14 Sträucher für Bienen und Insekten | Liste von A-Z
Insekten sind heute mehr denn je darauf angewiesen, dass sie auch von Gärtnern mit kleinen Gärten aktiv unterstützt werden. Dazu reicht es nicht, einfach ein Insektenhotel aufzuhängen. Besonders wichtig ist es, den Tierchen genügend Nahrung zur Verfügung zu stellen, da sie diese in der natürlichen Umgebung immer weniger finden können. Blühende Sträucher mit unterschiedlichen Blühzeiten können von Frühling bis Herbst das Nahrungsangebot für Bienen und Co. erweitern. Die folgende Auswahl bietet einen kleinen Überblick.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Apfelbeere (Aronia)
- 2. Berberitze-Arten (Berberis)
- 3. Felsenbirne (Amelanchier)
- 4. Feuerdorn (Pyracantha)
- 5. Hartriegel-Arten (Cornus)
- 6. Haselnuss (Corylus avellana)
- 7. Hortensien (Hydrangea)
- 8. Heckenkirsche (Lonicera)
- 9. Jasmin (Jasminum und Philadelphus)
- 10. Johannisbeere (Ribes)
- 11. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- 12. Liguster (Ligustrum)
- 13. Schlehe (Prunus spinosa)
- 14. Schneeball-Arten (Viburnum)
1. Apfelbeere (Aronia)
Die Aronia kann zwar auf schwachwüchsigen Stämmen veredelt werden und wächst dann als kleiner Baum, sie lässt sich allerdings auch als Strauch kultivieren. Während die Blüten von Insekten besucht und bestäubt werden, werden die Beeren, sofern sie nicht geerntet werden, im Spätherbst von Vögeln gefressen.
Größe: als Strauch ein bis zwei Meter hoch
Standort: mag Sonne und Halbschatten, ansonsten keine besonderen Ansprüche
Blüte: Mai, in dichten Büscheln, weiß gefärbt
Pflege:
- anspruchslos, verträgt auch Trockenheit
- Düngung nicht notwendig, eventuell mulchen
- ab und an im Herbst oder Winter auslichten
- Vermehrung über Ausläufer möglich, können auch entfernt werden
- wenig anfällig gegen Schädlinge und Krankheiten
Tipp: Die Beeren gelten als gesundes Superfood.
2. Berberitze-Arten (Berberis)
In Deutschland heimisch ist nur die gewöhnliche Berberitze, auch Sauerdorn genannt. Es gibt für den Garten Zuchtsorten, die hauptsächlich aus Ostasien stammen. Die Gewöhnliche Berberitze ist ein Wirt des Getreiderostes und wurde deshalb fast ausgerottet. Nach der Blüte bilden sich rote Beeren, die von Vögeln gefressen werden.
Größe: mittelhohe Sträucher
Standort: bevorzugt Sonne, kommt mit Schatten zurecht, kaum Bodenansprüche
Blüte: Mai bis Juni, gelb
Pflege:
- Mulch ersetzt zusätzliches Gießen und düngen
- Düngung nicht notwendig, eventuell mulchen
- Schnitt nicht notwendig, wird aber vertragen
- Handschuhe tragen, wegen spitzer Dornen
- Vermehrung über Stecklinge
- Dickmaulrüssler kann immergrüne Sorten befallen
- Echter Mehltau bei sommergrünen Sorten möglich
Sorten:
- Immergrüne Berberitzen (Berberis julianae und frikardii)
- Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii)
- Schnee-Berberitze (Berberis candidula)
3. Felsenbirne (Amelanchier)
Die einheimische gewöhnliche Felsenbirne kommt hauptsächlich auf trockenen Standorten vor. Im Garten können auch andere Sorten, wie etwa die Kupfer-Felsenbirne angepflanzt werden. Einige Arten werden jedoch sehr groß.
Größe: einheimische Arten rund zwei Meter, größere bis sechs Meter
Standort: sonnig bis halbschattig, durchlässiger Boden, eventuell mit Sand verbessern
Blüte: April, traubenartige Blütenstände, weiß
Pflege:
- gießen nicht notwendig
- Düngung im Frühjahr mit Kompost
- Schnitt nicht notwendig
- gilt als robust, Echter Mehltau kann vorkommen
4. Feuerdorn (Pyracantha)
Für den Garten werden hauptsächlich Zuchtsorten verwendet, die aus den unterschiedlichen Wildsorten gekreuzt wurden. Die Beerenfarbe kann daher variieren. Die Früchte sind sehr sauer und werden auch von Vögeln erst spät gefressen, wenn es nichts anderes mehr gibt. Eine reichhaltige Blüte wird nur erreicht, wenn der Strauch frei wachsen kann.
Größe: 1,5 bis vier Meter
Standort: vollsonnig, sehr hitzeverträglich, kommt auch gut in Städten zurecht, keine Ansprüche an den Boden
Blüte: Mai bis Juni, schirmrispenartig, weiße Farbe
Pflege:
- gießen auch bei Trockenheit nicht notwendig
- im Frühjahr mit Kompost düngen
- Schnittverträglich, Rückschnitt sorgt jedoch für weniger Blüten
- beim Arbeiten Handschuhe tragen
- kann über Steckhölzer vermehrt werden
- gilt als robust, Befall mit Dickmaulrüssler möglich
5. Hartriegel-Arten (Cornus)
Zu diesen gehört auch die Kornelkirsche, die als sehr bienenfreundlich gilt, aber meistens als Baum wächst. Sie blüht noch weit vor anderen Obstbäumen im Februar bis zum April, die Früchte sind essbar. Hartriegelsorten, die als Sträucher wachsen, besitzen häufig bunt gefärbte Rinde und Laub, welches sich im Herbst attraktiv verfärbt.
Synonym: Hornstrauch
Größe: als Strauch mittelgroß
Standort: nährstoffreiche Böden mit Kalkanteil, sonnig
Blüte: meistens weiß gefärbt, aber auch gelb, Mai bis Juni, außer Kornelkirsche
Pflege:
- Gießen und Düngen nicht zwingend notwendig
- Mulchen hält Boden feucht und fruchtbar
- Schnitt sollte unterbleiben
- Vermehrung über Stecklinge oder Ableger
- kaum anfällig gegen Schädlinge und Krankheiten, auf Pilzbefall und Läuse achten
Sorten:
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)
- Tatarischer Hartriegel (Cornus alba)
- Etagen-Hartriegel (Cornus controversa)
6. Haselnuss (Corylus avellana)
Haselnüsse bieten nicht nur reiche Ernte für den Gärtner. Die Blüten der Sträucher, die sich schon sehr zeitig im Jahr öffnen, sind häufig die erste Nahrung für Bienen und Insekten. Zudem bietet ein Haselnussstrauch Unterschlupf für Vögel und kleine Säuger und bietet, wenn die Nüsse nicht geerntet werden, Nahrung für Vögel und Mäuse.
Synonyme: Gemeine Hasel, Haselstrauch
Größe: bis sieben Meter
Standort: viel Sonne, sonst werden nur kleine Nüsse gebildet, tiefgründiger, nährstoffreicher Boden
Blüte: Blütenfarbe unscheinbar, Bestäubung erfolgt daher durch Wind, Februar und März
Pflege:
- Gießen nur bei Trockenheit
- Düngen im zeitigen Frühjahr, zu viel fördert Holzwachstum
- regelmäßiger Rückschnitt für lockere Krone und reiche Ernte
- Vermehrung über Absenker
- kaum anfällig für Krankheiten
- häufigster Schädling ist der Haselnussbohrer
Hinweis: Haselnüsse bringen mehr Ertrag, wenn mehrere Sträucher gepflanzt werden.
7. Hortensien (Hydrangea)
Sie sind nicht nur beliebte Gartenpflanzen. Die Sträucher blühen sehr reichhaltig und liefern lange Zeit Nahrung für Bienen und Insekten. Einige Sorten bilden außerdem eine sehr attraktive Herbstfärbung.
Größe: bis zwei Meter
Standort: halbschattig, humusreicher und feuchter Boden, eher sauer
Blüte: Farbe unterschiedlich, teilweise abhängig von der Bodenbeschaffenheit, Juli bis September
Pflege:
- braucht viel Wasser, regelmäßig gießen
- Starkzehrer, mit Mist düngen, nicht später als Juli
- Auslichten möglich, zu starker Rückschnitt gefährdet Blüte
- kann in kalten Wintern stark zurückfrieren, Erfrorenes abschneiden
- Vermehrung über Stecklinge
- auf Pilzkrankheiten achten, junge Pflanzen vor Schnecken schützen
Sorten:
- Eichblatt-Hortensie (Hydrangea quercifolia)
- Ball-Hortensie (Hydrangea arborescens)
- Samt-Hortensie (Hydrangea aspera)
- Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla)
- Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata)
- Teller-Hortensie (Hydrangea serrata)
Hinweis: Auch kletternde Sorten sind bienenfreundlich.
8. Heckenkirsche (Lonicera)
Zu den Heckenkirschen gehören nicht nur die Arten die als Strauch wachsen, sondern auch die, die sich als Lianen an anderen Gewächsen emporwinden. Die Blüten duften häufig stark und sind auf die Bestäubung durch Nachtfalter, Hummeln oder Schwebfliegen angewiesen.
Synonyme: Geißblätter, als Liane auch: Jelängerjelieber
Größe: 50 bis 70 cm, Lianen mehrere Meter
Standort: unterschiedlich, meistens sonnig, aber auch schattig, Boden durchlässig und feucht
Blüte: zwischen Mai und Juni, weiß, gelb und rot
Pflege:
- Trockenheit wird vertragen, Tiefwurzler, versorgen sich selbst mit Feuchtigkeit
- Düngen nicht unbedingt notwendig
- regelmäßiger Rückschnitt fördert neue Blüten
- Vermehrung kann über Stecklinge erfolgen
- robust gegen Krankheiten
- anfällig für Blattläuse
Hinweis: Eine Besonderheit stellt das Winter-Duftgeißblatt (Lonicera purpusii) dar, es blüht schon ab Januar.
9. Jasmin (Jasminum und Philadelphus)
Beide Gattungen sind zwar nicht mit einander verwandt, duften aber beide stark und sind sehr bienenfreundlich. Die Blüten ziehen außerdem auch andere Insekten an. Der Falsche Jasmin (Philadelphus) wird auch Pfeifenstrauch genannt.
Größe: ein bis vier Meter
Standort: Sonne bis Halbschatten, je heller umso mehr Blüten, kaum Bodenansprüche
Blüte: Winterjasmin blüht schon ab Dezember gelb, andere Arten ab Mai weiß
Pflege:
- regelmäßig gießen
- während der Wachstumsphase ab und an mit Nährstoffen versorgen
- gelegentliches Auslichten fördert die Blüte
- Vermehrung über Stecklinge
- gilt als robust
Arten:
- Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum)
- Bauernjasmin (Philadelphus coronarius)
- Gartenjasmin (Philadelphus x lemoinei)
10. Johannisbeere (Ribes)
Beerensträucher im Garten zu pflanzen bietet gleich zwei Vorteile. Insekten erhalten während der Blüte Nahrung und später können die Beeren geerntet werden. Die Bestäubung der Sträucher erfolgt jedoch nicht nur durch Bienen und Co., sondern auch durch Wind. Von allen Beerenarten im Garten gelten Johannisbeeren als besonders bienenfreundlich.
Größe: je nach Sorte bis zu 1,5 Meter
Standort: Vollsonne für besonders aromatische Beeren, Boden nährstoffreich
Blüte: unscheinbar und früh, spätfrostgefährdet
Pflege:
- regelmäßig gründlich gießen, Flachwurzler trocknen leicht aus, mulchen
- zwei- bis dreimal jährlich mit Kompost versorgen
- Pflegeschnitt im Winter
- Vermehrung über Stecklinge oder Absenker
- anfällig für Echten Mehltau, auf Befall mit Johannisbeerblasenlaus achten
11. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Diese dichte Heckenpflanze ist nicht nur bei Insekten wegen ihrer Blüten beliebt. Die Beeren dienen Vögeln als Nahrung und das dichte Blattwerk bietet genügend Versteckmöglichkeiten. Mitunter brüten Vögel auch in Kirschlorbeer-Hecken.
Synonym: Lorbeerkirsche, Pontische Lorbeerkirsche
Größe: ungeschnittene Sträucher vier bis sieben Meter
Standort: halbschattig bis schattig, bevorzugt Lehmboden
Blüte: Mai bis Juni, cremeweiß, kerzenartige Blütenstände
Pflege:
- als Heckenpflanze regelmäßig gießen und düngen, sonst anspruchslos
- Schnitt im Juni, je nach gewünschter Form
- Vermehrung hauptsächlich über Stecklinge
- auf Pilzbefall achten, außerdem anfällig für Dickmaulrüssler
12. Liguster (Ligustrum)
Auch der Liguster zählt zu den beliebten Heckenpflanzen. Viele Sorten sind wintergrün, das bedeutet, dass sie erst sehr spät ihr Laub verlieren und deshalb auch im Winter Schutz für Vögel bieten können. Die für Menschen giftigen Beeren werden von Vögeln gefressen, wogegen Bienen und andere Insekten gern die Blüten der Sträucher aufsuchen.
Synonym: Rainweiden
Größe: ein bis vier Meter, ungeschnittene Sträucher auch größer
Standort: anspruchslos, bevorzugt Sonne und Trockenheit
Blüte: gelblichweiß, Juni
Pflege:
- stark trockenheitsverträglich
- im Frühjahr mit Kompost versorgen
- eventuell regelmäßiger Formschnitt
- wird über Stecklinge vermehrt
- kann von Blattläusen oder Echtem Mehltau befallen werden, ansonsten robust
13. Schlehe (Prunus spinosa)
Die Schlehe wächst wild in natürlichen Hecken oder kann im Garten angepflanzt werden. Die Früchte sind essbar, aber erst nach dem ersten Frost genießbar. Zu beachten ist, dass sich der Schlehdorn leicht selbst vermehrt und durch Wurzelausläufer rasch dichte Gestrüppe bilden kann.
Synonym: Schlehendorn, Sauerpflaume, Heckendorn, Schwarzdorn, Deutsche Akazie
Größe: drei bis fünf Meter
Standort: sonnig und warm, verwildert auch auf kargen Böden
Blüte: weiß, März bis April, sehr zahlreich
Pflege:
- muss weder gedüngt noch gegossen werden
- eventuell Verjüngungsschnitt
- vermehrt sich über Wurzelausläufer, überzählige entfernen
- dient einigen Schmetterlingsarten als Wirtspflanze, ansonsten auf Blattläuse und Pilzerkrankungen achten
14. Schneeball-Arten (Viburnum)
Der Schneeball trägt seinen Namen aufgrund der meist runden Blütenstände. Diese werden gern von Bienen und Co. besucht, die auch für die Bestäubung der Sträucher sorgen. Die sich später bildenden Beeren sind rot und nur im vollreifen Zustand essbar. Die Pflanze selbst gilt als leicht giftig.
Größe: 0,5 bis vier Meter
Standort: Sonne, Halbschatten wird vertragen, Boden nicht zu trocken
Blüte: weiß, Blütenstand kugelförmig, April bis Juni, Winter-Schneeball ab November
Pflege:
- benötigt wenig Pflege
- Mulchen hält Erde feucht und nährstoffreich
- Schnitt wird toleriert, ist aber nicht notwendig
- Vermehrung über Stecklinge
- wird vom Schneeball-Blattkäfer befallen, auf Echten Mehltau achten
Arten:
- Winter-Schneeball (Viburnum fragrans)
- Oster-Schneeball, Korea-Schneeball (Viburnum carlesii)
- Immergrüner Schneeball (Viburnum burkwoodii)
- Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)