Trichterförmige Löcher im Garten: wer war’s?
Kleinere und größere Löcher im Garten beispielsweise im Rasen sind keine Seltenheit. Sie können unterschiedliche Formen aufweisen und u. a. trichterförmig sein. Doch wer oder was ist dafür verantwortlich?
Auf den Punkt gebracht
- Verursacher vorwiegend tierische Besucher
- meist Insekten, Vögel und kleine Säugetiere
- Größe und Form können Tieren zuzuordnen
- Gegenmaßnahmen nur teilweise sinnvoll und empfehlenswert
Inhaltsverzeichnis
Vögel
Sind Vögel Verursacher, treten die Löcher meist in größerer Zahl auf, sind etwa zwei Zentimeter groß, eher flach und leicht trichterförmig. Sie entstehen, wenn Stare, Drosseln, Amseln, Rabenkrähen oder Grünspechte mit ihrem Schnabel nach Engerlingen, Würmern und Schnecken picken. Meist findet man neben diesen Löchern kleinere Häufchen aus herausgerissenem Gras. Wer das als störend empfindet, kann versuchen die Vögel in andere Bereiche des Gartens zu locken.
- alternative Nahrungsquellen anbieten
- an abgelegener Stelle Laubhaufen aufschichten
- Fallobst im Herbst liegen lassen
- Stauden, Gräser, Wildkräuter und Beerensträucher anpflanzen
- Samen dienen Vögeln als Nahrungsquelle
- Schlehe, Weißdorn, Vogelkirsche und Berberitze bestens geeignet
Igel
Ein anderer Übeltäter ist der Igel. Wenn man ihn im Garten entdeckt, sollte man sich eigentlich freuen, denn er ist ein sehr nützliches Tier. Auf seinem Speiseplan stehen Regenwürmer, Spinnen, Schnecken, Mäuse, Tausendfüßler und andere Insekten. Allerdings wühlt er auf der Suche nach Nahrung mit seiner Schnauze den Boden oder Rasen auf. Dabei entstehen etwa zwei bis drei Zentimeter große und wenige Zentimeter tiefe Mulden, die trichterförmig aussehen und in der Regel nur oberflächlich sind. Von bestimmten Bereichen im Garten kann man den Igel aber fernhalten, denn er kann nicht klettern.
- engmaschigen Zaun um betreffenden Bereich aufstellen
- durch Anlegen von Laubhaufen Rückzugsmöglichkeiten schaffen
- auch Reisig- und Totholzhaufen gerne genutzt
- je unaufgeräumter der Garten, desto besser
- sowohl für Igel als auch andere Gartenbewohner
- Mittel und Methoden, die den Tieren schaden, tabu
Erfahren Sie mehr zu Igeln
Unser Tipp: Das Fangen, Beunruhigen, Verletzen oder Töten dieser Tiere ist laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten. Je nach Bundesland drohen empfindliche Bußgelder zwischen 10.000 und 65.000 Euro.
Ameisenlöwen
Die Ameisenjungfer (Myrmeleontidae) ist ein, der Libelle ähnliches Insekt und eine Verwandte der Florfliege. Die äußerst grazile, bis zu 17 mm große, bräunliche Ameisenjungfer ist an ihren durchsichtigen, ca. 35 mm langen Flügeln zu erkennen. Trichterförmige Löcher im Garten graben dabei die räuberischen Larven der Ameisenjungfer, die sogenannten Ameisenlöwen.
- graben ausschließlich in sandigen Boden
- zuerst entstehen runde Mulden
- vertiefen sie dann nach innen hin
- Ameisenlöwe lauert am Grund dieser Bodentrichter
Schmetterlingsraupen, Ameisen und andere Beutetiere können sich an den schrägen, sandigen Wänden nicht halten und fallen unweigerlich in den Trichter. Dort wartet der Ameisenlöwe mit seinen großen Zangen, die er übrigens bis zu 30 cm weit werfen kann, und injiziert den Tieren ein Gift.
Unser Tipp: Von den in Mitteleuropa vorkommenden Ameisenlöwen bauen nur vier Arten derartige Trichter, darunter die Geflecktflüglige Ameisenjungfer (Euroleon nostras). Da sie keinen wirklichen Schaden anrichten und sogar gefährdet sind, sind keinerlei Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich.
Häufig gestellte Fragen
Die meisten dieser Vertiefungen lassen sich durch Raseneinsaat problemlos wieder auffüllen. Relativ Flache wie von Igeln oder Vögeln verursacht werden, lassen sich leicht ausbessern, indem man sie mit Sand auffüllt. Sind sie etwas tiefer, was eher selten der Fall ist, bietet sich ein Gemisch aus Erde und Sand an.
Durch Pflegefehler entstehen eher Lücken und/oder Verfärbungen im Rasen und keine Löcher, die trichterförmig sind. Diese Lücken bilden sich meist nach und nach. Die Löcher, um die es hier geht, entstehen in der Regel durch Tiere beim Picken, Graben und Buddeln nach Futter und innerhalb kürzester Zeit sprichwörtlich über Nacht.
Das kommt darauf an, wo die Tiere nach Nahrung graben bzw. suchen. Häufig kann man sie am Rand des Gartens, in der Nähe von Beeten, vor oder in Gebüschen, an einer Mauer oder sehr zum Unmut vieler Hobbygärtner auch mitten im Rasen finden.