Thuja-Hecke schneiden – Wann und wie schneidet man Thujen zurück?
Zügig wachsend, blickdicht und immergrün – das sind die Vorzüge von Thuja-Hecken. Mit ihrem schuppenartigen Blättern schützen die Pflanzen den Garten vor den Blicken Neugieriger. Die Lebensbäume gelten darüber hinaus als robust und pflegeleicht. Eine Besonderheit bei der Kultivierung bildet der Rückschnitt der wuchsfreudigen Gewächse. Erfahren Sie bei uns, wie Sie die Thuja-Hecke am besten Schneiden.
Inhaltsverzeichnis
Pflegemaßnahme
Thuja-Hecken sind vielseitig. Neben ihrer Funktion als blickdichter Sichtschutzzaun können Sie mit den pflegeleichten Pflanzen auch einzelne Bereiche abgrenzen oder dekorativ Ihre Terrasse einfassen. Mit zunehmendem Alter verholzen die unteren Teile der Thuja und bilden auf diese Weise eine natürliche und undurchdringliche Barriere gegen streunende Hunde und Katzen. Überlässt man die Zypressengewächse sich selbst, können sie eine Höhe von weit über 10 m erreichen. Damit sich die Lebensbäume optimal entwickeln, ist ein regelmäßiger Rückschnitt erforderlich.
Lebensbäume sind schnittverträglich. Mit etwas Aufwand und Mühe ist es möglich, die aufrecht wachsenden Pflanzen in außergewöhnliche Formen zu schneiden bzw. ihnen Struktur zu verleihen. Mit dieser Maßnahme sollte man bereits bei jungen Gewächsen beginnen. Thujen reagieren empfindlich auf einen radikalen Rückschnitt. Aus diesem Grund ist es auch schwierig, ältere Hecken wieder in Form zu bringen.
- verholzte Äste treiben im unteren Bereich nicht mehr aus
- beim Schneiden sollten Sie den grünen, schuppigen Teil der Triebe nicht entfernen
- ein regelmäßiger Rückschnitt regt das Wachstum an
Einige Gärtner vertreten die Meinung, dass Thujen sich selbst überlassen bleiben können und ein Schnitt nicht erforderlich ist. Bei Sichtschutzhecken führt dies jedoch innerhalb von wenigen Jahren zu einem unschönen Erscheinungsbild. Auch bei Heckenpflanzung können die Zypressengewächse eine Höhe erreichen, die das Arbeiten erschwert. Beim Einsatz von Leitern erhöht sich die Unfallgefahr und eine zweite Person sollte für die Pflegemaßnahme zur Hilfe geholt werden.
Der optimale Zeitpunkt
Zum Schutz von brütenden und nistenden Vögeln wurde vor wenigen Jahren ein Bundesnaturschutzgesetz erlassen, dass den radikalen Rückschnitt von Hecken im Zeitraum von Anfang März bis Ende September verbietet. Bei einer gepflegten und regelmäßig zurückgeschnittenen Thuja-Hecke greift diese Regelung nur, wenn Sie diese auf Stock setzen. Dieser Schritt ist nicht ratsam, denn die Pflanzen mit den nadelartigen Blättern erholen sich nicht davon.
- der Rückschnitt von Hecken kann bis zu 3 Mal jährlich erfolgen
- häufiges Schneiden ist bei jungen Pflanzen sinnvoll und regt das buschige Wachstum an
- Hecken werden von März bis September geschnitten
- nicht in der heißen Mittagshitze schneiden
Den ersten Schnitt können Sie im März bzw. April vornehmen. Lebensbäume gelten als winterhart, spät einsetzender Kahlfrost kann den Gewächsen keinen Schaden zufügen. Abhängig von der Sorte haben Thujen einen Zuwachs zwischen 20 – 40 cm pro Jahr. Bei Bedarf können Sie schnell wachsende Zypressengewächse Ende Mai einkürzen. Der 3. und letzte Schnitt erfolgt zwischen Ende August bis Mitte September. Im Spätsommer bereiten sich die Pflanzen auf den Winter vor und das Wachstum verlangsamt sich.
Ab Herbst und bei nassem Wetter sollten Sie keinen Schnitt durchführen. Die Schnittstellen sind für Pilzsporen und Krankheitserregern eine optimale Eintrittspforte. Bedingt durch das Wetter können die Thujen die Verletzungen nicht schnell genug verschließen. Der lebenswichtige Pflanzensaft tritt aus und lässt die Blätter verwelken.
Das richtige Werkzeug
Viele Gärtner schwören auf motorbetriebene Heckenscheren. Innerhalb kurzer Zeit lassen sich somit Solitärbüsche und Hecken zurückschneiden. Bei Thujen sollten Sie die mit Akku bzw. Strom betriebenen Geräte verzichten. Somit haben Sie wesentlich mehr Kontrolle darüber, wie stark die Triebe eingekürzt werden. Folgende Werkzeuge brauchen Sie für das Schneiden von Thujen.
- Heckenschere
- Astsäge
- Leiter bei hohen Pflanzen
- Handschuhe
- langärmlige Arbeitskleidung
Alle Teile der aparten Lebensbäume sind giftig. Dies macht sich nicht nur beim Verzehr von Blättern und Blüten bemerkbar. Der austretende Pflanzensaft kann zu Hautirritationen und Ekzemen führen. Schützen Sie sich mit Handschuhen und fester Kleidung. Als weitere Vorsichtsmaßnahme können Sie eine Schutzbrille für Ihre Augen tragen.
Gut geschärfte Gartenwerkzeuge erleichtern die Arbeit und schützen vor Unfällen. Reinigen Sie Scheren und alle anderen verwendeten Geräte gründlich. So verhindern Sie, dass sich Krankheiten und Schädlinge im Garten unkontrolliert vermehren. Noch ein spezieller Tipp, um das Gefahrenrisiko beim Rückschnitt der beliebten Pflanzen zu minimieren: Bei Thujen, die eine Wuchshöhe von über 4 Meter erreicht haben, sollten Sie auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Der obere Bereich der kegelförmig wachsenden Gewächse ist schwach. Die Arbeit mit Leitern kann sich in diesem Bereich als schwierig gestalten.
Rückschnitt
Wann und wie Sie mit dem Schnitt beginnen, ist abhängig von der gewünschten Form. Wie bereits erwähnt, sollte man bereits bei jungen Thujen mit dem Erziehungsschnitt beginnen, wenn Sie die Pflanzen in eine gewünschte Form bringen wollen. Exotische Strukturen wie beim Buchsbaum sind bedingt möglich, erfordern aber Geduld und Geschick. Legen Sie eine Skizze an, um einen groben Anhaltspunkt vor Augen zu haben.
- beginnen Sie nach der Pflanzung mit dem Formschnitt
- es sollten immer nur wenige Zentimeter zurückgeschnitten werden
- störende Äste können Sie dauerhaft stammnah entfernen
- im Winter sollten Sie den Lebensbaum nicht schneiden
- maximal um 2/3 des jährlichen Zuwachses einkürzen
Lässt man die Zypressengewächse ungestört wachsen, entwickeln sie ihre natürliche, elegante Pyramidenform. Hier ist es ratsam, die Pflanzen jährlich nur minimal einzukürzen, um die Wuchshöhe niedrig zu halten.
- schneiden Sie nach der Pflanzung lange Haupttriebe zurück
- nicht bis ins braune Altholz zurückschneiden
- abgestorbene und welke Triebe können Sie ganzjährig entfernen
Bei Thujen gilt beim Rückschnitt die Faustformel: Weniger dafür häufiger. Ältere Pflanzen wieder in eine ansehnliche Form zu bringen ist schwierig. Doch auch wenn die immergrünen Gehölze im Altholz nicht mehr austreiben, müssen Sie vor dem Schneiden nicht zurückschrecken. Kleine Fehler werden von seitlich wachsenden Jungtrieben zügig verdeckt.