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Terrassendielen verlegen - Titel

Terrassendielen verlegen: die Unterkonstruktion

Terrassendielen gelten als modern, weil sie ein natürliches, angenehmes Material mit einer hochwertigen Optik verbinden. Wichtig für dauerhafte Freude ist vor allem der richtige Unterbau. Wir erklären, worauf es beim Terrassendielen verlegen ankommt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Untergrund sollte tragfähig, eben und idealerweise versickerungsfähig gestaltet werden
  • zwischen Untergrund und finalem Belag muss eine Zwischenlage als Trag- und
  • Montageebene für die eigentlichen Dielen vorgesehen werden
  • Unterkonstruktion muss kräftig genug sein, um Verformungen der Holzdielen Stand zu halten

Sonderfall Terrassendielen

Letztendlich handelt es sich bei Terrassendielen auch nur um einen Belag, wie etwa Betonplatten, Pflaster oder Ähnliche. Oder etwa doch nicht? Nein. Denn im Gegensatz zu den benannten Belägen aus mineralischen Natur- oder Kunstprodukten weist eine Holzterrasse deutlich abweichende Eigenschaften und Anforderungen auf, auf die die Unterkonstruktion ausgelegt werden muss:

  • Übertragung bzw. Aufnahme von Bewegungen im Holz (Schwinden, Quellen)
  • Lagesicherung sich verwerfender Dielen gegen Abheben vom Untergrund
  • sichere Ablüftung von Feuchtigkeit vom Holz
  • Vermeidung von stehendem Wasser am Holz
Gefälle für Terrasse berechnen

Der grundsätzliche Konstruktionsaufbau

Nun bieten sich einige aufeinander aufbauende oder aber sich ergänzende Wege, um all diese Aufgaben zu erfüllen. Das generelle Vorgehen ist jedoch immer gleich. Ein Unterbau sorgt für einen tragfähigen und wasserableitenden Untergrund. Darauf folgt eine Zwischenkonstruktion, die den Kontakt zum Untergrund herstellt. Darauf können Sie dann die Terrassendielen verlegen.

Das Minimum

Die günstigste und am einfachsten herzustellende Möglichkeit eines tragfähigen und zugleich entwässernden Unterbaus ist ein verdichtetes, bis auf frostsicheren Grund reichendes Kiesbett. Dem geringen Aufwand und den niedrigen Kosten steht entgegen, dass Sie bei dieser einfachen Lösung die folgende Unterkonstruktion mitsamt den Terrassendielen zu einer möglichst steifen Scheibe ausbilden müssen. Denn eine Verankerung im Unterbau gegen ein Abheben bei sich verziehenden Dielen ist nicht möglich.

  • Grundfläche der Terrasse + allseitig 80 Zentimeter auskoffern, Tiefe mind. 80, besser 100 Zentimeter
  • Schotter, KFT („Kombinierte Frostschutz- und Tragschicht) oder Mineralbeton lagenweise einbauen
  • nach Lagenhöhe 30 Zentimeter eben abziehen und mit Rüttelplatte verdichten
  • vom Rand her Anfüllung mit 45 Grad Winkel verjüngen
  • Abschlusslage somit in selber Größe wie geplante Terrasse
  • verbliebenen Raum über Kies-Böschung mit Erdreich anfüllen
  • für nachfolgende Konstruktion Feinsplitt aufbringen und mit Richtscheit und Laser-Wasserwaage eben abziehen, Schichtdicke auf minimale Höhe beschränken

Hinweis: Wählen Sie eine nicht zu groß dimensionierte Rüttelplatte. Man mag versucht sein, sich die Arbeit mit einem möglichst leistungsfähigen Gerät zu „vereinfachen“. Tatsächlich sind aber gerade kleine Rüttelplatten weit beweglicher und reichen hinsichtlich der Verdichtungsleistung völlig aus.

Schotter verdichten

Ergänzungen, die Sinn machen

Entweder legen Sie nun Ihre Unterkonstruktion direkt auf diesen frostsicheren und tragfähigen Untergrund auf, oder Sie ergänzen den Aufbau um einen weiteren Schritt, der Ihnen einen saubereren Aufbau und eine noch bessere Ableitung von Niederschlagswasser ermöglicht. Zudem wird die Last noch gleichmäßiger im Kiesbett verteilt und ein punktuelles Absacken verhindert.

  • Terrassen bzw. Gehwegplatten aus Beton, Waschbeton etc. einzeln auf Kiesschicht verlegen
  • Lage mittig unter geplanten Trägern
  • Längsabstände entlang der Träger zwischen 60 und 80 Zentimeter wählen
  • nach Verlegen des Rasters Höhe mit Richtscheit prüfen
  • ggf. einzelne Platten mit Feinsplitt unterbauen, bis ebene Fläche aller Plattenoberkanten erreicht wird

Die dauerhafte Alternative

Nun können Sie anstatt Betonplatten zu verlegen jedoch auch an deren Standorten einzelne Betonfundamente errichten:

  • Boden mind. 30 x 30 Zentimeter, mind. 80 Zentimeter tief ausgraben
  • Erdköcher mit Schnellbeton ausfüllen
  • Oberkante aller Fundamente beim Füllen mit Richtschnur oder Laserwasserwage eben ausrichten
  • Beton während des Aushärtens feucht halten

Hinweis: Die Betonfundamente erlauben Ihnen später, die eigentliche Unterkonstruktion lagesicher und fest im Beton zu verankern. Hierzu eignen sich Schwerlastdübel, die in ein Bohrloch eingeschlagen werden und die Schrauben der Konstruktion sicher aufnehmen.

Unterkonstruktion aus Beton

Die Zwischenlage

Nun folgt der eigentliche Unterbau für die Holzdielen. Häufig wird hier dasselbe Holz verwendet, wie für die Dielen selbst. Aber auch spezielle Aluminiumprofile werden angeboten. Diese reduzieren die Feuchteproblematik nochmals sowie ermöglichen in der Regel nochmals geringere Aufbauhöhen.

  • Untergrund mit dunklem Wurzelvlies abdecken (verhindert Auswachsen von Pflanzen zwischen den Dielen und bildet dunklen Hintergrund der Dielenfugen)
  • Hölzer oder Profile längs ausrichten, seitliche Abstände je nach Dielenstärke in der Regel 60 bis 80 Zentimeter
  • bei Einsatz von Betonplatten mittig auf Platten ausrichten
  • parallele Lage aller Hölzer oder Profile kontrollieren
  • Höhenlage mit Wasserwaage oder Richtschnur prüfen
  • bei Bedarf einzeln punktuell unterbauen, z.B. mit Holz- oder Metallscheiben
  • bei Fundamenten: mittels Schwerlastanker in die Fundamente verankern

Häufig gestellte Fragen

Warum macht eine flächige Unterkonstruktion aus Beton keinen Sinn?

Mit einer flächigen Betonplatte schaffen Sie eine versiegelte Ebene, von der Sie das Niederschlagswasser mit hohem Aufwand ableiten müssen. Der Vorteil einer durchlässigen Dielenkonstruktion geht verloren.

Warum kann man Terrassendielen nicht dicht verlegen?

Holz quillt, schrumpft und bewegt sich in Abhängigkeit von Feuchtigkeit, Temperatur und Alter. Dicht an dicht verlegte Dielen können beim Quellen so hohen Druck aufbauen, dass die Befestigung an der Unterkonstruktion zerstört wird.

Was kann bei einer Minimalkonstruktion schiefgehen?

Je schwächer der Unterbau ausgeführt ist, umso leichter gibt er dem Druck sich verwerfender Holzdielen nach. Gerade bei minimierten Aluminiumprofilen für besonders niedrige Aufbauhöhen macht daher eine Rückverankerung in den Boden Sinn, wie sie etwa mit Betonfundamenten möglich ist. Andernfalls können die Dielen den gesamten Belag punktuell von seinem Auflager abheben, wenn sich die Bretter unter Sonne und Regen nach oben wölben.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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