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Tamariske schneiden – Anleitung für Frühlings- und Sommertamariske

Tamariske

Tamarisken sind bekannt für ihre Blüten- und Blätterfarben, die der Pflanze ihr mediterranes und sogar leicht asiatisch angehauchtes Aussehen verleihen. Bei der Tamariske handelt es sich um ein beliebtes Ziergewächs, deren unterschiedliche Arten sich ansprechend im eigenen Garten präsentieren. Typisch für die Tamarix-Arten sind ihre Blüten, die sich in traubigen Rispen vom Laub abheben. Um diese Blühfreudigkeit und Formschönheit zu erhalten, ist es empfehlenswert, die Tamarisken zu schneiden.

Video-Tipp

Sommer- oder Frühlingstamariske?

Zu den beliebtesten Arten der Tamariske zählen zwei Arten, von denen Sie vielleicht sogar eine im Garten stehen haben. Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, um welches Exemplar es sich handelt, sollten Sie den Unterschied kennen:

  • Sommertamariske (bot. Tamarix ramosissima): Knospen ab März, Höhe von 5 – 10 m, ausladender Wuchs
  • Frühlingstamariske oder Kleinwüchsige Tamariske (bot. Tamarix parviflora): Knospen ab Mai, Höhe von 2 – 3 m, kompakter Wuchs

Da beide Taxa die gleiche Blütenform und Farbe haben, sowie kaum einen Unterschied in Bezug auf die Blätter, müssen Sie sich an diesen Anhaltspunkten orientieren.

Sommertamariske, Tamarix ramosissima
Sommertamariske, Tamarix ramosissima

Zeitpunkt

An sich unterscheidet sich der Schnitt bei den beiden Tamarisken-Arten nicht, dafür aber der Zeitpunkt des Schnitts. Da die beiden Taxa wie oben beschrieben zu deutlich unterschiedlichen Zeiten blühen, muss der Schnitt ebenfalls zu anderen Zeiten durchgeführt werden. Diese wie folgt:

  • Frühjahrstamariske: Juni nach der Blüte
  • Sommertamariske: Frühjahr, etwa März

Der späte Schnitt der Frühjahrstamariske ist aufgrund der Blütezeit von April bis Juni wichtig. Würden Sie dem Gewächs zur gleichen Zeit wie der Sommertamariske, deren Blütezeit von Juni bis Ende September reicht, Schnittmaßnahmen unterziehen, werden die Blütenknospen entfernt. Das heißt, in diesem Jahr würden Sie auf die Blüten verzichten müssen und können sich erst wieder im Kommenden über diese freuen. Der Rückschnitt bei der Sommertamariske dagegen ist im Frühjahr notwendig. Der Grund: würden Sie direkt nach der Blüte Ende Juli schneiden, würde das Gewächs anfälliger auf die winterliche Kälte sein.

Tipp: Der Formschnitt der Tamarisken sollte in der Winterpause zwischen Oktober und März stattfinden. Da bei diesem Schnitt nicht die gesamte Pflanze ausgelichtet, sondern nur in Form gebracht wird, müssen Sie nicht auf die wunderschönen Blüten im Frühling oder Sommer verzichten.

Frühlingstamariske, Tamarix parviflora
Frühlingstamariske, Tamarix parviflora

Tamariske richtig Schneiden

Der Schnitt von Tamarisken ist nicht problematisch, da die Sträucher und kleinen Bäume recht einfach zugeschnitten und in Form gebracht werden können. Zwar bilden sie viele Triebe aus und es kann manchmal etwas unübersichtlich werden, jedoch schützen die Schnittmaßnahmen vor einer Verkahlung, die über die Jahre bei ungenügend gepflegten Exemplaren auftritt. Für den Schnitt benötigen Sie die folgenden Werkzeuge, damit Sie den Nelkenartigen so wenig Schaden wie möglich zufügen:

  • Gartenschere
  • bei größeren Exemplaren Astschere
  • Handschuhe
  • Wundschutzmittel

Bei der Verwendung der Garten- und Astscheren sollten Sie unbedingt darauf achten, diese vorher zu schärfen und zu desinfizieren. Die Tamariske ist äußerst empfindlich für Krankheiten und sollten daher so behutsam wie möglich geschnitten werden. Ebenso ist nach dem Schnitt ein Wundschutzmittel zu empfehlen, vor allem im Winter. Dadurch gelangen keine Pilze, Viren und Bakterien in die Schnittstellen, durch die Tamarisken schnell erkranken würden. Halten Sie daher unbedingt Ihre Werkzeuge im Top-Zustand, bevor Sie den Schnitt ausführen.

Tipp: Wenn Sie den ansprechenden Wildwuchs der Pflanzen bevorzugen, können Sie an sich auf den Schnitt verzichten, da die Pflanzen als Strauch oder wilder Baum ebenso ansprechend wirken. Zwar wachsen Tamarisken dann nicht so geordnet und in alle Richtungen, aber Sie sparen sich dafür die Schnittarbeit, vor allem wenn Sie eine große Zahl an Exemplaren angepflanzt haben.

Pflegeschnitt: Anleitung

Der Pflegeschnitt ist an sich der wichtigste Schnitt, wenn Sie eine Tamariske halten, egal ob es sich um eine Art handelt, die sommerlich oder über den Frühling blüht. Der Pflegeschnitt wird jährlich entsprechend den oben bereits genannten Terminen ausgeführt und dabei sollten Sie auf die folgenden Rahmenbedingungen achten, vor allem bei den Frühlingstamarisken:

  • an frostfreien Tagen ausführen
  • kein direkter Sonnenschein
  • kein Regen
  • wolkige Tage eignen sich gut
  • alternativ am Morgen oder Abend ausführen
Sommertamariske, Tamarix ramosissima
Sommertamariske, Tamarix ramosissima

Diese Punkte helfen Ihnen dabei, die Tamariske nicht zu stark während des Schnitts zu belasten. Bei direktem Sonnenschein könnte sie von innen vertrocknen und bei Regen dringt zu viel Feuchtigkeit in die Schnittstellen ein. Das führt am Ende zu Fäulnis oder Infektionen. Bei diesem Schnitt geht es vor allem darum, die Vitalität der Pflanze zu erhalten. Zwar sind Tamarisken äußerst robust, jedoch leidet ihrer Vitalität darunter, wenn sie nicht geschnitten werden. Eine Folge ist die Verkahlung über die Jahre. Gehen Sie beim Schnitt wie folgt vor, um diesen Problem zu entgehen:

1. Infektionen vermeiden

Wenn Sie mehrere Exemplare gepflanzt haben, gehen Sie von Baum zu Baum. Dadurch minimieren Sie die Chancen auf eine Infektion durch Schnittwunden.

2. Gesamtbild betrachten

Fangen Sie mit dem Schnitt an einem Baum an und betrachten Sie diesen. Da es hier vor allem um das Auslichten geht, müssen Sie das Gesamtbild der Pflanze begutachten und überprüfen, welche Triebe geschnitten werden müssen. Suchen Sie daher nach Ästen, die vertrocknet, abgebrochen oder schwach sind. Ebenso müssen Äste entfernt werden, die in die falsche Richtung wachsen und der Pflanze äußerst viel Energie stehlen, die sie für die Blütenbildung benötigen.

3. vertrocknete Äste entfernen

Zuerst entfernen Sie vertrocknete Äste. Diese erkennen Sie daran, dass diese nicht mehr so einfach zu biegen sind und an der blassen Farbe. Setzen Sie die Schere dafür direkt an der Basis des Astes an und entfernen Sie diesen mit einem klaren Schnitt.

4. Verletzungen vermeiden

Achten Sie beim Schnitt darauf, nicht mit der Schere zu reißen oder in den gesunden Ast oder Stamm einzudringen. Der Grund dafür ist die Unverträglichkeit der Tamarisken auf Schnittwunden. Gehen diese ins gesunde Holz, sammelt sich dort innerhalb kurzer Zeit Feuchtigkeit an, was das gesunde Holz anfällig für Infektionskrankheiten macht. Zudem verlangsamt sich der Wuchs, wenn Sie ins gesunde Holz schneiden. Der Grund dafür ist der Energieaufwand der Pflanze, denn diese benötigt zum Schließen der Wunden viel Kraft. Der Kraftverlust zeigt sich deutlich in einer schwächeren Blüte.

5. falsch wachsende Äste

Nun geht es an den Schnitt der falsch wachsenden Äste. Entfernen Sie Äste an der Basis, die wie folgt wachsen:

  • innen
  • steil nach oben
  • über Kreuz

Diese stören den Wuchs der Pflanze deutlich und wirken zudem unordentlich und zu wild, wenn Sie einen gepflegten Garten wünschen.

6. junge Triebe

Diese erkennen sie an ihrer deutlichen Biegsamkeit und daran, dass sie etwas dünner sind. Sie werden nur etwas an der Spitze getrimmt. Falls es sich um Jungtriebe handelt, die zu schnell nach oben wachsen, sollten Sie diese um ein Drittel kürzen. Sind diese Triebe äußerst lang, um die Hälfte. Jedoch entfernen Sie diese niemals komplett, da es sich hier nicht um Wasserschosse handelt. Setzen Sie hierfür die Schere immer schräg über einer Knospe an. Das Auge muss nach außen zeigen.

7. Schnittwunden behandeln

Nach dem Schnitt entfernen Sie das Pflanzenmaterial und behandeln die Schnittwunden mit dem Mittel. Das ist ganz wichtig und dürfen Sie nicht vergessen.

Frühlingstamariske, Tamarix parviflora
Frühlingstamariske, Tamarix parviflora

Radikalschnitt: Anleitung

Der Radikalschnitt der Tamarix ist nur nötig, wenn Sie den Pflegeschnitt versäumt haben oder zum Beispiel in ein neues Haus ziehen, dessen Garten ein Exemplar ziert, die nicht gut erhalten ist. Dann führen Sie an sich einen Pflegeschnitt wie oben erklärt aus, jedoch entfernen Sie dabei den Großteil der Äste. Entfernen Sie dafür einfach die folgenden Triebe, bis nur noch die stärksten und dicksten Äste und Stammteile erhalten bleiben:

  • Jungäste
  • vertrocknete Äste
  • kranke Äste
  • abgebrochene Äste

Dadurch erhält das bereits verkahlte Gewächs einen Wachstumsschub und Sie können sich in ein bis zwei Jahren wieder über die malerischen Blüten der Tamarisken freuen.

Formschnitt als Baum: Anleitung

Zu guter Letzt folgt der Formschnitt, mit dem Sie das als Strauch austreibende Gewächs zu einem Baum formen können. Je nach Alter der Pflanze sollten Sie noch eine Astsäge nutzen, um besonders dicke Äste zu entfernen. Der Schnitt wird wie folgt ausgeführt:

1. Sie müssen hierfür das Gewächs aufasten. Suchen Sie sich eine Höhe für die Krone aus und markieren Sie diese mit einem Band.

2. Nun entfernen Sie alle Seitentriebe, die unter diesem Band sind. Dafür setzen Sie entweder die Schere an oder sägen mit der Säge auf eine Höhe von zehn Zentimeter zurück. Danach erst entfernen Sie den Seitenast komplett bis auf den Stamm. Das ist wichtig, denn manche Seitentriebe können zu schwer für den Stamm sein und Fasern aus diesem reißen.

3. Achten Sie beim Entfernen darauf, dass der Astkragen nicht beschädigt wird. Das setzt dem Gewächs stark zu.

4. Nachdem Sie alle Seitentriebe gründlich entfernt haben, sägen Sie alle Schnittstellen noch einmal glatt. Anschließend tragen Sie Wundschutzmittel auf, entfernen das Band und das Schnittgut.

Diesen Schnitt wiederholen Sie im Folgejahr, wenn sich Äste unterhalb der Krone ausbilden. Nach einigen Jahren wird sich der Baum auf Kronenhöhe einstellen, was den Formschnitt auf Dauer erleichtern wird.

Sommertamariske, Tamarix ramosissima
Sommertamariske, Tamarix ramosissima
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