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Topfrosen in der Wohnung: Pflege von A-Z für Minirosen im Zimmer

Topfrosen

Topfrosen sind das ganze Jahr über eine Bereicherung im Garten und verwöhnen mit ihrer charakteristischen Form, dem Duft und den zarten Blütenblättern. Rosen gehören zu den beliebtesten Gartenbewohnern und sind recht anspruchslos, solange ein passender Standort gewählt wurde. Viele Rosenbegeisterte, die leider ohne Garten auskommen müssen, setzen dagegen auf Zimmerrosen, die im Topf gehalten werden. Diese benötigen im Gegensatz zu ihren Verwandten im Freiland mehr Pflege, damit sie nicht eingehen.

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Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie auf die Art der Zimmer- und Minirosen bei deren Anschaffung legen. Hier gibt es teils krasse Qualitätsunterschiede, da nicht alle der angebotenen Topfrosen kleinwüchsige Sorten sind, sondern mit Wuchshemmern behandelt und in einem zu kleinen Topf aufbewahrt werden, damit sie Höhen von 40 bis 50 Zentimeter nicht überschreiten. Verzichten Sie bei der Anschaffung vor allem auf Exemplare aus dem Discounter, Supermarkt oder der Tankstelle. Bei diesen als Zimmerrosen ausgegebenen Sorten handelt es sich meist um klassische Rosensorten, die sich viel wohler im Garten fühlen würden. Achten Sie daher auf folgende Anzeichen beim Kauf:

  • Blütenknospen hängen herunter
  • Wuchs wirkt eingeschränkt
  • Triebe und Blätter geknickt
  • weißer Belag auf den Blättern, leiden häufig an Mehltau
  • vertrocknet
  • Topf zu klein
Bei Topfrosen gibt es starke Qualitätsunterschiede

Der Grund hierfür ist die Form der Züchtung. Für die Rosen werden typische Sorten genutzt, die dann über Stecklinge vermehrt und anschließend verkauft werden. Durch den Einsatz chemischer Mittel bleiben die „Minirosen“ dann auch klein, bis sie entweder ins Freiland gesetzt oder umgetopft werden. Doch ist die Erfolgsrate hier äußerst gering und schon nach der ersten Blüte kann es zu einem Totalausfall der Pflanze kommen. Setzen Sie bei der Auswahl lieber auf einen Züchter, bei dem Sie sich die Exemplare vorher anschauen können. Es gibt aber auch wirklich Zwergrosen, die besser für die Kübel- anstelle der Gartenhaltung geeignet sind:

  • Orange Meillandina
  • Peach Meillandina
  • Pink Symphonie
  • Sonnenkind
  • Rosmarin 89
  • Sugar Baby
  • Honeymilk
  • Palace
  • Pinocchio

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Sortenvielfalt, die geboten wird. Als Grundlage aller kleinbleibenden Rosen, die für den Topf geeignet sind, dienen die Rosa chinensis ‚Minima‘ und Büschel-Rose (botanisch Rosa multiflora), ebenso Floribundarosen. Aus diesen stammen die Hybriden, die zum größten Teil wurzelnackt sind und daher die Haltung im Freien nicht vertragen. Das macht sie umso besser als Topfrosen für das Zimmer, den Wintergarten und Balkon im Sommer. Informieren Sie sich, bevor Sie eine Zimmerrose für Ihre Wohnung kaufen. Ein wenig Recherche erspart Ärger und Frust, besonders bei diesen Rosen.

Standort

Der Standort für die Topfrosen ist äußerst wichtig, damit sie nach der ersten Blüte im Jahr weiterhin blühen und zudem den Winter überstehen. Sie sind sehr lichtbedürftig, sollten aber nicht verbrennen und müssen über den Winter mit künstlichem Licht versorgt werden, damit sie nicht vergehen. Ermöglichen Sie einen Standort nach folgenden Eigenschaften:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • Mittagssonne vermeiden
  • Morgen- und Abendsonne ausnutzen
  • mindestens 8 Stunden Sonneneinstrahlung im Sommer ideal
  • luftig

Achten Sie zudem bei der Wahl des Standorts in der Wohnung darauf, dass die Rose nicht dauernd in Kontakt mit Menschen oder Tieren gelangt, das führt zu einer möglichen ausfallenden Blüte. Ebenso müssen Sie, falls Sie Ihre Minirosen im Sommer auf den Balkon oder die Terrasse stellen, für ausreichend Windschutz sorgen, da Rosen allgemein zu viel Wind nicht vertragen.

Tipp: Wählen Sie vor allem nur Minirosen aus, wenn diese einen Sortennamen haben. Die Zuchtformen, die Sie in Supermärkten finden, erhalten keine Sortenbezeichnung und sind daher auch keine wirklichen Zimmerrosen, sondern nur auf Masse produzierte Ware.

Topfrosen benötigen sonnige Standorte

Substrat

Das Substrat für die Topfrosen in der Wohnung sollte dem typischen Boden für die Rosenzucht gleichen und daher sollten Sie auf eine qualitativ hochwertige Rosenerde setzen. Diese ist genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen ausgelegt. Falls Ihnen Rosenerde zu teuer ist, sollten Sie eine ebenso hochwertige Blumenerde mit neutralem pH-Wert nutzen, die nährstoffreich ist und mit Sand als Auflockerung angereichert sein sollte. Verdichtet sich die Erde, leidet die Pflanze darunter und daher sollte diese locker im Topf sitzen, den Topfrosen dabei aber noch genügend Halt bieten. Ein wichtiges Element des Substrats ist die Drainage, die durch folgende Materialien ermöglicht wird:

  • Tonscherben
  • Blähton oder Splitt

Die Tonscherben werden über das Abzugsloch des Topfes gelegt und anschließend darüber Blähton oder Splitt gefüllt. Somit kann das Wasser problemlos ablaufen und gleichzeitig gespeichert werden, damit Sie nicht so viel gießen müssen. Das ist ebenfalls notwendig, wenn Sie mehrere Exemplare in einem Kübel in der Wohnung halten.

Tipp: Sie können sogar in der Wohnung Kräuter wie Katzenminze und Salbei in den Topf dazusetzen. Diese „Rosenkavaliere“ reichern den Boden der Rosen an, unterstützen das Wachstum und sorgen zudem für ein angenehmes Aroma in der Wohnung.

Umtopfen

Das Umtopfen ist äußerst wichtig für die Topfrosen, da selbst die gute Rosenerde mit der Zeit zu schwer für die Pflanze wird. Je nach Wuchs kann es sein, dass sie jährlich umtopfen müssen, da die Wurzeln der Topfrosen recht stark und schnell austreiben. Bereiten Sie hierbei den Topf für einen Tiefwurzler passend vor. Dieser sollte eine Tiefe von etwa 30 bis 40 Zentimeter haben und nicht zu klein im Durchmesser sein, damit die feinen Haarwurzeln der Zimmerrosen nicht an den Rand stoßen. Gehen Sie beim Umtopfen wie folgt vor:

  • warten Sie, bis die oberste Erdschicht etwas angetrocknet ist
  • bereiten Sie den Topf mit Drainage und ein wenig Substrat vor
  • wählen Sie einen Topf mit Löchern für den Abzug des Wassers aus
  • entfernen Sie die Rose vorsichtig aus dem Topf
  • achten Sie dabei darauf, nicht die Haarwurzeln zu beschädigen
  • checken Sie den Wurzelballen, entfernen Sie verfaulte Wurzeln mit einer scharfen, sauberen Schere
  • tauchen Sie den Wurzelballen für einige Minuten in ein Wasserbad
  • Wurzelballen abtropfen lassen
  • anschließend in den neuen Topf setzen
  • Substrat nachfüllen, etwa zwei bis drei Zentimeter unter den Rand
  • abschließend Substrat anfeuchten

Achten Sie verstärkt bei der Haltung im Zimmer darauf, dass Ihre Rosen nicht zu wenig Platz im Topf haben, da dies fatal für den Wuchs ist. Checken Sie also regelmäßig, ob die Wurzeln schon an den Topf reichen. Wirkt die Erde zudem verdichtet, ebenfalls umtopfen oder frische Erde untermischen, damit keine Staunässe entstehen kann. Düngen Sie nach dem Umtopfen für vier bis sechs Wochen nicht.

Pflege

In der Pflege kommt es bei Zimmerrosen vor allem auf den passenden Mix aus Feuchtigkeit, Düngemittel und Temperatur an. Da diese Sorten der Gattung Rosa empfindlich auf Staunässe, Wind und trockene Hitze sind, müssen Sie verstärkt auf die idealen Pflegebedingungen der zarten Gewächse achten. Das Schneiden dagegen fällt bei den Minirosen jedoch recht einfach aus, da die Pflanzen nicht viel Material zum Schneiden aufweisen.

Gießen

Beim Gießen müssen Sie darauf achten, die Topfrosen niemals verdursten, aber gleichzeitig auch nicht ertrinken zu lassen. Sie sind sehr durstig und mögen es, wenn das Substrat immer etwas feucht ist, aber nicht nass. Im Sommer vor allem kann häufiger gegossen werden, damit die Topfrosen keine Trockenperiode erleiden müssen. Orientieren Sie sich beim Gießen an der obersten Substratschicht. Ist diese angetrocknet, sollten Sie reichlich gießen und überschüssiges Wasser wegschütten, damit keine Staunässe entsteht. Mit Kalk kommen die Rosen gut zurecht, dennoch sollten Sie zwischen Regen- oder abgestandenem Wasser und Leitungswasser variieren. So überladen Sie das Substrat nicht mit zusätzlich Kalk.

Die Blätter dürfen nicht mit Wasser benetzt werden

Hinweis: Achten Sie darauf, die Blätter nicht mit Gießwasser zu benetzen, da dies krankheitsfördernd ist.

Düngen

Rosen müssen nach dem Umtopfen für einige Wochen nicht gedüngt werden, sollten dann aber von April bis September mit einem der folgenden Dünger behandelt werden:

  • Langzeitdünger
  • Rosendünger (flüssig und Granulat)
  • Depotdünger (vor allem bei Haltung von mehreren Exemplaren in Kübeln)

Am besten eignen sich hierfür natürlich spezielle Rosendünger, die über eine bestimmte Menge an Kalk und Eisen verfügen und weniger Ammonium nutzen. Ammonium in zu hohen Dosen führt nämlich zu einem Absterben der Blätter. Passende Rosendünger für die Topfrosen stammen von den Herstellern Neudorff, Plantaqenz, Compo und Oscorna, die über Langzeit- und Sofortdünger verfügen. Flüssigdünger müssen Sie demnach wöchentlich über das Gießwasser verabreichen, um den Energiebedarf der Pflanze zu decken. Falls Sie junge Topfrosen haben, sollten die Jungpflanzen im ersten Jahr niemals gedüngt werden. Hier reichen die Nährstoffe aus der Erde vollkommen aus.

Schneiden

Das Schneiden der Minirosen für die Wohnung gestaltet sich im Vergleich zu den Verwandten im Garten nur wenig und besteht aus zwei hauptsächlichen Schnitten:

  • Schnitt nach der Blüte
  • jährlicher Rückschnitt im Frühjahr

Da es sich bei den Rosen für das Zimmer um immergrüne Pflanzen handelt, sollten die Gewächse im Frühjahr ausgiebig zurückgeschnitten werden, damit sich neue Triebe ausbilden können. Die Zimmerrosen könnten sonst blühfaul werden. Den Rückschnitt führen Sie wie folgt aus:

  • wählen Sie eine saubere, desinfizierte Gartenschere
  • entfernen Sie zuerst alle vertrockneten und alt wirkenden Triebe
  • danach lichten Sie den gesamten Strauch auf die maximal acht stärksten Triebe aus
  • diese kürzen Sie um ein Drittel ein
  • schneiden Sie dabei etwa 5 mm über einer Knospe, die nach außen zeigt
  • setzen Sie die Schere schräg an
  • achten Sie zudem darauf, Seitentriebe direkt am Haupttrieb abzuschneiden, damit keine hervorstehenden Stellen zu sehen sind
  • befreien Sie die Pflanze nach der Schnitt-Pflege von den abgeschnitten Pflanzenteilen

Ebenso ist es wichtig, nach einer der häufiger auftretenden Blüten sofort die verwelkten Blüten und deren Laubblätter zu entfernen. Dafür schneiden Sie diese einfach schräg ab und entfernen die verwelkten Pflanzenteile. So sorgen Sie für perfekte Bedingungen, damit eine zweite Blüte im Jahr möglich ist. Wildtrieb entfernen Sie einfach per Hand.

Überwintern

Das Überwintern der Topfrosen geschieht recht einfach, nur müssen Sie dabei auf einige Dinge Acht geben, die den Zimmerrosen stark zusetzen könnten. Das Winterquartier sollte folgendermaßen beschaffen sein, damit den Topfrosen nicht zu heiß wird:

  • Temperatur: 5°C – 15°C
  • hell
  • kühl
  • keine trockene Heizungsluft
Das Schneiden von Topfrosen unterscheiden sich beim schneiden nicht von ihren topflosen Verwandten

Als Standort im Winter eignet sich entweder ein Wintergarten oder ein Zimmer, das nicht beheizt wird. Trockene Heizungsluft wird nicht vertragen, ebenso wie zu warme Temperaturen. Falls es bei Ihnen besonders dunkel über den Winter ist, sollten Sie mit einer Pflanzenlampe nachhelfen.

Krankheiten und Schädlinge

Es finden sich zwei Krankheiten, an der die Topfrosen in der Wohnung leiden können:

  1. Mehltau: weiß-grauer Belag auf und unter den Blättern ab April möglich, breitet sich über alle Pflanzenteile aus, Blüten öffnen sich nicht mehr.
  2. Sternrußtau: dunkle Flecken, strahliger Rand, vergilben der Blätter, Rinde verdunkelt.

Diese Probleme treten vor dann auf, wenn der Standort zu hell oder zu dunkel, zu heiß oder stickig ist. Gönnen Sie Ihren Topfrosen immer wieder frische Luft und einen Schnitt nach der Blüte, dann lassen sich diese Krankheiten einfach eindämmen.

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