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Wie schnell wächst ein Walnussbaum? Wachstum pro Jahr in cm

Walnussbaum, juglans regia

Die echte Walnuss (Juglans regia) zeigt sich oft in einer imposanten Größe und sticht nicht selten im Baumbestand hervor. Ausgewachsene Bäume können eine Größe zwischen 15 und 25 Metern erreichen und je nach Standort können sie sogar noch einige Meter höher werden. Wie hoch ein Walnussbaum wird und wie schnell er pro Jahr wächst, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

Video-Tipp

Walnuss Wachstum

Einflussfaktoren

Verschiedene Einflüsse können das Wachstum der Walnuss erhöhen oder bremsen. Welche Faktoren Juglans regia in ihrem Wachstum beeinflussen sehen Sie in folgendem Überblick.

Walnussbaum mit grünen Früchten

Alter der Bäume

Ungleichmäßiges Höhenwachstum in den ersten Jahren

Vor allem in den ersten Jahren entwickelt sich ein Nussbaum unregelmäßig. Bis etwa drei Jahre legt der Baum, je nach Bedingungen, nicht einmal 20 Zentimeter jährlich zu. Oft bleib die Entwicklung sogar weit darunter und es sind nur wenige Zentimeter, die er größer wird. Warum der Baum in den ersten Jahren so schwach wächst, ist nicht klar, vermutlich liegt es aber an der Versorgung des Baumes selbst, denn auch der Stammumfang selbst hat einen Einfluss auf die Entwicklung. Aus diesem Grund legt der Baum erst ab etwa dem 10. Lebensjahr gleichmäßig zu.

Jugendliche Bäume mit starkem Wuchs

Hat sich ein Baum erst einmal entwickelt, dann kann er sich selbst auch besser versorgen und Nährstoffe in größere Höhen bringen. Nach den ersten drei Jahren ist ein Baum meist soweit entwickelt, dass er in den nächsten paar Jahren zwischen ein und zwei Meter zulegen kann. Ab dem 10. Jahr stellt sich beim Walnussbaum ein konstantes Wachstum zwischen 50 und 100 Zentimeter im Jahr ein.

Kaum Größenwachstum in der Alterungsphase

Mit etwa 80 Jahren hat ein Baum seine maximale Höhe erreicht und er wird weder in der Kronenbreite noch in der Gesamthöhe noch merklich zunehmen. Zudem nimmt die Ernte ab, allerdings bedeutet dies noch lange nicht das Ende des Baumes. Ein Walnussbaum kann problemlos ein Alter von bis zu 160 Jahren erreichen.

Stammumfang

Großer Stammumfang begünstigt die Entwicklung

Ein wichtiger Faktor, wie sich ein Baum entwickelt, ist sein Stammumfang. In der Rinde verlaufen sogenannte Leitbündel, die den Walnussbaum durch den Kapillareffekt mit Wasser, in dem sich wichtige Nährstoffe befinden, bis in die letzte Blattspitze versorgen. Je mehr Platz für Leitbündel in der Rinde ist, umso besser kann er versorgt werden, was das Wachstum sowohl in die Höhe als auch in die Breite begünstigt.

Nun stellt sich die Frage, warum der Nussbaum nicht endlos wächst, wenn der Stamm immer dicker werden könnte? Der Grund liegt unter anderem in der Schwerkraft. Irgendwann ist die Schwerkraft so groß, dass der Kapillareffekt der Leitbündel nicht mehr ausreicht. In der Regel ist bei 25 Metern die maximale Höhe erreicht, in seltenen Fällen können die Bäume bis zu 30 Meter erreichen.

Boden

Ein guter Boden fördert den Wuchs

Wie viele Zentimeter der Baum pro Jahr wächst, hängt auch vom Boden und von der Versorgung mit Nährstoffen ab. Die Walnuss bevorzugt einen kalkreichen Lehm- oder Tonboden. Zudem benötigt sie eine nährstoffreiche Umgebung, die vor allem in den mittleren Jahren der Entwicklung das Wachstum stark begünstigt. Sind die Standortbedingungen gut, dann kann ein Baum sogar mehr als 100 Zentimeter im Jahr wachsen.

Standortwechsel

Wer einen Walnussbaum kauft, der muss damit rechnen, dass das Bäumchen in den ersten Jahren sich nicht so stark entwickelt, wie es ein Baum tut, der an Ort und Stelle aus einer Nuss gewachsen ist. Der Grund dafür ist, dass das Wurzelsystem der Bäume noch nicht dicht genug ist, dass es ausreichen würde, den Baum entsprechend zu versorgen. Der Grund dafür ist die sogenannte Verschulung der Bäume aus dem Handel, bei der sie umgepflanzt werden und ein Rückschnitt der Wurzel für einen kompakten Wuchs gemacht wird. Im Schnitt stellt sich nach zwei bis drei Jahren ein durchschnittliches Größenwachstum ein.

Bestandsdichte beeinflusst die Höhe

Nicht immer ist ein optimaler Standort für das Höhenwachstum förderlich. Beim Walnussbaum kann es sogar hinderlich sein, denn bei einem dichten Bestand drängt der Baum förmlich an das Licht und versucht andere Bäume zu überholen. In dichten Beständen kann die Walnuss problemlos um die 30 Meter erreichen und wächst vor allem in den ersten Jahren sehr schnell. Allerdings fördert dies nur das Höhenwachstum. Eine schnellere oder ertragreichere Ernte wird sich trotz der Höhe in kürzerer Zeit nicht einstellen.

walnussbaum frucht walnuss
Es sind besonders seine nahrhaften Früchte, die den Walnussbaum so beliebt machen.

Schneiden

Schnitt fördert das Wachsen nicht

Obwohl bei vielen Baumarten ein Schnitt für den Wuchs förderlich sein kann, ist dies bei der Walnuss nicht der Fall. Das hat den Vorteil, dass sie auch ein sehr pflegeleichter Baum ist, denn es benötigt maximal einen Formschnitt, falls der Baum zu viel Platz einnimmt. Ein Schnitt hindert den Walnussbaum aber auch die Entwicklung nicht und er wächst vergleichbar zum Vorjahr weiter.

Sortentypische Unterschiede

Ob ein Baum überhaupt 25 bis 30 Meter erreicht und in welchem Zeitraum er dies tut, ist auch abhängig von der Sorte. Es gibt die Sorte „Geisenheimer Walnuss Nr. 26“, diese erreicht nicht einmal zwei Meter während ihres gesamten Lebens und wird deshalb etwa für sehr kleine Gärten empfohlen. Neben der Geisenheimer Walnuss Nr. 26, haben auch diese Sorten einen maximal mittleren Wuchs und sind ebenfalls für kleinere Flächen geeignet:

  • Esterhazy II
  • Weinsberg 1
  • Weinheimer Walnuss Nr. 139

Daneben gibt es Sorten wie die „Moselaner Walnuss Nr. 120“, die ein starkes Höhen- und Breitenwachstum hat. Der Vorteil dieser Zuchtsorten ist, dass sie passend zur Garten- oder Baumbestandsgröße gekauft werden können. Wer viel Platz für einen Walnussbaum hat und gerne einen imposanten Baum im Garten haben möchte, der kann auch eine dieser Sorten probieren:

  • Kurmarker Walnuss Nr. 1247
  • Rote Donaunuss
  • Wunder von Monrepos
Walnussbaum reagiert empfindlich auf Spätfröste
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