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Spinnmilben an Gurken

Spinnmilben an Gurken im Gewächshaus: was tun?

Spinnmilben gehören an Pflanzen zu den häufigsten Schädlingen. Insgesamt 200 Wirtspflanzen befallen sie und darunter alleine 90 Kulturpflanzen, die in Mitteleuropa angebaut werden. Besonders beleibt sind bei ihnen Gurken in geschützten Räumen wie dem Gewächshaus. Hier finden sie nicht nur eine gute Nahrungsgrundlage, sondern auch optimale klimatische Bedingungen sich zu verbreiten. Um die Schädlinge an den Gurkenpflanzen zu bekämpfen, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.

Video-Tipp

Spinnmilben an Gurken loswerden

Gewächshausklima optimieren

Ein Grund, warum sich die Spinnmilbe an Cucumis sativus im Gewächshaus rasant verbreitet, ist das optimale Klima. In Gewächshäusern ist es trocken und heiß. Daher müssen Sie im ersten Schritt das Klima darin optimieren. Versuchen Sie einen Teil des Gewächshauses zu beschatten, denn die Milben lieben die direkte Sonne. Dadurch können Sie gleichzeitig die Temperatur senken. Achten Sie gleichzeitig darauf, dass es zu einem regelmäßigen Luftaustausch kommt und sich kein Hitzestau bildet.

Bekämpfung mit Wasser

Eine einfache Methode Tetranychidae / Spinnmilben an Gurken zu bekämpfen ist Wasser. Dadurch kann das Klima von trocken zu feucht verändert werden, was den Milben nicht gefällt. Durch das feuchte Milieu sterben sie Großteils sogar ab. Das Problem an dieser Methode ist, dass in Gewächshäusern zwar die Schadinsekten bekämpft werden, mit der Änderung hin zu einem feuchteren Klima begünstigen Sie Pilzinfektionen. Wasser als Mittel gegen Spinnmilben sollten Sie deshalb nur für einen begrenzten Zeitraum anwenden.

So gehen Sie vor:

  • Blätter der Gurken an der Ober- und Unterseite mit lauwarmem Wasser abduschen
  • Gurkenstauden mit einer transparenten Plastiktüte umwickeln
  • Tüte nach zwei Tagen entfernen
  • Tüte im Restmüll entsorgen

Gurken im Gewächshaus

Niemöl

Als hilfreich direkt im Kampf gegen die Milben hat sich das Öl des Niembaums bewährt. Das Niemöl gibt es in unterschiedlichen Formen als fertiges biologisches Präparat oder als reines Öl, für jene, die sich selbst ein Mittel gegen die Milben mischen möchten. Bei der Verwendung des reinen Öls ist es wichtig, dass das Öl verdünnt wird. Dazu wird es mit Wasser gemischt, weshalb ein Emulgator wie Rimulgan notwendig ist, damit sich Öl und Wasser verbinden. Mit dem Fertigpräparat oder der selbst gemischten Lösung besprühen Sie die betroffenen Pflanzen.

Tipp: Düngen Sie mit Brennnesseljauche, denn diese stärkt die Epidermis der Gurkenpflanzen.

Verzichten sollten Sie im Gewächshaus auf Mittel, die auf Basis von Pyrethrum hergestellt wurden. Dabei handelt es sich zwar um ein biologisches Mittel zur Bekämpfung der Spinnmilben auf Basis von Chrysanthemen, doch sind diese Mittel auch für Nützlinge giftig.

Ackerschachtelhalmbrühe

Ein wirksames Mittel zur Vorbeugung von Spinnmilben ist, die Stärkung der Pflanzenepidermis. Spinnmilben beschädigen die Pflanzen mit ihren Mundwerkzeugen, was dazu führt, dass sich die Blätter im Laufe der Zeit kupferbraun verfärben. Je schwerer Sie es ihnen machen die Oberfläche zu beschädigen, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Schädlinge großflächig ausbreiten.

Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm

Ansetzen einer Ackerschachtelhalmbrühe:

  • Ackerschachtelhalm grob zerschneiden
  • Schachtelhalm in eine Tonne füllen und mit Wasser aufgießen
  • Tonne abdecken
  • Brühe in der ersten Woche täglich umrühren

Tipp: Sollten sich starke Gerüche entwickeln, streuen Sie etwas Gesteinsmehl auf die Oberfläche. Dadurch werden Gerüche abgeschwächt.

Das Verhältnis von Ackerschachtelhalm zu Wasser sollte ca. 2:1 betragen. Nach mehreren Wochen hat sich das Kraut fast vollständig zersetzt und Sie können die Blätter der Gurken damit besprühen. Für die Anwendung wird die Brühe im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und anschließend die Blätter auf Ober- und Unterseite besprüht.

Nützlinge fördern

Nützlinge zu schädigen, wäre bei einem Befall durch Spinnmilben an den Gurken wenig hilfreich. Es gibt eine Reihe von Insekten, bei denen die Milben auf dem Speiseplan stehen. Daher kann der gezielte Einsatz von Nützlingen nicht nur direkt bei einem Befall eine wirksame Waffe sein, sondern Sie können damit auch einem Befall gut vorbeugen.
Diese Insekten helfen gegen Milben an Gurken:

  • Raubmilben (Phytoseiidae)
  • Blumenwanzen (Hemerobiidae)
  • Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum)
  • Braune Florfliege (Hemerobiidae)
  • Florfliegen (Chrysopidae)
Florfliegen gegen Spinnmilben
Florfliege

Vor allem Florfliegen der Gattung Chrysopidae sind eine wirkungsvolle Waffe gegen die Milben. Florfliegen gibt es als natürliche Schädlingsbekämpfer zu kaufen. Sie werden in Form von Kärtchen, in denen sich die Eier befinden, verkauft. Diese Kärtchen müssen Sie in das Gewächshaus hängen und innerhalb kürzester Zeit schlüpfen die Larven. Gelegentlich können die Larven direkt gekauft werden. Sowohl Larven als auch adulte Florfliegen sind effizient im Kampf gegen die Spinnmilben.

Schädlingsbefall vorbeugen

Neben der Förderung von Nützlingen im Gewächshaus, hilft die Gesundheit der Pflanzen zu verbessern. Regelmäßiges Anwenden von Brennnesseljauche oder Ackerschachtelhalmbrühe sorgt dafür, dass sich Ihre Gurken nicht nur gut entwickeln, die Epidermis der Pflanzen wird gestärkt. Das macht es Schadinsekten wie den Milben deutlich schwerer, sie zu durchdringen.

Hilfreich ist ebenfalls eine Mischkultur, die die Gurken schützen und die Pflanzen unattraktiver für Schadinsekten machen. Als Partner für Cucumis sativus eignen sich vorwiegend folgende Kräuter:

Schnittlauch
Schnittlauch
  • Schnittlauch
  • Knoblauch
  • Dill

Diese Kräuter können als Unterpflanzung zu den Gurkenpflanzen verwendet werden und durch ihren intensiven Duft können sie begrenzt Schadinsekten abhalten. Die Kräuter entwickeln sich auch im warmen Klima des Gewächshauses gut, haben hier oft einen etwas höheren Wasserbedarf.


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