Grünes trübes Wasser Gartenteich – was tun?
Ein Teich mit Fischen und/oder dekorativen Wasserpflanzen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Dank zahlreicher Tipps im Internet und einer großen Auswahl an Material im Baumarkt ist dieser Traum recht leicht zu verwirklichen. Wenn aber das Wasser nach einiger Zeit trüb und grün wird, verliert der Gartenteich schnell seine Anziehungskraft und Attraktivität. Dagegen können Sie jedoch etwas tun und mit recht einfachen Mitteln in Zukunft für klares Wasser sorgen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist das Wasser in meinem Gartenteich grün?
- Was kann ich gegen zu viel Sonne tun?
- Warum ist das Wasser in meinem neuen Gartenteich trübe?
- Darf ich grünes oder trübes Teichwasser austauschen?
- Wie bekomme ich das Wasser wieder klar?
- Auf Dauer für das biologische Gleichgewicht sorgen
- Wie funktioniert ein UVC-Vorklärer?
- Wie kann ich grünes Wasser in Zukunft verhindern?
- Pflanzen in und um den Teich richtig pflegen
Warum ist das Wasser in meinem Gartenteich grün?
Meistens ist die Bildung von Schwebealgen oder eine große Menge an Wasserlinsen verantwortlich für die Grünfärbung des Teichwassers. Trübes Wasser wird dagegen auch durch Faulschlamm verursacht. Da sich Schwebealgen sehr schnell vermehren können, sollten Sie möglichst sofort reagieren, wenn Sie diese bemerken. Je flacher und größer ein Teich ist, desto anfälliger ist übrigens für die Bildung von Algen. In einem kleinen aber tiefen Teich bilden sich bei gleicher Wassermenge deutlich weniger Algen.
Häufige Gründe für Algenbildung:
- zu starke Sonneneinstrahlung
- zu viele Nährstoffe durch Überdüngung
- Reste von Fischfutter
- zu wenig Sauerstoff
Was kann ich gegen zu viel Sonne tun?
Natürlich können Sie das Wetter nicht beeinflussen und auch keine Wolken vor die Sonne schieben, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihren Gartenteich beschatten können. Am schnellsten hilft Ihnen sicher ein Sonnenschirm, den Sie bei starkem Sonnenschein an einem geeigneten Platz aufstellen. Eine Dauerlösung ist dieser Schirm jedoch nicht, denn er müsste täglich mehrmals umgestellt werden, damit Ihr Gartenteich wirklich ausreichend lange im Schatten liegt.
Ein Sichtschutz an geeigneter Stelle böte zwar ausreichend Schatten, verdeckt Ihnen eventuell aber auch die uneingeschränkte Sicht auf den Teich und damit auch die Freude daran. Die Lösung könnte in einer neuen Randbepflanzung Ihres Teichs liegen. Ein etwas höher wachsender Bambus zum Beispiel sorgt für Schatten, verursacht aber nicht so viel Laub wie ein entsprechend großer Busch oder Baum. Dafür sollten Sie unbedingt eine Rhizomsperre um den Bambus bauen, sonst könnten seine langen und kräftigen Wurzeltrieb, die Rhizome, nach einiger Zeit die Teichfolie beschädigen und ein Loch verursachen.
Warum ist das Wasser in meinem neuen Gartenteich trübe?
Haben sie Ihren Gartenteich erst vor kurzer Zeit angelegt, dann ist trübes Teichwasser noch kein Grund zur Sorge. Es dauert einige Zeit, bis sich alle Schwebeteilchen, Sand und Teicherde gesetzt haben. Dann sollten Sie eine klare Sicht bis auf den Teichboden haben. Bleibt das Teichwasser allerdings dauerhaft trüb, dann sollten Sie unbedingt reagieren.
Möglicherweise haben Sie den Teich mit Regenwasser gefüllt, weil das eine günstige und daher recht beliebte Lösung ist. Im Regenwasser sind jedoch viele Nährstoffe gelöst, die dann relativ schnell für die Bildung von Algen sorgen. Auch Brunnenwasser ist als Teichfüllung ungeeignet, denn es ist meistens arm an Sauerstoff. Außerdem kann Brunnenwasser möglicherweise Eisen und/oder Mangan enthalten. Das gilt vor allem bei Tiefbrunnen, das Wasser aus Flach- oder Schachtbrunnen ist in der Regel besser als Teichfüllung geeignet.
Darf ich grünes oder trübes Teichwasser austauschen?
Auf den ersten Blick erscheint das Austauschen des trüben Teichwassers eine attraktive und einfache Lösung zu sein. Aber der Schein trügt leider. Mit einem Wasserwechsel richten Sie eher Schaden an, als dass Sie Ihrem Gartenteich nützen würden. Denn mit dem frischen Wasser bringen Sie zusätzliche Nährstoffe in den Teich. Dadurch fördern Sie die Bildung von Algen statt sie zu hemmen.
Wie bekomme ich das Wasser wieder klar?
Als erste Maßnahme gegen grünes Teichwasser gilt das Abfischen von vorhandenen Algen und/oder Wasserlinsen. Sie können dafür einen Kescher oder einen Laubbesen aus Kunststoff verwenden. Dieser eignet sich auch dazu, Laub und andere nicht erwünschte Dinge von der Wasseroberfläche abzufischen. Hilfreich ist auch der Einsatz eines UVC-Vorklärers, der für die Beseitigung von Schwebealgen sorgt. Ein Algenbekämpfungsmittel sollten Sie nur verwenden, wenn weder Kinder noch Tiere vom Teichwasser trinken oder damit spielen. Es hemmt die Photosynthese der Algen und lässt diese so „verhungern“.
Auf Dauer für das biologische Gleichgewicht sorgen
Mittel- und langfristig sollten Sie unbedingt das biologische Gleichgewicht des Teichs wieder herstellen und die Wasserqualität steigern. Nur so verhindern Sie, dass das Teichwasser immer wieder grün oder trüb wird. Mit einem Wasseranalyseset können Sie die wichtigsten Wasserwerte überprüfen. Wichtig sind zum Beispiel die Wasserhärte, die Karbonathärte, der pH Wert, der Nitrat- und der Nitritgehalt.
Diese Werte beeinflussen sich gegenseitig. Bei einem Ungleichgewicht können Sie die mit entsprechenden Mitteln gegensteuern und das Gleichgewicht wieder herstellen. Messen Sie die Werte am besten im Frühjahr oder im Sommer während der Wachstumsphase Ihrer Teichpflanzen. In der Vegetationspause weichen die Werte naturgemäß oft von der Norm ab.
Optimale Wasserwerte:
- pH Wert (Säure-Basen-Wert): 7 bis 8
- KH Wert (Karbonathärte): 5 bis 12
- GH Wert(Wasserhärte): 8 bis 12
- Nitrat: < 0,5 mg pro Liter
- Nitrit: < 0,15 mg pro Liter
Wie funktioniert ein UVC-Vorklärer?
Ein UVC-Vorklärer, auch Teichvorklärer genannt, kann vor eine Teichpumpe gesetzt werden. Das von der Pumpe angesaugte Teichwasser läuft dann auch durch den Vorklärer. Dieser lässt durch UV-Licht die vorhandenen Schwebealgen verklumpen, so dass sie herausgefiltert werden können. Außerdem sollen durch die Bestrahlung verschiedene Organismen und Keime abgetötet werden, wie zum Beispiel Schimmelpilze, Viren und Pantoffeltierchen. Damit der Vorklärer immer ordnungsgemäß und nach Wunsch funktioniert, sollten Sie die UV-Lampe regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf gründlich säubern. So hält die Lampe etwa ein Jahr, dann muss sie ausgetauscht werden.
Wie kann ich grünes Wasser in Zukunft verhindern?
Wollen Sie grünes und trübes Teichwasser auf Dauer verhindern, haben Sie auch schon die Wasserqualität verbessert und einen UVC-Vorklärer eingesetzt, aber immer noch nicht das gewünschte Ergebnis erreicht, dann sollten Sie weitere Maßnahmen ergreifen.
Maßnahmen gegen grünes und trübes Wasser:
- sauerstoffbildende Pflanzen setzen
- Filteranlage installieren
- Fischfutter sparen
- Laubeintrag reduzieren
- Faulschlamm verhindern
- Überdüngung vermeiden
Erhöhen Sie unbedingt den Sauerstoffgehalt in Ihrem Teichwasser. Sogenannte Sauerstoffpflanzen verhindern hervorragend die Bildung von Algen und damit grünes Wasser. Besonders geeignet ist zum Beispiel Grünes Pfennigkraut oder Hornkraut. Auch eine Filteranlage erhöht den Sauerstoffgehalt im Teichwasser. Falls Sie noch keinen Filter haben, sollten Sie nun dringend einen besorgen. Ebenso sollten Sie eine zu kleine Filteranlage durch eine größere ersetzen. Alternativ können Sie einen Springbrunnen installieren. Er wird jedoch nur in einem kleinen Gartenteich für ausreichend Sauerstoff sorgen können.
Bei einer normalen Fischbesetzung müssen Sie Ihre Fische eigentlich gar nicht füttern. Sie finden genug Nahrung im Teichwasser. Wenn Sie trotzdem gern zusätzlich füttern wollen, zum Beispiel um Fische beobachten zu können, dann geben Sie immer nur kleine Mengen an Fischfutter. Nach der Fütterung sollte kein Futter mehr im Gartenteich schwimmen. Achten Sie außerdem darauf, dass nicht zu viele Fische in Ihrem Teich leben und berücksichtigen Sie dabei auch die natürliche Vermehrung. Denn auch die Exkremente Ihrer Fische wirken als Dünger und können Faulschlamm verursachen.
Pflanzen in und um den Teich richtig pflegen
Düngen Sie Ihre Teich- und Uferpflanzen nur wenig bis mäßig und keinesfalls mehr, als für die einzelnen Pflanzen empfohlen wird. Neigt Ihr Teichwasser immer wieder zum Grünwerden, dann sollten Sie eine Weile ganz auf die Gabe von Dünger verzichten. Sicher werden Ihre Teichpflanzen dadurch keinen Schaden nehmen. Beginnen sie erst wieder mit dem Düngen, wenn Sie bemerken, dass ihre Pflanzen zu kümmern beginnen, nicht ausreichend wachsen oder die Blüte ausbleibt.
Befindet sich ihr Gartenteich in der Nähe von Bäumen, dann spannen sie eventuell im Herbst ein Netz über die Wasserfläche. So verhindern Sie, dass zu viel Laub hineinfällt. Hält sich die Laubmenge in Grenzen, dann reicht es, diese wöchentlich zu entfernen, damit vermindern Sie gleichzeitig die Bildung von Faulschlamm.