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Tausendfüßler oder Hundertfüßer in der Blumenerde: was tun?

Tausendfüßler in der Blumenerde

Tausendfüßler und Hundertfüßer in der Blumenerde sind für die meisten Menschen keine besonders schöne Vorstellung. Eins vorweg: haben Sie die harmlosen und sogar nützlichen Tierchen im Blumentopf entdeckt, besteht kein Grund zur Panik. Dennoch wollen wir sie aller Vorteile zum Trotz nicht in unseren Wohnungen haben und möglichst schnell wieder loswerden.

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Tausendfüßler – Definition

Gliederfüßer, deren lateinische Bezeichnung Anthropoda lautet, sind ein relativ großer Stamm innerhalb des Tierreichs. Zu diesem gehören neben Insekten, Krebs- und Spinnentieren auch Tausendfüßler und die Hundertfüßer. Von den gut 16.000 Tausendfüßer-Arten, die bekannt sind, leben der überwiegenden Teil in den Tropen. Dort können sie zum Teil eine sehr beachtliche Größe erreichen. Manchen von ihnen sind auch giftig. Die Arten, die in Nordeuropa zu finden sind, dürfen als vollkommen harmlos eingestuft werden. Von ihnen geht keine Gefahr für Menschen und Säugetiere aus. Sie ernähren sich allerdings hauptsächlich von Insekten. Darunter befinden sich auch viele, die wir als Schädlinge einstufen würden. Folglich sollte man froh über jeden Tausendfüßer sein, der sich in der Nähe unserer Pflanzen eingenistet hat.

Tipp:

Taucht ein Tausendfüßler in der Wohnung auf, sollte man ihn nicht einfach töten. Sinnvoller ist es, ihn mit einem Glas und einem Stück Papier zu fangen, um ihn dann ins Freie zu verfrachten.

Tausendfüßler in der Blumenerde

Auffällig ist, dass immer wieder Tausendfüßler in der Erde unserer Zimmerpflanzen zu finden sind. Nimmt man sie das erste Mal wahr, ist das meist mit einem großen Schreck verbunden. Zur Panik besteht jedoch kein Grund. Die Tierchen sind für die Pflanze vollkommen ungefährlich. Im Gegenteil: Sie nützen ihr sogar, weil typischen Pflanzenschädlinge wie etwa Läuse zu ihren Beutetieren gehören. Die Frage drängt sich natürlich auf, woher die als eklig empfundenen Gliederfüßer kommen. Die Antwort darauf erschließt sich, wenn man weiß, dass die Erde so etwas wie einen natürlichen Lebensraum für sie darstellt. Sie haben einen wichtigen Anteil an den Verrottungs- bzw. Kompostierungsvorgängen, die die Grundlage von nährstoffreichem Erdreich sind. Es ist also vollkommen normal, dass in diesem Erdreich dann auch die Eier oder zumindest ein paar wenige erwachsene Exemplare enthalten sind. Holt man sich also Erde aus dem Garten oder vom Kompost für seine Zimmerpflanzen kann es also durch aus sein, dass man sich auch Tausendfüßler oder Hundertfüßer in die Wohnung holt.

Tipp:

Bei hochwertiger, gekaufter Blumenerde aus dem Fachhandel tritt das Problem eher selten auf. Das dort enthaltene Erdreich wird nämlich vor der Verpackung hygienisch aufbereitet.

Tausendfüßler in der Blumenerde loswerden

Tausendfüßler in der Blumenerde

Egal wie nützlich diese Tierchen auch sein mögen, man möchte sie dennoch unbedingt wieder loswerden. Das kann ganz grundsätzlich auf drei Arten geschehen. Meistens reicht es schon, die Exemplare per Hand oder mit Hilfe eines Glases zu entfernen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seine Pflanze einem ausgiebigen Tauchbad unterziehen. So geht man am besten dabei vor:

  • großen Eimer mit frischem Wasser füllen
  • Pflanze samt Topf in den Eimer stellen
  • der Blumentopf muss komplett mit Wasser bedeckt sein
  • die Pflanze für mindestens zehn Minuten im Eimer belassen
  • anschließend Topf entnehmen und gut abtropfen lassen
  • am besten zum Trocknen auf einem saugenden Untergrund platzieren
  • Wasser im Eimer in die Toilette kippen oder zum Gießen im Garten verwenden

Eine derartige Prozedur überstehen in der Regel weder die erwachsenen Exemplare noch deren Eier. Wichtig ist, dass das vollgesogene Erdreich im Topf hinterher gut austrocknen kann. Meist darf man die Pflanze dann für einige Tage nicht gießen. Treten nach dem Wasserbad für die Pflanze erneut Tausendfüßler oder Hundertfüßer an ihr oder in ihrer Erde auf, kommt man nicht umhin, das Erdreich komplett zu wechseln. Das geht so:

  • Pflanze samt Substrat aus dem Topf nehmen
  • das Wurzelwerk komplett von der Pflanzerde befreien
  • dabei sehr vorsichtig vorgehen, um keine Beschädigungen zu verursachen
  • auch den Pflanztopf gründlich reinigen
  • anschließend die Pflanze mit frischer Blumenerde aus dem Fachmarkt neu einpflanzen

Das entfernte Erdreich darf natürlich nicht erneut für Zimmerpflanzen verwendet werden. Am besten entsorgt man es auf dem Kompost.

Bekämpfungsmittel

Keine besonders gute Idee ist es übrigens, Tausendfüßler und Hundertfüßer mit Insektiziden bekämpfen zu wollen. Zwar gibt es durchaus Mittel, die dazu führen, dass die Tierchen sterben. Jedoch sollte man dem Einsatz dieser Mittel grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. Natürlich Hausmittel zur Bekämpfung sind nicht bekannt. Was gegen Tausendfüßer helfen würde, ist eine möglichst trockene und kalte Raumtemperatur, da sie ein feucht-warmes Klima lieben. Das allerdings dürfte für die meisten Pflanzen nicht gut sein.

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