Zeitpunkt: wann Zierapfel schneiden?
Die Züchtung von Zieräpfeln hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Heute gibt es etwa 400 Sorten, die meist sehr schnittverträglich sind. Allerdings sollten Sie auf den Zeitpunkt achten. Lesen Sie hier, wann Sie den Zierapfel schneiden sollten.
Auf den Punkt gebracht
- Zierapfelbäume wachsen als Hochstamm, Großstrauch oder Kleinbaum
- sehr schnittverträgliche Gehölze
- im Winter oder Sommer schneiden
- nicht bei Frost bzw. praller Sonne beschneiden
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt
Wann Sie den Zierapfel (Malus) schneiden sollten, hängt davon ab, welches Ziel Sie mit dem Schnitt verfolgen. Grundsätzlich gibt es zwei Termine, an denen Sie beim Zierapfelbaum zu Säge und Schere greifen sollten.
Winter
Der Winterschnitt erfolgt zwischen November und März an einem frostfreien Tag. Zudem sollten Sie darauf achten, dass für die darauffolgenden Tage kein Frost erwartet wird. Typische Schnittmaßnahmen in dieser Zeit sind:
- Entfernen abgestorbener, beschädigter oder kümmerlicher Äste (auslichten)
- Einkürzen zu langer oder zu tief herabhängender Zweige
- Form- und Erhaltungsschnitt durchführen
Hinweis: Braucht der Zierapfelbaum einen Verjüngungsschnitt, sollten Sie diesen auf einen frostfreien Tag zwischen Januar und März legen.
Möchten Sie mit dem Schnitt Einfluss auf die Wuchsgeschwindigkeit nehmen, öffnen sich im Winter zwei Zeitfenster für einen Rückschnitt:
- Wachstum anregen (z. B. bei einer Zierapfel-Hecke): November bis Januar
- Wuchsgeschwindigkeit reduzieren: Februar bis März
Sommer
Schnittmaßnahmen, die im Sommer anfallen, legen Sie in die Zeit zwischen Juni und September. Wählen Sie dafür einen Tag mit bedecktem Himmel. Damit der Zierapfel genügend Zeit hat, sich zu erholen, sollte in den nächsten sieben Tagen keine große Hitze erwartet werden. Zu den Schnittarbeiten im Sommer zählen:
- Aufastung und Stammpflege
- Hochstamm und Kleinbaum: Seitentriebe unterhalb der Krone abschneiden
- zu groß gewordener Großstrauch: unmittelbar nach der Blüte auf die gewünschte Höhe einkürzen (nicht mehr als ein Drittel des Laubs entfernen)
Hinweis: Treiben aus der Wildunterlage Wasserschosser, reißen Sie diese mit einem kräftigen Ruck ab. Da die Wildtriebe den Zierapfelbaum schnell überwuchern können, ist diese Maßnahme während der gesamten Vegetationsperiode erlaubt.
Schnitt bei Krankheiten
Wie beim Kulturapfel (Malus domestica) gehören Apfelschorf (Venturia inaequalis) und Apfelmehltau (Podospharea leucotricha) auch beim Zierapfel zu den gefürchtetsten Pilzinfektionen. Zwar lassen sich beide Apfelbaumkrankheiten durch einen Schnitt allein nicht heilen, jedoch steht das Schneiden am Anfang der Gegenmaßnahmen:
- alle infizierten Triebe abschneiden
- Vorgang ggfs. zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen
Häufig gestellte Fragen
Zieräpfel sind ungiftig, schmecken jedoch bitter und äußerst sauer. Zu Verdauungsbeschwerden kann es kommen, wenn heruntergefallene und gärende Früchte verzehrt werden.
Die Größe der Pflanzen variiert stark von Sorte zu Sorte. So werden säulenförmige Exemplare gut 100 Zentimeter breit und erreichen in der Höhe bis zu 600 Zentimeter. Zu den größten Sorten zählt der Zierapfel „Red Juwel“. Das Gehölz wird bis zu 500 Zentimeter breit und bis zu 800 Zentimeter hoch. Die kleinsten Formen bilden Zwerg-Zieräpfel, auch Bonsai-Zierapfel genannt. Diese Sorten erreichen eine Wuchshöhe von maximal 150 und eine Wuchsbreite von knapp 100 Zentimetern.
Damit der Zierapfelbaum nicht vergreist, sollten Sie Strauch bzw. Krone jedes Jahr auslichten. So kann immer ausreichend Licht ins Innere dringen. Geht es um die Größe, müssen Sie das Gehölz nicht jährlich zurückschneiden. Ob Sie den Zierapfel schneiden oder nicht, hängt letztendlich vom Platz im Garten ab.