Wandelröschen schneiden – Rückschnitt von A-Z
Wandelröschen verleihen mit ihren die Farbe verändernden Blüten ein mediterranes Flair und sind ein echter Blickfang. Sie bildet vom Frühjahr bis in den Herbst hinein unablässig immer wieder neue Blüten und kann eine beachtliche Größe erreichen. Um diesen Blütenreichtum über Jahre hinweg zu erhalten und sie in ihrem Wuchs nicht ausufern zu lassen, sind neben pflegenden Maßnahmen wie Gießen und Düngen auch regelmäßige Rückschnitte unerlässlich.
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt
Wann Lantana camara schneiden?
Die Häufigkeit und Intensität eines Rückschnitts richtet sich vor allem nach dem Wuchsverhalten der jeweiligen Pflanze. Lantana camara ist eine Pflanze, die relativ zügig und üppig wächst und das ganze Jahr lange Triebe produziert. In der Regel kann man es ganzjährig beschneiden, beispielsweise wenn es aus der Form geraten ist oder zum Überwintern nur ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung steht.
Die unterschiedlichen Schnittmaßnahmen dienen vor allem der Gesunderhaltung der Pflanze. Darüber hinaus können sie ihr eine bestimme Form verleihen oder diese erhalten sowie einen dichteren und kompakteren Wuchs fördern. Diese prächtige Pflanze blüht vorwiegend am einjährigen Holz, die älteren Triebe dagegen blühen im Laufe der Jahre immer weniger. Wenn auf Schnittmaßnahmen komplett verzichtet wird, ist es also schnell vorbei mit der Blütenpracht.
Tipp
Bei jeglichen Schnittmaßnahmen sollten immer Handschuhe getragen werden, denn diese Pflanze ist in allen Pflanzenteilen äußerst giftig.
Rückschnitt
Rückschnitt vor der Winterpause
Mit einem gezielten Schnitt im Oktober/November, je nach Witterungsverhältnissen, kann das Wandelröschen auf die Winterruhe vorbereitet werden.
- im hellen und kalten Winterquartier sämtliche Triebe um etwa ein Drittel kürzen
- Wandelröschen verliert im Winter die meisten Blätter
- so kann es auch in dunklen Räumen überwintern
- in diesen Fällen können alle Triebe bis auf 10 – 15 cm herunter geschnitten werden
Steht kein kühles Quartier zum Überwintern zur Verfügung, sodass die Pflanze den Winter über im warmen Wohnzimmer steht, sollte nur ein leichter Formschnitt vorgenommen werden. Aufgrund der geringeren Lichtintensität, je nachdem wo die Pflanze steht, können sich lange, kraftlose Triebe bilden. Die sollten möglichst immer wieder herausgeschnitten werden, sie kosten die Pflanze unnötig Kraft.
Pflegeschnitt
Pflegeschnitt nach der Winterpause
Im Februar/März, wenn sich die Winterruhe dem Ende nähert und das Wandelröschen noch nicht ausgetrieben hat, muss es erneut zurückgeschnitten werden. Nach Schnittmaßnahmen im Herbst und der geringeren Lichtausbeute bildet das Wandelröschen während des Winters häufig lange, kraftlose Triebe, sodass im Frühjahr wieder verschnitten werden muss. Dieser zentrale Form-und Erhaltungsschnitt sollte auch wieder kräftiger ausfallen. Je radikaler dieser Schnitt ausfällt, desto üppiger ist die Blütenbildung, denn diese Pflanze blüht vorwiegend am jungen Holz bzw. an den diesjährigen Trieben.
Die Triebe sollte man mindestens um die Hälfte, besser um zwei Drittel zurückschneiden. Auch ein radikaler Rückschnitt bis auf etwa 10 cm ist möglich. Dadurch wird der Neuaustrieb angeregt und die Pflanze erhält einen kompakteren, buschigeren Wuchs. Bei der Schnittführung ist darauf zu achten, dass die Schere immer wenige Millimeter über einer schlafenden, nach außen gerichteten Knospe angesetzt wird. Ein schlafendes Auge kann man gut an kleinen Verdickungen unter der Rinde erkennen. Zeitgleich sollte totes, krankes und beschädigtes Holz herausgeschnitten und welke Blüten während der Blütezeit immer wieder entfernt werden.
Tipp
Das Wandelröschen ist eine sehr schnittverträgliche und schnellwüchsige Pflanze, sodass die Triebe immer wieder eingekürzt werden sollten, sofern man eine bestimmte Form wünscht. Dabei kann es problemlos als klassischer Busch geschnitten oder auf Hochstamm mit kugelförmiger Krone getrimmt werden.
Sommerschnitt
Auch im Sommer schneiden
Für eine lange andauernde Blütenbildung wird auch während des Sommers Abgeblühtes zeitnah ausgeputzt. Damit lässt sich gleichzeitig die Bildung der hochgiftigen Samen verhindern. Um die Pflanze in Form zu halten, schneidet man störende Triebe heraus und kürzt zu lange bzw. zu stark wachsende ein. Die abgeschnittenen Triebspitzen können sehr gut zur Vermehrung der Pflanze genutzt werden.
Hochstamm
Hochstamm erziehen und schneiden
Entsprechend der folgenden Anleitung lässt sich Lantana camara auch sehr gut als Stämmchen erziehen, das gilt sowohl für ältere als auch junge Pflanzen, wobei es bei Jungpflanzen etwas einfacher ist.
- zunächst wählt man einen zentralen, kräftigen und geraden Haupttrieb aus
- dieser Haupttrieb soll später als Stamm fungieren
- anfangs dem Hauptstamm eine stabile Stütze zur Seite stellen
- so soll ein gerader Wuchs erzielt werden
- im Anschluss alle anderen Basistriebe entfernen
- zudem alle am Haupttrieb sitzenden Seitentriebe bis auf Höhe der künftigen Krone entfernen
- Seitentriebe im Bereich der Krone anfangs immer wieder entspitzen
- so können sie sich gut verzweigen und eine kompakte Krone entwickeln
- sind viele Blüten und Fruchtschmuck gewünscht, Krone nicht zu stark verzweigen lassen
- auch in den kommenden Jahren die Neuaustriebe wiederholt stutzen
- Triebe die sich später im unteren Bereich des Stammes bilden regelmäßig entfernen