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Storchschnabel: zurückschneiden oder nicht?

Storchschnabel: zurückschneiden oder nicht?

Storchschnäbel blühen farbenprächtig und zählen deshalb zu den beliebtesten Gartenblumen. Was aber tun, wenn sich die Pflanze unkontrolliert im Garten ausbreitet? Soll man Storchschnabel dann zurückschneiden oder nicht? Wir klären Sie auf.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • die meisten Sorten sollten zurückgeschnitten werden
  • zweite Blüte durch Remontierschnitt
  • Zeitpunkt des Schnitts von Blumenart abhängig

Storchschnabel

Der Storchschnabel (Geranium) ist eine weltweit verbreitete Blumenart. Insgesamt gibt es etwa 4000 verschieden Sorten. In Mitteleuropa sind 16 davon heimisch, sie sind aber auch in Süd- und Südosteuropa sowie in Vorderasien zu finden. Am besten gedeihen Storchschnäbel in kühlem, gemäßigtem Klima. Ansonsten sind die mehrjährigen Pflanzen aber sehr pflegeleicht. Von März bis Oktober zeigen sie ihre prächtigen Blüten. Ihre Blütenfarbe erstreckt sich dabei von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Blau.

Storchschnabel (Geranium)

Rückschnitt des Storchschnabels

Prinzipiell können die meisten Storchschnäbel während der gesamten Wachstumsperiode immer wieder ausgelichtet werden. Durch das Entfernen verwelkter Blätter und das Stutzen zu langer Triebe wird die Pflanze dichter und kompakter. Außerdem sollten Storchschnäbler mindestens einmal im Jahr vollständig zurückgeschnitten werden.

Potenzielle Gründe für einen Rückschnitt sind:

  • Auseinanderfallen der Treibe in Folge von Alter oder extremem Wachstum
  • Verhindern der Ausbreitung des Samen
  • Überwuchern von Pflanzen in direkter Nachbarschaft
  • Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) und Cambridge-Storchschnabel (Geranium cantabrigiense): Abschneiden verholzter Treibe (nicht jährlich)
  • soll im Anschluss an Remontierschnitt eine zweite Blüte ausbilden

Hinweis: Durch einen Remontierschnitt lässt sich die Blütenzeit der Storchschnäbel verlängern. Allerdings lässt die Blütenzahl bei der zweiten Blüte etwas nach.

Gründe gegen einen Rückschnitt

Es ist aber nicht zwingend notwendig, Storchschnäbler zurück zu schneiden. Wenn Sie etwa möchten, dass sich Ihr Storchschnabel vermehrt, sollten Sie die Blüten stehen lassen. Nur so kann die Blume auch ihr Saatgut verteilen. Außerdem gibt es auch Storchschnabel-Arten, die per se nicht zurückgeschnitten werden sollten.

Darunter fallen:

  • Steingärtenstorchschnäbel
  • Grauer Storchschnabel (Geranium cinereum)
  • Dalmatinischer Storchschnabel (Geranium dalmaticum)
  • Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii)
  • Pflanzen, bei denen eine vorgenannte Staude ein Elternteil ist

Diese Blumen sind zu schwachwüchsig und würden einen Rückschnitt kaum vertragen. Es ist völlig ausreichend, wenn Sie die verwelkten Pflanzenteile entfernen.

Storchschnabel zurückschneiden: Zeitpunkt

Wann der richtige Zeitpunkt für einen vollständigen Rückschnitt ist, hängt von der Art des Storchschnabels ab. Am besten schneiden Sie den Storchschnabel direkt nach der ersten Blütezeit zurück. Frühblühende Arten können Sie daher bereits im späten Frühjahr schneiden, während Sie spätblühende Arten erst im Herbst kürzen sollten.

So schneiden Sie etwa am besten im:

  • Frühjahr: Cambridge-Storchschnabel, Grauer Storchschnabel
  • Herbst: Sibirischer Storchschnabel (Geranium wlassovianum), Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
  • Winter: nur Pracht-Storchschnabel (Geranium magnificum)
Pracht-Storchschnabel (Geranium x magnificum) Pracht-Storchschnabel, Geranium x magnificum Quelle: Agnieszka Kwiecień, Nova, Geranium x magnificum ‚Rosemoor‘ Bodziszek wspaniały 2019-06-01 03, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Warten Sie dabei mit dem Schnitt nicht zu lange. Je länger Sie warten, desto unwahrscheinlicher ist eine zweite Blüte. Generell dauert es je nach Sorte nach dem Schnitt sechs bis acht Wochen bis eine zweite Blüte zu sehen ist.

Hinweis: Oft wird pauschal ein Rückschnitt im Juli empfohlen. Das ist aber nicht sinnvoll, da spätblühende Pflanzen dann überhaupt keine Blüten tragen.

Storchschnabel zurückschneiden: Anleitung

Wie aber geht man beim Rückschnitt des Storchschnabels nun genau vor?

Das ist eigentlich recht einfach, wenn sie folgende Schritte beachten:

  • horstig wachsende Storchschnäbel: abgeblühte Stiele inklusive Blüte bis eine Handbreite über dem Boden abschneiden
  • Bodendecker: Schnitt an der Stelle, wo sie über die Fläche hinauswachsen
  • neu austreibende Stängel stehen lassen
  • Blattrosette beim Schnitt nicht verletzen oder entfernen
  • mineralischen Dünger auftragen
  • gut wässern

Hinweis:

Storchschnäbel sind nicht vollständig winterhart. Daher sollten Sie sie im Winter mit einem leichten Frostschutz zum Beispiel aus Tannenzweigen abdecken. Im Frühjahr können Sie diesen wieder entfernen und vertrocknete Stängel abschneiden.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Remontierschnitt?

Remontieren beschreibt die natürliche Fähigkeit einer Pflanze nach der Hauptblüte erneut zu blühen. Damit dies möglich ist, schneidet man die Pflanze nach der ersten Blüte zurück.

Ist ein Remontierschnitt bei allen Storchschnäbeln möglich?

Nein. Ein Remontierschnitt eignet sich hauptsächlich für die früh blühenden Storchschnäbel. Spät blühende Arten werden vermutlich selbst nach einem Schnitt vor dem Winter nicht noch ein zweites Mal austreiben.

Warum soll man beim Schnitt eine Handbreite der Pflanze stehen lassen?

Wenn ein Teil der Blumen stehen bleibt, treiben die Stauden zügiger wieder aus.

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