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Tomatenblätter entfernen: welche darf man abschneiden?

Tomatenblätter entfernen

Tomaten eignen sich ausgezeichnet für den Anbau im Garten. Erfahrene Hobbygärtner entfernen dabei einen Teil der Tomatenblätter. Wir verraten, warum auch Sie das tun sollten und was es dabei zu beachten gilt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Blätter nur teilweise entfernen
  • kann die Pflanze stärken
  • beugt Krankheiten vor
  • Blätter herausbrechen oder mit desinfiziertem Werkzeug abschneiden
  • nur untere und kranke Blätter entfernen

Warum Tomatenblätter entfernen?

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen es empfehlenswert ist, einen Teil der Tomatenblätter zu entfernen. Hier finden Sie einen Überblick über die häufigsten Ursachen:

1. Ertragssteigerung

Erfahrene Hobbygärtner schwören auf das Entfernen von Tomatenblättern. Hintergrund ist, dass Tomaten schnell wachsen und kontinuierlich neue Triebe und Blätter bilden.

Das schnelle Wachstum kostet Kraft. Je stärker sich die Pflanzen verzweigen, umso mehr Energie benötigen sie. Das geht zu Lasten der Fruchtbildung. Es bilden sich weniger und zudem kleinere Früchte.

Tomaten gießen
Wer die unteren Blätter an Tomatenpflanzen entfernt, darf sich nicht nur über größere Früchte freuen, sie/er reduziert auch das Risiko von Pilzinfektionen beim Gießen merklich.

Wenn Sie Blätter der Tomatenpflanzen entfernen, kann die freiwerdende Energie für die Bildung schmackhafter Tomaten genutzt werden. So gesehen Sie dabei am vor:

  1. Waschen Sie Ihre Hände gründlich.
  2. Wir empfehlen, die überzähligen Blätter mit den Fingern herauszubrechen. Wenn Sie ein Messer verwenden wollen, desinfizieren Sie es gründlich.
  3. Entfernen Sie alle Blätter, die Verfärbungen aufweisen oder kränklich erscheinen.
  4. Brechen Sie dann vor allem Blätter im unteren Bereich der Pflanze heraus.
  5. Entsorgen Sie kranke Blätter im Hausmüll.

Hinweis: Der beste Zeitpunkt zum Entfernen von Tomatenblättern ist, wenn die Pflanze noch jung ist. Später können Sie bei starkwüchsigen Pflanzen die Entfernung mit dem Ausgeizen verbinden.

2. Schutz vor Braunfäule

Zu den gefürchtetsten Tomatenkrankheiten zählt die Braunfäule. Um diese zu verhindern, sollten Sie das Blattwerk regelmäßig kontrollieren. Braunfäule zeigt sich zu Beginn in Form von bräunlichen Flecken auf den Blättern. Bei feuchter Witterung können auch weiße Ablagerungen auf der Blattunterseite entstehen. Wenn Sie die genannten Symptome bemerken, schneiden Sie die befallenen Pflanzenteile großzügig ab.

Tomatenblätter zeigen typische Braunfäulen-Symptome
Tomatenblätter mit typischen Braunfäule-Symptomen

Hinweis: Wenn die Braunfäule ihren Höhepunkt erreicht hat, werden die Blätter welk und nehmen eine braunschwarze Farbe an. Dann sollten Sie die Pflanze vollständig entsorgen.

3. Unterstützung der Luftzirkulation

Bei dicht belaubten Pflanzen kann die Luft nicht gut zirkulieren. Die Blätter trocknen nicht schnell genug ab und feuchte Blätter bilden die Grundlage für zahlreiche Pilzkrankheiten.

Durch das Herausbrechen der Blätter unterstützen Sie die Luftzirkulation. Die Blätter können auch nach Regenfällen schnell wieder trocken werden und bleiben gesund.

Welche Tomatenblätter entfernen?

Die Photosynthese läuft hauptsächlich in den oberen Blättern ab. Diese versorgen die Pflanze mit Energie. Tomatenblätter im oberen Bereich sollten Sie daher nur entfernen,

  • wenn sie zu dicht stehen
  • wenn sie farbliche Veränderungen aufweisen
  • wenn Schädlinge oder Eier zu erkennen sind

Untere Blätter hingegen tragen kaum zur Energieversorgung der Tomatenpflanze bei, verbrauchen dabei aber selbst viel Energie. Außerdem wird Blattwerk im unteren Bereich beim Gießen häufiger feucht und ist somit gefährdet für Fäulnis und Pilzkrankheiten.

Tomatenblätter abschneiden

Tipp: Schneiden Sie die unteren Blätter etwa bis zum ersten Fruchtansatz vollständig ab.

Wie viel Tomatenblätter entfernen?

Die Blätter erfüllen auch bei Tomatenpflanzen wichtige Aufgaben. Sie erzeugen nicht nur wie bereits erwähnt bei der Photosynthese wertvolle Energie, sondern

  • bewahren die Früchte vor Sonnenbrand
  • schirmen Regen ab

Auf keinen Fall dürfen deshalb zu viele Blätter herausgebrochen werden. Entfernen Sie nur die unteren sowie die kränklichen und die verfärbten Blätter.

Weitere Pflege-Tipps für gesunde Tomatenpflanzen

Häufig gestellte Fragen

Darf man Stabtomaten, die zu hoch werden, kürzen?

Wenn Stabtomaten zu hoch werden, kann der Haupttrieb gekappt werden. Der richtige Zeitpunkt dafür ist, wenn die Pflanze die gewünschte, sortentypische Höhe erreicht hat und zwei bis drei kräftige Seitentriebe gebildet hat. Schneiden Sie den Haupttrieb mit einem scharfen, sauberen Messer ab. Die Pflanze wird dadurch gestärkt und die Fruchtbildung wird optimiert.

Gehören die Tomatenblätter auf den Kompost?

Tomatenblätter mit Verfärbungen und bereits erkrankte Pflanzenteile gehören in den Hausmüll oder in den Biomüll. So können die Krankheitserreger umfassend beseitigt werden. Unbeschädigte Blätter hingegen können Sie auf dem Kompost weiterverwerten. Dazu sind sie jedoch fast zu schade. Nutzen Sie die Blätter als Mulchmaterial auf dem Tomatenbeet. Die Blätter enthalten Aromen, die den Kohlweißling fernhalten. Alternativ können Sie einen Sud aus den Tomatenblättern bereiten und zur Pflanzenstärkung verwenden.

Sind bezüglich der Entfernung der Blätter bei Buschtomaten Besonderheiten zu beachten?

Buschtomaten werden gewöhnlich nicht ausgegeizt. Sie können jedoch auch bei den buschigen Sorten die untersten Blätter entfernen. Auch erkrankte und fleckige Blätter müssen bei allen Sorten so schnell wie möglich beseitigt werden.

Was ist zu tun, wenn sich Tomatenblätter einrollen?

Nährstoffmangel, Wassermangel oder ein Befall mit Schädlingen kann die Ursache für das Einrollen der Blätter sein. Prüfen Sie, ob Sie Schädlinge, Eier oder Gespinste bemerken. In diesen Fällen schneiden Sie die befallenen Pflanzenteile ab. Wenn Sie jedoch eine Krankheit als Ursache ausschließen können, versorgen Sie die Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen. So wird sie sich schnell wieder erholen. Achtung: Gießen Sie Tomatenpflanzen stets nur von unten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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