Tannenzapfen sammeln: 24 heimische Zapfen
Tannenzapfen und die dazugehörige Art lassen sich anhand einiger weniger Merkmale bestimmen. Die 24 bekanntesten Sorten zum Sammeln werden nachstehend kurz vorgestellt.
Auf den Punkt gebracht
- „Tannenzapfen“ umgangssprachliche Bezeichnung für alle Zapfen von Nadelbäumen
- können von Fichten, Kiefern, Tannen und anderen Bäumen stammen
- nur wenige Nadelbäume (z. B. Gemeine Fichte, Wald-Kiefer, Weiß-Tanne) in unseren Breiten ursprünglich heimisch
- Art anhand der Farbe, Gestalt und Größe des Zapfens bestimmen
- Zapfen echter Tannen lassen sich nicht sammeln, da sie nie als Ganzes vom Baum fallen
Fichtenzapfen
Blaue Stechfichte (Picea pungens ‚Glauca‘)
Durch die niedrigen Standortanforderungen und die hohe Unempfindlichkeit gegen Luftverschmutzung wird die Blaue Stechfichte vermehrt in Großstädten angebaut.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: länglich und gekrümmt, dünne und gewellte Deckschuppen mit feiner Zahnung
- Größe: 6 bis 12 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Gemeine Fichte (Picea abies)
Die Rotfichte ist die einzige, in Mitteleuropa natürlich vorkommende Fichtenart. Alle anderen Arten der Gattung wurden erst nach und nach hier heimisch.
- Farbe: braun
- Aussehen: schlank, stark schuppig
- Größe: 10 bis 15 Zentimeter lang
- Zapfenausrichtung: hängend
Kaukasus-Fichte (Picea orientalis)
Die Kaukasus-Fichte eignet sich ausschließlich als dekoratives Nadelgehölz, da das Holz nicht für forstwirtschaftliche Zwecke weiterverwendet werden kann.
- Farbe: erst grüne Färbung, dann dunkelbraun
- Aussehen: länglich mit Spitze, breite und runde Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 5 bis 9 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Serbische Fichte (Picea omorika)
Die Serbische Fichte wird ausschließlich in Mischkulturen angebaut, da sie sich in Reinform kaum fortpflanzt.
- Farbe: erst violette Färbung, dann hellbraun
- Aussehen: pyramidenförmig mit Spitze, breite und runde Deckschuppen mit leichter Zahnung
- Größe: 3 bis 6 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Weiß-Fichte (Picea glauca)
Die mittlerweile auch hier heimische Weiß-Fichte stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist auch unter dem Namen Schimmel-Fichte bekannt.
- Farbe: orangebraune Färbung
- Aussehen: zylindrisch mit Spitze, glatte und runde Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 5 bis 6 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: alle Wuchsrichtungen möglich
Kiefernzapfen
Berg-Kiefer (Pinus mugo)
Die Berg-Kiefer wird aufgrund ihrer dünnen Stamm- und Astdicke vermehrt von Schimmelpilzsporen befallen, weshalb sie immer gut belüftet sein sollte.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: rundlich ohne erkennbare Spitze, schmale und spitze Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 3 bis 7 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa)
Die weiblichen Blüten weisen der Gelb-Kiefer weisen eine auffällige rot-violette Färbung auf, wohingegen die männlichen Blüten in einem kräftigen Rotton erstrahlen.
- Farbe: rotbraune Färbung
- Aussehen: eiförmig mit platter Spitze, leicht asymmetrisch angeordnete Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 5 bis 15 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Schlangenhaut-Kiefer (Pinus heldreichii)
Beim Sammeln der Schlangenhaut-Kiefernzapfen ist aufgrund der dornigen Oberfläche Vorsicht geboten.
- Farbe: erst violette Färbung, dann bräunlich
- Aussehen: länglich mit Spitze, breite Deckschuppen mit Dornen
- Größe: 5 bis 10 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Tempel-Kiefer (Pinus bungeana)
Die die gräuliche Verfärbung der Rinde mit steigendem Alter ist die Tempel-Kiefer sehr beliebt.
- Farbe: dunkelbraune Färbung
- Aussehen: eiförmig mit platter Spitze, breite Deckschuppen mit Dornen
- Größe: 5 bis 7 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Hinweis: Die Tempel-Kiefer wird auch nach ihrem „Entdecker“ oft als Bunges Kiefer bezeichnet.
Waldkiefer (Pinus sylvestris)
Ihre Bedeutung für die Holz- und Forstindustrie machen die Waldkiefer zu einer der am häufigsten angebauten heimischen Baumarten.
- Farbe: dunkelgraubraun
- Aussehen: eikegelförmig, verholzt mit kurzem Stiel
- Größe: 8 Zentimeter lang, etwa 3 Zentimeter breit
- Zapfenausrichtung: hängende
Zirbelkiefer (Pinus cembra)
Die Zirbelkiefer bildet frühestens nach 50 Lebensjahren Zapfen aus.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: oval geformt mit platter Spitze, breite Deckschuppen mit Dornen
- Größe: 6 bis 8 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Tannenzapfen
Balsam-Tanne (Abies balsamea)
Die Nadeln und das Harz der Balsam-Tanne weisen einen angenehmen Geruch auf, wohingegen die Zapfen geruchslos sind.
- Farbe: graubraune Färbung
- Aussehen: pyramidenförmig mit schmaler Spitze, übereinander gelagerte Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 5 bis 10 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Hinweis: Einen echten Tannenzapfen haben Sie wahrscheinlich noch nie gesammelt, denn die fallen nie als Ganzes vom Baum.
Edel-Tanne (Abies procera)
Die Zapfen der Edel-Tanne gehören zu den größten ihrer Art und sorgen vielerorts für herabhängende Äste.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: tonnenförmig ohne erkennbare Spitze, übereinander gelagerte Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 18 bis 25 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Korea-Tanne (Abies koreana)
Die weiblichen Zapfen der Korea-Tanne haben einen hohen Zierwert und tragen zu ihrer immer größer werden Beliebtheit bei.
- Farbe: dunkelblau/dunkelviolett bis braun
- Aussehen: von Harz überzogen, mit stark zurückgebogenen Deckschuppen
- Größe: bis zu 7 Zentimeter lang
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana)
Die Nordmann-Tanne bildet ausschließlich im oberen Drittel ihre ikonischen Tannenzapfen aus.
- Farbe: dunkelbraune Färbung
- Aussehen: länglich ohne erkennbare Spitze, breit gebogene Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 12 bis 20 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Hinweis: Die Nordmann-Tanne zählt zu den populärsten Tannenarten und wird vermehrt als Weihnachtsbaum eingesetzt.
Schirmtanne (Sciadopitys verticillata)
Während die männlichen Blüten der Schirmtanne in einem kräftigen Gelbton erstrahlen, weisen die weiblichen Pendants eine dunkelbraune Färbung auf.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: eiförmig oder länglich mit leichter Spitze, breite Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 6 bis 10 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Weiß-Tanne (Abies alba)
Die Inhaltsstoffe der weißen Tannenzapfen wirken antibakteriell, sodass diese zur Inhalation und als Balsam verwendet werden.
- Farbe: hellgrüne Färbung
- Aussehen: tonnenförmig mit platter Spitze, enganliegende Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 10 bis 16 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Hinweis: Die Weiß-Tanne ist die einzige Tannenart in Mitteleuropa mit natürlicher Verbreitung. Alle anderen Tannenarten wurden erst im Laufe der Zeit hier heimisch.
Zapfen anderer Bäume
Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)
Das aus dem Abendländischen Lebensbaum gewonnene Öl wird für die Behandlung von Rheuma verwendet.
- Farbe: hellgrüne Färbung
- Aussehen: eiförmig mit sternförmiger Spitze, dicke und längliche Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 1 bis 2 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Hinweis: Der Abendländische Lebensbaum ist vor allem als „Thuja“ besser bekannt.
Anden-Tanne (Araucaria araucana)
Ausschließlich die weiblichen Blüten der Anden-Tanne bilden Tannenzapfen aus, die die Größe einer Kokosnuss erreichen können.
- Farbe: rotbraune Färbung
- Aussehen: eiförmig mit platter Spitze, enganliegende Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 15 bis 20 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: waagerechtstehend
Hinweis: Die Chilenische Araukarie, so ihr korrekter Name, wird zwar häufig als Tanne bezeichnet, botanisch gesehen gehört sie allerdings zu den Araukarien.
Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica)
Die Arizona-Zypresse gibt ganzjährig einen wohlriechenden Duft ab, weshalb die Pflanzenteile auch vermehrt in Duftsäckchen verpackt werden.
- Farbe: erst hellgrüne Färbung, dann braun
- Aussehen: kugelig ohne erkennbare Spitze, dicke und breite Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 20 bis 25 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Hinweis: In getrockneter Form sind die einzelnen Pflanzenteile ebenso duftergiebig.
Atlas-Zeder (Cedrus atlantica)
Die Zapfen der Atlas-Zeder zerfallen nach maximal drei Jahren, lassen aber eine verholzte Spindel zurück.
- Farbe: erst hellgrüne Färbung, dann hellbraun
- Aussehen: tonnenförmig mit eingedellter Spitze, leichte Rillen auf den Deckschuppen, keine Zahnung
- Größe: 5 bis 7,5 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Europäische Lärche (Larix decidua)
Die Lärche hält Temperaturen von bis zu -36 Grad Celsius aus und ist daher auch für Standorte mit Dauerfrost geeignet.
- Farbe: hellbraune Färbung
- Aussehen: eiförmig mit platter Spitze, rundliche Deckschuppen mit leichter Behaarung und ohne Zahnung
- Größe: 1 bis 6 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: aufrechtstehend
Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Die Zapfen des gemeinen Wacholders reifen erst im zweiten Jahr nach der Befruchtung heran.
- Farbe: erst grüne Färbung, dann schwarz
- Aussehen: kugelig mit leichter Spitze, keine Deckschuppen
- Größe: 0,5 bis 1 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: waagerechtstehend
Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
Die Douglasie stellt zwar eine eigene Gattung dar, vereint aber viele Eigenschaften der Kiefern-, Tannen- und Fichtenarten.
- Farbe: braune Färbung
- Aussehen: länglich mit dorniger Spitze, schmale und lange Deckschuppen ohne Zahnung
- Größe: 5 bis 10 Zentimeter hoch
- Zapfenausrichtung: hängend
Häufig gestellte Fragen
Die Tannenzapfen enthalten in der Regel zwischen 100 und 150 Samen, die beim Abfallen der Zapfen freigesetzt werden. Hierdurch ist es dem Baum möglich, sich in der näheren Umgebung zu vermehren.
Neben dem Vermehrungsaspekt können die Früchte auch als Dekoration im Haus verwandt werden. Darüber hinaus eignen sie sich hervorragend als Vogelfutter und als Brennmaterial. Vor der Benutzung sollten Sie die heimische Frucht aber genau bestimmen, um eine toxische Wirkung auszuschließen.
Bei feuchtem Wetter verschließen sich die Öffnungen zwischen den einzelnen Deckschuppen. Das in der Luft enthaltene Wasser wird von den Schuppen aufgenommen und lässt diese aufquellen. Bei trockenem Wetter hingegen wird die Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben, was wiederum zu einer schmaleren Gestalt und erkennbaren Öffnung führt.