Ist die Tomatenpflanze giftig für Katzen?
Tomatenpflanzen gelten als pflegeleichte Pflanzen für Garten und Balkon. Gehören Katzen zu Ihrem Haushalt, sollten Sie jedoch vorsichtig sein. Hier erfahren Sie, ob die Tomatenpflanze giftig für Katzen ist.
Auf den Punkt gebracht
- Grüne Pflanzenteile leicht giftig für Katzen
- Reife Früchte sind ungefährlich
- Vergiftungssymptome sind unspezifisch
- Bei Vergiftungsverdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen
Inhaltsverzeichnis
Giftige Pflanzenteile
Tomatenpflanzen (Solanum lycopersicum) und unreife Früchte enthalten Solanum-Alkaloide, die für Katzen giftig sind. Deswegen können
- alle grünen Pflanzenteile,
- die gelben Blüten sowie
- die grünen (unreifen) Früchte
zu Vergiftungen bei den Tieren führen. Die Einstufung der Giftigkeit wird mit „schwach giftig“ angegeben. Das meint, dass sich Vergiftungserscheinungen erst zeigen, wenn Ihr Stubentiger riesige Mengen von der Pflanze bzw. den unreifen Früchten gefressen hat. Trotzdem sollten Sie vermeiden, dass die Katze Kontakt zur Tomatenpflanze hat, denn wie bei allen Giftpflanzen macht auch bei Solanum lypersicum die Dosis das Gift.
Hinweis: Reife Tomaten sind für Katzen ungiftig. Dies gilt auch für grüne Sorten, wenn sie voll ausgereift sind.
Giftige Hauptwirkstoffe
Die Vergiftungsgefahr für Katzen geht von folgenden Stoffen aus:
- Alpha-Tomatin
- Tetrasoid des Tomatidins
- Beta-Tomatin
Mit einem Anteil von 0,2 bis 1,2 Prozent ist der Gehalt dieser Alkaloide im Kraut zur Hauptblütezeit am höchsten. Neigt sich die Vegetationsperiode der Tomatenpflanze dem Ende zu, nimmt der Alkaloidgehalt ab. Unreife Früchte enthalten 0,03 Prozent der Giftstoffe. In reifen Früchten fehlen die Solanum-Alkaloide.
Serotonin ist ein weiterer Stoff, der in Tomaten vorkommt. Mit 0,3 Milligramm pro 100 Gramm ist die Menge jedoch äußerst gering. Deswegen müssen Katzen riesige Mengen an Tomaten fressen, damit sich Vergiftungserscheinungen zeigen.
Vergiftungssymptome
Haben sich Katzen mit einer Tomatenpflanze vergiftet, treten folgende Symptome auf:
- übermäßiger Speichelfluss (Hypersalivation)
- Appetitlosigkeit
- schwere Magen-Darm-Beschwerden
- Depression
- Schwäche
- erweiterte Pupillen
- langsame Herzfrequenz
Da diese Vergiftungssymptome mehr oder weniger unspezifisch sind, sollten Sie bei Verdacht Ihre Tomatenpflanze auf Katzenspuren untersuchen. Erwischen Sie den Stubentiger beim Knabbern an der Pflanze oder unreifen Früchten, entfernen Sie diese aus der Reichweite der Katze.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Zeigen Katzen Vergiftungserscheinungen, ist am besten für die Tiere, wenn Sie nichts tun, sondern sofort einen Tierarzt oder eine veterinärmedizinische Notfallklinik aufsuchen. Damit der Veterinär so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen einleiten kann, bringen Sie die angeknabberten Früchte und Pflanzenteile mit.
Hinweis: Versuchen Sie nicht, die Katze zum Erbrechen zu bringen. Auch Hausmittel wie Kohletabletten oder Milch sind in diesem Fall kontraproduktiv. Erlaubt es ist jedoch, Pflanzenteile vorsichtig aus dem Katzenmaul zu entfernen.
Artverwandte, giftige Pflanzen
Die Tomatenpflanze gehöret zur Pflanzengattung Nachtschatten (Solanum) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Da Pflanzen aus der Gattung Nachtschatten diverse Alkaloide enthalten, werden sie als giftig eingestuft. Eine Ausnahme bilden dabei meist die reifen Früchte. Als Beispiele lassen sich folgende Zier- und Nutzpflanzen, die stark giftig sind, nennen:
- Aubergine (Solanum melongana)
- Kartoffeln (Solanum tuberosum)
- Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum)
- Schwarzer Nachschatten (Solanum nigrum): Giftigkeit der Beeren ungeklärt
- Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Häufig gestellte Fragen
Für Jungtiere ist die Gefahr einer Vergiftung immer größer als für ausgewachsene Katzen. Zum einen haben sie weniger Gewicht und zum anderen sind sie verspielter.
Da Erziehungsmaßnahmen bei Katzen in der Regel kaum greifen, sollten Sie den Tieren den Zugang zu Ihrer Tomatenpflanze versperren. Oft genügt es, die Pflanze mit einem Gitter zu umzäunen.
Dies ist möglich, wenn an den Früchten noch grüne Pflanzenteile vorhanden sind. Deshalb sollten Sie Strauchtomaten und Tomaten mit Strunk katzensicher aufbewahren.