Warum blüht meine Hortensie nicht? | Wieder zum Blühen bringen
Hortensien sind bekannt für ihre reichen Blütenstände in vielen verschiedenen Farbtönen, die sich von Juni bis Ende September im Garten präsentieren. Für den Gärtner ist es das Schönste, wenn die eigenen Hortensien farbenprächtig blühen und den Garten, Balkon oder die Terrasse verschönern. Jedoch kann es passieren, dass die Hortensie nicht blüht. Für dieses Problem gibt es zahlreiche Ursachen und entsprechende Lösungen, um die schönen Hydrangeaceae wieder zum Blühen zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen und Maßnahmen
Hortensien sind bekannt als robuste Gewächse, jedoch können zahlreiche Pflegefehler die Blühfreude deutlich einschränken. Diese reichen vom falschen Platz im Garten über den ungünstige Schnittzeitpunkte bis hin zur Bodenbeschaffenheit. Der Vorteil: Fehler in der Pflege lassen sich problemlos beheben und die Hortensie spätestens in der nächsten Saison erblühen. Die folgenden Absätze befassen sich mit den möglichen Gründen für eine blühfaule Hortensie und die notwendige Behandlung.
Falsche Schnittmaßnahmen
Einer der häufigsten Gründe, warum Ihre Hortensie nicht blüht, ist ein starker Rückschnitt im Frühjahr. Das trifft ausschließlich auf Tellerhortensien (bot. Hydrangea serrata) und Gartenhortensien (bot. Hydrangea macrophylla) zu. Diese bilden ihre Blütenknospen schon im Herbst aus und tragen diese in den Trieben bis ins neue Jahr. Sie sitzen direkt unter den alten Blüten und sind somit vor der winterlichen Kälte geschützt. Wenn Sie nun im Frühjahr die Hortensie zu stark zurückschneiden, entfernen Sie die Blütenknospen, was eine Blüte in diesem Jahr zunichtemacht. Aus diesem Grund sollten Sie im Frühjahr nur wie folgt schneiden:
- ausschließlich alte Blüten entfernen
- nur bis zur nächsten Knospe schneiden
- dafür scharfe, saubere Schere verwenden
Achten Sie unbedingt darauf, die neuen Knospen unversehrt zu lassen, da diese durch einen falschen Schnitt unwiderruflich beschädigt werden. Gehen Sie deswegen gründlich und vor allem vorsichtig vor.
Tipp: Diesem Problem begegnen Sie nicht, wenn Sie eine der Hortensiensorten ‚Endless Summer‘ oder ‚Forever and Ever‘ anpflanzen. Diese können als einzige Gartenhortensien nach dem Winter stark zurückgeschnitten werden und anschließend im gleichen Jahr neue Blütenknospen ausbilden.
Zu schattiger Standort
Damit eine Hortensie blüht, benötigt Sie einen idealen Standort. Das ist vor allem bei Exemplaren wichtig, die frisch ausgepflanzt wurden und sich erst noch an den Standort gewöhnen müssen. Die Gewächse vertragen Halbschatten problemlos, sollten aber nur für kurze Zeit im Schatten verbleiben. Es sollte ein heller, sonniger Platz mit Schutz vor der Mittagssonne gewählt werden, damit sie ausreichend Licht tanken kann, aber nicht verbrennt. Pflanzen Sie das Gewächs entsprechend um oder suchen Sie einen neuen Platz für Exemplare im Kübel.
Tipp: Ein halbschattiger Platz mit ausreichend Licht lockt zudem Bestäuberinsekten an. Da diese ebenfalls warme und helle Plätze bevorzugen, helfen diese für eine entsprechende Blütenfülle.
Fehlender Winterschutz
Zwar verfügt die Hortensie mit ihren verwelkten Blütenständen über einen guten Winterschutz, ohne entsprechende Maßnahmen kann ihr der Winter aber zuviel werden. Der Grund dafür sind erneut die Knospen der Garten- und Tellerhortensien, die ohne Schutz über den Winter erfrieren. Folgende Hortensien dagegen bilden keine Knospen im Herbst aus, was keinen bis geringfügigen Winterschutz erfordert:
- Rispenhortensien (bot. Hydrangea paniculata)
- Waldhortensien (bot. Hydrangea arborescens)
- Eichenblättrige Hortensie (bot. Hydrangea quercifolia)
Schützen Sie die Knospen Ihrer Teller- und Gartenhortensien vor Schaden über die Winterzeit mit den folgenden Maßnahmen zum Überwintern:
- Reisig oder Mulch aus Laub wird als Winterschutz genutzt
- diesen direkt auf dem Boden verteilen
- an kälteren Tagen Hortensie mit Gartenvlies einpacken
- Gartenvlies in frostfreien Zeiten entfernen
- Kübelpflanzen an einen hellen, windgeschützten Ort stellen
- Kalthaus, Treppenhaus, Wintergarten empfehlenswert
- Topf mit Gartenvlies verkleiden
Die Hortensien können sich nun erholen und im nächsten Sommer zahlreiche Blüten tragen.
Tipp: Besonders aufpassen müssen Sie bei Spätfrösten im Frühjahr, da diese die Laubblätter und Hüllblätter der Hortensien-Knospen stark beschädigen können. Damit die Knospen bis zum Sommer überleben, sollten Sie im Frühling immer den Wetterbericht im Auge behalten und an frostigen Tagen die Pflanze in ein Gartenvlies einpacken.
Nährstoffmangel
Ist die Bodenbeschaffenheit für die Gewächse ungeeignet, können sie nur unzureichend Nährstoffe aufnehmen, die wichtig für die Blütenbildung sind. Ein häufiges Problem, dass viele Menschen übersehen, sind Bäume. Werden Hortensien in die Nähe größerer Bäume gepflanzt, kommt es zu einem Mangel, da diese den Hortensien ihre Nährstoffe stehlen. Suchen Sie sich daher einen Standort aus, der etwas entfernt von Bäumen liegt. Falls Sie keinen geeigneten Platz finden, sollten Sie die Düngezugaben etwas erhöhen, um das Defizit auszugleichen.
Tipp: Vermeiden Sie, das standorttreue Gewächs häufig umzupflanzen. Darauf reagieren sie häufig mit einer Blühschwäche.
Erstes Jahr
Falls Sie Ihre Hortensien gerade erst gepflanzt haben, müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn sich über den Sommer keine Blüten zeigen. Hortensien benötigen etwas Zeit für die Blütenbildung und präsentieren diese erst im Folgejahr der Pflanzung, da sie sich erst an ihren neuen Platz im Garten gewöhnen müssen. Wenn Sie die Pflege über das erste Jahr effektiv umsetzen, blüht die Hortensie in der nächsten Saison und Sie können sich über die Blütenpracht freuen. Hier heißt es einfach: abwarten.
Trockenheit
Einer der größten Fehler bei der Pflege ist Trockenheit. Das übersehen viele Hortensienbesitzer, da die Pflanzen recht robust sind und erst nach einiger Zeit darauf aufmerksam machen, dass sie Wasser benötigen. Von Frühling bis Herbst stellt das kein Problem dar, da Sie sich an der Erde oder dem Substrat der Pflanze orientieren können. Im Winter jedoch müssen Sie besonders gut darauf achten, dass Ihre Hortensien vor dem Austrocknen geschützt sind. Trockenschäden über den Winter können den Pflanzen deutlich zusetzen, wodurch es kaum eine Chance gibt, dass sie im folgenden Sommer blüht. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei:
1. Versorgen Sie Exemplare im Kübel oder Topf mit ausreichend Gießwasser über den Winter. Überprüfen Sie regelmäßig Kübelpflanzen, die im Winterquartier stehen, auf trockenes Substrat. Nutzen Sie die Fingerprobe dafür und achten Sie darauf, niemals die Hortensien länger als zwei Tage knochentrocken stehen zu lassen.
2. Beetpflanzen benötigen ebenfalls eine Wasserzugabe, wenn die Winter sonnig und sehr kalt aber trocken sind. An frostfreien Tagen überprüfen Sie die Erde und gießen entsprechend nach. Niemals bei Frost gießen, da es sonst zu Frostschäden durch das gefrierende Wasser kommt.
3. Achten Sie bei beiden Varianten auf Staunässe. Diese kann schnell zum Absterben der Pflanze durch Wurzelfäule führen.
Falsche Düngezugaben
Neben dem oben bereits genanntem Nährstoffmangel kann es sein, dass die Blüte Ihrer Hortensien ausfällt, weil die Stickstoff- und Phosphatkonzentration zu einseitig ausfällt. Gerade das Phosphat ist wichtig für die Blütenbildung. An sich ist ausreichend Phosphat in Gartenböden enthalten, jedoch düngen viele Menschen Hortensien mit Hornspänen. Diese enthalten hohe Mengen Stickstoff, was über einen längeren Zeitraum zu einem Mangel an Phosphor führen kann. Daher sollten Sie ausschließlich mit einem der folgenden Dünger die Pflanze versorgen, um die Blütenbildung anzuregen:
- Hortensien-Dünger
- Azaleen-Dünger
- Rhododendron-Dünger
- hochwertige Blühdünger
- Rinderdung
Sie erkennen einen Phosphatmangel am Zustand der Hortensien-Triebe. Wachsen diese äußerst kräftig und wirken wie ein Stamm, erhält die Pflanze zu viel Stickstoff.