Wandelröschen überwintern – die wichtigsten Hinweise zur Winter-Pflege
Das Wandelröschen Lantana camara ist dank seiner Blüten, die während der Blütezeit ihre Farbe verändern, eine sehr beliebte Kübelpflanze. Je älter die Pflanze ist, desto imposanter und attraktiver wird sie meist. Das setzt allerdings eine optimale Pflege voraus. Ein wichtiger Teil der Pflege ist die Überwinterung. Auch wenn das Wandelröschen Temperaturen von bis zu minus drei Grad übersteht, sollte es keinem Frost ausgesetzt werden. Überwintert werden kann hell und dunkel.
Inhaltsverzeichnis
In Räumen überwintern
Wandelröschen nicht im Freien überwintern
Lantana camara kommt ursprünglich aus Südamerika, wo ganzjährig milde Temperaturen vorherrschen. Dort musste sich diese Pflanze nie an frostige Temperaturen anpassen, sodass sie sehr kälteempfindlich und in unseren Breitengraden nicht winterhart ist. Demzufolge wird es hierzulande fast ausschließlich im Topf oder Kübel kultiviert und nur selten als Beetpflanze.
Auch wenn dieser Strauch bzw. Hochstamm minimale Minusgrade verträgt, sollte er vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden, im Idealfall, sobald die Außentemperaturen unter 5 Grad Celsius fallen. Wartet man damit zu lange, kann die Pflanze sehr schnell Schaden nehmen und schlimmstenfalls auch eingehen. Gegebenenfalls kann ein leichter Rückschnitt vor dem Überwintern sinnvoll sein. Wird sie anschließend entsprechend ihrer Bedürfnisse überwintert, kann man sich auch die nächsten Jahre an dieser wunderschönen Pflanze erfreuen.
Schneiden vor dem Überwintern
Rückschnitt vor dem Einräumen
- ein Rückschnitt erleichtert dem Wandelröschen das Überwintern
- er sorgt dafür, dass im Laufe des Winters deutlich weniger Platz benötigt wird
- bei diesem leichten Formschnitt zunächst alle welken Blüten entfernen
- weitere Schnittmaßnahmen richten sich nach Art und Weise, wie überwintert wird
- ist das Winterquartier hell und kalt, sämtliche Triebe um ein Drittel oder die Hälfte einkürzen
- ist der Raum dunkel, kann die Pflanze auch bis auf eine Handbreite zurückgeschnitten werden
- zeitgleich sollte sie auf einen möglichen Schädlingsbefall kontrolliert werden
- liegt ein Befall vor, sollte dieser umgehend beseitigt werden
Tipp: Da dieses hübsche Blütengehölz stark giftig ist, besonders die Art Lantana camara, ist es ratsam, bei jeglichen Schnittmaßnahmen Handschuhe zu tragen.
Warm oder kalt überwintern?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Pflanze ohne größere Schäden über den Winter zu bringen. So kann das Wandelröschen den Winter über in einem klassischen Kalthaus (unbeheiztes Gewächshaus), einer Garage, einem Keller mit Fenster, einem schwach beheizten Wintergarten aber auch in der Wohnung auf das Frühjahr warten.
Lantana camara gehört zu den immergrünen Pflanzen, weshalb ein helles, gut belüftetes Winterquartier optimal wäre. In der Regel verliert sie nach dem Einräumen dennoch die meisten Blätter, was der Umstellung geschuldet ist, sodass der betreffende Raum durchaus auch etwas dunkler sein kann. Die Temperaturen sollten mindestens 8 – 10 Grad Celsius betragen und nicht unter 5 Grad Celsius fallen. In eher warmen Räumlichkeiten, wie beispielsweise im Wohnzimmer, legt diese Pflanze normalerweise keine Ruhephase ein.
Sie bildet bei entsprechender Pflege auch im Winter neue Blüten aus und muss demzufolge auch weiter gegossen und gedüngt werden. Allerdings besteht im warmen Wohnzimmer die Gefahr, dass die Pflanzen u.a. aufgrund einer zu geringen Luftfeuchtigkeit von Schädlingen befallen werden. Wenn man sie regelmäßig auf einen Befall kontrolliert, kann man dem sehr effektiv entgegenwirken.
Pflege im Winter
- Lantana camara kann je nach Unterbringung im Winter teilweise sein Laub verlieren
- damit verringert sich automatisch auch die Verdunstungsfläche
- folglich muss deutlich weniger gegossen werden
- grundsätzlich wird umso weniger gegossen, je dunkler und kühler der Standort im Winter ist
- dennoch sollte das Substrat nie vollständig austrocknen
- wird diese Zierpflanze kühler und weniger hell überwintert, wird nicht gedüngt
- im warmen Wohnzimmer muss ausreichend gegossen werden
- in warmen Räumlichkeiten auch im Winter monatlich düngen
- elke Blüten und Blätter regelmäßig entfernen
- Pflanzen sind bei warmer Überwinterung anfälliger für einen Befall mit Schädlingen
- kommt es zu einem Befall, diesen schnellstens beseitigen
- so können eine Ausbreitung und größere Pflanzenschäden vermieden werden
Tipp: Lantana camara wirft nicht zwangsläufig seine Blätter ab. Soll Lantana camara hell und kühl überwintert werden, kann es sein, dass ein Großteil der Blätter an der Pflanze verbleibt. Ist das der Fall, kann sie über die verbleibenden Blätter relativ viel Feuchtigkeit verdunsten. Um die Verdunstung etwas einzudämmen, kann man sie vor dem Einräumen zurückschneiden und dann die Triebe locker zusammenbinden.
Wann wieder ins Freie?
Wann darf man es rausstellen?
Hat man das Wandelröschen gut über den Winter gebracht, geht es darum, es wieder für den Freilandaufenthalt fit zu machen. Bevor es wieder ins Freie kann, wird es ab Februar zunächst an einen wärmeren und helleren Platz gestellt und langsam wieder etwas mehr gegossen. So wird der Stoffwechsel der Pflanze aktiviert und sie zur Bildung neuer Triebe angeregt. Im Februar ist auch der beste Zeitpunkt die Pflanze umzutopfen, sofern das notwendig sein sollte.
Wurde vor dem Winter nicht zurückgeschnitten, kann man das jetzt nachholen. Dabei werden alle trockenen Triebe und Blätter abgeschnitten. So kann man der Ansiedlung von Pilzen aber auch Pflanzenkrankheiten sehr gut vorbeugen. Beim Einkürzen der Triebe sollte man immer oberhalb einer Knospe bzw. eines Auges schneiden und von dem frischen Grün so viel wie möglich an der Pflanze belassen.
Um dieses blühfreudige Gehölz optimal auf den Umzug ins Freie vorzubereiten, werden etwa ab Ende April nochmals die Gießmengen erhöht und ein Flüssigdünger in halber Konzentration verabreicht. So wird nicht nur der Austrieb, sondern auch die Knospenbildung angeregt. Etwa ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, kann die Pflanze nach einer kurzen Eingewöhnungsphase langsam wieder nach draußen. Die Nachttemperaturen sollten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter fünf Grad fallen. Solange Nachtfröste angekündigt sind, sollte dieses faszinierende Gewächs nur tagsüber raus und am Abend wieder rein geholt werden.
Da die jungen Blätter noch relativ empfindlich sind, sollten sie nicht sofort direkter Sonne ausgesetzt werden. Am besten stellt man die Pflanze anfangs an einen geschützten Platz, sodass sie sich an die neuen Bedingungen gewöhnen kann. Nach ca. zwei Wochen kann der attraktive Sonnenanbeter dann an seinen endgültigen Standort und wieder viele Stunden Sonne tanken, um erneut eine üppige Blütenpracht hervorbringen zu können.