Steinpilz (braune Kappe) mit gelbem Schwamm bestimmen
Es gibt mehrere Steinpilze, die in Deutschland heimisch sind, darunter viele mit brauner Kappe, aber nur wenige mit gelbem Schwamm. Allerdings verfärben sich die Röhren bei allen Arten im Alter gelblich-grün.
Auf den Punkt gebracht
- Steinpilze lassen sich mit wenigen Merkmalen von anderen Pilzarten unterscheiden
- Verwechslungsgefahr droht vor allem bei Unachtsamkeit
- seltener Anhängsel-Röhrling einziger Steinpilz mit immer gelben Röhren
- steht unter Naturschutz
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Merkmale der Steinpilze
Alle Steinpilzarten besitzen einige gemeinsame Merkmale, die sie von anderen Pilzen unterscheiden:
- vergleichsweise dicke Stiele und große Hüte
- Huthaut matt, meist trocken, manchmal feucht oder etwas klebrig, nie schleimig oder schmierig
- Hutfarbe meist hell- bis dunkelbraun
- Stiele heller, mit oder ohne Netzzeichnung
- wächst immer in Verbindung mit verschiedenen Baumarten (Symbiosepilz)
- Geschmack und Geruch mild oder pilzig
- Fleisch nicht oder nur wenig verfärbend
- Röhren leicht ablösbar, jung hell, im Alter gelb bis olivfarben
Quelle: Rob Hille, Boletus edulis R.H. (4), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Somit kann jeder Steinpilz im Alter gelbliche Röhren aufweisen und es ist schwierig, die jeweilige Art anhand des Schwammes zu bestimmen. Leichter wird es, wenn der Standort des Pilzes beachtet wird und die Zeit, zu der er wächst.
Verschiedene Steinpilz-Arten
Quelle: Wilhelm Zimmerling PAR, Ruhland, Ortrander Str., Sportplatz, Steinpilz unter Eichen, Oberseite und Seitenansicht, Herbst, 01, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
- Fichten-Steinpilz (Boletus edulis): von Juli bis November, unter Fichten
- Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus): Mai bis September, unter Eichen
- Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus): Juli bis Oktober, unter Kiefern, selten unter Fichten
Der Anhängsel-Röhrling
Der einzige Pilz, der zu den Steinpilzverwandten gehört und immer einen gelben Schwamm besitzt, ist der Anhängsel-Röhrling (Butyriboletus appendiculatus), der auch Gelber Steinpilz genannt wird. So erkennen Sie ihn:
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English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2009-11-13 Boletus appendiculatus Schaeff 401116, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- Hut bis 20 cm breit, unterschiedliche Braunfarben, oft kupfer, bronze oder ocker, feinfilzig
- Stiel hell, gelblich, im Boden mit namengebendem Anhängsel
- Schwamm gelblich, älter mehr olivfarben
- Fleisch gelb, auf Druck wie die Röhren blauend
- Vorkommen von Juni bis Oktober in Laubwald, unter Eiche oder Buche, auf Kalkböden
- nur in wärmeren Regionen
- insgesamt eher selten
- Geruch und Geschmack mild, leicht pilzig oder säuerlich
Hinweis: Der Anhängsel-Röhrling ist so selten, dass er besonders geschützt ist und nicht gesammelt werden darf.
Verwechslungsmöglichkeiten
Steinpilze können mit einigen anderen Pilzen verwechselt werden, sofern nicht genau auf die jeweiligen Merkmale geachtet wird. Wirkliche Verwechslungsgefahr besteht allerdings nur mit dem ungenießbaren Gallen-Röhrling, da die anderen Doppelgänger essbar sind:
Quelle: Jerzy Opioła, Tylopilus felleus BW 47, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
- Maronen-Röhrling (Xerocomus badius): gewöhnlich schlanker Stiel, Fruchtkörper insgesamt kleiner, Fleisch und Röhren verfärben sich auf Druck oder im Schnitt blau, Hut bei Feuchtigkeit gern schmierig; guter Speisepilz
- Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus): wesentliches Merkmal ist der bittere Geschmack, bei Zweifeln kleine Kostprobe versuchen (unbedingt wieder ausspucken!), Hut gewöhnlich hell, Röhren erst weiß, später rosa
- Nadelwald-Anhängsel-Röhrling (Butyriboletus subappendiculatus): nur im Nadelwald, Fleisch verfärbt sich nur wenig; essbar, aber geschützt
Hinweis: In seltenen Fällen können Gallen-Röhrlinge auch mild schmecken und sind dann noch schwieriger von Steinpilzen zu unterscheiden.
Häufig gestellte Fragen
Die Röhren müssen nur dann entfernt werden, wenn die Pilze schon älter sind. Oder wenn der Verdacht besteht, dass der Hut über den Röhren madig sein könnte. Ansonsten können die Röhren mitgegessen werden. Wenn die Pilze mariniert werden, dann saugt sich der Schwamm mit der Marinade voll und wird dadurch besonders schmackhaft. Das Gleiche gilt für Pilze, die in Öl eingelegt werden.
Es gibt nicht sehr viele Pilze mit Röhren, die giftig sind. Dazu zählen: Schönfuß-Röhrling (Boletus calopus), Satans-Röhrling (Rubroboletus satanas) und der Wolfs-Röhrling (Rubroboletus lupinus), der zumindest giftverdächtig ist. Alle diese Pilze unterscheiden sich vom Steinpilz dadurch, dass sie rote Röhren oder einen rötlichen Stiel besitzen.
Für alle Pilze gilt, dass sie nur in geringen Mengen gesammelt werden dürfen. Zusätzlich sind einige sehr seltene Arten besonders geschützt und es kann sein, dass sie in einigen Gegenden überhaupt nicht gesammelt werden dürfen. Einige Steinpilzarten gehören zu diesen Pilzen. Es ist sinnvoll, sich im Vorfeld kundig zu machen, ob Pilze bedenkenlos gesammelt werden können.