Was ist eine Stoßchlorung bzw. Schockchlorung?
Eine schlechte Wasserqualität im Pool lässt sich nicht immer durch simple Reinigungsmaßnahmen beheben. In manchen Fällen ist eine Stoßchlorung notwendig. In diesem Artikel erfahren Sie, worum es sich bei einer Schockchlorung handelt.
Auf den Punkt gebracht
- Stoßchlorung verbessert schlechte Wasserwerte
- hohe Chlormengen werden ins Wasser gegeben
- Chlorwert steigt stark an
- Effekt: gründliche Reinigung des Poolwassers
Inhaltsverzeichnis
Stoßchlorung erklärt
Eine Stoßchlorung ist das Gegenteil der Dauerchlorung. Während der Pool über die Dauerchlorung lange sauber bleibt, wird eine Stoßchlorung nur angewandt, wenn das Wasser nicht mehr ideal oder bereits gekippt ist. Bei der Maßnahme handelt es sich um eine Notlösung, um schlechte Wasserwerte auszugleichen und auf diese Weise das Wasser im Pool wieder zum Baden geeignet zu machen. Dafür wird das Wasser im Pool durch die Zugabe von hohen Chlormengen „geschockt“. Das heißt, die Chlormenge steigt über einen kurzen Zeitraum so stark an, dass genügend freies Chlor vorhanden ist, um die Wasserwerte zu stabilisieren:
- Ausgangswert von unter 0,5 Parts per million (ppm)
- häufig Ausgangswerte von unter 0,02 ppm (gekipptes Wasser)
- Zielwert von über 4 ppm
- Chlorwert sinkt danach ab
- Pool danach wieder begehbar
Hinweis: Es ist wichtig, dass Sie den Pool vor der Chlorung reinigen. Nur dadurch wird die Wirkung des Chlors ermöglicht, da der Stoff nur geringfügig gegen bestehende Verschmutzungen hilft.
Schockchlorung: Wann notwendig?
Wie im vorherigen Abschnitt bereits erklärt, soll die Schockchlorung die Wasserwerte innerhalb kurzer Zeit optimieren. Doch wann ist der Einsatz notwendig? Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen und die Sie nicht ignorieren sollten. Zu diesen gehören:
- deutlich erkennbare Trübungen
- unangenehme Gerüche
- geringe Chlorwerte nach Messung
Solche Problematiken können aber nicht nur aufgrund fehlender Reinigungsmaßnahmen oder einer versäumten Dauerchlorung auftreten. Die folgenden Gründe können die Wasserqualität schnell kippen lassen, was eine Schockchlorung notwendig macht:
- intensive Hitzeeinwirkungen
- große Schmutzmengen durch Unwetter
- mehr Badegäste wie sonst
- Nahrungsmittel oder Getränke im Pool
- Fäkalien
Stoßchlorung: Dosierung
Damit die Stoßchlorung gelingt, muss die Dosierung stimmen. Während Sie bei einer Dauerchlorung zwischen 1,5 und zwei Gramm pro Kubikmeter Wasser benötigen, ist der Wert bei Stoßchlorungen deutlich höher. Sie müssen mit zehn bis 15 Gramm pro Kubikmetern rechnen, die ins Wasser gegeben werden. Falls das Wasser komplett gekippt ist, müssen Sie wahrscheinlich mehr verwenden, falls die genannte Menge nicht ausreicht.
Geeignete Chlorvarianten
Für die Chlorung wird Chlorgranulat verwendet, da klassische Tabletten nicht für diesen Zweck geeignet sind. Zudem lässt sich das Chlorgranulat deutlich einfacher dosieren, was den Einsatz umso effektiver macht. Ihnen stehen drei verschiedene Arten an Chlor zur Verfügung, die je nach ihrer Zusammensetzung vor der Verwendung in Wasser gelöst werden müssen oder nicht:
- Calciumhypochlorit (65 Prozent Chlor): vorlösen
- Dichlor (60 Prozent Chlor): nicht vorlösen
- Lithiumhypochlorit (35 Prozent Chlor): nicht vorlösen
Hinweis: Bei der Maßnahme ist es wichtig, passende Schutzkleidung zu tragen. Dazu zählen vor allem eine Schutzbrille und Handschuhe, damit Ihre Haut und Schleimhäute nicht in Kontakt mit dem Chlor kommen.
Häufig gestellte Fragen
Den besten Effekt erzielt das Chlor, wenn Sie die Maßnahme während der Dämmerung oder in der Nacht bei Wassertemperaturen von 15°C bis 18°C durchführen. Wirkt die Sonne auf den Stoff ein, wird er abgebaut und die Chlorung funktioniert nicht.
Wenn Sie sich fragen, wann Sie nach der Maßnahme wieder baden können, müssen Sie gar nicht so lange warten. Das Wasser muss einen Wert von maximal 3 ppm Chlor haben. Höhere Chlorwerte sind schädlich für die Haut und Schleimhäute. In den meisten Fällen ist dieser Wert acht Stunden nach der Chlorung erreicht, doch Wartezeiten von über 48 Stunden sind nicht selten.
Sie dürfen die Intensiv-Chlorung nicht anwenden, wenn das Wasser den falschen pH-Wert hat. Die Wirkung des Chlors wird dadurch verringert. Das Wasser muss einen pH-Wert von 7,2 haben, damit die Chlorung funktioniert. Ist dieser Wert nicht vorhanden, müssen Sie die Alkalität des Wassers senken.
Ja, dafür wird Kaliumperoxomonosulfat verwendet. Bei diesem Stoff handelt es sich um eine Kaliumverbindung, die ebenfalls unter der Bezeichnung Sauerstoffgranulat angeboten wird. Die Alternative ermöglicht gute Wasserwerte nach einer Wartezeit von etwa 15 Minuten, nach der Sie den Pool direkt wieder verwenden können. Sie müssen sich aber auf einen deutlich höheren Anschaffungspreis einstellen.
Wird eine Stoßchlorung durchgeführt, sammelt sich viel Schmutz in der Filteranlage an. Aus diesem Grund müssen Sie den Filter bereits vor der Chlorung von allen Rückständen befreien, damit er nicht verstopft. Ebenso ist es wichtig, die Rückspülung nach der Chlorung auszuführen, damit sich keine Rückstände mehr im Wasser befinden.