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Darf man verblühte Pfingstrosen abschneiden?

Darf man verblühte Pfingstrosen abschneiden?
Darf man verblühte Pfingstrosen abschneiden?

Die zart duftenden Blüten der Pfingstrosen erscheinen in Weiß, Rosa und Rottönen von Mai bis Juni. Jedes Jahr bringen diese winterharten Stauden und Sträucher immer wieder aufs Neue viele Blüten hervor und künden so langsam den Sommer an. Gern finden Pfingstrosen auch Verwendung als Schnittblumen. Normalerweise sind diese Pflanzen recht pflegeleicht. Jedoch sollte niemals versäumt werden, verwelkte Blüten gleich nach der Blütezeit abzuschneiden. Warum diese Maßnahme notwendig ist, erfahren Sie nachfolgend.

Video-Tipp

Verblühte Pfingstrosen entfernen

Ende Juni/Anfang Juli je nach Sorte gehört die wunderschöne Blütenpracht der Pfingstrosen (Paeonia) bereits der Vergangenheit an. Es ist dann an der Zeit, verblühten Pfingstrosen zu entfernen. Ansonsten kann es sehr schnell zu einer Samenbildung kommen, welche nicht wirklich erwünscht ist, lediglich wenn eine Vermehrung mittels Samen erfolgen soll. Dazu nachher mehr. Warum nun ist es aber wichtig die verwelkten Pflanzenteile abzuschneiden?

  • Verhinderung von Samenbildung
  • dieser Prozess kostet viel Kraft
  • Energie so besser in Wurzeln (Rhizome) einsetzbar
  • im Sommer erfolgt Anlage für Blütenpracht im nächsten Jahr
  • kein Schnitt, dann geringe Blühfreudigkeit in darauffolgenden Gartensaison
  • verwelkte Blüten bergen Infektionsgefahren

Verblühte Blüten verfaulen in kürzester Zeit am Strauch. Hier besteht dann ein erhöhtes Krankheitsrisiko. So finden beispielsweise Pilze in verwelkten Blüten hervorragende Lebensbedingungen. Hier sind sie geschützt und finden entsprechend Feuchtigkeit für ihre Entwicklung.

Tipp: Frische Blütenblätter eignen sich hervorragend zur Herstellung von Tee, Sirup oder auch Likör.

Sommerschnitt

Pfingstrosen gibt es in vielen unterschiedlichen Blütenfarben
Pfingstrosen gibt es in vielen unterschiedlichen Blütenfarben

Verwelkte Blüten sollten schnellsten nach der Blütezeit entfernt werden. Jedoch sollte dabei nicht einfach so darauf losgeschnitten werden, sondern dabei gibt es einiges zu beachten:

  • verwelkte Triebe immer oberhalb eines gut entwickelten Blattes abschneiden
  • Schnitt schräg ansetzen
  • abgeschnittene Teil sollte noch über ein oder zwei Blätter verfügen
  • Verwendung einer scharfen, sauberen Rosenschere
  • Pflanzenstängel nicht quetschen
  • vornehmlich an trockenen Tagen schneiden
  • dadurch Verhinderung Eindringen von Keimen oder Schmutz in Schnittstelle
  • Schnitt bei strahlendem Sonnenschein vermeiden
  • Schnittstelle kann sonst verbrennen

Tipp: Sollte keine regelmäßige Entfernung der verwelkten Blüten erfolgen, kann es leicht passieren, dass nach ein paar Jahren keine Blüte mehr erfolgt.

Düngergabe

Nach erfolgtem Entfernen der verblühten Pfingstrosen sollte eine leichte Düngergabe erfolgen. Bestens eignet sich dazu

  • Kompost
  • ersatzweise auch organische Dünger wie Hornspäne
  • besser noch fein gemahlenes Hornmehl, schnellere Zersetzung durch Bodenlebewesen

Wenn der organische Dünger von den Lebewesen im Boden in mineralische Teile umgewandelt wurde, steht er den Pflanzen dann vollständig zur Verfügung. Dadurch werden der Neuaustrieb und natürlich auch die Blütenbildung im kommenden Frühjahr unterstützt. Der Dünger sollte leicht in den Boden eingearbeitet werden. Aber Vorsicht, die Wurzelknolle der Pfingstrose befindet sich nur einige Zentimeter unter der oberen Erdschicht. Der Dünger darf nicht zu tief eingeharkt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Schnittblumen schneiden

Die duftenden Pfingstrosen sind auch sehr beliebt als Schnittblumen, egal ob einzeln oder auch in Kombination mit anderen Blumen im Strauß. Bei richtiger Behandlung sind sie in der Vase bis zu zehn Tagen haltbar. Ganz nebenbei wird durch einen vermehrten Schnitt die Blühfreudigkeit für das darauffolgende Jahr angeregt.

Hinweis: Es gibt auch die Möglichkeit Pfingstrosen zu trocknen. In unserer Anleitung findet man alle benötigten Tipps.

Damit lange Freude an den Pfingstrosen in der Vase besteht, ist eine richtige Behandlung notwendig:

  • Schnitt frühmorgens
  • Knospen sollten nicht zu klein, aber prall sein und Farbe der Blütenblätter erkennbar
  • Blütenstängel lang abschneiden, Blätter entfernen
  • Schnitt schräg ansetzen
  • sauber schneiden, ohne Quetschung des Stiels
  • Stiele schräg anschneiden und in handwarmes Wasser stellen
  • alle zwei bis drei Tage Wasserwechsel
  • Blumen dann neu anschneiden
  • zugluftgeschützten Standort wählen

Tipp: Die Blüten werden oft von Ameisen befallen. Eine Kontrolle ist deshalb wichtig.

Samenreife im Herbst

Pfingstrosen mit verschlossenen Blüten
Pfingstrosen mit verschlossenen Blüten

Falls eine Vermehrung der Pfingstrosen durch Samen erfolgen soll, dürfen nach der Blütezeit nicht alle verwelkten Blüten abgeschnitten werden. Es sollten dann ein bis zwei Blüten stehen bleiben. Diese sind vollkommen ausreichend für eine Aussaat. Bei jungen Pflanzen ist es ratsam nur eine verblühte Blüte am Strauch zu belassen, sonst kostet die Samenbildung der Pflanze zu viel Kraft. Bis zum Herbst werden hier dann sogenannte Balgfrüchte mit darin enthaltenen Samen ausgebildet. Der Samen ist

  • prall, glänzend, dunkelbraun bis schwarz
  • rundlich bis eckig geformt
  • reif, wenn Laub rötlich verfärbt ist, meist im Spätsommer

Die reifen Balgfrüchte platzen auf und der Samen kommt zum Vorschein. Er verliert schnell an Keimkraft und sollte daher auch sofort gesät werden. Eine Lagerung ist maximal bis zum Frühjahr empfehlenswert.

Aussaat 

Pfingstrosen gehören zu den Kaltkeimern. Sie benötigen zur Keimung

  • eine mehrwöchige Kälteperiode
  • diese ohne Lagerung im Kühlschrank möglich
  • Aussaat gleich nach der Ernte im Herbst

Tipp: Bei der Vermehrung durch Samen ist Geduld gefragt. Mitunter können bis zur Keimung zwei Jahre vergehen und bis zur ersten Blüte sogar fünf bis zehn Jahre.

Die Aussaat sollte in flachen Saatschalen mit lockerer, sandiger Erde erfolgen. Dazu werden

  • mehrere Samen flach gesät
  • Schalen ins Freie gestellt
  • mäßig feucht gehalten
  • nach erfolgter Keimung im Frühjahr in tiefe Töpfe pikiert
  • Pflänzchen an halbschattigen Ort verbracht
  • leichte Düngung im August
  • Auspflanzung im Herbst im darauffolgendem Jahr an Ort und Stelle

Als erstes erscheinen die Blätter. Meist wird hier angenommen, dass es sich um Keimblätter handelt. Allerdings ist es schon das richtige Laub der Pflanze. Die Keimblätter befinden sich unter der Erde.

Wissenswertes über Pfingstrosen

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