Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Gehölze » Laubgehölze » Immergrüne Gehölze » Wandelröschen » Wandelröschen vermehren: Anleitung für 3 Methoden

Wandelröschen vermehren: Anleitung für 3 Methoden

Wandelröschen vermehren - Titel

Eine der schönsten Topfpflanzen mit prächtigen Blüten aus den tropischen Regionen ist das Wandelröschen. Das Eisenkrautgewächs zu vermehren, ist auch für Anfänger nicht schwer. Zur Auswahl stehen verschiedene Möglichkeiten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Am einfachsten lassen sich Wandelröschen durch Stecklinge vermehren
  • Die Anzucht ist sowohl in Erde als auch in Wasser möglich
  • Alternativ lassen sich die Zierpflanzen auch aus Samen ziehen

Stecklingsvermehrung

Am besten klappt die Vermehrung des Wandelröschens über die Stecklingsvermehrung.

Zeitpunkt

Idealer Zeitpunkt, Wandelröschen zu vermehren, ist das Frühjahr. Zu diesem Zeitpunkt bestehen gute Chancen, dass der abgeschnittene Trieb auch tatsächlich bewurzelt. Insofern im Frühjahr ein Rückschnitt ansteht, kann der dabei entstehende „Abfall“ zur Stecklingsvermehrung genutzt werden.

  • generell: Mai bis August
  • bei Rückschnitt der Pflanze: Ende März bis April
  • bester Zeitpunkt: April bis Mai
Wandelröschen ist in all seinen Pflanzenteilen giftig

Wer seine Wandelröschen nicht überwintert, kann die Stecklinge auch im Herbst schneiden, bevor die ersten Fröste die Pflanze absterben lassen. Über den Winter reift der Steckling dann soweit heran, dass er im Frühjahr wieder ins Freiland kann.

Geeigneten Trieb auswählen

Damit der Steckling gut anwachsen kann, suchen Sie einen gesunden, kräftigen Trieb aus dem Vorjahr aus. Er sollte bereits leicht verholzt sein und nach Möglichkeit nicht in der Blüte stehen. Schneiden Sie das Triebende mit einem glatten Schnitt von der Mutterpflanze ab. Da nicht jeder der Triebe auch tatsächlich bewurzelt, empfiehlt es sich, immer gleich mehrere zu schneiden.

  • Länge: 10 cm
  • etwa 6 bis 8 Blattpaare
  • Werkzeug: scharfe Gartenschere
  • Schnittstelle: 1 bis 2 cm unterhalb eines Blattpaares

Steckling vorbereiten

Bevor der Trieb in die Erde kommt, entfernen Sie alle Blüten und Blütenansätze. Die Blüten würden den Steckling nur unnötig Kraft kosten, sodass er seine Energie nicht in die Wurzelbildung stecken könnte. Damit er in der ersten Zeit nicht zu viel Feuchtigkeit verdunstet, schneiden Sie alle unteren Blätter ab. Maximal zwei bis drei Blattpaare an der Spitze bleiben erhalten. Diese reichen für die Fotosynthese völlig aus. Soll sich der Trieb gleich reichhaltig verzweigen, ist es ebenfalls notwendig, die Triebspitze abzuschneiden, damit er aus den Blattachseln neu austreibt.

Wandelröschen braucht ein Winterquartier

Anzucht in Erde

Je nach Platzangebot ist es möglich, je einen Steckling in einen kleinen Topf mit Substrat zu setzen oder gleich mehrere in eine etwas größere Schale. Achten Sie bei letzterer Variante darauf, dass sich die Blätter der einzelnen Pflänzchen nicht das Licht strittig machen oder sich gegenseitig berühren, denn das fördert die Ausbreitung von Krankheiten. Ist der Stängel noch sehr weich, stechen Sie ein Loch mit dem Finger oder einem Holzstab vor, damit er beim Einsetzen nicht abknickt.

  • Substrat: Anzuchterde, Mischung aus Blumenerde und Sand
  • Einsatztiefe: etwa 2 bis 3 cm
  • mindestens ein Blattknoten im Erdreich
  • Abstand: mindestens 5 cm zur Nachbarpflanze

Drücken Sie die Erde rings um den Lantana-Steckling leicht an. Wichtig ist, dass das Substrat für die nächsten Wochen immer leicht feucht bleibt. Ideal wäre es, die Wandelröschen in ein Gewächshaus zu stellen. Wer keins hat, kann natürlich auch eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf stülpen und unten am Topf mit einem Gummi oder Band fixieren. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Erde niemals nass sein und die Tüte einmal am Tag für mindestens eine halbe Stunde zum Lüften entfernt werden. An einem warmen und hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung dauert es ein paar Wochen, bis sich Wurzeln bilden.

Bewurzelung in Wasser

Wem die Anzucht in Erde zu aufwendig ist, kann die Triebe in einem Wasserglas bewurzeln. Diese Methode ist bei Wandelröschen in der Regel ebenfalls sehr erfolgreich. Zwar sind die Wurzeln in einem durchsichtigen Glas leichter zu erkennen, bessere Ergebnisse liefern hingegen lichtundurchlässige Gefäße. Beim Einsetzen sollte das unterste Blattpaar oberhalb des Wasserspiegels liegen, damit diese nicht zu faulen beginnen. An einem hellen, warmen Ort auf der Fensterbank ohne direkte Sonne dauert es rund sechs bis acht Wochen, bevor sich Wurzeln bilden. Denken Sie daran, gelegentlich Wasser nachzufüllen und etwa alle zwei Wochen ganz auszutauschen, damit sich darin keine Bakterien und Keime ausbreiten. Sind die Wurzeln mindestens drei Zentimeter lang, können Sie die kleine Pflanze in Erde einpflanzen.

Hinweis: Wandelröschen mögen kein hartes Wasser. Verwenden Sie daher zur Anzucht unbedingt Regenwasser oder abgekochtes Trinkwasser mit geringem Kalkgehalt.

Wandelröschen blüht von Mai bis Oktober

Vermehrung durch Samen

Eine weitere Möglichkeit, das Wandelröschen zu vermehren, ist die Aussaat von Samen. Das Saatgut keimt in der Regel gut, allerdings benötigt die Pflanze meist ein paar Jahre bis zur ersten Blüte. Die Eigenschaften der so gewonnenen Lantana camara können jedoch stark von der Mutterpflanze abweichen. Die Aussaat in warmer Umgebung ist generell ganzjährig möglich.

  • bester Zeitpunkt: Frühjahr (Ende März bis April)
  • Samen vorquellen: 48 Stunden in lauwarmem Wasser
  • Substrat: Aussaaterde, Kakteenerde, Kokos-Quellerde
  • Einpflanztiefe: ca. 1 cm
  • Temperatur: 22 bis 28 Grad
  • Keimdauer: 6 bis 10 Wochen

Befeuchten Sie das Substrat am besten regelmäßig mit einer Sprühflasche. Verwenden Sie dazu vorzugsweise Regenwasser, abgekochtes oder destilliertes Trinkwasser, denn die Wandelrose reagiert empfindlich auf Kalk. Vor allzu starker Verdunstung schützt ein Minigewächshaus oder eine Plastikfolie. Sobald sich die Keimblätter zeigen, sollten Sie die Pflänzchen etwas kühler, aber dennoch hell weiterkultivieren. Wer mehrere Samen in einer Schale ausgesät hat, kann diese nach weiteren vier bis sechs Wochen vorsichtig pikieren.

Hinweis: Lassen Sie die Aussaat nur ein einziges Mal austrocknen, kann diese damit komplett vernichtet werden.

Häufig gestellte Fragen

Muss man die Stecklinge düngen?

Die abgeschnittenen Triebe vertragen keine hohen Nährstoffmengen. Zudem wachsen und verzweigen sich die neuen Wurzeln besser, wenn sie nach den Nährstoffen „suchen“ müssen. Das erste Mal gedüngt werden sie erst, wenn sich neue Triebe oder Blätter an der Pflanze bilden. Wandelröschen werden am besten mit Blühpflanzendünger (ausgewogener NPK-Gehalt) gedüngt.

Welche Erde eignet sich zum Vermehren der Lantana-Stecklinge?

Im Fachhandel sind spezielle Substrate zur Vermehrung von Stecklingen erhältlich. Generell kann eine Erde auch selbst hergestellt werden. Wichtig ist, dass sie sehr wasserdurchlässig ist und nicht zu Staunässe neigt. Zudem sollte sich kein zusätzlicher Dünger darin befinden, da sich nährstoffarme Substrate positiv auf die Wurzelbildung auswirken. Deshalb eignen sich Kakteenerde und Aussaaterden hierfür gut.

Warum ist hohe Luftfeuchtigkeit bei der Anzucht wichtig?

Stecklinge brauchen Wasser zum Leben, haben aber noch keine Wurzeln, um es aufzunehmen. Deshalb ist es notwendig, die Verdunstung über die Blätter abzusenken. Das können Sie erreichen, indem Sie Blattmasse reduzieren und die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Ein Minigewächshaus oder auch eine Plastiktüte ist dafür ideal.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
Scroll Up