Walderdbeeren anbauen | Kann ich sie im Garten kultivieren?
Walderdbeeren lassen sich selber anbauen. Die Gewächse entwickeln zwar kleinere Früchte als die bekannte Gartenerdbeere. Diese haben jedoch ein intensives Aroma, was die Monatserdbeere zu einer beliebten Nutzpflanze für den Naschgarten macht.
Auf den Punkt gebracht
- Walderdbeeren sind an lichtärmere und frische Standorte angepasst
- ideale Pflanztermine liegen im Frühjahr und Herbst
- bei der Pflanzung benötigt die Herzknospe besondere Aufmerksamkeit
- 25 Pflanzen je Quadratmeter ergeben einen bodendeckenden Teppich
- Pflegemaßnahmen beschränken sich auf Bewässerung, Düngung und Herbstschnitt
Standort und Boden
Die Walderdbeere (Fragaria vesca) hat ein weitreichendes Verbreitungsgebiet in Europa und Nordasien. Hier wächst sie in Lebensräumen mit lichtärmeren Bedingungen. Die Art breitet sich an Waldrändern aber auch in lichten Laub- und Nadelwäldern aus und tritt als Bodendecker in Erscheinung. Diese Ansprüche sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie Walderdbeeren selber anbauen:
- humus- und nährstoffreiches Substrat
- mit feuchten aber durchlässigen Eigenschaften
- pH-Wert sollte im leicht alkalischen bis neutralen Bereich liegen
- ein mäßig saures Milieu stellt keine Probleme dar
- absonnige bis halbschattige Lage
Hinweis: Walderdbeeren vertragen etwas mehr Sonne, sofern es nicht zu heiß wird und Sie die Erde regelmäßig befeuchten. Mittagssonne führt schnell zu Sonnenbrand, während einige Sonnenstunden morgens oder abends die Fruchtreife fördern.
Pflanzzeit
Die Blütezeit dieser Fragaria-Art beginnt im April und damit vergleichsweise früh. Sie erstreckt sich bis in den Juni. Während des Sommers tragen die Pflanzen zahlreiche Früchte, die bis zum Herbst nacheinander heranreifen. Je früher Sie die Jungpflanzen im Garten ausbringen, desto eher dürfen Sie sich an der Ernte erfreuen. Im Frühjahr gepflanzte Exemplare entwickeln bei optimaler Witterung und Pflege noch im gleichen Jahr Früchte. Sie haben die Wahl zwischen folgenden Pflanzzeiten:
- vorgezogene Topfpflanzen können von März bis April gesetzt werden
- aus Samen gezüchtete Pflänzchen kommen ab Juli in den Garten
- nächster Pflanztermin für Containerware ist der Herbst
Pflanzung
Eine gute Bodenvorbereitung gewährleistet einen optimalen Start in die Saison und fördert zudem die Ausbildung von Feinwurzeln. Neben einer tiefgründigen Auflockerung ist das Entfernen von Unkräutern und Steinen eine wichtige Maßnahme. Eine Verbesserung des Bodens mit frischem Kompost gewährleistet, dass die Erdbeerpflanzen zu Beginn mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind. Diese Aspekte sollten Sie während der Auspflanzung berücksichtigen:
- Jungpflanze für 30 Minuten in ein Wasserbad stellen
- währenddessen Pflanzloch ausgraben, welches doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Erdbeerpflanze einsetzen und Zwischenräume mit Erde füllen
- darauf achten, dass Herzknospe über der Erdoberfläche sitzt
- Boden andrücken und gut wässern, damit sich Lücken füllen
Pflanzabstand
Die kleinfrüchtige Wilderdbeere gilt als äußerst ausbreitungsfreudig. Sie entwickelt zahlreiche Ausläufer, die sich über die Erde erstrecken und an Vegetationspunkten neue Wurzeln bilden. Wenn Sie einen bodendeckenden Teppich gestalten möchten, sollten Sie eine Mindestanzahl an Individuen pro Quadratmeter anpflanzen. Ansonsten kann es zu Lücken kommen, die einen Angriffspunkt für Unkräuter bilden. Das ist die richtige Vorgehensweise:
- auf einen Pflanzabstand von maximal 20 Zentimeter achten
- pro Quadratmeter finden 25 Pflanzen Platz
- Beetabgrenzungen verhindern eine übermäßige Ausbreitung
Pflege
Im ersten Jahr nach der Pflanzung erfordern die Gewächse allerdings regelmäßig Aufmerksamkeit, damit sie gut anwachsen und schnell Früchte tragen. Gleichmäßige Feuchtigkeitsbedingungen sind dabei notwendig für ein gesundes Wachstum. Fragaria vesca zeigt sich sensibel gegenüber Trockenheit. Diese Maßnahmen sind daher erforderlich:
- Substrat nach dem oberflächlichen Abtrocknen gründlich gießen
- Kompost ausbringen, während die Knospen schwellen
- erste Blüten ausbrechen, um die Ernte zu maximieren
- sobald sich Früchte entwickeln, den Boden mit Rindenmulch abdecken
- im Herbst vor dem Ansatz neuer Knospenanlagen zurückschneiden
- bei diesem Eingriff Herzknospe verschonen
Tipp: Pflücken Sie die Erdbeeren erst, wenn sie sich komplett rot verfärbt haben. Solange die Nussfrüchte einen grünweißen Rand besitzen, benötigen sie noch etwas Zeit zum Reifen.
Häufig gestellte Fragen
Walderdbeeren lassen sich problemlos im Balkonkasten oder in einer Blumenampel anpflanzen. Das bietet den großen Vorteil, dass sich die Gewächse nicht ungehindert ausbreiten. Gleichzeitig wirken die überhängenden Ausläufer äußerst dekorativ. Bewässerung und Nährstoffversorgung sind wichtige Pflegemaßnahmen bei dieser Kultivierungsform. Ein Winterschutz ist ebenfalls notwendig, damit die Pflanzen die frostige Jahreszeit unbeschadet überstehen.
Wilderdbeeren lassen sich über Saatgut vermehren. Die Aussaat findet zwischen Ende Februar und Mitte März statt. Lassen Sie die Samen sechs Stunden in Wasser einweichen. Streuen Sie diese auf ein nährstoffarmes Anzuchtsubstrat oder nutzen Sie pro Samenkorn einen Kokosstab. Bedecken Sie die Saat mit einer dünnen Substratschicht und befeuchten Sie diese. Eine Abdeckung mit Folie gewährleistet eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Ideal sind Temperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius.
Die Monatserdbeere gehört zu den Bestäuberpflanzen, die mit Hilfe von fliegenden Insekten befruchtet werden. Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge werden durch ein süßes Nektarangebot angelockt, das sich leicht zugänglich am Blütengrund befindet. Damit eine Pflanze Früchte entwickelt, sind nicht zwangsläufig mehrere Exemplare notwendig. Die Blüten sind zwittrig, sodass eine Selbstbefruchtung möglich ist. Da die Stängel wenigblütig sind, sollten Sie für eine größere Ernte mindestens 25 Pflanzen im Garten kultivieren.