Terrassenplatten verlegen: 7 beliebte Muster
Terrassenplatten lassen sich mit etwas Geduld relativ leicht selbst verlegen. Im Wesentlichen gibt es dafür drei Methoden. Für welche man sich dabei entscheidet, hängt nicht zuletzt von den persönlichen Voraussetzungen ab. Wichtig ist eine gute Planung, in der man sich auch für ein bestimmtes Muster entscheiden sollte. Dabei gilt es zu bedenken: Unterschiedliche Verlegemuster haben jeweils eine ganz eigene Wirkung.
Auf den Punkt gebracht
- Um Terrassenplatten zu verlegen, braucht es einen vernünftigen Unterbau
- Dafür eignet sich am besten ein Splittbett
- Stets ist auf einen guten Wasserabfluss zu achten
- Abhängig von den gewählten Platten, können verschiedene Muster gelegt werden
Inhaltsverzeichnis
Hintergrundwissen
Damit Platten auf einer Terrasse verlegt werden können und möglichst lange halten, ist unbedingt ein Unterbau vonnöten. Dabei gilt es auch zu berücksichtigen, dass eindringendes Wasser unterhalb der Plattenschicht stets gut ablaufen muss. Häufig ist deshalb die Einarbeitung einer Drainage zur Wasserableitung ein wichtiger Bestandteil des Unterbaus. Im Prinzip gibt es drei unterschiedliche Verfahren für die Verlegung.
Verlegung auf einem Splittbett: Der Unterbau besteht hier aus einer rund fünf Zentimeter dicken Schicht aus feinem Splitt. Man spricht auch von einer ungebundenen Bauweise. Die Variante Splittbett ist das häufigste und auch einfachste Verfahren für die Plattenverlegung. Da auch handwerkliche Laien sehr gut damit zurechtkommen, wollen wir uns später bei unserer Anleitung ausschließlich auf diese Methode konzentrieren.
Verlegung auf einem Mörtelbett: Diese gebundene Bauweise genannte Methode bietet den Vorteil, dass jede einzelne Platte durch den Mörtel fixiert wird und ein Verrutschen daher nicht möglich ist. Sie erfordert ein sehr schnelles Arbeiten.
Verlegung auf Stelzlager bzw. Plattenlager: Bei dieser Verlegevariante ruhen die Platten mit einigem Abstand zum Boden auf Stelzlagern oder Plattenlagern. Dabei handelt es sich um spezielle Kunststofffüße in Rahmenform, in die vor allem größere Plattenmodelle gelegt werden.
Für alle Varianten ist ein Bett aus Kies zu empfehlen. Der Kies sorgt nämlich dafür, dass Wasser leicht und schnell versickern kann. Um eine ungewollte Ansammlung von Wasser verhindern zu können, können Sie außerdem auf die Kiesschicht sogenannte Drainagematten auf den Kies legen. Zwingend erforderlich ist dies jedoch nur, wenn eine Verlegung auf einem Mörtelbett stattfindet. Zu den Grundlagen der Plattenverlegung auf einer Terrasse gehört schließlich auch noch, dass an den äußeren Kanten eine Begrenzung angebracht werden muss – jedenfalls dann, wenn keine Fixierung durch Mörtel erfolgt. Die Begrenzung verhindert später das Verrutschen der einzelnen Stein- oder Betonplatten.
Hinweis: Sogenannte Natursteinplatten müssen Sie immer auf einer Mörtelbasis verlegen. Darüber hinaus ist bei ihnen auch ein Verfugen unabdingbar.
Material
Neben den eigentlichen Terrassenplatten, Kies und Split werden auch eine Reihe von Werkzeugen und Hilfsmitteln benötigt, die das Arbeiten erheblich erleichtern.
Dazu gehören:
- Rüttler oder Erdstampfer
- Gummihammer
- Wasserwaage
- Lot- bzw. Maurerschnur
- Fugenkreuze bzw. Abstandshalter
- langes Brett
- Plattenhalter
- eventuell Trennschleifer
- Bottich oder Betonmischer
Tipp: Sie sollten unbedingt einen farbechten Gummihammer verwenden, also keine Farbe abgeben, da sonst die große Gefahr besteht, dass die Platten verfärbt werden.
Muster
Bevor man mit den Verlegearbeiten beginnt, sollte man sich unbedingt Gedanken darüber machen, ob und welches Muster gelegt werden soll. Nicht jedes Muster können Sie mit jedem Plattentyp realisieren. Bei Natursteinplatten ist ein geometrisches Muster beispielsweise komplett ausgeschlossen. Folgende Muster sind für folge Plattentypen sehr beliebt.
Betonsteinpflaster
- Reihenverbund: Verlegung erfolgt versetzt, es entsteht keine durchgängige Fuge
- mehrformatiger Reihenverbund: ebenfalls versetzte Verlegung ohne durchgängige Fuge, jedoch mit unterschiedlichen Plattenformaten
- Fischgrätmuster: Verlegung im Winkelansatz bis tatsächlich ein Fischgrätmuster entsteht
- römischer Verband: unterschiedliche Plattenformate werden in einer sich stets wiederholenden Kombination verlegt
- quadratisches Rechteckpflaster: Platten werden unterschiedlich in Gruppen verlegt, so dass immer wieder ein neues Rechteck entsteht
- Blockverband: je drei Terrassenplatten bilden jeweils einen Block
Natur- und Feinsteinzeugplatten
- Reihenverband: versetzte Verlegung, so dass keine durchgehende Fuge entsteht
- Kreuzverband: Verlegung auf Kante, so dass stets durchgängige Fugen entstehen
Hinweis:
Das Verlegen der Platten auf der Terrasse im Kreuzverband erfordert ein besonders präzises Arbeiten. Praktisch nach jeder einzelnen Platte müssen Sie kontrollieren, ob die Fugen auch tatsächlich in einer geraden Linie verlaufen.
Steinpflaster
Hier gibt die Form der einzelnen Pflastersteine das Verlegemuster vor. Möglich ist stets ein klassischer Reihenverband. Damit am Ende nicht zu viel Unruhe entsteht, empfiehlt es stets ein Auge auf die Flucht zu haben. Nach Möglichkeit sollte zwischen jeder Steinreihe eine gerade Fuge bzw. Linie entstehen, die vom Betrachter wegführt.
Anleitung zum Verlegen
Bevor Sie sich ans Verlegen der Terrassenplatten machen, sollten Sie klären, wie viele Platten Sie für die Fläche benötigen und inwieweit es erforderlich ist, einzelne Platten zu kürzen. Darüber muss eine Entscheidung über die Musterwahl getroffen sein. Ideal ist es, wenn man sich vor Arbeitsbeginn einen einigermaßen maßstabsgetreuen Plan zeichnet, aus dem die Anzahl der ganzen und gekürzten Steine ebenso hervor geht wie die Mustervorlage. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass zwischen zwei Platten jeweils ein Fugenabstand von drei bis fünf Millimeter bestehen sollte.
Terrasse ausheben
In einem ersten Schritt wird eine Grube ausgehoben, die in den Abmessungen der späteren Terrasse entsprechen muss. Die Aushubtiefe sollte 20 bis 30 Zentimeter betragen. Dabei sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass die Grube sowohl eine Schicht aus Kies als auch eine Schicht aus Splitt aufnehmen muss. Die Ränder der Grube sollten möglichst gerade mit einem Spaten abgestochen werden. Hier ist die Verwendung einer Wasserwaage und einer Maurerschnur zu empfehlen. Empfehlenswert ist es, den Boden der Grube mit einem Stampfer etwas zu verdichten bzw. zu glätten. Allerdings sollte dabei nicht zu viel Kraft eingesetzt werden. Es ist für den Wasserablauf von enormer Bedeutung, dass der Boden noch durchlässig ist.
Kantensteine setzen und fixieren
Bevor Sie mit der Verfüllung der Grube beginnen, sollten Sie an ihren Seiten die Kantensteine setzen. Sie sorgen später dafür, dass die gesamte Plattenkonstruktion nicht mehr verrutschen kann. Folglich müssen Sie die Kanten fest fixieren damit diese nach Möglichkeit absolut gerade verlaufen. Die Fixierung erfolgt am besten mit einem erdverbundenen Magerbeton. Fertige Mischungen können in Baumärkten erworben werden. Wichtig ist, der Mischanleitung des jeweiligen Produkts genau zu folgen. Der Magerbeton wird dann links und rechts der in einer Reihe angeordneten Kantensteine mit einer Kelle durchgängig aufgebracht. Er soll später so etwas wie eine Stützfunktion ausüben. Der Beton benötigt allerdings ein paar Tage, um vollkommen auszuhärten. Erst wenn diese Aushärtung erfolgt ist, können Sie weiterarbeiten.
Kies einbringen
Der Kies dient nicht nur als Teil der Tragschicht bzw. des Unterbaus der Terrasse, sondern sorgt auch dafür, dass Wasser relativ problemlos abfließen und dann im Erdreich versickern kann. Sollte es im Winter dennoch einmal dazu kommen, dass das Wasser gefriert, erlauben die relativ großen Zwischenräume zwischen den einzelnen Steinen, dass es sich beim Gefrieren ausdehnen kann, ohne dass die gesamte Konstruktion darunter leidet. Am besten verwendet man gebrochenen Kies, der sich aus verschiedenen Stein- bzw. Korngrößen zusammensetzt. Er ist um einiges belastbarer als der weit verbreitete rundliche Kies. Allerdings muss man dafür auch mit höheren Kosten rechnen. Die Kiesschicht sollte eine Stärke von rund zehn Zentimetern haben. Eine anschließende Verdichtung der Schicht ist möglich, muss aber nicht zwingend erfolgen.
Splittbett einbringen
Nun wird die eigentlich Tragschicht für die Terrassenplatten eingebracht – das Splittbett nämlich. Dazu verwendet man am besten keinen reinen Steinsplitt, sondern ein Gemisch, das sich aus Splitt und Brechsand zusammensetzt. Der Vorteil, den dieser Mix mit sich bringt, besteht darin, dass der Sand als eine spezielle Verbindung zwischen den Splittsteinchen funktioniert. Das gesamte Bett bleibt somit dauerhaft in Form. In der Folge sinken einzelne Terrassenplatten auch weniger häufig ein. Als ideale Körnung haben sich Korngrößen von 1/3 oder 2/5 erwiesen. Das Splittbett sollte eine Stärke von rund zehn Zentimetern haben. Nachdem das Material in die Grube eingebracht wurde, muss es mit einem langen Brett möglichst gleichmäßig glattgezogen werden. Ziel ist es dabei, allen Unebenheiten aus der Schichtoberfläche zu entfernen und eine wirklich glatte, ebenmäßige Fläche zu schaffen.
Hinweis: Das abgezogene Splittbett sollte anschließend nicht mehr betreten werden, um die glatte Oberfläche nicht zu beschädigen.
Platten verlegen
Natürlich gibt es auch beim Verlegen der Terrassenplatten verschiedene Methoden. Diese sind häufig davon abhängig, welche Art von Platten man verwendet und welches Muster mit ihnen gelegt werden soll. Bei allen Methoden gilt jedoch: Man legt stets zum Haus hin und nicht davon weg. Die letzte Reihe, die Sie verlegen, ist folglich die Reihe, die dem Haus am nächsten liegt. Los geht es in einer der beiden Ecken, die gewissermaßen dem Haus gegenüberliegen. In dieser Ecke setzen Sie die erste Platte.
Die Platte wird zunächst nur relativ lose aufgelegt und dann vorsichtig mit dem Gummihammer festgeklopft. Dann schließt man mit den nächsten Terrassenplatten der Reihe einfach an. Dabei muss der Fugenabstand von drei bis fünf Millimetern berücksichtigt werden. Hilfreich ist es deshalb mit sogenannten Fugenkreuzen bzw. Fugenabstandshaltern zu arbeiten. Etwa alle zwei Meter wird mit einer Wasserwaage und einer Maurerschnur überprüft, ob die Platten auch tatsächlich ein einer geraden Reihe liegen. Müssen einzelnen Platten geschnitten werden, verwendet man dazu am besten einen Trennschleifer mit einer Diamanttrennscheibe.
Fugen verfüllen
Abschließend müssen Sie noch die Fugen, also die Abstände zwischen den Platten, füllen. Dazu verwendet man am besten groben Quarzsand. Diesen kippen Sie zunächst einfach auf die Terrasse und kehren ihn mit einem Besen in die Fugen. Es empfiehlt sich, jeweils nicht zu viel Quarzsand aufzubringen, da sonst die Gefahr besteht, dass alle Fugen verfüllt, aber noch jede Menge Sand auf der Terrasse übrig ist. Es sollte einem klar sein, dass das Verfugen jede Menge an Kehrarbeit erfordert. Haben Sie alle Fugen gefüllt und den überschüssigen Sand entfernt, wird die gesamte Terrassenfläche noch vorsichtig gewässert. Erst durch das Wasser ist nämlich ein tatsächlicher Fugenschluss möglich. Die Terrasse kann übrigens sofort betreten werden.
Muster legen
Wie bereits angedeutet, gelten die oben beschriebenen Arbeitsschritte auch dann, wenn man ein Plattenmuster legen möchte. Beim Legen eines Musters kommen aber noch ein paar wichtige Punkte hinzu, die es zu berücksichtigen gilt. Der wichtigste Punkt von allen ist dabei zweifellos, dass man sich der Musterform bewusst ist und sie gewissermaßen verinnerlicht hat. Hilfreich ist hier auf jeden Fall eine vorab angefertigte Planzeichnung.
Tipp:
Die Planzeichnung sollten Sie auf kariertem Papier anfertigen und anschließend nach Möglichkeit per Kopierer auf das Format DIN A 3 vergrößern. Da sich in den meisten Fällen ein Grundmuster einfach wiederholt, sollten auch mehrere davon in den Plan eingezeichnet werden – nicht zuletzt, um sich über die Anschlüsse klar zu werden.
Ein Muster mit Terrassenplatten zu legen erfordert höchste Präzision und sehr sorgfältiges Arbeiten. Selbst wenn Sie die Platten Reihe für Reihe einfach nur versetzt legen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Plattenkanten absolut mittig verlaufen. Schon die kleinste Abweichung führt in der Regel zu einer erheblichen Unruhe im Gesamtbild, das die Freude an der Terrasse erheblich trüben kann. Da bei manchen Mustern Terrassenplatten in unterschiedlichen Größen erforderlich sind, kommt man in der Regel um ein Zuschneiden nicht herum. Auch hier ist so etwas wie Millimeterarbeit dringend angeraten. Empfehlenswert ist es darüber hinaus, immer nur genauso viele Platten zuzuschneiden, wie man für den nächsten Arbeitsschritt benötigt.
Häufig gestellte Fragen
Darauf gibt es leider keine eindeutige Antwort. Die Dauer hängt von der Größe der Fläche, der Erfahrung der Verleger sowie von der Mustervorlage ab. Für gewöhnlich muss man für eine mittelgroße Fläche aber zwei bis drei Tage einkalkulieren.
An der Nassverlegung, also am Fixieren der Natursteinplatten durch Mörtel oder einen Kleber, führt leider kein Weg vorbei. Anderenfalls wäre die Gefahr viel zu große, dass die ungleichmäßig geformten Einzelplatten im Laufe der Zeit verrutschen und so die Terrasse ruiniert wird.
Dazu spannt man mehrere, genau waagrecht liegende Maurerschnüre über die gesamte Terrassenfläche. Die Schnüre müssen dabei eine Höhe haben, dass das Brett bündig darunter passt. Die Schnüre dienen dabei als so etwas wie Führungsleisten und geben damit auch zwangsläufig vor, wie viel Splitt abgezogen werden muss.