Walnussbaum umpflanzen: wann und wie? | Verpflanzen in 4 Schritten
Ein Walnussbaum gehört aufgrund seiner stattlichen Erscheinung und der üppigen Krone in vielen Gärten zu den markantesten Schmuckstücken überhaupt. Gerade deshalb möchte man ihn bereits in frühen Jahren optimal entwickeln, so dass auch das ein oder andere Verpflanzen häufig nicht zu vermeiden ist. Wie Sie einen Walnussbaum richtig umpflanzen, erfahren Sie anhand unserer Anleitung in einfachen, gut reproduzierbaren Schritten.
Inhaltsverzeichnis
Walnussbaum umpflanzen
Zuallererst sollte man sich mit der Frage beschäftigen, ob sich überhaupt jeder Walnussbaum so einfach umsetzen lässt. Denn wer die markante Silhouette eines älteren und somit bereits üppigeren Baumes kennt, stellt sich zu Recht die Frage, ob dieser Baum so einfach umgesetzt werden kann und ab welcher Größe bzw. welchem Alter das Verpflanzen nicht mehr möglich ist.
Grundsätzlich lässt sich ein Baum in jedem Alter an einen neuen Standort verlegen. Allerdings machen die allgemeine Dimension und die Art der Wurzelbildung diese Maßnahme ab einer bestimmten Größe aus praktischer Sicht extrem aufwändig, so dass sich allgemein eine Grenze bei einer Wuchshöhe von rund zwei Metern als sinnvoll herausgestellt hat. Der Walnussbaum gilt als kräftiger Pfahlwurzler mit sehr tiefer Wurzelbildung. Gerade im oberen, leicht erreichbaren Bereich sind dagegen kaum Fein- und Seitenwurzeln vorhanden. Übersteigt die Größe des Baumes zwei Meter, wird ein Lösen der Wurzel kaum noch vollständig möglich, so dass in der Folge mit einem jahrelangen Kümmern oder sogar einem Teilverlust der Krone zu rechnen ist.
Wann umsetzen?
Hat man erst einmal festgestellt, dass der ins Auge gefasste Walnussbaum durchaus noch verpflanzt werden kann, gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Der Herbst, genauer gesagt die Zeit nach Abwurf des Laubes, hat sich dabei als ideal herausgestellt. Denn in dieser Zeit sind folgende vorteilhaften Bedingungen gegeben:
- Reduzierter Stoffwechsel nach Entlaubung, somit auch geringere Wurzelaktivität und geringere Schwächung durch Verletzungen beim Umsetzen
- Winterliche Ruhephase erlaubt Gewöhnung an neuen Standort ohne sofortige Ansprüche an intensive Wurzelaktivität
- Nicht zuletzt: Geringeres Gewicht und bessere Handhabung des Baumes durch geringe Wasserführung in den Transportadern und fehlendes Laub
Walnussbaum umsetzen: Anleitung
Nachdem die Frage nach dem „ob“ und dem „wann“ recht einfach zu beantworten war, fällt die Frage nach dem korrekten „wie“ deutlich umfangreicher aus. Unsere Anleitung erläutert Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Walnussbaum schadfrei und mit möglichst geringem Stress für den Baum sicher umpflanzen:
Pflanzgrube
Bevor die Walnuss seinen Weg an den neuen Standort finden kann, sollte zunächst die Pflanzgrube erstellt werden. So kann der Walnussbaum möglichst lange am alten Standort verbleiben und leidet im geringstmöglichen Umfang unter dem Umpflanzen.
Material/ Werkzeug
- Schaufel oder Spaten
- Spitzhacke
- Eimer/ Anhänger etc. für Lagerung und Transport des Aushubs
- Bei Lagerung Erdreich auf Wiese oder Rasen: Plane als Schutz des Grases
- Holzpfahl, z.B. Zaunpfahl, Mindestlänge ca. 1,80 bis 2,00 Meter
- Hammer/ Vorschlaghammer
Vorgehen
- Grassode am gewählten Baumstandort abstechen, lösen und seitlich für späteren Wiedereinbau lagern
- Dimension der Pflanzgrube: Mindestens Größe Wurzelballen der Walnuss zuzüglich allseitig 50 Zentimeter
- Boden der Grube lösen und seitlich auf Plane oder Anhänger lagern
- Pfahl etwas außermittig in Grube stellen und leicht einschlagen
Walnussbaum ausgraben
Ist der neue Standort erst einmal vorbereitet, geht es daran, den Baum aus seinem angestammten Revier zu entfernen. Oberstes Gebot ist dabei ein möglichst schonendes Ausgraben, um Schädigungen der Wurzeln, aber auch des gesamten Baumes möglichst gering zu halten.
Material/ Werkzeug
- Spaten
- Spitzhacke
- Axt / Handbeil
Vorgehen
- Rasensode im Wurzelbereich lösen, abstechen und seitlich lagern
- Wurzeln allseitig freigraben
- Grabtiefe mindestens 50 Zentimeter
- Pfahlwurzel mit Spaten, Axt oder Handbeil kappen
- Baum aus der Erde heben und zum Transport wie nachfolgend beschrieben vorbereiten
Achtung:
Immer wieder neigen Hobbygärtner dazu, den Haltepfahl erst nach dem Einsetzen der Walnuss in das Erdreich zu rammen. Bei diesem Vorgehen kann der Pfahl aber zusätzliche, teils erhebliche Schäden an der Wurzel erzeugen. Daher sollte er unbedingt vor dem Baum im Loch stehen!
Transport der Walnuss
Ist der neue Standort für den Walnussbaum in Sichtweite, sind für den Transport keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Meist kann er direkt aus der Erde genommen und in einem Zug zum neuen Platz getragen werden. Bei längeren Transportwegen empfiehlt es sich dagegen, den Wurzelballen in einer stabilen Plane einzuschlagen und diese festzubinden. Die Plane bietet einen gewissen Schutz vor Transportschäden und verhindert gezielt die Austrocknung. Bei längeren Transportwegen empfiehlt es sich außerdem, den Wurzelballen vor dem Einschlagen zu wässern.
Eingraben und Nachpflege
Am neuen Standort angekommen, kommt mit dem Einsetzen in die Erde einer der wichtigsten Schritte beim Umpflanzen. Denn je sorgfältiger hier gearbeitet wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Anwachsen.
Material
- Schaufel
- Seil oder Schnur
Vorgehen
- Baum in Erdloch einstellen
- Einsetztiefe nicht tiefer als am Altstandort!
- Pflanzgrube allseitig gleichmäßig und lagenweise verfüllen, Erdreich immer wieder leicht festtreten oder andrücken, um spätere Setzungen zu reduzieren
- Abgestochene Rasensoden auflegen und festtreten
- Boden im Wurzelbereich gründlich wässern
- Walnussbaum als Sicherung bis zum Anwachsen an Pfahl anbinden
Tipp:
Verwenden Sie das überschüssige Aushubmaterial der neuen Pflanzgrube für das Wiederverfüllen des alten Erdlochs. Übrige Rasensoden des neuen Standorts lassen außerdem ebenso gut verwenden, um den bisherigen Platz möglichst schnell zu renaturieren!