Steine für Feuerstelle: diese 10 geeigneten Natursteine sind feuerfest
Eine Feuerstelle ist eine interessante Bereicherung für den Garten, das Grundstück oder das Ferienhaus im Wald und lässt sich problemlos von selbst errichten. Wichtig hierfür sind natürlich nicht nur ein Fundament, das den Boden unter der Feuerstätte vor der Hitze bewahrt, sondern auch die passenden Steine. Sie wirken dekorativ, halten das Feuer im Zaum und können als Ablage für allerlei Grillutensilien genutzt werden. Genutzt werden hierfür ausschließlich beschichtete, hitzebeständige Natursteine.
Inhaltsverzeichnis
Gibt es feuerfeste Natursteine?
Die Auswahl der richtigen Steine für die Feuerstelle ist essentiell, da nicht jedes Gestein für den dauerhaften Gebrauch als Feuerstätte geeignet ist. Auch wenn der Großteil des natürlich vorkommenden Gesteins solide und schwer ist und dadurch feuerfest erscheint, ist dies noch lange nicht der Fall. Je nach Dichte und Porosität des ausgewählten Steins schwankt die Nutzungsmöglichkeit von leicht hitzebeständig bis hitzebeständiger und fast feuerfest. Kalkstein wie Marmor zum Beispiel hält nur schwach Hitze aus und platzt bei zu großer Einwirkung, während das Vulkangestein Porphyr aufgrund der Zusammensetzung nahezu hitzeresistent ist.
Bei langer Hitzeeinwirkung können folgende Probleme bei vielen Natursteinen auftreten:
- Stein zerspringt, platzt oder explodiert sogar
- Risse bilden sich, Stein büßt an Stabilität ein
- Verfärbungen treten auf, zum Beispiel bei Sandstein
- Hitze wird über den Stein an die Umgebung abgegeben
Das größte Problem hierbei sind die Poren des Steins. Diese nehmen Feuchtigkeit auf und schwankt die Temperatur häufig zwischen heiß und kalt mit auf- und absteigender Feuchtigkeit verändert sich der Stein im Volumen, was ihn instabil machen kann. An sich ist das bei jedem Gestein aus der Natur der Fall und aus diesem Grund gibt es hitzeresistente Natursteine, aber an sich feuerfesten Steine, die jede Hitze aushalten. Dennoch gibt es zehn Steinarten, die äußerst hitzebeständig sind und sich deshalb perfekt für eine Feuerstelle eignen.
Wichtig:
Sammeln Sie niemals Steine aus dem Wald, besonders nicht aus Flüssen oder Bächen, und nutzen diese als Grundlage für die Feuerstelle. Da Sie nicht wissen, um welche Steinarten es sich hierbei handelt, könnten Ihnen diese nach wenigen Stunden am Feuer gefährlich um die Ohren fliegen.
Sandstein
Sandstein gehört zu den ältesten Sedimentgesteinen, die der Mensch für Bauwerke wie die Pyramiden genutzt hat. Aufgrund der Zusammensetzung von mindestens 50 Prozent Sandkörnern, vor allem aus Quarz, und weiteren Elementen ist der Naturstein äußerst resistent gegen Hitze und zudem unempfindlich gegen Frost. Verfügt der Sandstein über hohe Mengen an Feldspat, also Silikat-Mineralien, wird er resistenter und lässt sich noch effektiv als Feuerstelle nutzen. Sandstein wurde nicht nur für das Errichten von Gebäuden genutzt, sondern wurde vor allem in der Antike im Mittelmeerraum und dem Nahen Osten häufig für Öfen verwendet. Daher bietet sich Sandstein perfekt für mediterrane Gärten an.
Tipp:
Falls Sie sich für eine Feuerstelle aus Sandstein entscheiden, haben Sie die Auswahl aus zahlreichen Farben. Gelb und Rot sind die häufigsten Varianten, gefolgt von grau, weiß, braun und sogar grün (Anröchter Stein), die sich bei Hitzeeinwirkung verfärben können.
Porphyr
Porphyr, was auf altgriechisch Purpur bedeutet, bezeichnet verschiedene Steine vulkanischen Ursprungs, die zu den sogenannten Magmatischen Gesteinen gehören. Magmatiten sind äußerst hitzebeständig, da sie, wie der Name schon sagt, aus abgekühltem Magma entstehen. Porphyr verfügt über eine hohe Anzahl an Feldspat und Kristallen, die die Natursteine beinahe zu 100 Prozent feuerfest machen. Vor allem Porphyr mit hohen Mengen Quarz ist hier zu nennen. Sogar sehr heiße Feuer bis 1.000°C halten die Steine aus und sind aufgrund ihres schlichten Stils für eine Vielzahl von Gartenprojekten geeignet.
Basalt und Basaltlava
Der Basalt und speziell die Basaltlava sind ebenfalls Magmatite und schon seit der Antike bekannt. Basalt fällt durch die tiefschwarze, graue oder blaugraue Farbe auf und verfügt über eine hohe Dichte, die das Gestein zu einem perfekten Kandidaten für die Feuerstelle macht. Besonders die Basaltlava ist hier zu empfehlen. Sie hat einen besonders rauen Look, der gerne für Fassaden und andere Bauwerke wie Brücken verwendet wird, während herkömmlicher Basalt eher für Fliesen zum Einsatz kommt. Aufgrund der Entstehung verfügt gesplitterter Basalt über eine sogenannte Fließrichtung, durch die zu erkennen ist, wie die Lava geflossen ist.
Granite
Die verschiedenen Granite sind ebenfalls Magmatite, jedoch gehören diese zu den Plutoniten, also den Tiefgesteinen, die im Vergleich zu Basalt oder Porphyr nicht als Lava aufsteigen. Sie befinden sich zum größten Teil in der Erde und sind recht grobkörnig.
Sie bestehen zum größten Teil aus folgenden Teilen:
- Quarz
- Feldspaten
- Glimmer (Schichtsilikat, wird häufig genutzt in der Kosmetik und als Isolator in der Elektrotechnik)
Granite sind in einer Vielzahl von Farben vorhanden und halten problemlos Feuer bis zu 600°C aus, gehören aber nicht zu den Gesteinen, die extreme Hitze aushalten. Sie leiden vor allem an direkter Feuereinwirkung und sollten daher nur zusammen mit isolierenden Werkstoffen verwendet werden. Sie sind äußerst beliebt aufgrund ihrer dekorativen Einsatzmöglichkeiten.
Speckstein
Speckstein erscheint auf den ersten Blick aufgrund der weichen Oberfläche und des geringen Gewichts nicht wirklich hitzebeständig, doch wurde er schon früher für Öfen und Kochgeschirr genutzt. Specksteine bestehen aus Talk und eignen sich als Natursteine für die Feuerstelle am besten, da sie ebenfalls fast feuerfest sind. Ein besonderes Highlight an Speckstein sind die verschiedenen Farbvarianten, die von reinweiß über rosa bis hin zu schwarz und blau reichen und daher für jede Form von Garten geeignet sind. Besonders moderne Gartenprojekte profitieren von dem Glanz des Steins.
Trachyt
Trachyten gehören zu den ältesten Baustoffen im deutschen Raum, die für Backofensteine genutzt wurden. Sie sind ähnlich wie Granit ein Plutonit, sind aber identisch zu Syeniten und daher viel resistenter gegenüber Feuer und Hitze. Ihre schlichte grau-weiße Farbe macht diese Steine geeignet für unterschiedliche Gärten und Grundstücke. Da sie zudem sehr frostbeständig sind, kann problemlos über den Winter ein Feuer angemacht werden, an dem Sie sich aufwärmen können. Sie speichern die Wärme sind sehr gut, was sie aus genau diesem Grund so wertvoll für historische Öfen gemacht hat. Viele Öfen in alten Häusern bestehen noch aus Trachyt.
Tuff
Tuff wird ähnlich wie Trachyt für den Bau von Backöfen genutzt und ist ebenfalls ein Vullkangestein, das ebenfalls aufgrund der zahlreichen Farbvarianten auf der Welt beliebt ist. Je nach Region entstehen hier unterschiedliche Farben, die durch Vulkan entstehen. Bei Tuff handelt es sich nämlich entweder um verfestigte Vulkanasche und Fragmente von Gestein oder abgekühlter Lava, die mehrere Kilometer weit nach einer Eruption geschleudert wurden. Aufgrund des recht porösen Zustands wurden sie früher für Mauerwerke genutzt und die Natursteine präsentieren sich ästhetisch im Garten.
Grauwacke
Bei Grauwacke handelt es sich um Natursteine, die vor allem als Grundlage für Pflastersteine zum Einsatz kommen. Ihre dunkle Farbe und die hohe Hitzebeständigkeit machen diese äußerst alten Steine zu einer guten Grundlage für eine Feuerstelle. Eine Besonderheit an Grauwacke ist das Alter. Diese Steine stammen aus dem Paläozoikum aus einem Zeitraum von etwa 500 Millionen Jahren und sind eine extrem dichte Verbindung aus Sandstein und Feldspat. Wie der Name andeutet handelt es sich bei Grauwacke um Natursteine in verschiedenen Grautönen, die sich problemlos mit Mörtel zusammenfügen lassen und so einen recht rustikalen Eindruck im Garten hinterlassen.
Gneis
Gneise sind metamorphes Gestein, das durch Druckveränderungen in der Umgebung entsteht, zum Beispiel durch Plattenverschiebungen, und über einen Anteil von mindestens 20 Prozent Feldspat verfügt. Die Bezeichnung des Steins stammt aus der sächsischen Bergmannssprache des 16. Jahrhunderts und bedeutet „Funken“. Dies soll auf das Glitzern der Steine hinweisen, wenn sie im Licht gedreht werden. Sie ähneln in ihrer Struktur Granit, sind aber deutlich resistenter gegen Hitze und Frost und finden sich in vielen Farbtönen, die einen herrlichen Charakter in den Garten zaubern. Sie können problemlos poliert werden und präsentieren das Farbspektrum dadurch noch stärker. Die typischen Farben der Steine sind grau, weiß und schwarz.
Quarzit
Quarzit sind Natursteine, die zum größten Teil aus Quarz bestehen und sich als farbenprächtige Steine für die Feuerstelle einsetzen lassen. Sie sind äußerst widerstandsfähig gegen alle Formen von Umwelteinflüssen und daher auch frost- und hitzebeständig. Ihre Zusammensetzung präsentiert sie in allen möglichen Farben, vom klassischen Grauton über sattem Rot bis hin zu Regenbogenfarben, die sich modisch für die eigene Feuerstätte in Hof oder Garten einsetzen lassen.
Hitzebeständige Mischungen
Bei diesen handelt es sich um spezielle Mischungen von hitzebeständigen Materialien, die selbst die Hitze eines stark brennenden Feuers aushalten. Sie wirken als Schicht, die die Hitze des Feuers direkt aufnimmt und nur die Restwärme an die Natursteine abgibt. Das ist wichtig, denn nur so halten selbst die Steine mit der höchsten Hitzeresistenz die Nutzung als Feuerstelle aus und ermöglichen Ihnen auf lange Sicht angenehme Stunden im Garten. In den folgenden Absätzen erhalten Sie detaillierte Informationen zu den einzelnen Natursteinen.
Schamotte
Bei Schamottsteinen handelt es sich nicht direkt um Natursteine, sondern um künstlich hergestellte Steine aus Ton und Aluminiumoxid (Al2O3), die hundertprozentig feuerfest sind. Schamottsteine sind ein essentielles Bauteil für alle Formen von Öfen und Feuerstellen, da sie jede Form von Temperatur aushalten. Sie werden aus diesem Grund als Schutz vor der Hitze des Feuers genutzt, indem sie sozusagen den ersten Ring der Feuerstätte darstellen. Sie sind die Isolierung und bewahren die oben genannten Steine vor der Hitzeeinwirkung, damit diese nicht reißen und langlebiger bleiben.
In der Hitzebeständigkeit wird unterschieden zwischen:
- saurer Schamotte mit Al2O3-Anteil von zehn bis 30 Prozent
- normaler Schamotte mit Al2O3-Anteil von 30 bis 45 Prozent
Genutzt werden die Steine mit einem speziellen Schamottmörtel, der ebenfalls feuerfest und hitzebeständig ist. Er bewahrt zudem die anderen Natursteine der Feuerstelle vor der Hitze und so können Sie problemlos interessante Projekte umsetzen, ohne sich über die Hitzebeständigkeit der anderen Steine sorgen zu müssen.
Ziegel und Backsteine
Backsteine oder Ziegel werden aus Lehm gebrannt und erhalten dadurch ihre feuerfesten Eigenschaften. Ziegel können zudem aus Schamotte hergestellt oder gesintert werden, was sie zu Klinkern macht. Klinker wurden so heiß gebrannt, dass die eigentlichen Poren verschließen und so weder Hitze noch Kälte den Steinen etwas antun können. Aus diesem Grund eignen sie sich ebenso wie Schamottsteine als Hitzeschutz, die Sie für Ihre Feuerstelle nutzen wollen. Ziegel können einfach verlegt und durch Schamottmörtel noch hitzebeständiger gemacht werden.
Hinweis:
Da es sich bei einer Feuerstelle nicht um ein Gebäude oder eine Baustruktur handelt, die lebensnotwendig für den Menschen ist, können die genannten Steine gut als Umrandung der Feuerstätte genutzt werden. Hier ist dennoch eine innere Isolation vor der direkten Hitzeeinwirkung notwendig, die über zwei feuerfeste Steinerzeugnisse ermöglicht wird.