Vanilleblume: giftig für Mensch & Tier?
Die Vanilleblume (Heliotropium arborescens) ist wegen ihrer schönen violetten Blüten und des namensgebenden Duftes eine beliebte Zierpflanze im Gartenbeet oder im Balkonkasten. Leider sind alle Bestandteile der Vanilleblume giftig für Menschen und Haustiere.
Auf den Punkt gebracht
- enthält hochgiftige Pyrrolizidinalkaloide
- können Schäden an Leber und Herz verursachen
- zudem krebserregend und erbgutverändernd
- gefährlich vor allem für Kinder und Tiere
- besser auf ungiftige Balkonblumen zurückgreifen
Inhaltsverzeichnis
Vanilleblume enthält Giftstoffe
Die Vanilleblume ist giftig, weil sie so genannte Pyrrolizidinalkaloide in großen Mengen enthält. Dabei handelt es sich um Giftstoffe, die die Pflanze vor Fraßfeinden schützen soll. Pyrrolizidinalkaloide sind stark giftig und entfalten ihre Wirkung vor allem in der Leber, sie wirken also leberschädigend. Außerdem können sie die Entstehung von Krebszellen auslösen und wirken erbgutverändernd. Das Hauptproblem bei Pyrrolizidinalkaloiden sind also weniger kurzfristige Vergiftungserscheinungen, wie Übelkeit oder Magenkrämpfe, sondern das Entstehen chronischer Erkrankungen, wie Krebs oder Leberzirrhose. Auch die so genannte Venenverschlusskrankheit ist eine mögliche Folge einer Vergiftung mit Pyrrolizidinalkaloiden.
Hinweis: Pyrrolizidinalkaloide kommen auch in vielen beliebten Kräutertees (v. a. Kamille) und Gewürzkräutern (u. a. Oregano, Beifuss) vor und können bei häufigem Genuss gesundheitliche Probleme verursachen.
Kinder und Haustiere gefährdet
Besonders gefährdet durch eine Vergiftung mit der Vanilleblume sind Kinder sowie Haus- und Nutztiere. Kinder sind durch den vanilleartigen, bekannten Duft versucht, von der schönen Pflanze zu probieren – schließlich verbinden sie Vanille häufig mit leckeren Süßigkeiten. Vergiftungen mit der Pflanze können jedoch schwere Auswirkungen, bis hin zum Leber- oder Herzversagen, haben. Gefährlich ist vor allem, dass eine Intoxikation mit Pyrrolizidinalkaloiden häufig erst spät erkannt wird. Auch Katzen knabbern gern an Pflanzen und sind daher gefährdet. Des Weiteren sollten Sie achtgeben, dass
- Pferde
- Schafe
- Rinder und andere Huftiere
- kleinere Haustiere (Kaninchen, Meerschweinchen)
- Schildkröten
nicht an die Pflanzen gelangen. Diese können durch das Fressen der Pflanze tödliche Vergiftungen erleiden. Grundsätzlich sind alle Bestandteile der Vanilleblume in hohem Maße giftig.
Vergiftungssymptome
Typische Symptome einer Vergiftung mit Pyrrolizidinalkaloiden äußern sich zunächst unspezifisch als:
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit
- Bauchschmerzen, Übelkeit
- Herzrasen
- ansteigender Blutdruck
- Kreislaufprobleme
Bei einem konkreten Verdacht der giftigen Vanilleblume als Ursache sollten Sie sofort den Notarzt verständigen und diesem Ihre Vermutung mitteilen. Schnelles Handeln ist wichtig, um vor allem bei kleinen Kindern schwerwiegende Folgen, wie etwa Leber- oder Herzschäden, zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Ganz wichtig: Verständigen Sie sofort den Notarzt bzw. den Giftnotruf. Entfernen Sie die giftigen Pflanzenreste der Vanilleblume aus dem Mund, führen Sie jedoch kein Erbrechen herbei. Geben Sie dem Giftopfer stattdessen viel klares Wasser zu trinken, jedoch keine Milch. Milch kann die Giftstoffe binden und daher länger im Körper halten, Wasser spült sie hingegen aus. Die Person sollte möglichst die Beine hochlagern und nicht alleine gelassen werden, falls es zu Erbrechen kommt.
Viele beliebte Balkon- und auch Zimmerpflanzen sind stark giftig. Hierzu gehören etwa auch die beliebte Dipladenia (Mandevilla), Efeu (Hedera helix), die tödlich giftige Engelstrompete (Brugmansia), viele Nachtschattengewächse wie der Enzianbaum (Lycianthes rantonnetii), beliebte Frühlingsblumen wie Hyazinthen (Hyacinthus), Narzissen (Narcissus), Tulpen (Tulipa) oder Kugelprimeln (Primula denticulata) sowie Wandelröschen (Lantana camara), Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis), Ranunkeln (Ranunculus asiaticus), Petunien (Petunia), Männertreu (Lobelia erinus), Leberbalsam (Ageratum houstonianum) und Oleander (Nerium oleander).
Sowohl für Kinder als auch für Tiere völlig ungefährlich sind hingegen ebenso schöne und beliebte Arten wie Salbei (Salvia), Lavendel (Lavandula angustifolia) und Thymian (Thymus), die es in vielen Sorten und Varietäten gibt. Auch Katzenminze (Nepeta cataria), Margeriten (Leucanthemum), die dauerblühenden Glockenblumen (Campanula) und das schöne Mädchenauge (Coreopsis) sind ungiftig und daher unbedenklich.