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Vertrocknete Pflanzen retten | Tote Pflanzen wieder aufpäppeln

Vertrocknete Pflanzen müssen nicht immer entsorgt werden, denn in den meisten Fällen lohnt sich ein Rettungsversuch! Lesen Sie hier, wie Sie vertrocknete Pflanzen erkennen, aufpäppeln und zukünftig vor Austrocknung schützen können!

Video-Tipp

Wenn geliebte Pflanzen langsam vertrocknen, heißt es nicht unbedingt Abschied nehmen. Denn in vielen Fällen sind die betroffenen Exemplare nicht tot, sondern nur angeschlagen. Wer rechtzeitig handelt, kann die vermeintlich totgeglaubten Gewächse mit etwas Geschick wiederbeleben. Wie das am besten klappt, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst!

Vertrocknete Pflanzen

Warum sterben vertrocknete Pflanzen?

Die Antwort darauf ist natürlich, dass sie zu wenig Wasser erhalten. Denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ein essenzieller Part der Photosynthese, welche in den Blättern stattfindet. Wenn die Pflanze jedoch zu wenig Wasser erhält, werden die Blätter nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt. Die Folgen: Die Photosynthese ist beeinträchtigt und die Pflanze hat nicht mehr ausreichend Luft zum Atmen. Wird nicht gehandelt, stirbt die Pflanze schlussendlich ab.

vertrocknete Pflanze

Ursachen

In den meisten Fällen ist natürlich eine unzureichende Wasserversorgung die Ursache für die Vertrocknung. Hierbei spielen sowohl die Häufigkeit der Bewässerung als auch die Wassermenge eine bedeutende Rolle. Diese Faktoren sind stets individuell auf die Gewächse und ihre Umgebung anzupassen. Denn eine Vertrocknung kann auch durch folgende Faktoren begünstigt werden:

  • Verdunstung: gießen zum falschen Zeitpunkt
  • Witterung: trockene Hitzeperioden
  • Gesundheit: beschädigte Wurzeln
  • Schnitt: zu viele Blätter entfernt
  • beschädigte Gefäße: Wasser tritt aus

Ist die vertrocknete Pflanze tot?

Ist die Pflanze bereits deutlich vertrocknet, sollte sie dennoch nicht sofort entsorgt werden. Denn nicht immer ist eine vertrocknete Pflanze automatisch tot. Selbst wenn die überirdischen Pflanzenteile abgestorben sind, könnte es durchaus sein, dass in der Pflanze selbst noch Leben steckt. Ob die Pflanze noch lebt, können Sie wie folgt testen:

  • Stamm ist trotz verdorrter Äste noch feucht
  • Rinde abkratzen
  • Pflanze lebt, wenn Grünes sichtbar ist
  • Blätter sind gelb gefärbt
  • abgeworfenes Laub ist grün
  • Blüten hängen schlapp herab
  • Blätter ziehen sich zusammen

Hinweis: Ist eine Pflanze tatsächlich tot, lässt sie sich (leider) nicht wiederbeleben.

Vertrocknete Pflanzen retten in 3 Schritten

Generell lässt sich sagen, dass die Rettungsversuche erfolgsversprechend sind, solange die Wurzeln nicht beschädigt sind. Ebenso lassen sich in der Regel nur mehrjährige Pflanzen retten, einjährige Exemplare sollten hingegen entsorgt werden. Lohnt sich ein Rettungsversuch, wird am besten wie folgt vorgegangen:

1. Flüssigkeitsversorgung

Die Ursache für Vertrocknung ist meist fehlendes Wasser, weshalb die Gewächse in erster Linie mit Flüssigkeit versorgt werden sollten. Hierbei ist aber nicht unbedingt der Griff zur Gießkanne empfehlenswert, denn Topfpflanzen können Sie dadurch schnell überwässern. Besser ist es, den Pflanzen ein Wasserbad zu gönnen. Hierbei stellen Sie die Pflanze mitsamt dem Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer:

  • Eimer mit Wasser füllen
  • Topfpflanze samt Topf hineingeben
  • herausnehmen, wenn keine Luftblasen mehr sichtbar sind
  • Wurzeln und Substrat haben genug Wasser aufgenommen
  • nicht länger als 24 Stunden darin lassen!

Hinweis: Wichtig ist, dass der Topf über ein Abflussloch verfügt. Ist das nicht der Fall, müssen Sie den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf nehmen und in den Wassereimer stellen. Nach dem Wasserbad ist es ratsam, den Wurzelballen an der Luft trocknen zu lassen, ehe er zurück in den Übertopf kommt.

2. Umtopfen und Standortwechsel

Viele Hobbygärtner wissen: Wenn der Boden einmal ausgetrocknet war, kann er künftig nicht mehr so gut Wasser speichern. Dem kann natürlich mit vermehrtem Gießen entgegengewirkt werden. Alternativ bietet sich jedoch das Umtopfen an, sodass sich die Pflanzen an frischem Substrat erfreuen können. Zudem lohnt sich oftmals ein Standortwechsel, denn ein Fensterplatz kann schnell zur Hitzefalle werden.

  • bei Bedarf Pflanze umtopfen
  • am besten in ein Tongefäß
  • sorgt für eine gute Durchlüftung
  • Pflanze nicht in die direkte Sonne stellen
  • oder für Sonnenschutz sorgen
Bonsai umtopfen

3. Düngen und Schneiden

Wenn eine Pflanze vertrocknet, ist sie zugleich auch sehr geschwächt und hat dementsprechend weniger Energie zur Verfügung. Durch eine fachgerechte Düngung erhält die Pflanze wichtige Nährstoffe und somit wertvolle Lebensenergie. Nun ist es jedoch wichtig, dass die Pflanze ihre zurückgewonnene Kraft in die starken Haupttriebe steckt. Dies lässt sich mit einem radikalen Rückschnitt effektiv fördern:

  • alle braunen Triebe entfernen
  • Vertrocknetes heraus schneiden
  • auch einzelne, vertrocknete Triebe entfernen
  • falls nötig, bis auf den Stock zurückschneiden

Hinweis: Das Düngen ist nicht zwingend erforderlich, wenn die Gewächse noch nicht vollends vertrocknet sind. Hier ist es meist ausreichend, sie nur ausgiebig zu bewässern.

Vertrocknete Beetpflanzen retten

Während sich Topfpflanzen stets nach Belieben umstellen und umtopfen lassen, verhält es sich bei Pflanzen im Beet anders. Kleine Gewächse können Sie vorsichtig ausgraben und in Wasser setzen. Größere Exemplare sind hingegen in der Regel an den Standort und somit an die dort herrschenden Bedingungen gebunden. Allerdings lassen sich auch vertrocknete Gewächse im Beet mit etwas Geschick retten:

  • Boden um die Gewächse auflockern
  • ausgiebig bewässern, direkt an die Wurzeln
  • 10-20 Liter über mehrere Tage
  • vertrocknete Triebe abschneiden
  • bei Bedarf Sonnenschutz anbringen
  • mulchen

Tipp: Um die Gewächse im Beet gleich- und regelmäßig mit Flüssigkeit zu versorgen, bedarf es nicht unbedingt einer automatischen Bewässerung. Denn auch PET-Flaschen und kleine Töpfe eignen sich hervorragend als Wasserspeicher.

Vertrockneten Rasen aufpäppeln

Im Idealfall ist ein Rasen in einem leuchtenden, saftigen Grün gefärbt. Allerdings kann es vor allem in besonders trockenen Hitzeperioden vorkommen, dass das Gras vertrocknet und sich daher gelb färbt. Dies ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis, denn ein Rasen lässt sich meist relativ rasch wieder aufpäppeln. Hierfür sollten Sie ihn zunächst ausgiebig bewässern, am besten zwei Mal täglich. Oftmals erholt sich der Rasen bereits nach wenigen Tagen wieder. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie den Rasen vertikutieren:

  • Erde mit einem Vertikutierer aufritzen
  • Unkraut, Moos, etc. entfernen
  • Boden wird dadurch aufgelockert
  • Wurzeln können Wasser besser aufnehmen
vertrockneter Rasen

Tipp: Beim Vertikutieren kann es durchaus vorkommen, dass kahle Stellen auftreten. An diesen lässt sich jedoch problemlos neuer Rasen säen. Damit das Gras ungehindert wachsen kann, sollten die Stellen möglichst wenig betreten werden.

Vertrocknung von Pflanzen vermeiden

Wenngleich sich viele Pflanzen nach dem Vertrocknen gut aufpäppeln lassen, stellt dies dennoch eine enorme Belastung für sie dar. Dementsprechend ist es erstrebenswert, eine Vertrocknung bestmöglich zu vermeiden. Hierfür haben sich folgende Tipps bewährt:

  • stets ausreichend bewässern
  • am besten früh morgens
  • in Hitzeperioden mehr gießen
  • automatische Bewässerung oder Wasserspeicher
  • vor dem Urlaub Gewächse in Wasserbad geben
  • Standort gut auswählen
  • Hitzeschlag vermeiden
  • Gewächse immer gut pflegen
  • mulchen

Tipp: Wenn die oberen 15 Zentimeter des Rasenbodens stets mit reichlich Wasser bedeckt sind, wird ein tief entwickeltes Wurzelsystem gefördert. Dadurch wird der Rasen länger feucht gehalten und somit eine Vertrocknung verhindert.

Gießkanne gießt Blumen
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