Verwechslungsgefahr beim Flockenstieligen Hexenröhrling
Die Saison für den Flockenstieligen Hexenröhrling beginnt schon früh. Allerdings kann man ihn leicht mit anderen, teils auch giftigen Röhrlingen verwechseln. Deshalb sollten Sie auf eindeutige Merkmale achten, um eine Verwechslungsgefahr beim Flockenstieligen Hexenröhrling zu vermeiden.
Auf den Punkt gebracht
- Verwechslungsgefahr besteht mit anderen Röhrlingen
- die meisten Röhrlinge sind ungiftig, aber oft ungenießbar
- Ausnahmen bilden Satans- und Schönfuß-Röhrling
- die markantesten Unterschiede zeigen sich meist am Hut, Stiel und an der Färbung
Inhaltsverzeichnis
Unverkennbare Merkmale
Meist lassen sich Pilze erst anhand eindeutiger Merkmale zweifelsfrei identifizieren. Das ist auch beim Schusterpilz nicht anders. Er ist einer der besten Speisepilze, auch wenn sein Erscheinungsbild etwas anderes vermuten lässt. Allerdings nur im gegarten Zustand.
- Hut feinsamtig, meist dunkelbraun, selten olivfarbene Anteile
- halbkugelig, verflacht, 4-20 cm breit
- besonders auffällige Färbung der Fruchtkörper
- Poren (Hutunterseite) dunkelrot, auf Druck kräftig blauend
- Fleisch fest, eidottergelb, bei Verletzung blauschwarz
- nach einiger Zeit wieder ins gelbliche übergehend
- Röhrenboden gelb, Röhren im Schnitt gelbgrün, olivfarbene Tönung
- bauchiger 2-6 cm dicker Stiel
- bräunlich-gelb, fein rot beflockt, kein Netzmuster
- Beflockung nimmt nach oben hin ab
- pilzartiger Geruch, im gegarten Zustand milder Geschmack
- Giftigkeit im Rohzustand
Tipp: Wenn man den Flockenstieligen Hexenröhrling vor dem Garen blanchiert, ist er besonders schmackhaft.
Verwechslungsgefahr – Essbare Doppelgänger
Dupains Hexenröhrling (Boletus dupainii)
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English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2012-09-05 Boletus dupainii Boud 312265, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- Hut 4-12 cm, kirsch- bis blutrot, gewölbt, leicht schmierig
- Haut nicht blaufärbend
- Fleisch fest, gelb, unter der Huthaut rot
- im Schnitt stark blaufärbend
- Stiel gelb, von Mitte zur Basis kaminrot, flockig, kein Netz
- Stielspitze gelblich, feinflockig
- Röhren ausgebuchtet angewachsen, orangerot, rot, auf Druck blauend
- gelber Röhrenboden
- Geruch neutral, Geschmack mild, leicht süßlich
Kurznetziger Hexenröhrling (Suillellus mendax)
- Hut 3-15 cm, dunkelbraun, olivbraun, graubraun, weinrot, samtig, klebrig
- rötliche Farbtöne überwiegen
- Rotfärbung auch zwischen Hutfleisch und Röhren
- Fleisch gelb, schwarzblau verfärbend
- Stielfleisch, stark weinrot durchfärbt, Basis rötlich
- rötliche, rotbraune, dunkelbraune Netzzeichnung am Stiel
- bei jungen Pilzen nur im oberen Stielbereich
- später im mittleren bis unteren Bereich
- Röhrenboden orangerot, leicht lösbar
- pilzartiger Geruch, milder Geschmack
Schwarzblauender Röhrling (Cyanoboletus pulverulentus)
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English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2013-07-13 Boletus pulverulentus Opat 348966, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- Hut 3-12 cm breit, kastanien- bis rotbraun, selten grau-braun
- Huthaut feinfilzig, bei Feuchtigkeit schmierig
- Röhren kräftig gelb, bei Berührung intensiv blau färbend
- Stiel oberhalb Gelb, zur Basis hin dunkler (rotbraun)
- Fleisch kräftig gelb, bei Verletzung sehr schnell schwarzblau
- Färbung verblasst nach 30-60 Minuten
- Geruch neutral, Geschmack mild, metallisch
Tipp: Auch wenn dieser Pilz als Speisepilz gilt, soll er große Mengen krebserregendes Arsen enthalten.
Eingeschränkt genießbar
Blaufleckender Purpurröhrling (Boletus rhodopurpureus)
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English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2008-08-04 Boletus rhodopurpureus 1 18733, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- Hut 6-12 cm, purpurrot, polsterförmig, matt, trocken
- gelblicher oder rosa Untergrund, Oberfläche blauend
- oft rosa, primelgelb oder buntblaukörnig fleckend
- Fleisch hellblau, später chromgelb, alt schwammig
- schnell stark blauend
- gelblicher Stiel mit rötlichem Netz
- Spitze gelb, Basis zunehmend rot
- auf Druck stark blauend
- Röhrenboden gelb, angewachsen
- nur gegart genießbar, roh sehr giftig
Gelbfüßiger Hexenröhrling (Neoboletus xanthopus)
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English | español | français | italiano | македонски | മലയാളം | português | +/−, 2016-09-30 Neoboletus xanthopus (Klofac & A. Urb.) Klofac & A. Urb 674817, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
- viel seltener als Flockenstieliger Hexenröhrling
- Hut 4-20 cm, beige- bis dunkelbraun
- mehr gelbe Farbtöne als Schusterpilz
- feinere Beflockung am Stiel
- Fleisch gelb, sofort blauend
- Röhrenboden gelb, am Stiel ausgebuchtet
- pilzartiger Geruch, milder Geschmack, roh unverträglich
Glattstieliger Hexenröhrling (Suillellus queletii)
- Hut dickfleischig, ziegelbraun mit orangen Tönen
- festes zitronengelbes Fleisch
- Stiel zitronengelb mit rötlicher Basis
- bauchig, vollfleischig
- Röhren zitronen- bis goldgelb
- mit feinen, rot-orangen Mündungen
- im Alter entfärbend
- bei Anschnitt und Druck in allen Teilen blauend
- Giftigkeit im rohen Zustand
Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus)
- Hut 3-15 cm, je nach Standort hell-, dunkel- oder graubraun
- Oberfläche samtig, blauend
- zwischen Röhren und Hutfleisch Rotfärbung
- Fleisch weißgelblich, bei Verletzung sofort schwarz-bläulich
- Röhren in verschiedenen orangerötlichen Schattierungen
- Stiel mit rötlicher bis bräunlicher Netzzeichnung auf gelblichem Grund
- Stielbasis dunkler und rötlich punktiert
- Röhrenboden orange-rot bis Rot, vom Fleisch lösbar
- Giftigkeit im Rohzustand
- Unverträglichkeiten bei empfindlichen Personen
Weinroter Purpurröhrling (Boletus rubrosanguineus)
- Hut 5-20 cm, jung hell bis mausgrau, später rosarot bis purpurrot, filzig
- dunklere, grindig schorfige Mitte
- Fleisch dottergelb, an Stielbasis weinrot
- schwach blauend, nach einigen Stunden verblassend
- Röhren gelb bis oliv, bei Berührung blauend
- Stiel anfangs bauchig, später gestreckt, fast walzenförmig
- Stielhaut gold- bis orangegelb
- oberhalb von engmaschigem roten Netz überzogen
- roh giftig und unverträglich
Ungenießbar oder giftig
Satansröhrling (Boletus Satanas)
- heller, weißlicher oder gräulicher, dick polsterförmiger Hut, 8-25 cm
- Fleisch weiß bis strohgelb, im Anschnitt schwach blauend
- knolliger relativ kurzer Stiel, 6-12 cm
- im oberen Teil hellgelbe bis rötlich Netzzeichnung
- zur Basis hin heller, bauchig, rötlich
- bei Druck leicht grün-blau färbend
- Röhrenboden gelb, auf Druck, ähnliche Färbung
- giftig, aber nicht lebensbedrohend
Schönfuß-Röhrling (Caloboletus calopus)
- Hut bis zu 20 cm groß
- Oberfläche ockergrau und wellig
- Huthaut steht am Hutrand über
- Fleisch weiß bei Druck dezent blau
- Stiel sehr dickfüßig, festfleischig, von deutlichem Netz überzogen
- Richtung Hut kräftig gelb, Stielbasis rötlich
- Röhren gelb, bei Druck blau
- schwache Giftwirkung, ungenießbar
Häufig gestellte Fragen
Lebensbedrohlich ist keiner von ihnen. Dennoch können sie schwere Magen-Darm-Beschwerden mit heftigem Erbrechen hervorrufen. Allerdings schmecken sie in der Regel derart unangenehm, dass man kaum größere Mengen davon verzehrt.
Die Blaufärbung ist eine natürliche Reaktion. Bei Druck oder Verletzung läuft eine harmlose chemische Reaktion ab, in deren Folge es zur Blaufärbung kommt. Verantwortlich ist die enthaltene sogenannte Pulvinsäure.
Wie fast alle Röhrlinge eignet sich auch der Flockenstielige Hexenröhrling sehr gut zum Trocknen.