ausgesaugt.

Großer Asseljäger (Dysdera crocata)

Großer asseljäger (Dysdera crocata)
Quelle: Katja Schulz from Washington, D. C., USA, Woodlouse Hunter (34169034835), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • Körperlänge: 15 mm
  • Vorkommen: Juni bis Oktober
  • Verbreitung: Wälder, Parks, Gärten, Gebäude, Gewächshäuser
  • Aussehen: nur drei Augenpaare, langer ovaler hellbrauner Hinterleib, Kopf-Brust-Bereich dunkel bis rötlich braun, Mundtaster haken- oder sichelartig, enthalten Giftklauen, Beine rötlich braun
  • Besonderheiten: tagsüber in Wohngespinsten ruhend, nachts auf Beutefang (Asseln, Insekten)

Große Winkelspinne (Eratigena atrica)
Hauswinkelspinne

Große Winkelspinne (Eratigena atrica)
Quelle: giggel, Oberhausen 2010-05-01 – Spyder-Man – panoramio, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
  • Körperlänge: 20 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Verbreitung: in Laubwäldern, Hecken, Gebüschen, Scheunen, Kellern, Wohnungen, immer in Bodennähe
  • Aussehen: ovaler dunkler Hinterleib mit bräunlicher bis grauer Zeichnung, Kopf-Brust-Bereich hell und dunkel gezeichnet, lange, kräftige Beine
  • Netze: Trichternetze in Zimmerecken
  • Besonderheiten: läuft sehr schnell, eine der größten Spinnen Deutschlands

Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides)

Große Zitterspinne
Aufgrund ihres ähnlichen Körperbaus kommt es oft zu Verwechslungen zwischen Weberknechten und Zitterspinnen.
  • Körperlänge: 9 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Verbreitung: Wohnungen, Keller
  • Aussehen: kleiner Körper, länglich ovaler bräunlicher Hinterleib, fast kreisrunder heller Kopf-Brust-Bereich, strahlenförmige Beine, Länge beträgt Fünffache der Körperlänge
  • Netze: oft an Raumdecken, klebrig

Harlekinspringspinne (Salticus scenicus)
Zebraspringspinne

Zebraspinne (Salticus scenicus)
Quelle: Kaldari, Kaldari Salticus scenicus male 01, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0
  • Körperlänge: 7 mm
  • Vorkommen: Mai bis Oktober
  • Verbreitung: an warmen Plätzen wie Mauern, Steinen, Felsen und Wänden von Gebäuden, in ganz Deutschland
  • Aussehen: dicht behaart, Hinterleib braun mit weißen Zeichnungen, Kopf-Brust-Bereich braun oder dunkler mit weißer Zeichnung, ein Augenpaar vergrößert, Mundtaster hell, am Ende keulenartig verdickt, kurze Beine, hell- oder dunkelbraun geringelt
  • Besonderheiten: wandert beutesuchend umher, überwältigt Beute mit einem Sprung

Haubennetzspinne (Enoplognatha ovata)

Haubennetzspinne (Enoplognatha ovata)
  • Körperlänge: 5 mm
  • Vorkommen: Juni bis Juli
  • Verbreitung: an sonnigen Plätzen
  • Aussehen: kugelförmiger Hinterleib, gelblich, mitunter leuchtend rote Zeichnung möglich, Kopf-Brust-Bereich kleiner, ohne Zeichnung, lange weiße Beine, dunkel geringelt
  • Besonderheiten: lauert Beutetieren auf Pflanzen auf

Herbstspinne (Metellina segmentata)

Herbstspinne (Metellina segmentata)
Quelle: H. Krisp, Herbstspinne-Metellina-segmentata, bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
  • Körperlänge: 10 mm
  • Vorkommen: Mai bis November
  • Verbreitung: an Böschungen, Büschen, Bäumen
  • Aussehen: weißlich- bräunlicher Hinterleib mit dunkelbräunlicher bis rötlicher Zeichnung, großer weißlicher Kopf mit bräunlichen Elementen gemustert, lange weißlich- bräunlich geringelte Beine
  • Netze: schräg aufgespannt, zum Beutefang für kleinere Fluginsekten
  • Besonderheiten: vorwiegend im Spätsommer und Herbst aktiv

Höhlenspinne (Nesticus cellulanus)

Höhlenspinne (Nesticus cellulanus)
  • Körperlänge: 6 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Verbreitung: feuchte Höhlen, Keller, Mauern
  • Aussehen: braun bis grünbraun glänzend, unscheinbar geringelt, erste Beinpaar stark verlängert, Rückenschild mit undeutlichem Muster, Hinterleib mit herzförmigem Fleck, weiße kurze Haare
  • Netze: Radnetze, Spinne kopfüber darin
  • Besonderheiten: brauchen Dunkelheit und Feuchtigkeit

Krabbenspinne (Misumena vatia)

Krabbenspinne (Isumena vatia)
Quelle: Andreas Eichler, 2014.06.21.-01-Mannheim Rheinau–Veraenderliche Krabbenspinne-Weibchen, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: 8 mm
  • Vorkommen: Mai bis August
  • Verbreitung: in Naturlandschaften mit vielen Blüten
  • Aussehen: ovaler nach hinten eingedrückter Hinterleib, erste Beinpaar verlängert, Männchen braun mit weißen Zeichnungen, Weibchen mit variabler Körperfarbe
  • Besonderheiten: Weibchen lauern Beute auf, können Farbe von gelben, weißen oder grünen Blüten annehmen

Hinweis: Diese Spinnenart kann rückwärts und seitwärts laufen.

Kürbisspinne (Araneus cucurbitina)

Kürbisspinne (Araneus Cucurbitina)
Quelle: Puusterke, Kürbisspinne (Araniella cucurbitina) 03, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: 7 mm
  • Vorkommen: Mai bis Juli
  • Verbreitung: in Wäldern, Gärten und Parks
  • Aussehen: kugelförmiger Hinterleib mit Spinndrüsen, in Grün- und Gelbtönen marmoriert und gepunktet, kleiner bräunlicher Kopf, kräftige kurze Beine, leicht behaart und grünlich schimmernd
  • Netze: waagerecht bis schräg stehend an freistehenden Bäumen

Listspinne (Pisaura mirabilis)

Listspinne (Pisaura mirabilis)
  • Körperlänge: 15 mm
  • Vorkommen: Mai bis Juli
  • Verbreitung: deutschlandweit, in der Ebene, liebt Sonnenbäder auf Pflanzenblättern
  • Aussehen: lang gestreckt, lange dünne bräunliche Laufbeine, Hinterleib schmal und länglich oval, hell bis gelblich mit ausgeprägter dunkler Zeichnung, Kopf-Brust-Bereich weißlich bis gelblich mit Längszeichnung
  • Besonderheiten: geschickter, schneller Jäger, stürzt sich im vollen Lauf auf die Beute

Hinweis: Zur Brautwerbung erhält das Weibchen ein eingesponnenes Beutetier vom Männchen. Es kommt nur zur Paarung, wenn es dieses annimmt.

Sektorspinne (Zygiella x-notata)

Sektorspinne (Zygiella x-notata)
Quelle: David Short from Windsor, UK, Silver-sided sector spider (FG) (15962303249), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • Körperlänge: 7 mm
  • Vorkommen: Juli bis November
  • Verbreitung: in der Nähe von Gebäuden, an Fensterrahmen, unter Holzstapeln
  • Aussehen: silbrig gefärbter kugeliger Hinterleib, Zeichnung in Form eines Eichenblattes in dunklen Grautönen, großer bräunlich- schwarzer Kopf, kräftige leicht behaarte Beine, silbrig gefärbt und dunkelgrau geringelt
  • Besonderheiten: Netz in Nähe von Gebäuden, ein Sektor ausgespart, Signalfaden verläuft durch diesen, zeigt Beutefang an

Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus)

Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus)
Quelle: AfroBrazilian, Drassodes lapidosus 01, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Körperlänge: 13 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Vorkommen: Wiesen, trockene Wälder, mitunter auch in Gebäuden
  • Aussehen: leicht abgeflacht, hellbrauner ovaler gepunkteter Hinterleib, Kopf-Brust-Bereich etwas heller, stark ausgeprägte Giftklauen, lange kräftige, leicht behaarte Beine, am Ende dunkel abgesetzt
  • Besonderheiten: nachtaktiv, tagsüber in dichtem, sackförmigem Gespinst ruhend

Silberspinne (Argyroneta aquatica)

Silberspinne, Wasserspinne (Argyroneta aquatica)
  • Körperlänge: bis 15 mm
  • Vorkommen: ganzjährig unter Wasser, während kalten Jahreszeit in Winterstarre
  • Verbreitung: Flachgewässer, Seen, Moore, Uferregionen
  • Aussehen: Männchen beige-gelb gefärbt, dunkelrote Beine, Weibchen braun, schwarze lange und spitze Giftklauen
  • Netze: glockenförmig
  • Besonderheiten: muss zur Atmung an Wasseroberfläche, kann bis vier Tage unter Wasser bleiben, Luftvorrat in Netzglocke angelegt

Hinweis: Die Wasserspinne steht auf der Roten Liste der gefährdeten Spinnenarten und wird als stark gefährdet eingestuft.

Tigerspinne (Argiope bruennichi)

Tigerspinne (Argiope bruennichi)
Quelle: Anaxibia, Argiope bruennichi ukr, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Körperlänge: bis 15 mm
  • Vorkommen: Juli bis Oktober:
  • Verbreitung: sonniges Gelände, Trockenrasen, Ödland
  • Aussehen: großer Hinterleib mit wespenartiger Zeichnung, kleiner Vorderkörper, silbrig behaart, dunkelbraun geringelte Beine
  • Netze: in der Mitte dicht gesponnenes Radnetz, oben und unten senkrechte Zickzackbänder

Wolfsspinne (Trochosa ruricola)

Wolfsspinne (Trochosa ruricola)
  • Körperlänge: 15 mm
  • Vorkommen: ganzjährig
  • Verbreitung: in Wäldern unter Laub, Gebüsch- und Heckenlandschaften, Parks, Gärten, auf Wiesen
  • Aussehen: Hinter- und Vorderkörper gleich groß, Hinterleib dunkelbraun bis grau, mitunter helle Streifen und Punkte vorhanden, starker Kopf-Brust-Bereich, braun mit hellen Streifen, ein Augenpaar besonders groß, bräunliche leicht behaarte Mundtaster, kräftige Beine
  • Besonderheiten: nächtlicher Beutefang, tagsüber Ruhepausen unter Steinen, Holzstücken oder Laub

Häufig gestellte Fragen

Stimmt es, dass Spinnen blaues Blut haben?

Ja. Im menschlichen Blut wird Sauerstoff an ein Molekül gebunden, welches Eisen enthält. Daher die rote Farbe. Bei Spinnen hingegen enthält dieses Molekül Kupfer. Das Blut verfärbt sich aus diesem Grund blau.

Gibt es auch in Deutschland giftige Spinnenarten?

Hierzulande gibt es drei Arten giftige Spinnen: die Kreuzspinne, den verhältnismäßigen seltenen Dornfinger und die Wasserspinne. Allerdings beißen die Spinnen nicht von allein zu, sondern sie müssen dermaßen gereizt oder in die Enge getrieben werden. Die Bisse können etwas schmerzhaft sein, sind aber normalerweise nicht tödlich. Allerdings bei Allergikern kann es zu Komplikationen kommen.

Was ist bei einem Spinnenbiss zu tun?

Der Einsatz eines Mückenstifts kann hilfreich sein. An der Spitze befindet sich eine Metallplatte. Diese muss auf die Bisswunde gedrückt werden. Dort erhitzt sie sich und zerstört das giftige Eiweiß. Auf alle Fälle sollte nach einem solchen Biss, ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig ist ebenfalls, die Bisswunde nicht aufzukratzen. Es kann sonst zu Infektionen kommen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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