Tomatenkrankheiten einfach erkennen: 14 Schadbilder + Pflege-Tipps
Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsearten, die in Gärten und auf Balkonen angebaut werden. Wenngleich sie nicht sehr empfindlich sind, können sie Tomatenkrankheiten ungenießbar machen und schlimmstenfalls eine ganze Jahresernte zerstören. Typische Merkmale lassen die verschiedenen Krankheiten leicht erkennen und mit praktischen Tipps sowie einer professionellen Pflegeanleitung können diese verhindert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Tomatenkrankheiten
- Pilzkrankheiten bei Tomaten
- Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)
- Echter Mehltau (Oidium neolycopersici)
- Grauschimmel (Botrytis cinerea)
- Didymella Frucht- und Stängelfäule (Didymella lycopersici)
- Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans)
- Parasiten-Krankheiten
- Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum)
- Spinnmilben
- Weitere Tomatenkrankheiten
- Löffelblättrigkeit
- Tomaten innen schwarz
- Blütenendfäule
- Tomaten innen weiß
- Grün- oder Gelbkragen-Krankheiten
- Krankheiten durch Magnesiummangel
- Tomatenkrankheiten durch Kälte
Tomatenkrankheiten
Tomaten lassen sich relativ einfach anbauen und erfreuen Hobbygärtner vielfach mit einer üppigen Ernte. Ärgerlich ist es jedoch, wenn sich Tomatenkrankheiten breit machen. Oft liegen Pflegefehler vor, doch auch trotz bester Bedingungen, sind Tomaten nicht vor Krankheiten und Schädlingen gefeit. Die Schadbilder können unterschiedlich ausfallen. Hier heißt es, diese schnell zu erkennen, um die richtige Behandlung einzuleiten, sowie Ihre Ernte im Idealfall zu retten. Mit den richtigen Pflegetipps beugen Sie Tomatenkrankheiten vor.
Pilzkrankheiten bei Tomaten
Pflegetipps zur Vorbeugung
- Blätter beim Bewässern trocken halten
- frühzeitige Entfernung von Seitentrieben
- Tomaten über einen Stab oder eine Schnur eintriebig separieren
- Stäbe mindestens einmal im Jahr, vorzugsweise nach der Gartensaison, desinfizieren
Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)
Bei der Dürrfleckenkrankheit handelt es sich um eine Pilzerkrankung. Sie kommt als eine der häufigsten vorkommende Pilzart bei Tomatenkrankheiten vor. Aktiv ist der Pilz meist zwischen Juni und August. Übertragen wird der Pilzerreger „Alternaria solani“ mit dem Wind. Diese setzen sich vorzugsweise an Holzstäben sowie im Boden ab. Von dort aus verbreitet sich der Pilz bis an die Blattspitzen.
Erkennung:
- Pilzbefall beginnt meist unten und zieht sich langsam hoch
- es bilden sich schwarze Flecken auf den Blattoberseiten
- schwarze Flecken werden überwiegend von Blattadern eingegrenzt
- der Kelchbereich und die Früchte beginnen zu faulen und zu schimmeln
- Blätter rollen sich ein und fallen ab
- Tomaten werden weich bis matschig
Bekämpfung:
Hat sich dieser Pilz abgesetzt, ist die Pflanze nur noch zu retten, wenn ein geringes Schadbild vorliegt und die Ausbreitung sich in Grenzen hält. Eine Behandlung ist in jedem Fall ratsam, um den Pilz einzudämmen und eine Übertragung auf benachbarte Pflanzen zu verhindern. Dies können Sie mit einem Fungizid, wie zum Beispiel CELAFLOR® Gemüse-Pilzfrei Saprol. Zudem sollten Sie den Standort überprüfen. Stehen die Tomaten zu warm bei über 20 Grad Celsius und zu feucht, begünstigt dies Dürrfleckenkrankheit sowie andere Krankheiten. Ein Umpflanzen ist trockene Erde und eine kühlere Umgebung hält den Pilz auf Distanz.
Tipp: Entsorgen Sie nicht zu rettende Tomatenpflanzen mit Pilz-Krankheiten grundsätzlich nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Tomaten nicht neben Kartoffeln pflanzen – diese ziehen den Alternaria solani Erreger an
- Blätter regelmäßig bis auf Höhe zwischen 25 Zentimeter und 30 Zentimeter abschneiden
- Tomatenpflanze regelmäßig ausgeizen
- für gute Lüftung und trockenen Standort sorgen
Echter Mehltau (Oidium neolycopersici)
Der Echte Mehltau umfasst eine Pilzart, die unter den Tomatenkrankheiten weit verbreitet ist. Dieser befällt in der Regel die Blätter sowie das Pflanzengewebe. Bei ausbleibender Behandlung kann er schwerwiegende Schäden verursachen, die zum Absterben der Tomatenpflanze führen können. Er tritt meist in dem Zeitraum zwischen Mai und August auf.
Erkennung:
- Befall überwiegend an den Blättern und den Blattstielen
- weiße, klebrige Flecken auf den Blattoberseiten
- weiße Flecken verfließen ineinander mit zunehmender Erkrankungsdauer
- Blätter verfärben sich gelb und braun, bevor sie vertrocknen
- Wachstumsstörungen
Bekämpfung:
Ein sehr wirksames und ökologisches Bekämpfungsmittel ist die Seifenlauge aus Naturseife ohne Zusatzstoffe. Fertigen Sie eine hoch konzentrierte Lauge aus der Seife und Wasser an. Damit bespritzen Sie die betroffenen Pflanzen tropfnass. Wiederholen Sie den Vorgang nach zwei oder drei Tagen nochmals. Sollten sich immer noch Pilzsporen zeigen, können Sie nach einer Woche erneut mit der Seifenlauge sprühen. Spätestens dann sollte der Echte Mehltau abgestorben sein.
Alternative:
Sie können ein Fungizid benutzen. Hier müssen Sie darauf achten, dass es für essbares Gemüse geeignet ist, denn ansonsten geht Ihnen die Ernte verloren.
Pflanzenteile, die Schadbilder von Pilz-Krankheiten aufweisen, sollten prinzipiell immer nach der Behandlung abgeschnitten werden, gleich, ob die Behandlung mit Seifenlauge oder einem Fungizid erfolgte.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Sorten wählen, die gegen Pilz-Tomatenkrankheiten resistenter sind, wie beispielsweise Phantasia F1
- für konstante Umgebungstemperaturen sorgen
- falls möglich, Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent halten
- Kaliumhaltiger Dünger beugt dem Befall vor
Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Bei Grauschimmel handelt es sich um einen Schimmelpilz, der durch den Erreger Botrytis cinerea übertragen wird. Die Schadbilder von Krankheiten dieses Pilzes, erstrecken sich über die gesamte Pflanze inklusive der Tomatenfrüchte. Er verbreitet sich vornehmlich zwischen Mai und September und mag eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb er sich meist in Gewächshäusern besonders wohlfühlt.
Erkennen:
- graue Flecken auf den Blättern und an den Stielen der Tomaten
- im fortgeschrittenen Stadium breiten sich ein Sporenteppich aus
- Stängel und Tomaten schimmeln
Bekämpfung:
Zu retten sind nur Tomaten, bei denen das Gewebe nicht angegriffen wurde. Ansonsten ist die Pflanze vollständig zu entsorgen. Besteht noch unbeschädigtes Gewebe, können Sie bei Pilz-Tomatenkrankheiten dieser Art, folgende Maßnahmen zur Behandlung ergreifen.
- alle Pflanzenteile bis in den gesunden Bereich zurückschneiden
- bei fortgeschrittenem Befall Fungizid wie Gemüse-Pilzfrei Infinito von Bayer
- verschimmelte Tomaten entsorgen
Vorbeugende Maßnahmen:
- nicht in die Nähe von pilzbevorzugten Pflanzen, wie Erdbeeren, Himbeeren oder Salaten pflanzen
- im Gewächshaus für ausreichend Luftzirkulation sorgen, um Luftfeuchtigkeit zu reduzieren
- stehen Tomaten überdacht, trocknen sie schneller ab
- in nährstoffreichen Boden pflanzen, um Abwehrsystem stark zu halten
- Pflanzabstand zu großen Tomatensorten von mindestens 40 Zentimetern einhalten
- nicht die Blätter beim Gießen benässen
Didymella Frucht- und Stängelfäule (Didymella lycopersici)
Didymella lycopersici zählt zu den Tomatenkrankheiten, die durch eine Pilzinfektion hervorgerufen werden. Eine Übertragung findet über den Wind und Regen statt. Die Pilzsporen können über Wunden sowie die Stilansätze an den Tomaten ins Innere eindringen.
Erkennen:
- eingesunkenes Rindengewebe am Stängel direkt oberhalb der Erdschicht
- schwarz gefärbtes Rindengewebe am unteren Stängel
- im fortgeschrittenen Stadium verwelkt die Pflanze
- Tomaten bilden am dunkle Verfärbungen am Stielansatz und können zu schimmeln beginnen
- Blätter färben sich zunehmend gelb
Bekämpfung:
Die Tomatenpflanze ist durch eine Behandlung, wie sie unter „Dürrfleckenkrankheit“ beschrieben ist, vor dem Absterben zu retten, sofern sich das Schadbild in Grenzen hält. Betroffene Tomaten sind nicht mehr verwendbar und zu entsorgen.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Pflanzen Sie Tomaten windgeschützt
- verwenden Sie kein Saatgut aus befallenen Pflanzen
- vermeiden Sie Verletzungen/Wunden durch Stäbe und Schnüre
- Pflanzstäbe regelmäßig säubern und Schnüre austauschen
- Fruchtwechsel regelmäßig vornehmen
Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans)
Die Kraut- und Braunfäule zählt zu den Pilz-Krankheiten mit dem Erreger namens Phytophthora infestans. Überwiegend kommt dieser Pilz bei Kartoffeln vor und wird durch den Wind auf Tomaten weiter getragen. Optimale Bedingungen für eine rasche Ausbreitung bieten Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius in Verbindung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Sie befällt fast nur Freiland-Tomaten.
Erkennen:
- erste Symptome in Form von braunen, eingesunkenen, harten Flecken an den Früchten zu erkennen
- anfangs grau-grüne Flecken, die sich anschließend bis schwarz verfärben
- Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von grauweißem Pilzbelag auf den Blattunterseiten
- Blätter sterben ab
Bekämpfung:
Es sollte schnell reagiert werden, denn je weiter diese Art der Pilz-Krankheiten lässt die Pflanze und schlimmstenfalls ganze Beete rasch absterben. Frühzeitig erkannt, kann dieser Eipilz mit einem Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise Atempo® Kupfer-Pilzfrei von Neudorff® bekämpft werden, dass sich auch bei Kartoffeln anwenden lässt, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Weit fortgeschrittene Schadbilder lassen die Pflanze nur noch entsorgen. Die Tomaten eignen sich ab Zeitpunkt des Befalls nicht mehr für den Verzehr.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Tomaten nicht in die Nähe von Frühkartoffeln pflanzen/einsäen
- oberhalb der Erdoberfläche liegende Pflanzenteile nicht benässen und trocken halten
- Standort an warmer Südseite, idealerweise mit Wind- und Regenschutz wählen
- für ausreichenden Pflanzabstand von circa 50 Zentimetern sorgen (fördert rasche Abtrocknung)
Tipp: Wenn Sie einen Blumentopf mit Ablaufloch neben die Pflanze in die Erde setzen, können Sie über diesen den Boden bewässern, ohne die Blätter oder Stiele mit Wasser zu treffen. Achten Sie aber darauf, dass der Topfrand nicht ebenerdig eingesetzt wird, damit nützliche Käfer nicht hineinfallen können.
Parasiten-Krankheiten
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anpflanzungen und nützlichen Tieren ist bei der Tomatenanpflanzung willkommen. Sie schützen vor zahlreichen Tomatenkrankheiten durch Schädlinge. Dennoch sind Nützlinge nicht grundsätzlich ein Garant dafür, dass Parasiten in sicherem Abstand bleiben. Viele von ihnen verursachen schädigende Bilder, weshalb eine zügige Reaktion gefragt ist.
Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum)
Die Weiße Fliege zählt zu den Mottenschildläusen und verursacht oft Tomatenkrankheiten mit umfangreichen Pflanzenschäden aus. Dieser Schädling kommt überwiegend in Gewächshäusern vor.
Die erwachsenden Tierchen legen bei optimalen Temperaturbedingungen zahlreiche Eier ab, aus denen sich Larven entwickeln, die letztendlich zu Weißen Fliegen heranwachsen. Die Vermehrung erfolgt innerhalb von circa sechs bis sieben Wochen. Hier sollten Sie bereits vorher die Weiße Fliege in der Nähe Ihrer Tomaten entdeckt haben.
Erkennen:
- etwa zwei Millimeter lange Insekten mit weißem Korpus
- befinden sich in der Regel auf den Blattunterseiten
- bei Erschütterungen fliegen sie von der Pflanze weg
- treten oft in höherer Anzahl auf
- gelbe Sprenkelungen an den Blättern
- Pflanze verliert zunehmend an Vitalität
- vermehrter Blattabfall
- bildet klebrigen Honigtau
- Honigtau begünstigt weitere Tomatenkrankheiten, wie Rußtaupilze, die schwarze Flecke auf den Blättern bilden
Bekämpfung:
- durch Nützlinge wie Schlupfwespen oder Marienkäfer (Im Gartenfachhandel erhältlich)
- Gelbsticker als Insektizid versprechen eine hohe Wirkungseffizienz vor allem gegen Eier und Larven
- mit Schmierseifenlösung einsprühen: 1 EL Schmierseife in einem Liter Wasser plus mit 100 Milliliter Spiritus vermengen
Tipp:
Wenn Sie beim Kauf von Gelbstickern auf die Eignung für Gemüse achten, können Sie nach der Behandlung die Tomaten kräftig abwaschen und unbedenklich verzehren. Bei einer Schmierseifenbehandlung entfernt ein Waschen eventuelle Reste, die den Geschmack beeinflussen könnten.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Umgebungstemperatur sollte unter 25 Grad Celsius liegen, um Vermehrung zu verhindern
- Insektenhotel zum Anziehen von Nützlingen aufstellen
- Tomaten nicht in die nahe Umgebung von Kohlgemüse pflanzen (Weiße Fliegen mögen Kohl besonders gern)
Spinnmilben
Spinnmilben bevorzugen warmes, trockenes Klima, wenngleich erwachsende Exemplare problemlos den Winter überleben. Sie schädigen die Pflanze, indem sie während dem Nahrungssaugen aus den Blättern, diesen die Lebensenergie entziehen. Dies kann im schlimmsten Fall ein Absterben der Tomaten zur Folge haben. Sie kommen in Gewächshäusern meist häufiger vor als im Freiland.
Erkennen:
- bis zu einem Millimeter große, weiße Tierchen
- siedeln sich überwiegend auf den Blattunterseiten an
- Spinnen feine Netze zu ihrem Schutz auf Blättern und an den Stielen
- sorgen für eine gelbe Blattverfärbung
- Blätter trocknen ab
Bekämpfung:
Da der größte Feind von Spinnmilben die Feuchtigkeit ist, hilft eine kräftige Wasserdusche vielfach zur Bekämpfung aus. Eine darüber gespannte lichtdurchlässige Plastikfolie hält die Feuchtigkeit länger an. Diese sollte aber nicht länger als ein Tag bestehen, da ansonsten das Risiko von Pilz-Krankheiten erhöht wird. Die Feuchtmethode sollte nur während warmer, trockener Tage erfolgen, damit die Tomaten schnell wieder abtrocknen können.
Bei stärkerem Befall empfiehlt sich die Anwendung eines Neemöl-Produkts, das die Atmungsorgane der Spinnmilben verklebt und sie absterben lässt.
Vorbeugende Maßnahmen:
- in Gewächshäusern für ein ausgewogenes Verhältnis der Luftfeuchtigkeit sorgen
- die Erde der Tomaten gleichmäßig feucht halten
- regelmäßige Düngungen und eine optimale Pflege stärken das Abwehrsystem
Weitere Tomatenkrankheiten
Um schädliche Bilder bei Tomaten hervorzurufen, müssen nicht zwingend Tomatenkrankheiten vorliegen, die durch Pilze, Bakterien oder Schädlinge hervorgerufen werden. In manchen Fällen beruhen diese auf schlechten Bedingungen und anderen Faktoren, die nicht den Mindestansprüchen der Pflanzen gerecht werden.
Löffelblättrigkeit
Zu den typischen und oft auftretenden Tomatenkrankheiten zählt das Blattrollen, welches in der Botanik als Löffelblättrigkeit bezeichnet wird. Dabei kommt es zu einem löffelartigen Einrollen der Blätter nach oben oder unten. Die Hauptursache liegt meist in einer falschen Pflege beziehungsweise einem suboptimalen Standort.
Ursachen:
- Boden überdüngt, sodass zu viel Nährstoffe (Nitrat)
- zu stark ausgegeizt
- zu lange zu trocken gestanden
Behandlung:
Hier gibt es nur die Möglichkeit, bessere Bedingungen zu schaffen, die Düngegaben dem Bedarf anzupassen, regelmäßig zu gießen und für die Zukunft vorbeugend vorsichtiger beim Abschneiden von Neutrieben vorzugehen. Haben die Tomaten wieder ausreichend Wasser erhalten und der Düngegehalt hat mit der Zeit langsam im Boden abgenommen, erholen sich die Pflanzen in der Regel von allein.
Tomaten innen schwarz
Zeigen sich beim Aufschneiden Ihre Tomaten innen schwarz, dann liegt dies vermutlich an einem Kalziummangel. Bestehen optimale Bodenverhältnisse, kann es dennoch vorkommen, dass das darin befindliche Kalzium nicht ins Pflanzeninnere transportiert wird. Das kann zum Beispiel die Folge von einem zu verdichteten Boden sein, der Tomatenkrankheiten generell begünstigt. Dadurch wird der Reifeprozess gestört und die Tomaten werden innen schwarz. Zusätzlich entwickelt sich an den Blütenansätzen zunehmend die sogenannte Blütenendfäule.
Wenn Sie Algenkalk bei Krankheiten wie dieser in den Boden einarbeiten, verbessert sich die Bodenstruktur und die Aufnahme von Nährstoffen wird deutlich angeregt, sodass auch Kalzium wieder ausreichend aufgenommen werden kann. Geschädigte Pflanzenteile sind abzuschneiden.
Blütenendfäule
Bei der Blütenendfäule handelt es sich um eine besondere Art von Tomatenkrankheiten, die Bilder zeigt, bei denen sich auf den Blättern und den Tomaten schwarze Flecken bilden. Oft entsteht der optische Eindruck, die Tomaten würden faulen.
Die Blütenendfäule ist ebenfalls eine Folge von Kalziummangel, wie er zum Beispiel durch verdichteten Boden und einen eingeschränkten Nährstofftransport entstehen kann. Eine zu hohe Feuchtigkeit sowie lang anhaltende Trockenheit begünstigen ein voranschreitendes Schadbild. Hier empfiehlt sich, gleich wie unter „Tomaten innen schwarz“ vorzugehen, um den Nährstofftransport wieder zu optimieren. Schadstellen sind an der Pflanze zu entfernen. Sind die Tomaten betroffen, sollten sie nicht mehr verzehrt werden.
Vorbeugend sollten Sie gelegentlich mit kalkhaltigem Wasser gießen, nur organischen Dünger wie Kompost verwenden und den pH-Wert messen, sodass Sie gegebenenfalls einen erneuten Kalziummangel verhindern können.
Tomaten innen weiß
Haben Sie schönfarbige Tomaten geerntet, schneiden diese auf und sie sind innen weiß? Dann finden Sie eine Antwort meist nicht unter den den Tomatenkrankheiten, sondern das kann an einer zu hohen Umgebungstemperatur liegen. Hier sprechen Botaniker von „Verhitzt“ oder „Gekocht“. Das geschieht öfter, wenn Ihre Tomaten im Hochsommer praller Sonne beziehungsweise heißer Mittagssonne ausgesetzt sind. Natürlich können sich Tomaten auch in einem deutlich zu warmen Gewächshaus innen weiß färben und sich als eine der unliebsamsten Krankheiten breit machen. Verantwortlich dafür sind in der Regel schlechte klimatische Bedingungen im Gewächshaus, bei denen keine Luftzirkulation herrscht und die heiße Sonne ungefiltert ohne zusätzlichen Sonnenschutz auf die Pflanzen einprallt.
Um dem vorzubeugen, sind Tomaten an einem Standort einzupflanzen, an dem sie nicht heißer, direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Notfalls muss nachträglich ein Sonnenschutz angebracht werden. Genießbar sind die Tomaten in der Regel. Die weißen Stellen können sich maximal nur verhärten.
Grün- oder Gelbkragen-Krankheiten
Bei den Krankheiten wie dem Grün- und Gelbkragen kommt es zu einer bleibenden Unreife, gleich, wie lange die Tomate an der Pflanze verbleibt.
Ursache für die Grün- und Gelbkragen-Krankheiten ist eine zu starke Sonneneinstrahlung, die direkt auf die Pflanze trifft und/oder ein Kaliummangel beziehungsweise zu viel Stickstoff. Letzteres zeigt überwiegend eine Gelbfärbung des Kragens.
Deutliche Kennzeichen sind:
- gelbe oder grüne Kragen
- es sind alle Tomaten betroffen
- ein deutlicher Reifeunterschied ist zu gereiften Früchten zu sehen
- bleiben in ihrer Konsistenz hart
Vorbeugende Maßnahmen:
- optimaleren Standort suchen, an dem keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist
- nicht zu viel bis gar kein kalkarmes Gießwasser verwenden
- geeignetere Tomatensorten wählen, wenn ein sonniger Standort nicht zu umgehen ist, wie „Culina“ oder „Vitella“
- auf die Sorte „Harzfeuer“ bei sonnigem Standort verzichten (ist besonders anfällig für sonnenbedingte Krankheiten)
- gegebenenfalls Sonnenschutz aufstellen
- pH-Wert regelmäßig messen und bei Kalkmangel oder saurem Boden, Algenkalk düngen
- keinen stickstoffhaltigen Dünger verwenden
Krankheiten durch Magnesiummangel
Häufiger können Anzeichen von Tomatenkrankheiten auftreten, die auf einen Magnesiummangel zurückzuführen sind. Meist besteht dieser aus sandigem, leichtem und saurem Boden.
Deutlich wird ein Magnesiummangel durch folgende Merkmale:
- farbliche Aufhellungen überwiegend an den unteren und mittleren Blättern
- zwischen den Blattadern bilden sich Gelbfärbungen
- Hauptblattadern bleiben davon unberührt
- im fortgeschrittenen Stadium werden die Blätter braun und vertrocknen
Ursache und Behandlung:
Meist ist ein Magnesiummangel die Folge von einem unausgewogenen Verhältnis zu Kalium und zu hohem Stickstoffgehalt. Dadurch wird die Magnesiumaufnahme durch die Wurzel stark beeinflusst und eine Mangelerscheinung kann eintreten. Insbesondere Stickstoff bremst die Nährstoffversorgung über die Wurzeln.
Bittersalz zeigt sich effektive Maßnahme bei sauren Böden, ebenso Algenkalk, der einen hohen Kalziumcarbonatgehalt aufweist und die Nährstoffaufnahme der Tomaten begünstigt.
Tomatenkrankheiten durch Kälte
Stehen Tomaten zu kalt, kann es zu Schädigungen kommen, die teilweise den Verdacht von schlimmsten Tomatenkrankheiten entstehen lassen können. Tatsächlich ist Kälte in der Lage, ein Absterben zu verursachen, aber mit optimaler Vorbereitung ist dem leicht vorzubeugen.
Erkennen:
- untere Blätter verfärben sich hell zwischen den Blattadern
- im weiteren Verlauf werden sie braun bis schwarz und das Pflanzengewebe stirbt ab (Nekrose)
- Blätter vertrocknen
- das Schadbild zieht nach oben und lässt die Pflanze nach und nach weiter absterben
Bekämpfung:
Je weniger Erfrierungsschäden fortgeschritten sind, desto höher liegt die Erfolgsquote, wenn Sie betroffene Pflanzenteile abschneiden. Gleichzeitig regenerieren sich die Pflanzen bei wärmeren Temperaturen wieder, sofern sie gut gepflegt wurden und über ein starkes Immunsystem verfügen und noch über ausreichend Energie verfügen. Nährstoffgaben unterstützen die Regeneration zusätzlich.
Vorbeugende Maßnahmen:
- verhindern Sie Temperaturen unter sechs Grad Celsius
- decken Sie Jung- und Topfpflanzen bei zu erwartenden Temperatursenkungen mit Folien vorübergehend ab
- sorgen Sie für einen guten Nährstoffgehalt im Boden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen