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Kinder zeigen auf Tierspuren im Schnee

Tierspuren im Schnee erkennen: Fuchsspuren, Katzen & Co

Bei einem Spaziergang im Winter sind verschneite Wiesen und Felder durchzogen von den gut sichtbaren Spuren vieler Tiere. Sogar im eigenen Garten lassen sich Tierspuren im Schnee entdecken. Wir helfen diese zu bestimmen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • häufigste Tierspuren im Schnee von Hase, Hund und Katze
  • Tiere, die Winterruhe halten, können bei erneutem Schneefall im Frühling Spuren im Schnee hinterlassen
  • Hasen und Eichhörnchen an typischem Schrittverlauf zu erkennbar
  • Katzen und Hunde haben lediglich vier Zehen
  • manchmal auch weitere Abdrücke, z.B. vom Schwanz, bei Tierspur zu finden

Dachs

Der Dachs (Meles meles) gehört zur Familie der Marder und hält im Winter meist Winterruhe. Es kann jedoch sein, wenn es für längere Zeit warm ist und dann noch einmal Schnee kommt, dass Spuren von ihm auch im Schnee zu finden sind.

Dachsspuren in frischgetautem Schnee
  • Länge: 6,5 bis 11 cm
  • Breite: 6,5 cm
  • Form: gebogener Ballen, getrennter Abdruck von Zehen und Krallen, fünf Zehen und Krallen
  • Verlauf: Zehen leicht seitwärts gedreht, Schrittlänge 25 bis 80 cm, Schritte immer versetzt
  • Vorkommen: ausgedehnte Laubmischwälder, dichte Strauchschicht, Hecken, Nahrungssuche auch auf landwirtschaftlichen Flächen

Eichhörnchen

Eichhörnchen (Sciurus) halten im Winter lediglich Winterruhe. Sie wachen immer wieder auf und suchen ihre Nahrungsspeicher auf, die sie im Winter angelegt haben.

Eichhörnchenspuren im Schnee
  • Länge: 3,6 bis 4,5 cm
  • Breite: 2,6 bis 2,7 cm
  • Form: schmal, Ballen geht nahtlos in Zehen über, Krallenabdruck gut zu erkennen
  • Verlauf: Schrittlänge je nach Bewegungstempo bis zu 93 cm, Vorder- und Hinterfüße parallel
  • Vorkommen: Wälder, Gärten

Feldhase

Die Tierspur eines Feldhasen (Lepus europaeus) ist sehr einfach zu erkennen. Sein typischer Bewegungsablauf mit zwei Schritten hintereinander und einem parallelen Schritt mit den Hinterläufen ist einfach zu erkennen.

Spuren eines Feldhasen im Schnee
  • Länge: 6,9 bis 10 cm
  • Breite: 3,5 bis 6 cm
  • Form: schmal, länglich, gelegentlich lassen sich die Zehen erkennen
  • Verlauf: Schrittlänge ja nach Geschwindigkeit über 2 m, Vorderfüße hintereinander in fast einer Linie, Hinterfüße parallel
  • Vorkommen: Wälder, Wiesen, Äcker, gelegentlich auch Gärten

Fischotter

Der Fischotter (Lutra lutra) ist in seiner Lebensweise sehr anpassungsfähig. Nicht selten gräbt er seinen Bau in Uferbereiche, die dann nicht mehr betreten werden können.

Spuren des Fischotters im Schnee
  • Länge: 7 bis 7,5 cm
  • Breite: 6 bis 6,5 cm
  • Form: Ballen wie ein umgedrehtes Kleeblatt, fünf Zehen und Krallen, Zehen und Krallen machen keinen getrennten Abdruck
  • Verlauf: Schrittlänge 40 bis 47 cm, Schritte versetzt, gelegentlich Schwanzspur mittig
  • Vorkommen: Uferbereiche, Überschwemmungsgebiete, gelegentlich auch Fischteiche, gelegentlich auch an Salzwasserküsten

Hinweis: Der Fischotter legt seinen Zugang zum Bau immer über der Überschwemmungsgrenze an. Notfalls kann so bei Hochwasser schnell flüchten.

Hauskatze

Die Spur einer Katze (Felis catus) ist einfach zu erkennen, da sie keine Krallenabdrücke im Schnee hinterlässt.

Katzenspuren im Schnee
  • Länge: 4 bis 6 cm
  • Breite: 3,4 bis 4,30 cm
  • Form: vier Zehen, keine Krallenabdrücke
  • Verlauf: Schrittlänge 40 bis 55 cm, Schritte versetzt
  • Vorkommen: vorwiegend in Siedlungsräumen, gelegentlich unternehmen Katzen auch weite Streifzüge über Wiesen, Äcker und in Wälder

Hinweis: Finden Sie eine überdurchschnittlich große Katzenspur im Wald, sollten Sie die Spur dokumentieren und dem nächsten Naturschutzamt melden. Es kann sich hier durchaus um eine Sichtung eines Luchses oder einer Wildkatze handeln, deren Population sich seit einigen Jahren wieder erhöht.

Haushund

Entlang von verschneiten Wegen sind häufig kleine bis sehr große Spuren zu entdecken, die sich alle ähnlich sehen. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Hunde (Canis lupus familiaris) in unterschiedlicher Größe.

Hundespuren im Schnee
  • Länge: 2 bis 8 cm
  • Breite: 2,5 bis 7 cm
  • Form: Ballen markant geboten, vier Zehen, Zehen oval, Krallen knapp an Zehen, aber meist mit Abstand
  • Verlauf: Schrittlänge 40 bis 120 cm, Schritte versetzt
  • Vorkommen: überall

Hinweis: Entdecken Sie einen überdurchschnittlich großen Abdruck, könnte es sich entweder um einen sehr großen Hund handeln oder sogar um einen Wolf. Im Schnitt haben Spuren von Wölfen eine Länge von mindestens 10 cm.

Reh

Die Tierspur eines Rehs (Capreolus capreolus) ist im Schnee einfach zu erkennen, denn es handelt sich in der Natur um den häufigsten Paarhufer. In seltenen Fällen kann auch eine deutlich größere Paarhufer-Spur gefunden werden, bei der es sich um die Tierspur eines Hirsches handelt.

Rehspuren im Schnee
  • Länge: 3 bis 4 cm
  • Breite: 5,5 bis 6,5 cm
  • Form: Hufe leicht nah innen gebogen
  • Verlauf: Schrittlänge 70 bis 90 cm, Schritte versetzt
  • Vorkommen: Wälder, Grasland, Äcker, gelegentlich auch Gärten

Rotfuchs

Eine Fuchsspur im Schnee zu finden ist nicht mehr so selten. Der Fuchs (Vulpes vulpes) ist längst zu einem Kulturfolger geworden und ist sogar in Städten anzutreffen.

Spuren des Rotfuchses im Schnee
  • Länge: 4,5 bis 5 cm
  • Breite: 4 bis 4,5 cm
  • Form: vier Zehen, Krallen außen leicht nach innen gebogen, die zwei Mittelkrallen fast nebeneinander
  • Verlauf: Schrittlänge 65 bis 75 cm, Schritte versetzt
  • Vorkommen: Wälder, Grasland, Äcker, Kulturfolger

Steinmarder

Steinmarder (Martes foina) haben sehr große Reviere. Um im Winter Ressourcen zu schonen, legen sie meist zu dieser Jahreszeit keine so großen Strecken zurück.

Marderspuren im Schnee
  • Länge: 4,5 bis 5,5 cm
  • Breite: 5 bis 5,5 cm
  • Form: Ballen leicht geboten, fünf Zehen und Krallen, Krallen mit Abstand zu den Zehen
  • Verlauf: Schrittlänge 40 bis 47 cm, Schritte versetzt, gelegentlich Schwanzspur mittig, Zweisprung mit fast parallelen Abdrücken
  • Vorkommen: Wälder mit offenen Lichtungen oder felsigem Gelände, immer häufiger auch ein Kulturfolger

Vögel

Vogelspuren lassen sich im Schnee zwar erkennen, jedoch meist nicht voneinander unterscheiden. Es kann lediglich zwischen größeren und kleineren Vogelarten unterschieden werden.

Vogelspuren im Schnee

Eine besonders interessante Vogelspur ist im Winter ein Flügelabdruck im Schnee. Gelegentlich kann dies passieren, wenn es sich um Neuschnee handelt, der noch nicht sehr fest ist. Ist ein Vogel im Neuschnee gelandet und will wieder losfliegen, macht der Flügel einen Abdruck, da der Vogel in den Schnee eingesunken ist und dadurch von einer tieferen Position aus startet.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist die beste Zeit, um nach einer Tierspur im Schnee zu suchen?

Viele Tiere sind in den frühen Morgenstunden aktiv. Daher sind zu diesem Zeitpunkt die meisten Spuren zu entdecken und mit etwas Glück finden Sie nicht nur die Tierspur, sondern können auch das Tier beobachten, von dem sie stammt.

Kann ich Wildtiere im Winter fördern?

Nein, jagbare Wildtiere dürfen im Winter von Privatpersonen nicht gefüttert werden. In der Jagd ist die Pflege des Wildes vielfach bereits verboten. Lediglich in Notsituationen dürfen Wildtiere noch gefüttert werden. Dadurch wird verhindert, dass Wildtiere immer mehr zu Kulturfolgern werden.

Was soll ich bei einer Fuchsspur im Garten tun?

Grundsätzlich stellt der Fuchs für den Menschen keine Gefahr dar. Auch das Risiko einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist bei einer durchschnittlichen Hygiene gering. Eine Fuchsspur kann jedoch bedeuten, dass der Fuchs im Garten oder im Wohnbereich womöglich etwas gefunden hat, dass sein Interesse geweckt hat. Das können Tiere wie Hühner sein, aber auch Komposthaufen mit Fleischabfällen oder Tierfutter im Freien locken Füchse an.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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