Unebenen Rasen begradigen: 4 Ideen, um ihn zu ebnen
Der Rasen ist uneben. Das ist nicht nur unschön anzusehen, die Pflege der Grünfläche wird dadurch deutlich erschwert und sorgt für Kopfzerbrechen. Es ist nichts Neues, dass Rasenflächen häufig unter Problemen leiden, vor allem wenn die Pflege nach dem Winter oder über das Jahr falsch ausgeführt wird. Aus diesem Grund sind unebene Grünflächen ein häufiger Anblick. Das Begradigen des Rasens mit geeigneten Ideen wird Ihnen aus diesem Malheur helfen.
Inhaltsverzeichnis
Rasen uneben: Ursachen
Ein unebener Rasen entsteht immer aufgrund einer bestimmten Ursache. Manchmal müssen Sie das entsprechende Problem nur beheben, um die Fläche zu begradigen und können sich auf diese Weise zusätzliche Arbeit sparen. Doch ist das Problem schon sehr weit vorangeschritten, müssen Sie trotzdem Maßnahmen ergreifen, um dieses zu beheben. Folgend die typischen Ursachen für unebene Rasenflächen:
1. Wasserabfluss
Ein gestörter Wasserabfluss ist in den meisten Fällen der Grund für eine unebene Rasenfläche. In diesem Fall kann das überschüssige Wasser kaum abfließen, was Ansammlungen verursacht, die anschließend zu Absenkungen führen können. Grund für den schlechten Wasserabfluss sind entweder starke Verdichtungen des Bodens oder eine fehlende Drainage.
2. Gewichtsbelastung
Unter dieser Ursache wird die Belastung des Rasens während eines Regenfalls verstanden, zum Beispiel durch Schritte. Hier wird die Erde je nach Intensität des Regens und Gewicht und Winkel des aufkommenden Schuhs oder einer Hundepfote eingedrückt. Es kann passieren, dass sich dieser Abdruck nicht mehr ausgleicht und bestehen bleibt. Der Rasen wird uneben.
3. Anlage
Schon beim Anlegen des Rasens kann es dazu kommen, dass dieser nicht eben wird. Das ist vor allem auf falsche Messungen während der Anlage zurückzuführen.
4. Tiere
Ebenso können wilde Besucher wie Wühlmäuse oder Maulwürfe für einen unebenen Rasen verantwortlich sein. Das zeigt sich über die zahlreichen Löcher und Haufen, die über die Fläche verteilt sind.
5. Bäume
In seltenen Fällen kommt es zu Unebenheiten aufgrund von Baum- oder Strauchwurzeln. Diese stellen häufig ein größeres Problem dar, da sie zuerst entfernt werden müssen, bevor die Fläche geebnet werden kann. Überprüfen Sie also erst einmal, ob sich ein entsprechendes Gewächs in der Umgebung befindet.
Rasen begradigen
Sobald Sie überprüft haben, was die Ursache für den unebenen Rasen ist, können Sie effektiver beim Glätten vorgehen. Manchmal leidet die Fläche einfach unter mangelnder Pflege, was an zahlreichen Unkräutern, vertrockneten oder kahlen Stellen zu erkennen ist. In diesem Fall kann es helfen, wenn Sie die Rasenfläche einer kleinen „Schönheitskur“ unterziehen.
Zeitpunkt
Wie ein Großteil der Pflegeschritte, die die beliebte Grünfläche betreffen, müssen Sie diese zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr ausführen. Das Begradigen des Rasens ist ein großer Eingriff in die Bodenstruktur und verlangt aus diesem Grund viel körperliche Arbeit. Daher sollten Sie ihn nicht zu früh im Jahr ebnen, da die Erde in diesen Fällen deutlich schwerer aufgrund von Schmelzwasser ist. In manchen Regionen können die obersten Bodenschichten sogar noch gefroren sein. Daher hat sich die Umsetzung der Ideen von April bis Ende Mai am besten bewährt. Das ist vor allem für die weiter unten folgenden Ideen empfehlenswert:
- auffüllen
- abtragen
Die anderen Methoden können Sie ebenfalls über den Sommer ausführen, wenn die zu bearbeitende Fläche nicht zu groß ist. Bei besonders großen Rasenflächen dagegen sollten Sie auf jeden Fall ausschließlich den Frühling wählen, damit sich der Boden über den Sommer erholen kann. Der späteste Zeitpunkt für die Begradigung des Rasens ist der frühe September. Das sollten Sie aber nur tun, wenn der Rasen über den Winter sonst geschädigt wird. Zudem sollten Sie eine wärmere Periode und trockene Tage abwarten, um sich die Arbeit zu erleichtern.
Vorbereitung
Um die unten aufgeführten Methoden effektiv umsetzen zu können, müssen Sie zuerst einige Vorbereitungen treffen. Dabei geht es hauptsächlich um die Ermittlung des Höhenunterschieds und der Steigung, durch Sie die genau wissen, wie viel Erde Sie zum Beispiel abtragen oder auffüllen müssen. Ideale Hilfsmittel zur Ermittlung sind die folgenden:
- Wasserwaage
- zwei Stäbe
- Schnur
Mit diesen Hilfsmitteln können Sie genau bestimmen, wie steil das Gefälle ist. Dafür gehen Sie wie folgt vor:
- Stab an höchster Rasenstelle platzieren
- Stab an niedrigster Rasenstelle platzieren
- Schnur spannen
- jeweils am Boden des Stabes ansetzen
- mit Wasserwaage niedrige Seite nach oben schieben
- Schnur muss gerade sein
Über die Position der Schnur können Sie genau ermitteln, wie hoch aufgefüllt werden muss. Natürlich geht das auch in die andere Richtung, nur müssen Sie dann zuvor etwas Erde an der Stelle des Stabes entnehmen, um die Schnur führen zu können. Sie können sich vorsichtshalber die Werte notieren, falls Sie noch auf Material warten oder dieses erst bestellen oder beschaffen müssen. Neben der Vermessung sollten Sie zudem überlegen, ob Sie noch Saatgut benötigen. Die einzelnen Werkzeuge, die Sie benötigen, sind abhängig von der jeweiligen Variante, die Sie ausprobieren. Bekleidung wie festes Schuhwerk und Gartenhandschuhe sollten jedoch dabei sein.
Rasen glätten: 4 Ideen
Wenn in Ihrem Garten der Rasen uneben ist, bleiben Ihnen vier Methoden, um diesen wieder zu glätten. Das Ebnen von Rasenflächen kann recht anstrengend sein und so sollten Sie sich je nach Größe überlegen, eine weitere Person um Hilfe zu bitten. Achten Sie bei den Methoden auf die oben genannten Informationen zum Zeitpunkt, da Sie auf diese Weise dafür sorgen, dass sich der Rasen nach dem Glätten entspannen und die Saat zum Austreiben bringen kann.
Tipp: Als Alternative zum Ebnen können Sie ein wenig schummeln, wenn Sie stattdessen trittfeste Bodendecker pflanzen. Bei diesen fallen Unebenheiten im Garten kaum auf, sie verbessern die Qualität des Bodens und lassen sich dekorativ platzieren.
Auffüllen
Bei dieser Methode bessern Sie leichte Unebenheiten aus, indem Sie neue Erde auf der Rasenfläche verteilen. Der große Vorteil: Die bestehenden Gräser können durch diese Schicht hindurchwachsen, was eine frische Aussaat überflüssig macht. Zwar dauert diese Methode am längsten, sorgt aber über einen Zeitraum von mehreren Wochen für einen geraden Boden und einen satten, gesunden Rasen. Dafür benötigen Sie ausreichend Mutterboden und Sand:
- Erde und Sand vermischen
- Mulden mit etwa einem Zentimeter Erde-Sand-Gemisch bedecken
- ausreichend wässern
- danach ruhen lassen, bis Gräser zu sehen sind
- Dauer: bis zu sechs Wochen
- dabei nicht austrocknen lassen
- wiederholen bis Fläche eben ist
Hinweis: Walzen oder treten Sie die Fläche nach dem Aufschichten nicht platt. Die Erde muss locker sein, damit sich die Gräser in dieser verwurzeln und überhaupt durch diese brechen können.
Einzelne Stellen erneuern
Wenn Sie nur einzelne Teile des Rasens begradigen müssen, gelingt das über das vorsichtige Lösen der obersten Rasenschicht und das Ausbessern des darunterliegenden Bodens. Für diese Arbeit ist ein sogenannter Rasenkantenstecher notwendig, der für Preise von ungefähr 20 Euro erhältlich ist. Dieser erlaubt Ihnen das Abheben der obersten Schicht und das Verbessern des Bodens. Sobald Sie sich solch ein Gerät zugelegt haben, gehen Sie wie folgt vor:
- zu behandelnde Fläche in Kreuzform mit Rasenkantenstecher einstechen
- entstehende Teilstücke von innen nach außen klappen
- nun gründlich den Boden auflockern
- Mulden mit einem Sand-Erde-Gemisch auffüllen
- erhöhte Stellen abtragen
- anschließend alles festtreten
- Teilstücke wieder herunterklappen
- Fläche überprüfen
- bei Bedarf wiederholen
Hinweis: Nachdem Sie die Stelle ausgebessert haben, müssen Sie diese über die nächste Zeit ausgiebig wässern. Sie kann schnell austrocknen, was vor allem über die ersten zwei Wochen fatal sein kann.
Walzen
Beim Walzen setzen Sie auf die Kraft einer Rasenwalze, die aufgrund ihres Gewichts den Rasen begradigen kann, Dafür treibt sie Erhöhungen auseinander und füllt auf diese Weise Löcher auf. Angewandt werden sollte die Rasenwalz bei unebenen Flächen, die nicht zu tiefe Löcher haben. Selbst die gesamte Fläche kann uneben sein, solange die Kuhlen nicht zu tief sind. Ebenso ist es möglich mit dem Walzen eine bestehende Rasenfläche zu begradigen, ohne danach neue Samen aussäen zu müssen. Hierfür benötigen Sie eine Rasenwalze, die Sie mit einem der folgenden Materialien füllen:
- Sand
- Wasser
Füllen Sie diese erst, wenn Sie die Walze auf oder in die Nähe des Rasens geführt haben, da sie sonst zu schwer zum Transportieren wird. Danach gehen Sie wie folgt vor:
- Rasenfläche mähen
- ausgiebig wässern nach Trockenperioden
- von einer Ecke beginnen
- am besten am hinteren Ende
- Walze in geraden Bahnen führen
- keine engen Kurven fahren
- das führt zu Erdverdrängungen
- danach noch einmal über Kreuz führen
- abschließend 24 Stunden lang Rasen trocknen lassen
Achten Sie bei dieser Methode unbedingt darauf, keinen jungen Rasen zu walzen, da dieser zu empfindlich auf das Gewicht reagiert.
Tipp: Als Alternative können Sie mit Tretbrettern, eine Schaufel oder Ihrem Körpergewicht versuchen, den unebenen Rasen zu begradigen. Diese Methoden bedeuten aber hohen Zeit- und Kraftaufwand, sind nicht so effektiv wie die Walze und sollten am besten mit mehreren Personen durchgeführt werden, um Arbeit zu sparen.
Abtragen
Das Abtragen ist vor allem zu empfehlen, wenn Sie starke Erhöhungen und Neigungen erkennen, die zu lange zum Auffüllen benötigen würden oder sich nur schwer mit einer Walze ebnen lassen. Dieses Projekt entspricht im Aufwand fast einer Neuanlage:
- Rasen mähen und vertikutieren
- bei starken Verdichtungen komplett umgraben
- sichtbare Unebenheiten mit Erde auffüllen
- Unkraut gründlich jäten
- anschließend komplette Rasenfläche auffüllen
- dabei an gemessener Schnurhöhe orientieren
- einige Tage warten
- je nach Bedarf noch einmal Erde auf die Fläche auftragen
- erneut einige Tage warten
- das schützt vor dem Versickern der Oberfläche durch Regenfälle
- nun Erde mit Rasenwalze ebnen
- düngen und neue Rasensamen ausbringen
- abschließend ausreichend wässern
Danach müssen Sie aufpassen. Betreten Sie die Fläche nicht, bevor der erste Rasenschnitt erfolgt ist. Dieser erfolgt bei einer Höhe des Rasens von zehn bis 15 Zentimetern. Bis dahin dürfen Sie den Rasen nicht austrocknen lassen. Nach dem ersten Schnitt können Sie sich über eine satte Grünfläche freuen.