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Wann wachsen Pilze nach dem Regen?

Wann wachsen Pilze nach dem Regen?

Stimmt es eigentlich, dass ein verregneter Sommer eine reiche Pilzernte im Herbst verspricht? Wir verraten Ihnen, was es mit diesem Mythos auf sich hat, und gehen der Frage nach, wann Pilze nach dem Regen wachsen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Feuchtigkeit für Pilzwachstum unverzichtbar
  • ein bis zwei Wochen nach Regen losziehen
  • Wachstum benötigt einige Tage
  • nicht bei Regen sammeln
  • nasse Pilze verderben schneller

Ideales Pilzwetter

An die alte Sammlerweisheit, dass ein verregneter Sommer die Pilze sprießen lässt, ist tatsächlich etwas dran: Pilze benötigen für ihr Wachstum viel Feuchtigkeit. Optimal für die leckeren Waldfrüchte ist daher wechselhaftes und warmes Wetter mit kühlen Nächten – das ist auch der Grund, weshalb Sie im Herbst zwischen August und Oktober die meisten Speisepilze finden. Allerdings muss es nicht gleich wochenlang durchgängig regnen, denn eine gewisse Grundfeuchte (beispielsweise durch einen gelegentlichen Regenguss oder morgendlichen Tau) sind ausreichend.

Regenwetter im Wald

Doch auch nach einem kräftigen Regen müssen Sie nicht sofort loslaufen, denn

  • Pilze wachsen erst ca. ein bis zwei Wochen nach dem Regen
  • ein Regenguss ist nach längerer Trockenperiode nicht ausreichend
  • Waldboden muss gut durchfeuchtet sein, d. h. es sollte häufiger oder länger geregnet haben

Tipp: Nicht nur bei warmem, wechselhaftem Wetter lassen sich schmackhafte Speisepilze finden. Austernpilze etwa wachsen erst bei Temperaturen von weniger als elf Grad Celsius und können daher sogar im kalten Winter gesammelt werden.

Nicht bei Regen sammeln

Doch Vorsicht, sammeln Sie Waldpilze auf keinen Fall bei Regen! Warten Sie besser ab, bis die Sonne wieder herauskommt und den Boden etwas aufwärmt. Denn

  • regenfeuchte Pilze verderben sehr schnell
  • quellen rasch auf, verlieren dann an Geschmack
  • werden von Schnecken und anderen Tieren angefressen
  • benötigen für Wachstum nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Sonne
Pilzsammlerin mit Regenschirm im Wald
Nur Anfänger sammeln Pilze bei Regenwetter!

Daher ziehen Sie am besten ca. eine Woche nach dem Regen und bei trockenem Wetter mit Korb und Messer in den Wald, denn dann hatten die Pilze ausreichend Zeit zum Wachsen . Nach einigen Tagen können Sie diese Tour noch einmal wieder wiederholen und werden mit Sicherheit erneut fündig werden.

Tipp: Nehmen Sie einen kleinen Handspiegel mit in den Wald. So können Sie unter die Pilzhüte schauen, ob diese von Maden befallen sind, ohne die Pilze dafür abschneiden zu müssen. So können Sie befallene Pilze stehen- und ausreifen lassen, damit sie mit ihren Sporen auch in den nächsten Jahren für eine reiche Ernte sorgen.

Optimale Sammelzeit

Pilze wachsen tatsächlich über Nacht, weshalb Sie zum Sammeln möglichst früh morgens losziehen sollten. Dann ist zudem die Gefahr geringer, dass Schnecken, Maden und andere hungrige Waldbewohner sich satt gefressen haben – diese werden häufig erst in den Tagstunden aktiv bzw. wenn die Pilze älter sind. Junge Exemplare sind hingegen selten befallen, zudem schmecken sie besser. Ansonsten lassen sich nicht nur im Spätsommer und Herbst, sondern das ganze Jahr hindurch Waldpilze sammeln:

Pfifferling (Cantharellus cibarius)
Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gehören zu den beliebtesten Speisepilzen.
  • Frühjahr: Frühlings-Mürbling, Maipilz, Morchelbecherling, Riesenbovist, Schuppiger Porling, Spitz- und Speisemorcheln, Verpel
  • Sommer: Birkenpilz, Butterpilz, Espen-Rotkappe, Perlpilz, Pfifferling, Sommersteinpilz, Rotfüßchen, Wiesen-Champignon
  • Herbst: Hallimasch, Herbsttrompete, Marone, Pfifferling, Steinpilz, Stockschwämmchen, Rauchblättriger Schwefelkopf
  • Winter: Austernpilz, Frostschneckling, Judasohr, Samtfußrübling

Hinweis: Viele der aufgeführten Sommer- und Herbstpilze sind von Mai bis Oktober/November zu finden, andere Arten wie das Judasohr wachsen sogar fast das ganze Jahr über.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell wachsen Pilze pro Tag?

Die meisten Pilzarten wachsen recht schnell und benötigen für eine dem Pilzsammler geneigte Größe nur wenige Tage. Lediglich Steinpilze sind in ihrem Wachstum vergleichsweise langsam, weshalb die Empfehlung gilt, dass man etwa eine bis zwei Wochen nach dem Regen in den Wald gehen sollte. Zu lange warten sollten Sie allerdings auch nicht, da große und alte Exemplare meist nicht mehr so gut schmecken.

Wie viele Pilze darf man sammeln?

Generell gilt die Richtlinie, nicht mehr als für den eigenen Hausgebrauch zu sammeln: In der Regel dürften dies maximal ein bis zwei Kilogramm Pilze sein, die Sie aus dem Wald heraustragen dürfen. Allerdings ist eine konkrete Sammelmenge gesetzlich nicht festgelegt und liegt daher auch im Ermessen der Gesetzeshüter.

Wo findet man die meisten Pilze?

Suchen Sie an reichlich mit Moos und Flechten bewachsenen Stellen, an denen es zudem nicht zu dunkel ist. Diese Pflanzen sind sichere Pilzanzeiger. Achten Sie zudem je nach erhoffter Pilzart auf die richtigen Bäume – Steinpilze etwa findet man meist in der Nähe von Buchen oder Eichen. Wachsen hingegen Brombeeren, Springkraut, Brennnesseln und andere Anzeiger für einen hohen Nährstoffgehalt im Boden, werden Sie dort keine Pilze finden – auch nicht in forstwirtschaftlich stark bewirtschafteten Wäldern.

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