Wann blühen Tomaten: alles zur Tomatenblüte
Tomatenpflanzen müssen für eine Fruchtbildung blühen. Die Blütenbildung ist ein Indikator dafür, ob sich die Pflanze bestens entwickelt, weshalb Sie sich hier über alles Wissenswerte zur Tomatenblüte informieren sollten.
Auf den Punkt gebracht
- Blühbeginn ab Frühjahr
- Blüte abhängig von Witterung und Standort
- zu viel Stickstoffdünger minimiert Blütenbildung
- Phosphor-Düngung treibt Blütenbildung voran
- Pflegemaßnahmen zur Blütenförderung erforderlich
Inhaltsverzeichnis
Blütezeit von Tomaten
Die reguläre Blütezeit von Tomaten (Solanum lycopersicum) beginnt im Mai. Sie kann sich durch die Witterung, die Sorte und die jeweiligen Standortbedingungen sowie aufgrund anderer Einflüsse auch verzögern. Spätestens Mitte Juni sollten die ersten Tomatenblüten aber zu sehen sein.
Die Blühdauer endet, wenn sich die ersten Fruchtansätze bilden. Unter optimalen Bedingungen reicht die Blühdauer bei frühen Sorten bis zu zwei Wochen. Bei späteren und langsam wachsenden Sorten sowie bei Tomaten an suboptimalen Standorten kann die Fruchtansatzbildung und damit das Blütenende auch bis zu vier Wochen auf sich warten lassen.
September ist der späteste Zeitpunkt, bis wann Blüten ausgebrochen sein und sich Fruchtansätze gebildet haben sollten. Ansonsten fehlt es an ausreichend Reifezeit für die Tomaten. Die Blüten, bei denen das nicht der Fall ist, sollten zügig entfernt werden, damit mehr Energie für die Ausbildung bereits bestehender zur Verfügung steht.
Hinweis: Aus den kleinen Fruchtansätzen bilden sich erst grüne Beeren, die sich dann im Laufe des weiteren Reifeprozesses zu Tomaten entwickeln.
Blütenbildung vorantreiben
Um die Chancen auf eine Blüten- und im Idealfall reichhaltige Blütenbildung zu erhöhen, sind einige Maßnahmen angeraten.
Geeigneter Standort
Für die Blütenbildung ist ein kräftiges, gesundes Wachstum erforderlich, für das ein optimaler Standort unerlässlich ist. Tomaten stellen folgende Ansprüche an diesen, die es zu erfüllen gilt:
- sechs bis sieben Stunden Sonne pro Tag (sonnig)
- konstant höhere Temperaturen ohne großen Abfall (ideal um die 20 Grad Celsius)
- luftig Platz zur Vermeidung von Hitzestaus
- wind- und regengeschützt
- gleichmäßig feuchte, durchlässige Erde
- nährstoffreicher Boden
- ausreichendes Platzangebot von 60 bis 80 Zentimeter pro Pflanze
Tipp: Damit eine umfangreiche Bestäubung stattfinden kann, sollten Sie außer Tomatenpflanzen auch andere Blühpflanzen im Garten oder auf dem Balkon in die nahe Umgebung pflanzen, die bestäubungsfähige Insekten anziehen. Alternativ können Sie aber auch mehrmals an den Blüten rütteln, um die Pollen auf die Stempel zu bekommen.
Pflege
Durch das teilweise rasche Wachstum von Tomatenpflanzen und dem Einfluss der Witterung sind verschiedene Pflegemaßnahmen empfehlenswert, um eine Tomatenblüte voranzutreiben.
- einmal wöchentlich ausgeizen, um Lichtdurchlässigkeit zu gewährleisten
- vertrocknete Blätter entfernen, um unnötigen Energie- und Nährstoffverbrauch zu vermeiden
- zum Vegetationsbeginn Dünger mit erhöhtem Phosphor- und geringem Stickstoffgehalt verabreichen
- regelmäßig gießen und Austrocknung sowie Überwässerung verhindern
- Pflanzen in kurzen Abständen auf Schädlinge oder Erkrankungen untersuchen und gegebenenfalls bekämpfen
Tipp: Am besten eignet sich zum Düngen für die Blüte ein gebrauchsfertiger Tomatendünger, der bereits über eine passende Zusammensetzung verfügt.
Ursachen für Blütenabfall
Ein Blütenabfall mindert den Ernteertrag, weshalb Hobbygärtner bestrebt sind, diesem vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Dazu sind die Ursachen zu ermitteln. Hierbei kann es an den bereits genannten suboptimalen Standortbedingungen und zureichender Pflege liegen. Zusätzlich kommen weitere mögliche Ursachen in Betracht:
- Zu viele Blüten; normal sind zwischen fünf und maximal 20 Blüten pro Blütenstand
- länger anhaltende Temperaturen unter 18 oder über 30 °C
- mangelnde/fehlende Befruchtung durch Luftfeuchtigkeit unter 40 oder über 70 Prozent
- Schädlingsbefall
Typische Schädlinge, die Tomatenblüten befallen können sind Spinnmilben, Blattläuse, die Weiße Fliege sowie Raupen und Tomatenminiermotten. Sie können die Blüten zerfressen oder verkleben, wodurch keine Bestäubung mehr möglich ist und die Blüten häufig frühzeitig abfallen. Um Schädlingen vorzubeugen und sie loszuwerden, ohne eventuell bestehende Fruchtansätze zu schädigen, sollten Sie die Pflanzen zur Stärkung mit Brennnesselsud oder -jauche einsprühen. Einmal wöchentlich reicht in der Regel aus.
Häufig gestellte Fragen
Aus der Blüte entwickeln sich die Früchte. Dazu müssen die Blüten bestäubt und dazu der Blütenstaub von den Staubblättern auf die Blütenstempel transportiert werden. Das funktioniert über Fluginsekten wie Bienen und der Wind weht sie hinauf. Kommt es zu keiner Bestäubung aufgrund mangelnder Blüten, ist eine Befruchtung nicht möglich und es können sich keine Früchte bilden. Folglich sind die Blüten für eine Ernte unerlässlich und bestimmen den Umfang des Ernteertrags.
Die Blüten von Tomatenpflanzen sind zitronengelb und bestehen aus fünf Blütenblättern. Sie fühlen sich sehr glatt sowie geschmeidig an und sind haarlos. Im oberen Bereich verfügen sie über einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Im Blüteninneren befinden sich fünf röhrenartig verwachsene Staubblätter, die das männliche Geschlechtsorgan darstellen. Ein dunkler Stempel ist mittig angesiedelt, der das weibliche Geschlechtsorgan ist.
Das bezieht sich auf die ersten Blüten von eher schwach wachsenden Tomatenpflanzen. Durch das Abschneiden der ersten Blüten steht der Pflanze mehr Energie zur Verfügung, die sie in das Wachstum investieren kann. Somit wird das Triebwachstum angeregt, wodurch mehr Triebe mit mehr Blütenständen und folglich mehr Fruchtansätze entstehen können. Eine umfangreichere Ernte wird durch das sogenannte „Pinching“ angestrebt. Allerdings verzögert dies auch die Erntereife.
Das hängt von der Witterung und insbesondere der Temperatur sowie der Sorte ab. Frühe Tomatensorten benötigen ab der Blüte beziehungsweise Bestäubung zwischen 45 und 70 Tage. Spätere Tomatensorten erlangen ihre Erntereife in der Regel erst nach 90 Tagen.