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Teichwasser schäumt: 5 Lösungen gegen Schaum auf dem Teich

Teichwasser schäumt
Teichwasser schäumt

Ein gepflegter Teich im Garten ist nicht nur der Stolz eines jeden Gartenbesitzers, sondern gleichzeitig auch ein gewisser Ruhepol. Das ruhige Plätschern eines Brunnens oder kleinen Wasserfalls lädt zum Entspannen ein. Daneben bietet er einen natürlichen Lebensraum für Wasserpflanzen, Fische und andere tierische Bewohner. Allerdings macht ein schöner Gartenteich auch viel Arbeit. Trotz steter sorgfältiger Pflege kann es passieren, dass das Teichwasser schäumt. Die Ursachen dafür können recht unterschiedlich sein. Nachfolgend mehr dazu.

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Ursachen

Eine natürliche Schaumbildung auf der Wasseroberfläche ist ganz normal. Meist tritt Schaum in den Morgenstunden auf. Er ist in der Regel nicht schädlich. Schon durch die Bewegung des Wassers kann Schaum entstehen. Je mehr Wasser dabei aufgewirbelt wird, desto höher ist dann auch die Schaumbildung. Vergleichbar ist dies mit der Gischtbildung bei der Bewegung von Meereswasser. Bei Brandungen können hier imposante Schaumkämme entstehen. Das alles sind ganz natürliche Vorgänge und nicht schädlich. Aber daneben gibt es für die Schaumbildung auf Gartenteichen auch noch andere Ursachen wie

  • gelöstes Eiweiß
  • Filterprobleme
  • unausgeglichene Nährstoffhaushalte
  • Saponine
  • Kalkstein
  • Tenside von Seifen, Düngemitteln (Einsatz von Reinigungsmitteln)

Tipp:

Springbrunnen, Wasserfälle und Bachläufe erzeugen durch starke Bewegungen des Wassers mehr oder weniger Blasen bis zur Schaumbildung. Allerdings stellt dieser Schaum kein Problem dar.

Im Wasser gelöstes Eiweiß

Gartenteich mit Seerosenblättern
Gartenteich mit Seerosenblättern

In den meisten Fällen ist eine natürliche Schaumbildung auf gelöstes Eiweiß im Wasser zurückzuführen. Das Wasser enthält zahlreiche Nährstoffe, so auch Proteine. Diese flocken durch eine natürliche Wasserbewegung aus. Dadurch entsteht dann auf der Wasseroberfläche Schaum. Er tritt meist morgens auf, ist aber unbedenklich und gibt Hinweis auf ein gut funktionierendes Ökosystem im Teich.

Filterprobleme

Stets ist für eine gute Anbringung und auch einwandfreie Funktion des Filters zu sorgen. Um einer Schaumbildung entgegen zu wirken, sollte dabei beachtet werden, dass

  • neu installierte Filter anfangs Wasser aufschäumen
  • brauchen gewisse Zeit zum Einlaufen
  • durch oberhalb der Wasseroberfläche angebrachte Filter gelangt mehr Luft ins Wasser
  • ungepflegte Filteranlagen, Ablagerungen beeinträchtigen Funktion des Filters

Unausgeglichener Nährstoffhaushalt

Ein Nährstoffüberschuss im Wasser tritt hauptsächlich in Gartenteichen mit Fischbesatz auf. Nur kurz bemerkt, diese Teiche sind auch in ihrem Unterhalt wesentlich aufwendiger. Meist besteht hier ein Überangebot an Eiweiß, was wiederum zu einer Schaumbildung auf der Teichoberfläche führt. Daher ist eine ständige, anhaltende Schaumbildung stets ein Anzeichen für zu viel Protein im Wasser. Ursachen dafür sind

  • Fischkot
  • Fischlaich
  • verrottetes Pflanzenmaterial auf dem Teichgrund
  • Laub von umliegenden Bäumen
  • tote Fische oder andere Teichbewohner
  • vorhandene Algen
  • überdüngte Gewächse in Teichnähe, beispielsweise Uferpflanzen
  • Phosphat- und Nitratwerte von landwirtschaftlichen Nachbargrundstücken

Ein schneller Anstieg der Nährstoffkonzentration im Wasser ist eine der Hauptursachen für Schaum auf dem Teich. Nicht zu vergessen ist hierbei auch das Fischfutter. Ein Teil wird von den Fischen aufgenommen und der Rest sinkt zum Bodengrund und vermodert hier zusammen mit Exkrementen der Fische und abgestorbenen Pflanzenresten, dabei werden Nährstoffe freigesetzt. Hinzu kommt dann auch noch ein übermäßiges Algenwachstum.

Saponine

Auch in natürlichen Gewässern sind Saponine hauptsächlich im Frühjahr für eine Schaumbildung verantwortlich. Ein Großteil an Wasserpflanzen und auch Fischfutter enthalten Saponine und auch Steroid-Glykoside. Diese sind für ihren typisch seifenartigen Geruch und Geschmack sowie einer ähnlichen Funktion wie Seife bekannt. Jedoch sind Saponine nicht schädlich für Wasser und Teichbewohner. Im Gegenteil sie sind hilfreich beim Wachstum der Fische. Allerdings sollte übermäßiger Schaum entfernt werden.

Kalksteine im Wasser

Schaum auf dem Teich

Im Wasser platzierte Kalksteine können auch zu einer Schaumbildung beitragen, jedoch in den meisten Fällen seltener. Das Wasser wird durch diese Steine mit Sauerstoff angereichert. An der Wasseroberfläche sammelt sich dann eine größere Menge in Form von Bläschen. Dabei werden gleichzeitig Proteine gelöst, was dann zum typischen Schaum auf der Teichoberfläche führt. Dieser muss aber nicht unbedingt behandelt werden.

Tipp:

Normalerweise ist Teichschaum für Pflanzen und Tiere nicht gefährlich, lediglich die unterschiedlichen Ursachen, beispielsweise chemische Stoffe wie Tenside oder ein überhöhter Proteingehalt im Wasser.

Schaumbildung verhindern

Mitunter ist nicht immer sofort ersichtlich, welche Ursache der Schaum auf dem Teich hat. Bevor nun die ersten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, sollte eine gründliche Ursachenforschung erfolgen. Eine einfache Beseitigung des Schaums führt dabei immer wieder zu optischen Problemen. Es ist wichtig, die Ursachen zu erkennen und schließlich auch zu beseitigen, wichtig für gesunde Fische und ein gesundes Teichmilieu.

Tipp:

Regelmäßig sollten die Wasserwerte hinsichtlich der Wasserqualität (u.a. pH-Wert, Karbonathärte, Ammonium, Nitrat, Nitrit) getestet werden. Der Fachhandel bietet dazu geeignete Test-Sets an. Einfach zu handhaben sind beispielsweise Multiparameter-Teststreifen.

Zur Vermeidung von Schaumbildung auf der Teichoberfläche gibt es je nach Ursache unterschiedliche Möglichkeiten wie

  • Schaumfänger oder Schwimmbarrieren
  • Eiweißabschäumer
  • richtige Filteranlage und Positionierung
  • Proteinquellen beseitigen
  • Wasserwechsel

Schaumfänger und Schwimmbarrieren

Dabei handelt es sich um ganz einfache Apparaturen. Diese werden im Teich nahe der Wasseroberfläche befestigt. So kann der Schaum dann einfach an einem Platz, meist an Einläufen, festgehalten werden und treibt nicht weiter auf den Teich hinaus. Der Schaum kann dann leicht abgeschöpft werden. Als Barriere eignet sich beispielsweise ein Stück Holz.

Eiweißabschäumer

Dieses Modul wird direkt in den Filter eingesetzt. Die Montage und Wartung ist recht leicht. Das eingepumpte Wasser läuft hier über verschiedene Bioringe und wird dabei gleichzeitig mit einem Ausströmer oder Venturidüse belüftet. Dabei kommt es zu einer hohen Oberflächenspannung durch eine verhältnismäßig lange Kontaktzeit zwischen Luft und Wasser. Es entsteht ein fester Schaum, der im Abschäumer schließlich vom sauberen Wasser getrennt und abtransportiert wird. Die Vorteile eines Eiweißabschäumers bestehen in

  • einer Förderung von Protein, Phosphaten, Ammoniak, Huminsäure, Farbstoffe aus dem Wasser
  • einer Verbesserung des Sauerstoffgehalts im Wasser
  • einer Reduzierung des Algenwachstums

Kurz gesagt, die Schaumbildung nimmt ab und die Wasserqualität zu. Allerdings beseitigt dieses Modul nur die Symptome, also Schaumbildung, nicht aber die Ursache dafür. Preislich gesehen liegen Eiweißabschäumer zwischen 10 und 100 Euro.

Intakte Filteranlage

Für einen sauberen Teich muss die Filteranlage stets funktionstüchtig sein. Dazu gehört nicht nur eine regelmäßige Pflege und Wartung sondern sie muss auch richtig positioniert sein.

  • Entscheidung für Unterwasserfilteranlage
  • Filter über Wasserniveau: Schaumbildung vorprogrammiert, da rücklaufendes Wasser überdurchschnittlich hoch mit Sauerstoff angereichert ist
  • neu installierte Filteranlagen brauchen Einlaufzeit, ungefähr eine Woche, anfangs Schaumbildung
  • zusätzlicher Einsatz von Teichstarter-Bakterien in den Filter

Beseitigung von Proteinquellen

Fischfutter Teichsticks
Fischfutter Teichsticks

Falls ein zu hoher Eiweißgehalt im Wasser die Ursache für Schaumbildung ist, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • keine übermäßige Fischfütterung, zusätzliche Nahrungsquellen sind Pflanzen, Algen, lebende Tiere im Teich
  • Fütterung dreimal täglich kleinere Mengen
  • Futterreste reichern Wasser mit Eiweiß an
  • verrottete Pflanzenreste wie Laub, Blätter und abgestorbene Wasserpflanzen entfernen
  • ebenfalls tote Fische und Algen abfischen
  • regelmäßige Teichreinigung
  • hauptsächlich Entfernung Mulmschicht am Boden, enthält proteinreiche Ausscheidungen der Fische

Wasserwechsel

Ein Wasserwechsel sollte immer erfolgen, wenn Tenside in den Teich gelangt sind. Diese schäumen stets weiter und bilden eine Gefahr für Fische und Pflanzen. Dazu wird

  • so viel Schaum wie möglich abgeschöpft
  • ein Großteil des Wasser ausgetauscht
  • danach Wasserpumpe ausreichend laufen lassen, damit letzte Tenside entfernt werden

Falls eine Gefahr aus dem Umland besteht. Ist es ratsam

  • alle Zuläufe von außen zu stoppen
  • Uferanlagen höher zu legen
  • Uferpflanzen, sowie auch gesamte Gartenbereich weniger düngen

Generell sollte das Teichwasser immer sauber gehalten werden, dann reguliert sich in der Regel der Eiweißgehalt des Wassers von selbst. Die Folge ist eine geringe Schaumbildung durch die Bewegung des Wassers und eine normale Menge an gelösten Eiweißen.

Tipp:

Es sollte auch ein Augenmerk auf die Auswahl der Fische gelegt werden. Viele Fischarten, beispielsweise Welsartige (Siluriformes) bilden für ihre Fortpflanzung große Schaumnester zur Aufbewahrung des befruchteten Laichs.

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